noch stärkerer Latinisierung Albinus genannt), vertrauter Ratgeber und
LehrerKarls d. Gr., durch
Geist, Kenntnisse und wissenschaftlichen
Einfluß vielleicht der bedeutendste Gelehrte des 8. Jahrh., stammte aus vornehmem angelsächs.
Geschlecht. Geboren um 785, erhielt er gründlichen Unterricht in der Schule von
York, deren Leitung er später übernahm.
Auf einer
Reise nach
Rom
[* 2] wurde er mit
Karl d. Gr. bekannt und kam auf dessen Einladung 782 mit einigen
Schülern
ins Frankenreich. Er erhielt zum
Unterhalt die Einkünfte zweier Klöster, betrachtete aber England stets als seine
Heimat
und ging 790 dorthin zurück, zugleich mit einer
BotschaftKarls an König Offa. 793 folgte er einer neuen
Einladung
Karls, erhielt das berühmte Martinskloster in
Tours
[* 3] zur Leitung und blieb daselbst
Abt bis zu seinem
Tode19. Mai 804. In
diesem
Kloster richtete Alkuin eine Schule ein nach dem
Muster von
York, er selbst aber leitete bis 801 die Hofschule, in der sich
die angesehensten Hofleute mit
Karl und seinen
Töchtern vereinigten. Alkuin hieß in diesem
Kreise
[* 4]
Flaccus,
Karl selbst
David oder Salomo, seine
TöchterDelia u. s. w. Auch in polit.
Angelegenheiten wurde Alkuin zu
Rat gezogen, so in dem Streite
Karls gegen die von
Rom begünstigte
Bilderverehrung. Alkuin ist wohl
ohne Zweifel der Verfasser der in dieser Angelegenheit unter
KarlsNamen geschriebenen
Carolini libri (s. d.).
Die Bedeutung
A.s liegt nicht in Weiterbildung der Wissenschaft, sondern darin, daß er das
Wissen des
Altertums in das
ReichKarls d. Gr. verpflanzte.
Außer vielen theol. Werken hinterließ er mehrere für den Unterricht in den Anfangsgründen der
Philosophie, Mathematik, Rhetorik undGrammatik bestimmte, meist aus
Boethius und Isidorus Hispalensis kompilierte
Schriften, sowie Gedichte und eine große Anzahl
Briefe. Unter seinen
Schülern sind hervorzuheben Hrabanus Maurus und Haymo,
der nachmalige
Bischof von Halberstadt.
[* 5] Eine
Ausgabe der Werke
A.s lieferte
Froben
(Albini s. Alcuini opera, 2 Bde.,
Regensb. 1778; wiederholt in Migne, «Patrologiae
cursus completus.
Patres latini», Bd. 100
u. 101, Par. 1851),
seiner
BriefeJaffé in der «Bibliotheca rerarum
germanicarum», Bd. 6: «Monumenta
Alcuina» (Berl. 1873). -
allgemeine Bezeichnung für die einwertigenAlkoholradikale CnH2n+1 ^[CnH2n+1], Atomgruppen,
die nicht für sich existieren, sondern in den
Alkoholen CnH2n+1.OH ^[CnH2n+1.OH] mit der Hydroxylgruppe verbunden sind.
Die einfacher zusammengesetzten und häufiger vorkommenden Alkyl haben besondere
Namen, wie
Methyl, CH3;
Hexyl, C6H11 u. s. w. Wie bei den
Alkoholen (s. d.)
unterscheidet man primäre, sekundäre und tertiäre Alkyl, z. B.: CH3.CH2.CH2- primäres
Propyl, (CH3)2CH- sekundäres Propyl, (CH3)3C- tertiäres
Butyl.
(Olefine), die ungesättigten
Kohlenwasserstoffe von der allgemeinen Formel CnH2n ^[CnH2n] Sie unterscheiden
sich von den Grenzkohlenwasserstoffen oder
Äthanen (s. d.) durch den Mindergehalt von 2 Wasserstoffatomen. Sie enthalten
eine sog. doppelte
Bindung, d. h. 2
Kohlenstoffatome sind durch 2
Valenzen miteinander verkettet. Das einfachste
Alkylen ist das
Äthylen (s. d.). Die Alkylene bilden sich bei der
Destillation
[* 8] der einwertigen
Alkohole mit wasserentziehenden
Mitteln,
wie Schwefelsäure,
[* 9]
Chlorzink
u. s. w., ferner bei der Einwirkung alkoholischer Kalilauge auf die
Alkylhaloide; z. B. entsteht
Äthylen aus
Äthylbromid nach der
Gleichung:
Die Alkylene sind den
Äthanen ähnlich, die niedern sind
Gase,
[* 10] die mittlern Flüssigkeiten, die höhern (von C16H22 an)
feste Körper. Als
ungesättigte Verbindungen vermögen die Alkylene direkt 2 einwertige
Atome oder Gruppen zu
addieren.
Die Alkylhaloide gewinnt man am leichtesten aus den
Alkoholen durch Einwirkung der Halogenverbindungen des
Phosphors, indem die Hydroxylgruppe
des
Alkohols durch ein Halogenatom ersetzt wird.
(Alcyone, Halkyone) und ihr Gemahl Keyr (lat. Ceyr) wurden nach der
griech. Sage in
Eisvögel verwandelt, als den auf einer Seefahrt ertrunkenen Gatten ans Land gespült sah. Nach einer andern
Erzählung verwandelte Zeus
[* 11] sie zur
Strafe, weil sie sich Zeus und Hera
[* 12] nannten, in
Vögel,
[* 13] den Gatten in den
Vogel gleichen
Namens, die Gattin in den
Eisvogel.
[* 14]
Da aber ihre
Eier
[* 15] von den Wogen weggeschwemmt wurden, so gebot Zeus aus
Mitleid für die klagende
Mutter den
Winden,
[* 16] um die
Brutzeit des
Eisvogels 14
Tage lang (während der
Alkyonischen Tage) nicht zu
wehen.
(Alcyoneus), einer der
Giganten (s. d.), wurde in der
Schlacht auf dem phlegräischen Felde
von einem Pfeile des Herakles
[* 17] durchbohrt, konnte aber erst getötet werden, nachdem er aus Pallene, seinem Geburtslande,
weggeschleppt war.
naturwissenschaftliche
Abkürzung für Carlo
Allioni, einen ital.
Botaniker (geb. 1725 zu
Turin,
[* 18] gest. ebenda 1804),
der mehrere Werke über die
Flora von Oberitalien
[* 19] geschrieben hat.
Als
Überschrift eines Tonstücks bezeichnet
daher eine doppelt beschleunigte
Bewegung und giebt an, daß der
Takt nicht nach Viertel-, sondern nach halben
Noten geschlagen
werden muß.
Das Zeichen für den Allabrevetakt ist ein durchstrichenes C. Statt sagt man auch Alla
capella
(s.
A capella).
zusammengezogen aus dem
Artikel al und dem arab. Wort ilâh, steht mit der dem alten Semitismus gemeinsamen
Benennung der Gottheit (hebr. Elôah, Elôhîm) in Zusammenhang. Auch die heidn.
Araber kannten bereits diesen Gottesnamen,
der im
Islam zum
Namen des einen
Gottes wurde. So ist der
Name in die religiöse
Sprache
[* 20] aller mohammed.
Völker
übergegangen, obgleich auch die einheimischen Benennungen (pers. chudâ; türk.
tengri) in Gebrauch geblieben sind.
Dem Polytheismus und Götzendienst stellte Mohammed den Allâh-Begriff entgegen, den er mit den
Attributen absoluter Einzigkeit/Allmacht
und Allwissenheit ausrüstete.
Daß er darin Anregungen des
Judentums und
Christentums folgte, ergiebt sich
sicher aus seiner Lebensgeschichte. Auch die damit verknüpfte
Vorstellung von Allâh als dem Schöpfer, Erhalter und
Richter aller
Wesen ist auf die biblische
Lehre
[* 21] gegründet. «Lâ ilâha illâ 'llâlu» (es giebt keine Gottheit
außer Allah) ist der vornehmste
Satz des Mohammed. Glaubensbekenntnisses, dem sich das
Bekenntnis «wa
Muhammadun rasûlu-llâhi» (und Mohammed ist der Gesandte
Gottes) anschließt. Das Gottesbekenntnis des
Islams ist näher in der
¶
mehr
112. Sure des Korans definiert: «Sprich: Allâh ist ein Einziger, Allâh ist ein Ewiger; er zeugt nicht und ist nicht geboren, und es
ist nichts ihm gleich.» Mit der Entwicklung der Dogmatik wurde auch die Auffassung der Persönlichkeit Gottes und seiner Attribute
Gegenstand dogmatischer Streitigkeiten.
Innerhalb der orthodoxen Kirche war die Tendenz nicht ausgeschlossen,
den Allâh-Begriff anthropomorphistisch zu gestalten, und bedeutende Lehrer aus der Schule des Ahmed ibn Hanbal bekannten sich
zu solcher Auffassung, während man im Mysticismus (s. Sufismus) bis zur pantheïstischen Auffassung vorschritt. - Anknüpfend
an den Koranvers 7, 179, vgl. 20, 7: «Gottes sind die schönen Namen», hat man alle von Gott im Koran gebrauchten
Epitheta gesammelt und hieraus eine Sammlung von «schönen NamenGottes» gestaltet, die an dem Rosenkranz (subha, musabbiha)
hergesagt werden.