ihren Ursprung und erstreckt sich in ostwärts gekrümmtem Bogen gegen Süden; sie nimmt in ihrem Verlaufe von Westen her die
Zunge des Mittel-Aletschgletschers auf und empfängt die Schmelzwasser des noch weiter südlich gelegenen Ober-Aletschgletschers,
der sich erst in jüngerer Zeit (seit 1860 sind die Aletschgletscher im Rückzuge) von seinem mächtigen
Nachbar lostrennte. Der Große Aletschgletscher bedeckt (1880) insgesamt eine Fläche von 129 qkm, wovon auf die Eiszunge 29,5 qkm entfallen;
die Gesamtlänge beträgt 24 km, jene der Zunge 16,5 km, die mittlere Breite der letztern 1800 m. Der Aletschgletscher übertrifft den nächst
größten Gletscher der Alpen, den Gornergletscher (s. d.) fast um das Doppelte
und seine Zunge die des größten norweg. Gletschers (Lodalsbrae) um das Siebenfache, wogegen freilich nicht verkannt werden
darf, daß eben jener letztere Eisstrom nur einer der zahlreichen Ausflüsse einer zusammenhängenden Firnmasse ist (Jostedalsbrae),
die an Gesamtausdehnung (über 900 qkm) die alpinen Firngebiete weit hinter sich läßt.
Der Große Aletschgletscher endet (1880) in einer Seehöhe von 1353 m, sein Ausfluß ist die Massa, die sich nach kurzem,
wildem Lauf oberhalb Brig in die Rhône ergießt. Den schönsten Anblick des Gletschers genießt man von dem 2934 m hohen Eggischhorn,
welches am linken Gletscherufer südlich von der Kette der Biescherhörner aufragt, von der es durch ein
kurzes, quer zwischen Aletsch- und Bieschergletscher verlaufendes Hochthal getrennt ist. In diesem Hochthale wird durch den
Eiswall des an seinem Ausgange sich vorbeischiebenden Großen der prächtige Märjelensee (s. Tafel: Gletscher I,
[* ]
Fig. 2) aufgestaut,
der von dem Schmelzwasser von der Oberfläche des Gletschers und einigen Quellen gespeist wird; sein in 2307 m
Meereshöhe gelegener Spiegel ist von tief grünblauer Farbe, die einen lebhaften Kontrast zu den im See schwimmenden Eisbergen
bildet. Von Zeit zu Zeit bahnen sich die Wasser des Sees einen Ausgang und langen, meist ohne Verheerungen anzurichten, im
Massaflusse an (wie am worauf sich der See allmählich wieder füllt.
thessal. Herrschergeschlecht, das zu Larissa (s. d.)
residierte. Um ihre schon im 5. Jahrh. v. Chr. durch demokratische Bewegungen geschwächte Macht zu befestigen, riefen sie
die Perser in ihr Land. Ein spartan. Heer, das 469 v. Chr. den Verrat an der hellenischen Sache bestrafen
sollte, ward durch Bestechung zur Unthätigkeit bewogen. Seit 404 hatten die Aleuaden Kämpfe mit den Dynasten von Pherä zu bestehen.
Sie wandten sich deshalb an die Macedonier nm Hilfe, die zuletzt damit endete, daß König Philipp wohl die Pheräer aus dem
bereits eroberten Thessalonien verjagte, aber die befreite Landschaft selber behielt. Als Philipps Statthalter
(Tetrarchen) haben dann einzelne Mitglieder der Familie noch eine Zeit lang fungiert.
L., Pflanzengattung aus der Familie der Euphorbiaceen (s. d.)
mit nur wenigen Arten im südöstl.
Asien und auf den Inseln des stillen Oceans. Am bekanntesten ist Aleurites lacifera W., ein niedriger
ostind.
Baum, aus dem durch den Stich einer Schildlaus ein Milchsaft fließt, der im eingetrockneten Zustande als Gummilack in
den Handel kommt und zu Firnissen, Siegellack, Schellack u. dgl. verwendet wird. Aleurites cordata Thunbg. liefert das Aleuritesöl
(s. d.), Aleurites triloba Forst.
das Bankulöl (s. d.).
Bezeichnung für zwei im Handel vorkommende verschiedene fette Öle, welche häufig
miteinander verwechselt
werden, nämlich das von Aleurites triloba Forst.
stammende Bankulöl (s. d.) und das eigentliche Aleuritesöl, welches aus den
Samen von Elaeococca vernicia Juss.
(Aleurites cordata Thunbg.) gewonnen wird. Letzterer Baum ist in China und Japan heimisch, derselbe wird aber seit 1880 auch
in Ceylon, Demerara, Sansibar, Westindien und den Vereinigten Staaten angebaut.
Nähere Nachrichten, ob alle die Kulturen von Erfolg gewesen sind, liegen zur Zeit noch nicht vor. Das Öl dieser baumartigen
Euphorbiacee wird in Japan Abwa-giri oder Yani-giri genannt, gehört zu den trocknenden Ölen und kann an Stelle des Leinöls
zur Bereitung von Firnis benutzt werden. Kalt aus den Rainen gepreßt ist das Aleuritesöl geruchlos und geschmacklos,
besitzt aber, warm gepreßt, wie das Bankulöl, einen unangenehmen Geruch; das spec. Gewicht ist 0,910. Die Hauptmenge liefern
die chines. Provinzen Kiang-si, Tsche-kiang und Sze-tschwan.
ein von Boland in Paris erfundener Apparat, um das Mehl, insbesondere das Weizenmehl, auf seine Tauglichkeit
zum Brotbacken zu prüfen; sein Princip beruht darauf, daß die Güte einer Mehlsorte durch den Grad der Dehnbarkeit des in
derselben enthaltenen Klebers bestimmt wird. Das Aleurometer ist ein unten geschlossener Cylinder, dessen durch den Deckel hindurchgehender
Kolben sich leicht verschieben läßt. In den untern Teil dieses Cylinders wird eine bestimmte Gewichtsmenge
des durch Auswaschen der Stärke aus dem Mehl isolierten, noch feuchten Klebers eingeführt, worauf man den Cylinder auf 150°
C. (die zum Brotbacken erforderliche Temperatur) erhitzt. Das Wasser im Kleber verwandelt sich dabei in Dampf und dehnt die
Masse um so mehr aus, je zäher sie ist. Dadurch wird der Kolben gehoben und läßt die Größe der Ausdehnung
an der Skala erkennen.
oder Klebermehl, 1855 von Hartig entdeckte krystallisierte Substanz, die sich in vielen Pflanzensamen findet
und zu den Eiweißstoffen gehört. In reichlichster Menge kommt in den Nüssen von Bertholletia excelsa
Humb. vor und kann daraus dargestellt werden, indem die in feine Scheibchen zerschnittenen Nüsse mit Äther geschüttelt werden,
wobei die Krystalle herausfallen und gesammelt werden. Sie sind in Wasser unlöslich, lösen sich aber in Kochsalzlösung,
aus der sie auf Zusatz von Wasser in amorpher Form gefällt werden. Nach Sachs sind die Aleuronkrystalle
Gemenge von Fett und Eiweiß. Nach Hoppe-Seyler sind die im Dotter der Wirbeltiereier vorkommenden festen Absonderungen (Dotterplättchen)
identisch mit Hartigs Aleuron.
Salzseen, im Südwesten des Kolywanschen Bezirks des russ.-sibir. Gouvernements Tomsk, 8 an der Zahl, versorgen
fast das ganze Gouvernement mit Salz (jährlich etwa 120000 Pud).
die aus etwa 150 Inseln und vielen Klippen bestehende, zum Territorium Alaska (s. d.) der Vereinigten Staaten
von Amerika gehörende Inselreihe, die das Beringmeer vom stillen Ocean scheidet. Sie bildet das Bindeglied zwischen den die
pacifischen Küsten Amerikas und Asiens begleitenden Vulkanreihen und ist als solches durchaus vulkanisch;
die höchsten Gipfel befinden sich auf den der Halbinsel Alaska, als deren insulare Fortsetzung die Alëuten betrachtet werden können,
zunächst gelegenen Inseln: der Shishaldin (3000 m) auf Unimak und der Makuschin (1700 m) auf Unalaschka;
die bis in die vierziger
Jahre unsers Jahrhunderts ziemlich
Alexandersd. Gr. Reich undEroberungszüge Zur Schlacht am Granikos. Das Macedonische Reich
nach der Schlacht bei Ipsus 301 v.
Ch. Zur Schlacht bei Issos.
mehr
rege Thätigkeit äußert sich jetzt durch ab und zu ausgestoßene Rauchsäulen und sich öfters wiederholende leichte Erdstöße.
Das Klima ist rauh und sehr feucht; eine Beobachtungsreihe von 7 Jahren ergab nur 53 Tage mit klarem, 1203 mit wolkigem Wetter
und 1230 mit Schnee, Regen oder Hagel; die Julitemperatur beträgt 10° C. Die Inseln sind deshalb völlig
baumlos, nur zwerghaftes Gestrüpp findet sich überall zerstreut und dichter Graswuchs oder Moose und Flechten bedecken den
Boden, der aber wegen der langen, futterlosen Winter auch nicht zur Viehweide benutzt werden kann.
Anbauversuche von Gemüse und Kartoffeln haben zwar keine unmittelbar negativen Erfolge gehabt, sind
aber wegen mangelnder Einträglichkeit aufgegeben worden. Der Reichtum der Inseln besteht in zahlreichen jagdbaren Tieren,
die vor allem die Küstengewässer bevölkern; Füchse aller Schattierungen und andere kleinere Pelztiere werden jährlich
in großer Anzahl erlegt; aber die Hauptbeschäftigung der etwa 2000 Inselbewohner, Eskimos stark mit russ.
Blut vermischt, ist der Stockfisch-, Walroß-, Seehund- und vor allem der einträgliche Seeotterfang, der
die Bewohner dieser armseligen Inseln zu einer gewissen Wohlhabenheit und Kultur hat gelangen lassen.
Von Haustieren werden Hund und Renntier gehalten. Außer der Hauptkirche in Iliuliuth auf Unalaschka befindet sich bei jeder
Niederlassung eine kleine Kapelle, in der von Eingeborenen Andachtsübungen gehalten werden, und
auf jeder größern Insel findet sich auch eine von den hier Handel treibenden Firmen aus San Francisco unterhaltene Schule.
Man teilt die von Westen nach Osten in folgende Gruppen: Fuchsinseln mit Unimak, Unalaschka, Umnak und der ungefähr 16 km nördlich
von dieser, im Mai 1796 bei einem Erdbeben aus dem Meere emporgetauchten Bogoslovinsel;
die Vier-Berg-Inseln,
die Andrejanowsky-Inseln mit Atkha, die Ratteninseln und die Nahen Inseln mit Attu, auf der sich die äußerste Ansiedelung der
ganzen Gruppe befindet. – Bis 1807 waren die Inseln mit Alaska im Besitz von Rußland, nachdem sie in der Mitte des 18. Jahrh.
von Russen zuerst betreten und nach und nach in Besitz genommen waren.
Durch den Vertrag vom gingen sie an die Vereinigten Staaten
über.