deutschen Pfundes (des halben
Kilogramms) als
Münzgewicht der Preis von Münzen
[* 2] im größern
Handel auf den Kursblättern vorzüglich
dann bestimmt, wenn dieselben (namentlich Goldmünzen) nicht vollwichtig waren oder nur selten umliefen. Gegenwärtig verkauft
man derartige Münzen gewöhnlich für das Pfund des in der behandelten Menge enthaltenen Edelmetalls (für das Pfund
fein); in
Berlin
[* 3] werden Zwanzigfrankenstücke und namentlich russ. Halbimperialen (s.
Imperial), auch die vollwichtigen, ebensowohl nach dem
Stücke wie nach dem feinen Pfunde verkauft, nach dem letztern das
Gold
[* 4] und
Silber «in Sorten», d. h. die selten
vorkommenden
Arten von Goldmünzen und die nichtdeutschen Silbermünzen (mit Ausnahme der neuen österreichischen). Nach
dem feinen Pfunde verkauft man ferner das ungemünzte
Gold und
Silber (in
Barren). Bisweilen wird auch der herkömmliche, aber
dafür nicht zutreffende
Ausdruck m. gebraucht, welcher nur sagen soll: «nach
dem Gewicht».
(magyar., spr. ólmahsch, d. h.
apfelreich) heißen mehrere obstreiche
Thäler in
Ungarn
[* 5] und Siebenbürgen, wie das schöne
Thal
[* 6] der goldführenden
Nera, die unterhalb
Weißkirchen in die Donau fällt. Außerdem führen diesen
Namen einzeln oder als
Beinamen über 30 Ortschaften
in
Ungarn und Siebenbürgen, darunter 1) Almás oder
Bács-Almás,
Groß-Gemeinde im
KomitatBács-Bodrog an der Linie
Szabadka-Baja
der
Ungar. Staatsbahnen,
[* 7] hat (1890) 8458 meist kath. deutsche E. (1821
Ungarn, 1506
Serben), darunter 196 Israeliten; vorzüglichen Weizen- und Roggenbau sowie Viehzucht.
[* 8] - 2) Almás oder
Duna-Almás,
Groß-Gemeinde im
Komitat Komorn, an der Donau, an den Linien
Budapest-BruckalmásL. und
Gran-Almás (42 km) der
Ungar.
Staatsbahnen
(Station Almás-Füzitö), hat (1890) 1211 meist lutherische magyar. E., Post,
Telegraph,
[* 9] Dampferstation, einen
Bruch von rotweißem Marmor, eine kalte erdige Schwefelquelle und röm.
Altertümer. Das
Bad
[* 10] ist durch die
Bahn nach
Gran
[* 11] niedergelegt.
Hier lag das röm. Bregetio, wo
Kaiser Valentinian I. 375 starb.- 3) Almás oder
Homoród-Almás,
Groß-Gemeinde im
KomitatUdvarhely
in Siebenbürgen, am
Flusse Homoród, hat (1890) 2041 meist unitarische magyar. E.
(Szekler), eine Salzquelle
und eine große Tropfsteinhöhle, in der sich 1000 Mann verbergen können. Sie ist reich an Fledermäusen und an
Knochen
[* 12] des
Höhlenbären.
einheimischer
Name der Stadt Wjernoje (s. d.). ^[= Der Name ist griech. Ursprungs; die einheimische Benennung war Kemet (kopt., Keme in oberägypt., ...]
genauer Alĭmeh (in der MehrzahlAwalim),
d. i. gelehrte Frau, im
Orient, besonders in
Ägypten,
[* 15] der
Name für die
Sängerinnen höherer
Klasse, die einen eigenen
Stand bilden, gemeinschaftlich leben und in den Häusern
der
Reichen und Vornehmen bei festlichen Gelegenheiten die Gesellschaft mit ihren Vorträgen unterhalten. Die Almeh hält
sich vor einer männlichen Gesellschaft durch das Holzgitter des
Harems abgeschlossen; sie unterscheidet sich von der Ghasieh
(Mehrzahl
Ghawâsi), die auf
Straßen und Plätzen zur Erregung der
Sinnlichkeit dienende Tänze und
Gesänge aufführt.
stark befestigte, mit neuen Wällen und
Bastionen umgürtete Stadt (Villa) im
Distrikt
Guarda der portug.
ProvinzBeira, unweit östlich vom
FlusseCoa, 10 km von der span. Grenze, in 751 m Höhe, und nächst Elvas die wichtigste Grenzfestung
gegen
Spanien,
[* 16] ist schlecht gebaut und hat (1878) 2010 E. Die Höhe, auf der
es liegt, krönt ein starkes Kastell, das eine weite Ebene beherrscht. Als die
Franzosen unter Ney über den
Coa
in
Portugal eindringen wollten, verteidigte sich der engl.
GeneralCox in Almeida wider Masséna, bis er infolge der
Entzündung eines
großen Pulvermagazins 27. Aug. kapitulieren mußte. Bei dem Rückzuge der
Franzosen aus
Portugal sprengte,
nach dem Kampfe Massénas mit Wellington 3. und der franz.
General Brenier den größten
Teil der Festungswerke;
dieselben wurden jedoch von den Engländern bald wiederhergestellt. Im Febr. 1844 fiel in die
Hände der Insurgenten unter
GrafBomfim, wurde Anfang April von den königl.
Truppen beschossen und 29. April zur
Übergabe gezwungen.
Don Francisco d', portug.
Held aus dem alten Geschlechte der
Grafen von
Abrantes, hatte sich in den
Kriegen gegen
die Mauren und bei der Eroberung von Granada
[* 17] den Ruf eines ausgezeichneten Kriegers erworben und wurde
deshalb von König Emanuel I. 1505 zum ersten Vicekönig in
Ostindien
[* 18] ernannt. Mit einer Flotte von 22 Segeln zu
Kilwa (Ostafrika) angelangt, wußte er bald durch klug berechnete
Verträge den portug. Einfluß auszubreiten. Die
StädteKilwa,
Mombas in
Afrika,
[* 19]
Kannanur,
Kotschi, Kalikut,
Malaka u. s. w. in
Ostindien wnrden erobert und durch Festungen
in Unterwürfigkeit erhalten.
Sein Sohn, Lourenco d'A., der bei vielen Unternehmungen des
Vaters das Kommando führte, besuchte 1506
Ceylon.
[* 20] Francisco d'A.
hatte den
Plan gefaßt, die Portugiesen zu alleinigen Herren der ind.
Gewässer zu machen und durch Sperrung des
Persischen
und
ArabischenMeerbusens die Ägypter und somit auch die
Venetianer vom ostind.
Handel auszuschließen.
Deshalb rüstete der ägypt.
Sultan auf Anregung der
Venetianer eine bedeutende Flotte aus, die unter den
Befehlen des Kurden
Hussein den ind. König von Kalikut unterstützen sollte.
Von dieser Macht wurde Lourenco d'A. bei Tschaul, südlich von
Bombay,
[* 21] in Kalikut angegriffen und während
des Kampfes getötet.
Schon hatte Francisco d'A. Anstalt getroffen, den
Tod seines
Sohnes an den Mohammedanern zu rächen, als
Alfonso d'Albuquerque (s. d.) 1508 erschien, um die
StelleA.s zu übernehmen. Almeida weigerte sich,
Albuquerque als Vicekönig
anzuerkennen, bevor er seinen Sohn gerächt hätte. Dann griff er Goa an, das er am verbrannte,
und besiegte die ägypt. Flotte bei Diu. Nach diesem Rachezuge verließ Almeida infolge
einer nochmaligen
Aufforderung des Königs Kotschi. Er erreichte jedoch sein Vaterland nicht, sondern wurde an der
Saldanhabai in einem
Gefechte mit Eingeborenen durch einen Pfeilschuß getötet.
Nicolao
Tolentino d', portug. Dichter, geb. 1741 zu Lissabon,
[* 22] gest.
daselbst 1811. Seine Satiren in
Quintilhas (s. d.), die die
Sitten des
Tags verspotten und
Sa de Mirandas Redondilhas nachahmen,
zeichnen sich durch leichten
Fluß und Natürlichkeit aus.
Eine Satire auf den entlassenen Pombal verschaffte Almeida eine
Stelle als Ministerialsekretär.
Seine
Dichtungen erschienen als
«Obras poeticas» (2 Bde., Lissab.
1801, 1828-36
u. 1861).
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