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Ritterfeste des heil. Alexander (30. Aug. alten Stils) eine große Wallfahrt angestellt. -
Vgl. Opisanie Aleksandro-Nevskoj Lavry (Petersb. 1842).
Ritterfeste des heil. Alexander (30. Aug. alten Stils) eine große Wallfahrt angestellt. -
Vgl. Opisanie Aleksandro-Nevskoj Lavry (Petersb. 1842).
der dritte russ. Orden, [* 2] gestiftet von Peter I. 1722 zu Ehren des Großfürsten Alexander Newskij (s. d.), von Katharina I. zuerst an den Fürsten Menschikow verliehen, ist für Militär- und Civilverdienste bestimmt und hat nur eine Klasse, wird aber auch mit Brillanten und mit Schwertern verliehen. Das Ordenszeichen, ein achtspitziges, rotes Kreuz mit dem Bilde Alexander Newskijs in einem Mittelschilde und Adlern in den Winkeln, wird an einem breiten hochroten Bande von der linken Schulter auf die rechte Seite, der Stern, mit den verschlungenen Buchstaben S.A. und der Devise: Pro laboribus et patria («Für Arbeit und Vaterland»),
auf der linken Brust getragen. Ordensfest 11. Sept. (30. Aug.).
bulgar. Orden, vom Fürsten Alexander I. gestiftet, 14. (2.) Aug. 1888 durch Fürst Ferdinand erweitert, für Civilverdienste oder Auszeichnung im Militärdienst im Frieden oder Kriege bei Abteilungen, die dem Feinde nicht gegenüberstanden. Er hat fünf Klassen und wird am roten Bande getragen.
Der Stern der ersten vier Klassen ist von Gold, [* 3] der der fünften von Silber, der der zweiten und dritten Klasse von einer goldenen Krone mit flatterndem Bande überragt.
s. Alexandersittiche. ^[= oder einige 20 Arten der Edelsittiche (Palaeornis Vig.) aus Asien, von denen ...]
s. Alexandersage. ^[= Das wunderbare, die Phantasie anregende Element in den Zügen Alexanders d. Gr. führte früh ...]
Das wunderbare, die Phantasie anregende Element in den Zügen Alexanders d. Gr. führte früh zu romanhafter Ausschmückung seiner Thaten. Reisen zu märchenhaften Völkern, ins Meer, durch die Luft, ja bis zu den Pforten des Paradieses wurden ihm angedichtet. Die gelesenste Niederschrift dieser Geschichten war die um 200 n. Chr. in Ägypten [* 4] zuerst zusammengefaßte griech., dann in lat., syr., armenischen Bearbeitungen verbreitete des sog. Pseudo-Kallisthenes, «Alexanders Thaten» (griechisch mit Arrian hg. von Müller, Par. 1846; von Meusel, Lpz. 1871); vgl. Zacher, Pseudo-Kallisthenes.
Forschungen zur Kritik und Geschichte der ältesten Aufzeichnung der Alexandersage
(Halle
[* 5] 1867). Eine lat.
Übersetzung
verfaßte im Anfang des 4. Jahrh. Julius
Valerius (hg. von Zacher,
Halle 1867); einzelne Partien, der
Brief
Alexanders d. Gr.
an
Aristoteles, sein Zug
zum Paradiese, wurden besonders übersetzt
(Ausgabe dieser
Teile und des
Valerius von Kübler, Lpz. 1888).
Um 950 übertrug ein Priester
Leo in Neapel
[* 6] eine jüngere Fassung des Pseudo-Kallisthenes als
«Historia
(oder liber)
Alexandri de pr(o)eliis»
(Ausgaben verschiedener
Recensionen von Kinzel, Berl. 1884; Landgraf,
Erlangen
[* 7] 1885; einer
jüngern interpolierten von Zingerle, Die
Quellen zur Alexandersage des
Rud. von Ems,
[* 8] Bresl. 1885). Leos
Arbeit wurde die beliebteste
Quelle
[* 9] des
Abendlandes für seine ritterlichen
Alexanderromane; daneben
kamen Josephus,
Methodius u. a. nur wenig
in Betracht. So gestaltete danach im 13. Jahrh. Quilichin von
Spoleto eine lat. Bearbeitung in Versen (vgl. Reuling in
den «Beiträgen zur Geschichte der deutschen
Sprache
[* 10] und Litteratur», Bd. 10), im 12.
Aubry
(Alberich) von
Besançon
[* 11] ein franz.
Epos (das erhaltene Bruchstück bei Heyse,
Roman. Inedita, Berl. 1856), das der
Pfaffe
Lamprecht (s. d.)
seinem Alexanderlied zu
Grunde legte.
Andere poet. Bearbeitungen der in deutscher
Sprache, außer den verlorenen von
Berthold von Herbolzheim und
Biterolf (Anfang
des 13. Jahrh.), rühren her von
Rudolf (s. d.) von Ems und
Ulrich von
Eschenbach (zwischen 1270 und 1287;
hg. von Toischer,
Prag
[* 12] 1888;
Abhandlung dazu in den ^[fehlt: «]
Berichten der
Wiener
Akademie» 1881). Ein umfangreiches Gedicht
über die Alexandersage verfaßte 1352 ein
Österreicher Seifried (ungedruckt). Eine selbständige
Episode behandelt das mittelhochdeutsche
Gedicht von
«Alexander und (dem Zwerg) Antiloie», ebenso
der
Schwank von
«Alexander und
Aristoteles» (vgl. im
allgemeinen Hertz,
Aristoteles in den Alexanderdichtungen des Mittelalters in den
«Abhandlungen» der
Münchener
Akademie, 1890).
Auch ein niederdeutscher Prosaroman ist erhalten. In franz.
Sprache (vgl. P.
Meyer,
Alexandre le
Grand dans la litt. franç.
du
moyen âge, 2 Bde., Par. 1886) giebt
es außer
Aubrys
Dichtung eine Bearbeitung der
A.von Lambert li Cors und
Alexandre de
Bernay um 1188 (hg.
von Michelant, Stuttg. 1846; von de la Villethassetz und
Talbot, Par. 1861). Im
Angelsächsischen wurde der
Brief
Alexanders
an
Aristoteles bearbeitet; im
Englischen giebt es außer verschiedenen Bruchstücken ein umfangreiches alliterierendes Gedicht
(hg. von Skeat 1886) nach der
«Historia de proeliis» und wohl etwas früher ein gereimtes Epos «Life
of Kyng Alisaunder» (hg. in
Webers Metrical romances", Bd. 1, Edinb.
1810),
das auf einem franz. Auszuge aus Valerius beruht. Dagegen fußt wesentlich auf Curtius Walthers von (Lille [* 13] oder) Châtillon lat. «Alexandrëis» (um 1200; hg. von Müldener, Lpz. 1863),
viel benutzt
(isländisch vom
Bischof Brandr
Jônsson, gest. 1264),
die Quelle Ulrichs von Eschenbach und des Spaniers I. L. de Segura (dessen «Poëma de Alexandro» im 13. Jahrh. den Alexandriner gebraucht). Valerius, Walther und Vincenz von Beauvais legte der Vlaeme Jakob van Maerlant (s. d.) zu Grunde. Die einzige größere kelt. Bearbeitung, aus dem 11. Jahrh., fußt auf Orosius (vgl. Kuno Meyer, Eine irische Version der Alexandersage, Lpz. 1884).
Den Südslawen, die die von
Byzanz bekamen und von denen sie auf die
Russen überging, muß sie um die Mitte des 13. Jahrh.
bekannt gewesen sein. Von den beiden südslaw. Bearbeitungen ist eine erhalten als Einschiebsel in eine
bulgar.
Übersetzung des byzant. Historikers
Johannes
Malalas, im ganzen eine
Übersetzung des Pseudo-Kallisthenes. Die zweite,
größtenteils in serb. Handschriften, geht auf ein griech. Original
zurück, das durch ein griech.
Buch des 16. Jahrh. (Διήγησις χαί ή ζωή του 'Αλεξάνδρον; hg.
von
Wesselowskij im «Sbornik» der
Petersburger
Akademie, 40. Bd., 1886) und ein aus dem 14. oder 15. Jahrh.
stammendes Gedicht (hg. von
Wagner in «Trois poèmes grecs», Berl. 1881)
vertreten wird, von dem auch eine spätere Bearbeitung (zuerst gedruckt Vened. 1529 und oft wiederholt)
vorhanden ist. Die westslaw.
Alexanderromane haben
ihre
Quelle mit den westeurop. Bearbeitungen gemein;
so ist die Hauptquelle der czech. Alexandreis
Walther von Châtillon. Die genannten griech. Bearbeitungen gehen im ganzen
auf Pseudo-Kallisthenes zurück.
Auch das romantische Epos des Orients erhob Alexander d. Gr. zum Lieblingshelden.
Vgl. Spiegel, [* 14] Die Alexandersage bei den Orientalen (Lpz. 1851);
Bouriant im «Journal asiatique», 1887.Außer in Firdûsis «Schah-nameh»,
das meist aus den arab.
Darstellungen der Alexandersage schöpft, ist er in
Persien
[* 15] insbesondere in Nisamis «Iskender-nameh» besungen
worden; vgl.
Bacher, Nisamis Leben
und Werke und
¶
(Einseitige Farbkarte) ¶
(Einseitige Farbkarte) ¶
der 2. Teil des Nisâmischen Alexanderbuchs (Lpz. 1872). Dazu kommen Bearbeitungen in andern orient.
Sprachen, arabisch, syrisch, koptisch, armenisch, namentlich türkisch. Deren Verhältnis zu ihren Quellen, untereinander und
zu den aben
dländ. Gestaltungen, stellte Nöldeke, «Beiträge zur Geschichte des
Alexanderromans» (Wien
[* 19] 1890), fest. Nach ihm bildet im Orient den Ausgang eine aus dem griech. Text geflossene
Pehlevi-Bearbeitung aus der letzten Sassanidenzeit (7. Jahrh.); auf diese sind die beiden
syr. Bearbeitungen (hg. von Budge, Cambridge 1889) gegründet. Auf Grund dieser Bearbeitungen der Alexandersage ist die Geschichte Alexanders
ein wesentliches Stück der Gesamtgeschichte Persiens geworden und als solches sind die Daten der Alexandersage bei
den ältesten arab. Historikern (Maßudi, Dinawari, Tabari, Jakubi u. a.) verwendet; dieselben
Überlieferungen sind es, welche
Firdûsi poetisch bearbeitet hat. Aus der syr. Bearbeitung ist noch eine metrische Homilie des
syr. Dichters Jakob von Sarûg (gest. 521) hervorgegangen.
Den letzten orient. Ausläufer des Pseudo-Kallisthenes bildet eine aus dem Vulgärgriechischen geflossene arab. Bearbeitung um 1670. Bei den Arabern heißt der Held «Dsu-’l-Karnein», d. i. der Doppeltgehörnte, wohl als Bezwinger des Ostens und des Westens. –
Vgl. im allgemeinen außer Zachers Werk und Weismanns Ausgabe des Lamprecht (s. d.): Favre, Recherches sur l’histoire fabuleuse d’Alexandre le Grand (1829 fg.): Unger, Die Alexandersage (Krist. 1848);
Christensen, Beiträge zur Alexandersage (Hamb. 1883);
Jaraczewsky, Beiträge zur Alexandersage (Tüb. 1890);
Carraroli, La leggenda di Alessandro Magno (Tur. 1892);
Ousely in den «Transactions of the Royal Society of Literature», I, 2; F. Wolf in den «Wiener Jahrbüchern der Litteratur», Bd. 57, und «Anzeigeblatt» dazu; über die griech. und slaw. Bearbeitungen Krumbacher, Geschichte der byzant.
Litteratur (Münch. 1891).
Die beste Sammlung der Texte bietet Förster, Alexander Magnus, collectio scriptorum ad fabulosam eiusdem historiam pertinentium (Lpz. 1874). Die neuere Dichtung behandelte die Geschichte Alexanders gern dramatisch (z. B. Racine, Nathaniel Lee). Aus der deutschen sind u. a. anzuführen die Dramen von Feßler, «Alexander der Eroberer» (1797);
von Üchtritz, «Alexander und Darius» (1827);
L. Bauer, «Alexander d. Gr., Charaktergemälde in 3 Abteil.» (1836);
Märcker, «Alexandrea» (1857);
Bodenstedt, «Alexander in Korinth» [* 20] (1876);
G. Conrad, «Der Alexanderzug» (1877);
ders., «Alexandros» (1877);
H. Herrig, «Alexander» (1879);
Hindersin, «Alexander» (1890);
außerdem sei genannt M. Döring, «Alexander
d. Gr. von Makedonien, ein Leben
sbild in (30) epischen Gedichten»
(1856).
Alexander d. Gr. ist der Held von etwa 50 neuern Dramen und 110, meist ital. Opern.