durch einen
Iren, O'Farrell, leicht verwundet wurde, von da nach
Indien und Ostasien. Am vermählte er sich mit
der Großfürstin Marie von
Rußland (geb. Tochter
KaiserAlexanders II. Dieser
Ehe entsprossen: Alfred (geb.
Sekondelieutenant im 1. Garderegiment zu
Potsdam),
[* 2] Maria (geb. vermählt mit Ferdinand,
Prinzen von
Rumänien),
[* 3] Victoria
[* 4] (geb. vermählt mit dem
Großherzog Ernst
Ludwig von Hessen),
[* 5]
Alexandra
(geb. und
Beatrice (geb. Als Neffe des kinderlosen
Herzogs Ernst II. von
Sachsen-Coburg-Gotha folgte
er diesem nach dessen
Tode auf dem
Thron.
[* 6] Alfred bekleidet in der russ. Marine den Rang eines
Chefs der zweiten Flottenequipage des
SchwarzenMeers und im deutschen
Heer den eines
Generals der Infanterie. Die
Stellung eines
brit. Großadmirals und Mitgliedes des engl.
GeheimenRates legte er nach seiner Thronbesteigung nieder.
Name mehrerer angelsächs. Schriftsteller. Der bekannteste, Älfric mit dem
Beinamen Grammaticus, früher als Erzbischof von
Canterbury betrachtet, wurde in der Münsterschule zu
Winchester unter
Bischof Aethelwold erzogen, 1005
Abt des
Klosters Ensham in der
Grafschaft Oxford
[* 7] und starb zwischen 1015 und 1020. Ein äußerst
fleißiger Schriftsteller, wollte er das theol.
Wissen seiner Berufsbrüder und die allgemeine
Bildung der Laien heben. Von
seinen Werken und kleinen
Abhandlungen sind zu erwähnen: «Homiliae catholicae» (2 Bde.,
hg. von Thorpe, Lond. 1844-46),
«Heiligenleben» (hg. von Skeat,
Tl. 1-3, ebd. 1871-90),
eine lat. und angelsächs. glossierte
Grammatik (hg. von Zupitza, Berl.
1880),
eine
Übersetzung von
Basilius' «Hexameron» und dessen
Admonitio ad filium spiritualem" (hg. von
Norman, Lond. 1848; 2. Aufl.,
ebd. 1849),
von
Bedas«De Temporibus» (hg. von Wright in den Popular Treatises on Science", von Cockayne in «Leechdoms,
Wortcunning and Starcraft of Early England», und kleinere
Traktate (teilweise veröffentlicht von Aßmann
in der
«Bibliothek der Angelsäch. Prosa», Bd. 3,Cass. 1889). Ein «Glossary to AE's Homilies» von A. J. Wyatt und H.
Johnson ist 1890 erschienen. -
Vgl. Dietrich,Abt (in der «Zeitschrift für histor.
Theologie», 1855-56).
Alessandro, Bildhauer undBaumeister, geb. 1602 zu
Bologna, gest. ist neben
Bernini der berühmteste ital. Bildhauer des 17. Jahrh.
Er huldigte der malerischen
Auffassung der
Bildnerei, die den Barockstil kennzeichnet, doch verfällt er oft bei seinen Schöpfungen
in hohles Pathos und gespreizte Leidenschaftlichkeit. Der Hauptplatz seiner Thätigkeit war
Rom,
[* 8] wo er
das herrliche Grabmal Leos XI. in der Peterskirche schuf und ebenda über dem
Altar
[* 9] Leos
I. das kolossale Marmorrelief:
Leo
wehrt dem
Attila, der
Rom belagern will. Eine von Algardi gearbeitete
Bildsäule des Schlafgottes in der Villa
Borghese galt
eine
Zeit lang für antik. Als
Baumeister baute er an den Villen
Raffaels und
GiulioRomanos, ferner die Villa
Belrespiro oder Pamfili auf dem Janiculus mit reicher plastischer Verzierung, von
Kirchen namentlich die Ignatiuskirche in
strengem
Barock.
(Algarovilla), eine seit ungefähr 1876 im deutschen
Handel bekannte
Drogue, die Hülsenfrucht eines im sandigen
trocknen Norden
[* 10]
Chiles und auch in Columbia
[* 11] vorkommenden
Strauches, Iuga MarthaeSpr. (nach andern Prosopis pallida und Balsamocarpum
brevifoliumPhil.) Die Algarobilla besteht aus kleinen, linsenförmigen, schwärzlichen
Bohnen, die gewöhnlich mit
holzigen Hülsenresten vermengt und frisch in einen braunen Saft eingebettet sind. Die Samen
[* 12] bilden 12 Proz.
des gesamten Gewichtes der Hülsen.
Der Gehalt an Gerbstoff soll bis zu 70 Proz. betragen; auch ist etwas Ellagsäure vorhanden. Man
benutzt die Ware außer zur Tintenfabrikation zum Schwarzfärben und in der Gerberei; sie eignet sich
nicht
nur für das alte Gerbverfahren, sondern auch zur Schnellgerbung. Da die Algarobilla außer der Gerbsäure auch
noch einen gelben Farbstoff enthält, welcher dem Leder eine nicht erwünschte Färbung erteilen kann, so benutzt man zum
Gerben am besten eine Mischung von 25 Proz. Algarobilla mit 75 Proz.
Eichenrinde oder andern Gerbmaterialien.
[* 13] Der Hauptbezugsort für Algarobilla ist
Hamburg;
[* 14] man erhält sie in Säcken
von etwa 75 kg.
Francesco,
Graf, ital. Schriftsteller, geb. zu
Venedig,
[* 15] studierte ebenda, zu
Rom undBologna neben
den klassischen
Sprachen Physik und
Anatomie und ging 20jährig nach
Paris.
[* 16] 1737 veröffentlichte er die
in
Rom ausgearbeitete
Schrift «Newtonianismo per le dame» (deutsch Braunschw.
1745), die den
Grund zu seinem Ruhme legte. Bis 1739 lebte er bald in
Paris, bald in Cirey bei der Marquise du Châtelet, in
ihrer und
Voltaires Gesellschaft. Das
Studium der franz. Litteratur brachte ihn mit deren bedeutendsten
Vertretern in Berührung und übte großen Einfluß auf
Ton und
Stil seiner
Arbeiten, wie besonders «Il Congresso di Citera»
zeigt.
Auf der Rückkehr von einer
Reise nach
Rußland lernte er 1739 zu Rheinsberg den nachmaligen
Friedrich II. von
Preußen
[* 17] kennen,
der ihn 1740 zu sich rief, zum
Grafen und 1747 zum Kammerherrn ernannte. Auch schätzte ihn
August III.
von
Polen, der ihm den
Titel eines Geheimrats gab. Algarotti lebte abwechselnd zu
Berlin
[* 18] und
Dresden,
[* 19] seit 1754 zu
Venedig, nachher zu
Bologna und seit 1762 zu Pisa,
[* 20] wo er starb.
Friedrich d. Gr. ließ ihm im Camposanto zu Pisa
ein
Denkmal errichten. Algarotti besaß umfassende Kenntnisse; die Zeitgenossen gaben viel auf sein Kunsturteil, und
seine «Saggi sopra le belle arti» (deutsch von Raspe,Cass. 1760) beweisen seine Einsicht. Die beste Sammlung seiner Werke
erschien
Venedig 1791-94 (17 Bde.). -
Vgl. Michelessi, Memorie intorno alla vita d'A. ed agli scritti
(Vened. 1770).
Lebensmerkur, eine durch Mischen von Antimontrichlorid mit vielem Wasser erhaltene
Verbindung des
Antimons
mit
Chlor und Sauerstoff (Antimon-Oxychlorür).
Der abgesonderte
¶
mehr
Niederschlag ist das es erregt schon in geringer Gabe heftiges Erbrechen und ward früher zu ärztlichen Zwecken gebraucht.
Erfunden ist es von Algarotto (gest. 1604), einem ital. Arzte.