giftigen Wirkungen ausgezeichnet sind, vorfinden. Einige derselben können auch künstlich dargestellt werden. Sie sind meist
auch sauerstoffhaltig, in Wasser wenig, in Alkohol leicht löslich, reagieren alkalisch und bilden mit Säuren Salze. Einige
davon, wie das Coniin und Nicotin, sind flüssig, die übrigen, wie die Alkaloide des Opiums (Morphin, Codein, Papaverin
u. s. w.), der Chinarinden (Chinin, Chinidin, Chinicin, Chinchonin), der Strychnosarten (Strychnin, Brucin, Curarin u. s. w., sind
fest. Mehrere der Alkaloide, wie das Strychnin und das Morphin, gehören zu den schärfsten Giften. Aus ihren Lösungen werden die
Alkaloide unlöslich niedergeschlagen durch Tannin, Phosphormolybdänsäure, Phosphorwolframsäure, Kaliumquecksilberchlorid und
Kaliumquecksilberjodid. Der Nachweis der Alkaloide bei Vergiftungen ist leicht, da die meisten sich durch charakteristische
Farbenreaktionen auszeichnen. Die meisten Alkaloide sind Abkömmlinge des Pyridins oder Chinolins. -
Vgl. Pictet, Die Pflanzenalkaloide
und ihre chem. Konstitution (deutsch von Wolffenstein, Verl. 1891).
(grch.), Heilmittel, welche den Alkaligehalt des Harns erhöhen, wie die Mineralwässer von Vichy, Wildungen,
Bilin, manche Obstarten u. dgl. Sie sollen die Entstehung harnsaurer Steine innerhalb der Harnorgane verhüten.
griech. Bildhauer, Schüler des Phidias, soll nach Pausanias die Gruppen im Westgiebel des olympischen Zeustempels
gemacht haben, was aber bezweifelt wird, da auch Pausanias' Angabe über den Künstler des Ostgiebels, Päonius (s. d.),
allem Anschein nach falsch ist und die sonstigen chronol. Angaben über Alkamenes eher auf die
zweite als auf die erste Hälfte des 5. Jahrh. v. Chr. führen. Diejenigen, welche an Pausanias' Nachricht fest halten, nehmen
denn auch zumeist zwei verschiedene Künstler mit Namen Alkamenes an. Unter den angeführten Werken des Alkamenes befinden sich viele Götterstatuen;
berühmt war die
[* ]
Figur einer Aphrodite und die eines sich salbenden Athleten, dem die Marmorstatue des stehenden Diskoswerfers
im Vatikan nachgebildet sein soll («Archäologische Zeitung», Taf. 209, 1, 2, Verl. 1806).
Charles Henri Valentin, franz. Pianist, geb. zu Paris, kam schon mit dem 6. Jahre auf
das Konservatorium und zeichnete sich im Verlauf seiner Schülerzelt wiederholt durch seine Leistungen als Klavierspieler
wie in der Komposition aus. 1831 ließ er sich in seiner Vaterstadt als Lehrer nieder, trat auch häufiger in bedeutenden Konzerten
auf. In der Pariser Musikwelt gilt Alkan als vornehmer und gründlich gebildeter Musiker. Außerhalb Frankreichs
hat er sich den Ruf eines feinsinnigen und selbständigen Komponisten, namentlich durch seine Etüden für Klavier erworben.
rote Ochsenzungenwurzel, rote Schlangenwurzel (lat. radix alkannae, radix anchusae tinctoriae; engl.
orchanet; frz. orcanette), die Wurzel der im südl. und südöstl. Gebiete des Mitttelmeers wachsenden, zum Teil auch angebauten
Alkanna tinctoria Tausch. Die Wurzel ist
vielköpfig, wenig verästelt, l0-15 cm lang und bis 1 cm dick;
sie ist meist etwas um ihre Achse gedreht, besitzt einen zerbrechlichen gelblichweißen Holzkörper und eine dunkelviolette
bis braunrote, leicht sich abblätternde Rinde, welche allein nur Verwendung findet, da sie der alleinige Träger eines roten
Farbstoffes, des Alkannins (s. d.), ist. Im Handel erhält man die Alkannawurzel aus Kleinasien, der Türkei und namentlich
aus Ungarn, wo sie viel angebaut wird; man versendet sie in Ballen von etwa 100 kg. Die Alkannawurzel, früher offizinell, findet sich
noch in der 1. Ausgabe der Deutschen Pharmakopöe (von 1872), aber nicht mehr in der 2. Ausgabe (von 1882).
Man bezeichnete diese Wurzel früher als unechte Alkannawurzel (radix alcannae spuriae) im Gegensatz zu einer Art, die aber in unserm
Handel gar nicht vorkommt, und von der Lawsonia inermis L. (s. Lawsonia) abstammt.
Diese Wurzel enthält ebenfalls einen roten Farbstoff, es wird aber nur der gelbe Farbstoff der Blätter
dieser Pflanze, welcher im getrockneten und gepulverten Zustande unter dem Namen Henna oder Albenna im ganzen Orient bekannt
sind, verwendet. Die gewöhnliche Alkannawurzel wird zum Rotfärben von Haarölen, Pomaden, Polituren u. s. w. benutzt. In England werden
jährlich über 7000 kg davon verbraucht, in Nordamerika ebensoviel. Die Einführung der neuen Teerfarben
hat dem Verbrauch auch dieser Wurzel viel Abbruch gethan.
Alkannarot, Anchusin, Anchusarot, Anchusasäure, der in der Schale der Alkannawurzel enthaltene prächtige rote
Farbstoff; er bildet in noch unreinem Zustande als breiförmige Masse einen Handelsartikel; der daraus dargestellte möglichst
gereinigte Farbstoff soll die Zusammensetzung C15H14O4 haben und beim Erhitzen
mit Zinkstaub Methylanthracen liefern. Das Alkanin des Handels wird durch Extrahieren der Wurzel mit Benzin und Abdestillieren des
letzteren aus dem so gewonnenen Auszug erhalten; die Menge des so erhaltenen dickbreiförmigen Rückstandes beträgt 5-6 Proz.
Die Versendung geschieht in Büchsen von Weißblech. Das Alkanin ist in Wasser vollständig unlöslich, leicht
löslich dagegen mit prächtig roter Farbe in Äther, Alkohol, Benzin, Chloroform, ätherischen und fetten Ölen; durch Alkalien
geht die Farbe in Blau über. Alkanin wird wie die Alkannawurzel verwendet.
Kakodyloxyd, Arsendimethyloxyd, As2(CH3)4O ^[As2(CH3)4O]. 1760 erhielt ein franz.
Apotheker bei der Destillation von essigsaurem Kali mit arseniger Säure eine an der Luft rauchende, sehr
entzündliche Flüssigkeit, die als Cadets rauchende Flüssigkeit ihren Platz in den chem. Werken fand, bis 1837 Bunsen zwei
Körper von höchstem wissenschaftlichen Interesse auffand: das Kakodyl, As2(CH3)4 ^[As2(CH3)4], und dessen
Oxyd, das Kakodyloxyd oder Alkarsin, As2(CH3)4O ^[As2(CH3)4O], von denen das
erstere als eine Arsenverbindung des Methyls und letzteres als dessen Oxyd erkannt wurde. Damit war die wichtige Entdeckung
metallorganischer Radikale gemacht.
(Alcathous), Sohn des Pelops und der Hippodameia, Bruder des Atreus und Thyestes, erlegte den Kithäronischen
Löwen und erhielt dafür die Hand der Tochter des Königs Megareus und die Herrschaft über Megara.
Zum
Zeichen, daß er den Sieg davon getragen, hatte er dem Löwen die Zunge ausgeschnitten, und überführte dadurch seine Nebenbuhler
der Lüge.
Sein Heroon lag
mehr
bei dem Apollontempel in Megara, wo ihm zu Ehren Spiele gefeiert wurden.