Später sank die Stadt mehr und mehr, hat sich aber seit 1852, wo man den Hafen zu reinigen und durch den Bau eines Molo zu
verbessern begann, allmählich wieder gehoben. Eine Bahn nach Jaen ist geplant. Hauptausfuhrartikel sind Trauben (1892: 476 540 Fässer),
Orangen (10 500 Kisten), Espartogras (26000 t), Galmei (8000 t) und Eisenerz. In der Nähe Bleischmelzhütten
und Schwefelgruben, sowie am Fuße der Sierra de Alhamilla heiße, zum Baden benutzte Mineralquellen (52° C.). Ein anderes
Bad liegt bei Alhama la seca (s. d.). Südwestlich von am Ufer der Bai und am Fuße der hohen, kahlen Sierra de Gador,
liegt das Dorf und Fort Roquetas mit 2510 E. und ergiebigen Salinen.
slaw. Omiš, Hafenstadt in der österr. Bezirkshauptmannschaft Spalato in Dalmatien, 22 km südöstlich von
Spalato an der Mündung der Cetina ins Meer, hat (1890) 1038, als Gemeinde 13 247 E., Bezirksgericht (1 Gemeinde, 21 Ortschaften),
Fischerei und Schiffahrt. Almissa, früher befestigt und ein Hauptschlupfwinkel der Seeräuber auf dem Adriatischen Meere, wird
häufig wegen des schönen Thals und der Wasserfälle der Cetina (s. d.) besucht. Es liegt in dem Gebiete Poljica (225,5 qkm, 8202 E.),
welches seit 1235 einen durch Jahrhunderte an die Venetianer tributpflichtigen Freistaat bildete. Als
Dalmatien nach Aufhebung der Republik Venedig an Österreich kam, behielt Poljica seine Vorrechte, die erst durch die eindringenden
Franzosen aufgehoben wurden. Nach einem Aufstande der Poljizzaner wurden die Anführer von den Franzosen in Spalato erschossen.
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Nils Wilhelm, geb. gest. gehörte
wie seine Gattin (geborene Ficker, 1813-82) der Stockholmer Bühne an und zeichnete sich im höhern Schauspiel aus.
Sein Sohn
Knut, geb. ausgezeichneter Komiker und Charakterdarsteller (z. B. Shylock, Harpagon), übersetzte gegen 30 Dramen
für die schwed. Bühne und trat 1882 zurück.
Dessen Gattin Betty (geborene Deland, 1831-82) zählte
auch zu den Bühnengrößen Schwedens.
1) del Campo, Distriktsstadt im Süden der span. Provinz Ciudad-Real, unweit der Sierra Morena, 8 km von der Station Puertolano
der Linie Madrid-Ciudad Real-Badajoz, in einer baumlosen, meist nur mit Triften bedeckten Ebene der Mancha,
in der es viele sumpfige Seen giebt, hat (1887) 12 008 E. Die dortigen, ehemals bedeutenden Silbergruben
sind schon lange aufgegeben. - 2) del Rio, Stadt (Villa) in der span. Provinz Cordoba, rechts vom Guadalquivir, 23 km unterhalb
Cordoba, hat (1887) 3554 E. und ein großes, mittelalterliches Schloß der
Herzöge von Almodóvar. - 3) Flecken im Distrikt Beja der portug. Provinz Alemtejo, am Rio Cobres nördlich von Faro und südsüdwestlich
von Beja, hat (1878) 3387 E. Südlich von Almodóvar beginnt die Sierra de Caldeirão als südwestl. Fortsetzung der Sierra Morena.
Don Ildefonso Diaz de Ribera, Graf von, span. Minister, geb. 1777 zu Granada, war beim
Ausbruch des Unabhängigkeitskrieges Artillerielieutenant und zeichnete sich während der Verteidigung von Olivenza aus. Nach
der Rückkehr Ferdinands VII. der Freimaurerei verdächtig, warf man ihn in die Kerker der Inquisition zu Valencia, woraus
ihn
erst die Revolution von 1820 befreite. Nach Ferdinands VII. Tode (1833) wurde er zum Präsidenten
der von Martinez de la Rosa berufenen Cortes erwählt.
Unter dem Ministerium Toreno Generalkapitän von Valencia, trat Almodóvar beim Ausbruch eines Aufstandes an die Spitze der dortigen
Junta, bekämpfte aber später selbst diesen Aufstand, worauf er 1834 unter dem Ministerium Mendizabal einige Zeit
Kriegsminister wurde. Nach den Vorfällen von La Granja (s. Spanien) im Aug. 1836 wurde er in die konstituierenden Cortes gewählt
und unter Calatrava nochmals Kriegsminister. Später wurde er von der Regentin zum Senator, unter Espartero 1841 zum Präsidenten
der Cortes und im Juni 1842 zum Minister der auswärtigen Angelegenheiten ernannt. Mit Espartero trat
auch Almodóvar 1843 zurück und starb zu Valencia.
(spr.-ßihd) oder de Toledo, Flecken im Bezirk Orgaz der span. Provinz Toledo in Neucastilien, 23 km südöstlich
von Toledo, rechts von dem in den Tajo fließenden Guazelate, ist denkwürdig durch die Schlacht bei Almonacid,
in der ein 30000 Mann starkes span. Heer unter General Venegas von einem gleich starken franz. Armeekorps unter Sebastiani geschlagen
wurde.
(spr. áhmöndbörri, das röm. Camunlodunum oder
Cambodunum), Ort in der engl. Grafschaft York, jetzt im Parlamentsbezirk Huddersfield eingeschlossen, hat (1891) 15 454 E.,
Woll- und Baumwollwebereien.
Philips, niederländ. Seeheld, geb. zu Briel wurde 1666 Schiffskapitän, kämpfte tapfer und glücklich
unter dem Befehle de Ruyters und Tromps (des jüngern, Cornelis), war Lieutenant-Admiral auf der Flotte, welche Wilhelm III.
nach England führte. Als Oberbefehlshaber der niederländ. Flotte siegte er zusammen
mit den Engländern über die Franzosen bei in Vorgebirge La Hague 1692, zerstörte im Spanischen Erbfolgekriege die span. Silberflotte
bei Vigo 1702; 1705 befehligte er das niederländ. Geschwader der Landungsflotte, welche Catalonien eroberte. Er starb zu
Öystgeert bei Leiden.
Don Juan Nepomuceno, mexik. Staatsmann von indian. Abkunft, geb. 1804 zu
Valladolid in Mexiko, ging 1824 als Attaché der mexik. Gesandtschaft nach London, ward nach seiner Rückkehr in den Kongreß
gewählt, begab sich 1832 als Geschäftsträger aufs neue nach London und von da in gleicher Eigenschaft nach Peru. Später
wurde Almonte Adjutant des Präsidenten Santa Anna, dann Brigadegeneral und unter dem Präsidenten Bustamente
Kriegsminister. Nach dessen Sturze im Sept. 1841 sandte ihn Santa Anna als bevollmächtigten Minister nach Washington. 1846 befehligte
Almonte das Heer im Kriege gegen die Vereinigten Staaten von Amerika, übernahm 1853 den Gesandtschaftsposten in Washington und 1857 in
Paris.
Hier wirkte er für Miramon, den Prätendenten der klerikalen Partei, gegen Juarez, der ihn 1861 seines
Amtes entsetzte. Von Parteihaß und Ehrsucht getrieben, machte sich Almonte seitdem zu Paris zum Verbündeten der franz. Politik,
traf 1862 mit der franz. Expedition in Veracruz ein und wurde an Juarez' Stelle zum Diktator von Mexiko ausgerufen; doch gelang
es ihm nicht, Einfluß zu gewinnen, weshalb ihn General Forey für abgesetzt erklärte. Almonte blieb jedoch im Gefolge
der Franzosen und zog mit diesen
mehr
in die Hauptstadt Mexiko ein. Hier wurde er 23. Juni Präsident der von den Siegern eingesetzten Regierungsjunta, die den
Titel einer «Regentschaft des mexik. Kaisertums» annahm. Zugleich übernahm
Almonte das Ministerium des Auswärtigen und der Finanzen. Vom Kaiser Maximilian ward er 1864 zum Reichsverweser und zum Großmarschall
des Reichs ernannt. 1866 ging Almonte als außerordentlicher Gesandter nach Paris, wo er auch nach dem Sturze
des mexik. Kaisertums blieb und starb.