400 wichtigsten Festungen des maur.
Reichs von Granada
[* 2] und Schatzkammer seiner Könige und wurde in der Nacht vom 27. zum von
den
Spaniern unter dem Marquis von
Cadiz
[* 3] erobert und geplündert. Am 25. und wurde Alhama durch ein
Erdbeben
[* 4] schwer mitgenommen.
–
3)deMurcia,
[* 5] Stadt (Villa) im Distrikt
Totana der
Provinz Murcia, am Fuße der gleichnamigen
Sierra, hat
(1887) 7203 E. und ist Badeort mit Schwefelthermen von 32,5 bis 46° C., sowie beliebter Frühlingsaufenthalt
der Murcianer. –
4) laseca, Dorf im Distrikt Canjayar der
ProvinzAlmeria im
Thale des Rio
[* 6] de
Almeria, hat (1887) 3891 E.
und in der Nähe ein
Bad
[* 7] mit
Quellen von 31 bis 44° C.
das berühmteste
Denkmal maur.
Baukunst,
[* 8] war die ehemalige
Zwingburg der maur. Könige, welche die Stadt Granada an ihrer Südostseite überragt. Sie krönt die
fast ebene Kuppe eines Felsens, der den
Darro und den Jenil vor ihrer
Vereinigung trennt. Der großartige
Bau hat ungefähr
3,5 km im
Umfang und ist noch von der ursprünglichen, mit vielen
Türmen versehenen Ringmauer umgeben.
Außer dem maur. Königspalaste,
1213–1338 erbaut, an der nördl. Seite der Ringmauer, finden sich innerhalb
derselben eine
Pfarrkirche, ein ehemaliges, jetzt als
Kaserne benutztes
Kloster, eine Anzahl
Wohnhäuser
[* 9] und der unvollendet
gebliebene
PalastKarls Ⅴ. an der
Stelle des Winterpalastes der maur.
Könige. Ein
Teil der alten
Türme und
Gebäude diente früher als Staatsgefängnis. Durch einen herrlichen
Park mit reichlich
fließenden Wassern ist die von den
Torres Bermejas, einer andern, angeblich von den Phöniziern gegründeten
Burg, getrennt. An der Westseite des Königspalastes tritt man zunächst durch ein einfaches
Thor in die Säulenhalle ein,
welche den größten rechteckigen
Hof
[* 10] umschließt, den Patio de la Alberca, öfter noch Patio de los Arrayanes (Myrtenhof)
genannt; in diesem befindet sich eine der drei im 16. Jahrh. im Innern
der Alhambra gefundenen sog. Alhambravasen aus emaillierter Fayence;
[* 11] an der nördlichen
schmalen Seite desselben gelangt man durch einen
Vorsaal in den
Saal der Gesandten, einen quadratischen Raum mit einer fast 20 m
hohen
Kuppel, in welchem sich die ganze Pracht der maur.
Baukunst entfaltet. Von dem Patio de la Alberca gelangt man nach
Osten in den Löwenhof mit einem auf 12 Löwen
[* 12] ruhenden
Springbrunnen,
an den sich der
Saal der zwei Schwestern, so genannt von zwei großen, ganz gleichen Marmorplatten, der
Saal des Gerichts und
der
Saal der
Abencerragen anschließt. Überall ordnen sich um diese
Höfe zierliche Säulenhallen, kühle
Gemächer, Gärtchen mit fließendem Wasser, nach außen
Balkone mit Aussicht auf die Landschaft. Die
Wände dieser Säle und
Höfe sind mit farbig gemusterten Thonfliesen
(Azulejos, s. d.) oder gefärbter Gipsmasse verziert, die
Gewölbe
[* 13] mit einem tropfsteinartigen
Schmuck versehen.
DasÄußere dagegen ist ernst, festungsmäßig und ohne
Symmetrie behandelt. Nordöstlich von der Alhambra, auf
der Cuesta de los Molinos, von dem maur. Schloß durch einen tiefen, mit hohen
Bäumen bewachsenen Abhang getrennt, liegt
der reizvolle Sommerpalast
Generalife. In der Feinheit der ornamentalen Durchbildung, im Reichtum der malerischen Wirkung
gehört die Alhambra zu den schönsten Schöpfungen der
Architektur aller
Zeiten. Namentlich bildet sie einen
vollendeten
Ausdruck
des ritterlichen, dichterisch durchgeistigten Lebens ihrer arab. Erbauer.
IhreLage oberhalb der malerischen Stadt und der fruchtbaren Ebene
(Vega) und zu Füßen der
Sierra Nevada, ferner die Üppigkeit
der
Vegetation vervollkommnen ihre Schönheit. 1890 wurde die Alhambra durch
Brand beschädigt. Unter den Prachtwerken
über dieselbe sind zu nennen: Murphy, The Arabian antiquities of Spain (Lond. 1816);
Girault de Prangey, Monuments arabeset moresques d'Espagne, contenat souvenirs de Grenade et de l'A. (Par. 1839);
Vgl.
Irving, The und die meisterhafte
Schilderung bei Alhambra F. von
Schack,
Poesie und Kunst der
Araber (Berl. 1865; 2. Aufl.,
Stuttg. 1875).
(S.
Tafel: KunstdesIslamI und II,
[* 1]
Fig. 3, beim
Artikel Islamitische Kunst.) Nachahmungen der charakteristischsten
Teile der
Alhambra enthält der Alhambra-Court des Glaspalastes zu
Sydenham(von Owen
Jones ausgeführt) und das königl. Schloß Wilhelma
bei
Stuttgart
[* 15] (1842–51 von Zanth erbaut).
bei Winkelmeßinstrumenten der um den Mittelpunkt der
Teilung drehbare
Arm, dessen
Stellung
auf dem
Teilkreis den zu messenden Winkel
[* 16] entweder unmittelbar angiebt oder berechnen läßt. An ihrem Ende kann die Alhidade entweder
eine einfache
Marke, Index, tragen, die den jeweiligenStand der Alhidade zur
Teilung angiebt, oder, wenn eine
größere Genauigkeit der Ablesung erforderlich ist, einen Nonius
[* 17] (s. d.) oder
ein
Ablesemikroskop (s. d.). Bei einigen
Instrumenten bildet die Alhidade einen Vollkreis (Alhidadenkreis), der sich konzentrisch
zum eigentlichen
Teilkreis bewegt.
Pascha von Jannina, genannt Tepedelenli, wurde 1741 als Sohn eines albanes. Häuptlings zu
Tepeleni im südl.
Albanien geboren. Nach der Besiegung
Selim Paschas, des
Statthalters von Delvino, schwang er sich selbst
zum
Statthalter von Südalbanien
auf und wurde als solcher vom
Diwan mit der
Stellung eines Dervendschi Pascha, d. h. Kommandanten
der thessal.-epirot. Gebirgspässe, betraut. Während des türk.
Krieges mit
Rußland und
Österreich
[* 18] seit 1787 erhielt
er noch die Statthalterschaft von
Trikala in
Thessalien und bemächtigte sich 1788 Janninas.
Nach dreijährigen Kämpfen unterwarf er 1803 die
Sulioten und wurde nunmehr durch den
Titel eines Seraskiers von Rumelien
ausgezeichnet. Ali verstand es, seine
Provinzen in Ordnung zu halten:
Handel undGewerbe blühten unter ihm
auf. Berühmt wurde er aber vor allem durch seine landesverräterischen
Beziehungen zu den europ. Mächten.
Schon während
des russ.
Krieges hatte er mit Potemkin in Briefwechsel gestanden.
GeneralBonaparte schickte ihm während der ägypt. Expedition
Offiziere zu und trat als
Kaiser 1807 aufs neue mit ihm in
Verbindung. Später fand es vorteilhafter, sich
auf die Seite der Engländer zu schlagen, die ihm 1819 zum
Besitz der albanes. Küstenfestung Parga verhalfen. 1820 gelang
es dem
SultanMahmud Ⅱ. nach vielen Anstrengungen seiner Herrschaft ein Ende zu machen. Ali wurde
¶
mehr
l. Febr. 1822 zur Übergabe seiner Citadelle im See von Jannina gezwungen und trotz der ihm in der Kapitulation gemachten
Zusage 5. Febr. enthauptet. Ali gehörte zu den wenigen Türken seiner Zeit, welche die Macht europ. Kultur und die Notwendigkeit
gründlicher Reformen erkannt hatten.