Alexandrien, nach der
Schlacht bei Pharsalus, verwickelt ward. Derselbe ist ausführlich geschildert in der ohne Angabe des
Verfassers auf uns gekommenen
Schrift:
«Bellum Alexandrinum». Sie ist entweder von einem Augenzeugen geschrieben oder nach
den Aufzeichnungen eines solchen von einem Freunde
Cäsars verfaßt. (S.
Cäsar.) -
Vgl. Landgraf, Untersuchung zuCäsar
und zu seinen Fortsetzern, insbesondere über Autorschaft und
Komposition des
BellumAlexandriunum und Africanum
(Erlangen
[* 2] 1888).
Schule, eine von
Alexandria ausgehende
Richtung innerhalb der altchristl.
Theologie. Die ältere Schule,
hauptsächlich durch
Pantänus, Clemens von
Alexandria, Origenes und dessen
Anhänger vertreten, hat seit der zweiten Hälfte
des 2. Jahrh. der häretischen Gnosis eine kath.
Gnosis gegenübergestellt und mit den
Mitteln der
Platonischen und stoischen
Philosophie eine spekulative
Begründung der christl.
Grundlehren unternommen.
Ihre drei Begründer waren Vorsteher der Katechetenschule in
Alexandria, einer Anstalt, welche, anfangs
der Unterweisung gebildeter
Katechumenen gewidmet, zu einer Bildungsstätte für christl. Theologen erwuchs, mit Rücksicht
auf das Bedürfnis der dortigen
Vertreter des
Christentums, philos. und häretischer Konkurrenz gewachsen
zu sein. Die jüngere Schule hat namentlich in den trinitarischen und christologischen Streitigkeiten seit dem 4. Jahrh.
großen Einfluß auf die kirchliche Lehrentwicklung geübt. Ihr Haupt war im 4. Jahrh.
Athanasius, im 5. der
Patriarch Cyrill
vonAlexandria, der einflußreiche Gegner des Nestorius.
Über den Gegensatz dieser Schule zu der
Antiochenischen
s.
Antiochenische Schule. (S. auch
Alexandrinisches Zeitalter.)
Zeitalter nennt man den Zeitraum der griech. Wissenschaft und
Litteratur nach dem
Untergange derFreiheit und Selbständigkeit
Griechenlands, d. h. von der Zeit
Alexanders d. Gr. an, aber
nicht nach ihm, sondern nach der Stadt
Alexandria in
Ägypten,
[* 3] die unter den Ptolemäern (s. d.) ein Hauptsitz
der gelehrten und litterar. Thätigkeit ward. Es läßt sich in zwei Hauptperioden scheiden:
die erste, die Regierungszeit
der Ptolemäer, das Alexandrinisches Zeitalter im engern
Sinne, von 823 bis 30
v. Chr.; die zweite von 30
v. Chr. bis um 640 n. Chr.,
d. h. bis zur arab. Eroberung. Der erste Förderer der Wissenschaft
war
PtolemäusSoter, noch mehr leistete darin sein Nachfolger
Ptolemäus Philadelphus. Der
Alexandrinischen Schule gehörten
Griechen, Ägypter,
Juden und später auch
Römer
[* 4] an. Die größte Bedeutung erlangten die
Grammatiker (s. d.), geringere die
Dichter (s.
Griechische Litteratur, 4.
Periode, und Pleias).
Es wurden zwar alle Gattungen der
Poesie gepflegt, die meisten jedoch nur in schwächlicher Nachahmung der frühern Zeit;
einige Selbständigkeit und eine gewisse
Blüte
[* 5] erlangten nur Idyll (bukolische
Poesie), Elegie und
Epigramm. Auch die
Philosophie
zeigt noch eine eigentümliche
Entwicklung; einen besondern Charakter gab der
Alexandrinischen Philosophie die
Berührung mit orient.
Anschauungen. Meistens zeigen die
Philosophen ein Bestreben nach
Vereinigung widerstreitender
Systeme,
weshalb man sie oft als
Eklektiker (s. d.) bezeichnet. Am berühmtesten wurden die alexandrinischen
Neuplatoniker (s. d.).
Das eigentliche Charakteristikum des Zeitalters ist aber die gelehrte, wissenschaftliche Thätigkeit, die den Höhepunkt
aller griech.
Wissenschaft bezeichnet.
AußerGrammatik und litterar. Kritik erlangten hohe Ausbildung
auch
Medizin, Geographie, Physik, Mathematik und Naturwissenschaften.
Schon im 3. Jahrh.
v. Chr. hatte Euklides hier sein klassisches
Werk über die Geometrie geschrieben. Die Astronomen dieser Schule unterschieden sich gleich anfangs von ihren Vorgängern
dadurch, daß sie alle metaphysischen
Spekulationen beiseite stellten und sich ganz den eigentlichen
Beobachtungen
hingaben. Als Physiker, Mathematiker, Geographen zeichneten sich aus:
Aristyllus und Timocharis, dann
Archimedes zu
Syrakus,
[* 6] Eratosthenes, Aristarch von
Samos,
Ptolemäus u. a.
Gegen acht Jahrhunderte erhielt sich die
Alexandrinische Schule in ihren verschiedenen
Richtungen auf einer solchen, freilich
mit dem Wechsel der Zelten steigenden und sinkenden Höhe, daß sie immer ein Hauptmittelpunkt der Gelehrsamkeit
und Litteratur gewesen ist. -
Vgl. Parthey, Das alexandrinische Museum (Berl. 1838);
Matter, Historie de l'école de l'Alexandrie
(2. Aufl., 2 Bde., Par.
1840-44);
[* 1] die ausgezeichneten Drillingskrystalle des smaragdgrünen sibir.
Chrysoberylls (s. d.), die täuschend
das Ansehen von hexagonalen Gestalten haben und deren obere horizontale
Fläche durch Streifensysteme
in 6 Felder abgeteilt wird (s. Figur). Wenn im dunkeln Raume die
Strahlen einer Kerzenflamme hindurchfallen, so erscheinen
die
Krystalle lebhaft rot; sie haben bis 6,5 cm Durchmesser und stehen sehr hoch im Preise, weil zur Zeit an der Fundstätte
(in den Smaragdgruben an der Tokowaia) nichts mehr gewonnen wird.
Den
Namen Alexandrit erhielt das Mineral, weil es 1812 am
Tage der
Volljährigkeit des russ. Thronfolgers
Alexander (nachmaligen
Alexander
II.) entdeckt wurde und grün-rot die russ. Militärfarbe ist. Wegen der in den Alexandritkrystallen
eingewachsenen Glimmerblättchen u. s. w. ist es selten möglich, von
diesem schönen
Edelstein fehlerfrei geschliffene Exemplare von über 1 Karat zu gewinnen, solche wurden daher sehr hoch bezahlt.
In neuester Zeit hat die vermehrte
Nachfrage nach
Chrysoberyll-Katzenaugen eine lebhaftere
Ausbeute der dieses Mineral führenden
Sande auf
Ceylon
[* 7] bewirkt, und hierbei wurden auch ausgezeichnete Alexandrit, selten unter 4 Karat, einer
von 67 Karat, entdeckt und gelangen jetzt an
Stelle der russischen in den
Handel.
1)
Kreis
[* 8] im russ.-transkaukas. Gouvernement Eriwan, hat 3759,8 qkm mit 111 909 E. - 2) Alexandropol, früher
Gumrij, Kreisstadt des Kreises und Festung,
[* 9] am
Arpa-tschai und an der Hauptstraße von Eriwan nach Kars,
ist ein geräumiger Waffenplatz für 10000 Mann, Sitz der 39. Infanteriedivision und ihrer 1.
Brigade, sowie der 1.
Brigade
der 1.
Kavalleriedivision des
KaukasischenArmeekorps und hat (1891) 24 130 E., in Garnison das 153. Infanterieregiment, Post, 5
Kirchen, 6 Karawanseraien
und Seidenindustrie. Am
Arpa-tschai¶
mehr
wurden die Türken unter Jussuff Pascha vom russ. General Gudowitsch besiegt. Paskewitsch eröffnete im Juni 1828 von
Alexandropol aus den Feldzug gegen die Türken. Am wurden letztere bei Alexandropol vom russ. GeneralBarjatinskij geschlagen.
VonAlexandropol aus
rückten 1877 die Russen mit ihrer Hauptmacht gegen Kars und Erzerum vor.