Alexie
(grch.), das Unvermögen, geschriebene oder gedruckte Schriftzeichen richtig aufzufassen, kommt als Symptom bei verschiedenen Hirnkrankheiten vor, gewöhnlich mit Aphasie (s.d.) verbunden.
(grch.), das Unvermögen, geschriebene oder gedruckte Schriftzeichen richtig aufzufassen, kommt als Symptom bei verschiedenen Hirnkrankheiten vor, gewöhnlich mit Aphasie (s.d.) verbunden.
(grch.), Schutzmittel gegen Unglück;
auch Gegengift.
s. Aleksin. ^[= 1) Kreis im russ. Gouvernement Tula, hat 1983,3 qkm mit 83 115 E. - 2) Kreisstadt des Kreises ...]
(spr. -átz), Stadt im serb. Kreis [* 2] Krusevac, rechts von der bulgar. Morava, an der Mündung des Moravicabachs und an der Linie Belgrad-Risch der Serb. Staatsbahnen, [* 3] hat (1890) 5762 E., Post, Telegraph, [* 4] ein Untergymnasium; ein Kohlenbergwerk, Paraffinschieferbrüche, Tabaksbau. Früher war Alexinac lebhafter Stapelplatz des Durchfuhrhandels. Im Serbisch-Türkischen Kriege 1876 war Alexinac, damals Grenzstadt gegen die Türkei, [* 5] Hauptquartier des serb. Oberkommandos und wurde 31. Okt. von den Türken verwüstet. - Der frühere Kreis Alexinac ist jetzt auf die Kreise [* 6] Timok und Krusevac verteilt.
Alexios,
Name mehrerer byzantinischer Kaiser:
I.
Komnenos (1081 - 1118), geb. 1048 zu
Konstantinopel,
[* 7] Sohn des Joh.
Komnenos und Neffe Isaaks I., des ersten
Kaisers aus dem
Hause der
Komnenen, zeichnete sich jung gegen die
Türken aus und kam dann an den
Hof
[* 8]
Nikephoros' III., dessen
Vertrauen er zu gewinnen wußte. Aber bald beim
Kaiser verleumdet und diesem durch seine wachsende Macht unbequem, mußte
er fliehen. Er sammelte ein
Heer, bemächtigte sich April 1081
Konstantinopels und übernahm nach der Abdankung des
Nikephoros selbst die Herrschaft. Um das
Reich aus seiner bedrängten
Lage zu befreien, schloß Alexios
zunächst mit den
Seldschuken
Frieden, verbündete sich mit
Venedig
[* 9] und dem deutschen
Kaiser
Heinrich IV. und wandte sich dann gegen den Normannenherzog Rob.
Guiscard, der in das
Reich eingefallen war, wurde aber bei
Durazzo Okt. 1081 geschlagen. 1084 nötigte Alexios
zwar
Guiscards Sohn
Bohemund zur Räumung
Griechenlands, im September des Jahres aber erschien Robert aufs neue, siegte über die
vereinigte griech.-venet.
Flotte und hatte sich
Korfus bemächtigt, als sein
Tod im Juli 1085 seinen Unternehmungen ein Ziel setzte. Von diesem Feinde
befreit, schlug Alexios
1091 die
Petschenegen im Norden
[* 10] des
Reichs. Minder glücklich war er gegen die
Seldschuken;
erst 1092 hatte er mit großer Mühe sein
Reich wieder einigermaßen gesichert. Dann wurde durch die große Menge und die
Zügellosigkeit der Kreuzfahrer (seit 1096), die das Land durchzogen, sein Argwohn erweckt; deshalb suchte er sich ihrer
durch eilige Überschiffung nach
Asien
[* 11] zu entledigen, nachdem er 1097 die meisten fränk. Fürsten zum
Lehnseid für alle von
ihnen in
Asien zu erobernden Gebiete bestimmt hatte. Nachdem Alexios
noch einmal 1107-8 mit den
Normannen unter
Bohemund und dessen
Neffen
Tancred
Krieg geführt, später den
Seldschuken 1115-16 bedeutende
Niederlagen beigebracht hatte,
starb er Sein Leben beschrieb seine Tochter
Anna Komnena (s.d.) in der «Alexias». -
Vgl. Wilken, Rerum ab Alexio I., Joanne, Manuele et Alexio II. Comnenis gestarum libri IV (Heidelb. 1811).
Alexios
II.
Komnenos (1180-83), Urenkel I. und Sohn Manuels I., folgte 13jährig seinem
Vater zunächst unter
Vormundschaft seiner
Mutter. Nach kurzer Regierung wurde er durch seinen Oheim
Andronikos I. 1183 gestürzt und Okt. 1184 ermordet.
Alexios
III.
Angelos (1195-1203), entthronte und blendete seinen ältern
Bruder Isaak
II.
Angelos. Als aber Isaaks Sohn Alexios
IV. die
Kreuzfahrer und
Venetianer durch große Versprechungen zur
Belagerung
Konstantinopels vermocht hatte, mußte
Alexios
Juli 1203 die Hauptstadt verlassen. Seitdem als Flüchtling in
Kleinasien umherirrend, wurde er, als er dort Herrscherrechte
geltend zu machen suchte, von seinem Schwiegersohn
Theodor Laskaris von
Nicäa 1210 in ein
Kloster gesperrt, wo er starb.
Alexios
IV.
Angelos (1203-4), Sohn Isaaks II.
Angelos, floh nach der Entthronung des
Vaters nach
Italien
[* 12] und bewog
den Papst Innocenz III. sowie seinen Schwager, den deutschen König Philipp von
Schwaben, zur Hilfeleistung. Durch die Unterstützung
der Kreuzfahrer im Juli 1203 in
Konstantinopel auf den
Thron
[* 13] gesetzt, erneuerten diese, da er die ihnen gemachten Versprechungen,
namentlich die
Vereinigung der griech. mit der röm.
Kirche nicht erfüllen konnte, die
Belagerung der Stadt;
während derselben wurde Alexios durch Alexios Murtzuphlos entthront und getötet.
Alexios V. Tukas Murtzuphlos, Kaiser 1204, Gemahl der Eudokia, Tochter Alexios' III., mußte nach der zweiten Einnahme Konstantinopels durch die Kreuzfahrer im April 1204 flüchten. Bei Mosynopolis in Macedonien traf er mit seinem ebenfalls flüchtigen Schwiegervater Alexios III. zusammen, der ihn aus Eifersucht blenden ließ. Zuletzt wurde er von den Lateinern nach Konstantinopel gebracht und von einer hohen Säule herabgestürzt (Sommer 1204).
(grch.), Schutzmittel gegen Gift;
auch Gegenmittel, Gegengift.
Wilibald, s. Häring, ^[= # Wilh., Romanschriftsteller, bekannt unter dem Namen Wilibald (seinem Pseudonym in einer ...] Wilh.
Badeort im Kreis Ballenstedt des Herzogtums Anhalt, [* 14] im romantischen Selkethal, 5 km von der Stadt Harzgerode gelegen und zu ihr gehörig, an den Linien Gernrode-Hasselfelde und Alexisbad-Harzgerode (2,9 km) der Gernrode-Harzgerode-Eisenbahn (Schmalspurbahn), hat (1890) 57 E., Post und Telegraph (nur im Sommer). Alexisbad wurde 1810 auf Kosten des Herzogs Friedrich Christian von Anhalt-Bernburg als Badeort eingerichtet, gehörte seit 1873 einer Aktiengesellschaft und ist seit 1879 Eigentum des Hüttenbesitzers Wenzel zu Mägdesprung.
Der Selkebrunnen (l1,8° C.) auch Badequelle genannt, enthält Chloreisen und schwefelsaures Eisenoxydul, wird wegen seiner adstringierenden Wirkung nur zum Baden, [* 15] der Alexis- oder Trinkbrunnen (8,7° C.), ein erdig-salinischer Säuerling mit doppeltkohlensaurem Eisenoxydul und etwas Kohlensäure, nur zum Trinken benutzt, beide als Mittel gegen Bleichsucht, Leukorrhöen und andere Frauenkrankheiten; in neuerer Zeit sind Sol-, Fichtennadel- und Wellenbäder sowie Molken-, Milch- und Kräutersaftkuren eingerichtet. Unweit die Victorshöhe (s. d.) oder Rammberg. -
Vgl. Schauer, Die Blutarmut und Bleichsucht als Heilobjekte für Stahlquellen, mit besonderer Rücksicht auf die Kur in Alexisbad (Dessau [* 16] 1809);
Kothe, Alexisbad im Harz als Stahlbad und klimatischer Kurort (Berl. 1883).
der größte Hafen von Kaiser-Wilhelms-Land, 5° 6' südl. Br. und 145° 45' östl. L. von Greenwich im N. von Prinz-Heinrich-Hafen, mit enger, aber sicherer Einfahrt.
der Heilige, Schutzheiliger einer im 15. Jahrh. entstandenen Kongregation von Brüdern (Alexianer), die sich der Krankenpflege widmen und noch jetzt in Aachen [* 17] ein Mutterhaus haben (auch Celliten oder Nollards genannt). Alexius war der Sohn eines vornehmen Römers Euphemianus, lebte ¶
zur Zeit des Papstes Innocenz I. (402-417), verließ nach der Trauung die geliebte Braut und zog in freiwilliger Armut durch die Welt. Als er unerkannt unter der Treppe [* 19] des väterlichen Palastes starb, läuteten der Sage nach von selbst alle Glocken Roms. Sein Leichnam bewirkte alsbald die wunderbarsten Heilungen. Über seinem Grabe auf dem Aventinischen Berge zu Rom, [* 20] das 1216 aufgefunden ward, steht jetzt eine Kirche seines Namens. Der 17. Juli ist sein Gedächtnistag. Die Legende vom heiligen Alexius wurde vielfach in den Litteraturen des Mittelalters behandelt, so in acht mittelhochdeutschen Dichtungen (hg. von Maßmann, Quedlinb. 1843), darunter eine von Konrad von Würzburg [* 21] (s. d.). -
Vgl. Paris [* 22] und Pannier, Le [* 23] vie de Saint [* 24] Alexis (Par. 1872);
Blau, Zur Alexislegende, im 33. Bande der «Germania» [* 25] (1888),
und die Einleitung zu «La légende Syriaque de Saint Alexis, par Alexius Amiaud» (Par. 1889).