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358 Géographie historique et administrative de la Gaul Romaine, Bd. 2 (Par. 1878).
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358 Géographie historique et administrative de la Gaul Romaine, Bd. 2 (Par. 1878).
Gregor, s. Alecsandrescu. ^[= (spr. aless-), Gregor, rumän. Dichter, geb. 1812 zu Tirgovesti in der Walachei, besuchte das ...]
Basil, s. Alecsandri. ^[= (spr. aless-), Basil, rumän. Dichter, geb. 1821 in der nördl. Moldau, erhielt 1834-39 seine ...]
1) Provinz in Oberitalien, [* 2] der östl. Teil der Landschaft Piemont, grenzt im N. an die Provinzen Novara und Turin, [* 3] im O. an Pavia, im S. an Genua, [* 4] im W. an Cuneo und Turin, umfaßt zumeist das alte Herzogtum Monserrat, hat 5117 qkm (nach Strelbitskij 4937 qkm), (1881) 729710 E. und zerfällt in die 6 Kreise [* 5] Acqui (106226 E.), Alessandria (152974 E.), Asti (166678 E.), Casale Monserrato (154433 E.), Novi Ligure (83698 E.) und Tortona (65701 E.) mit 343 Kommunen. Die Provinz ist im Osten fruchtbare Ebene, im mittlern und westl. Teile Hügelland mit Wald bedeckt, Ausläufer des Nordapennin. Hauptflüsse sind Po, Tanaro, Bormida mit Orba, Scrivia und Curone. Neben Reis-, Wein-, Hanf-, Flachs-, Obst- und Trüffelbau besteht Seidenindustrie, ferner Färberei und Käsebereitung. –
2) Alessandria, mit dem Spottnamen della paglia (spr. palja, d. i. die stroherne, weil die Mauern früher aus mit Stroh durchknetetem Lehm aufgeführt waren), Hauptstadt der Provinz und starke Festung, [* 6] 5 km oberhalb des Einflusses der Bormida in den Tanaro, in 95 m Höhe und in sumpfiger Gegend, ist Sitz des Kommandos des 2. Armeekorps, der 3. Division, der Infanteriebrigade «Verona» [* 7] und der 2. Kavalleriebrigade, und hatte 1881: 30761, als Gemeinde 62464, 1891 etwa 75000 E., in Garnison das 85. und 86. Infanterieregiment, die 1. und 2. Eskadron des 12. Kavallerie-, die 3. bis 8. Batterie des 11. Artillerie- und die 8. und 9. Compagnie des 28. Festungsartillerieregiments, sieben Hauptplätze, deren schönster am Karl-Albert-Kanal liegt.
Von den 19 Kirchen ist die 1823 erbaute Kathedrale und die uralte Kirche Sta. Maria di Castello bemerkenswert. Letztere stand schon in der alten Feste Roveredo, in deren Nähe später Alessandria erbaut wurde. Andere öffentliche Gebäude sind der königl. Palast, der Palast der Ghilini, eine Kaserne für mehr als 3000 Mann und ein großer Camposanto. Eine bedeckte Brücke [* 8] führt auf das linke Ufer des Tanaro zur Citadelle, die 1728 an Stelle der Vorstadt Bergoglio erbaut ward. Die Akademie der Wissenschaften und Künste, dei Immobili genannt, wurde 1562 gegründet. Es besteht bedeutende Fabrikation von leinenen, wollenen und seidenen Zeugen, Strümpfen und Hüten, berühmter Gartenbau, lebhafter Handel und jährlich zwei sehr besuchte Messen. Alessandria bildet den Mittelpunkt des Verkehrs zwischen Genua, Turin und Mailand, [* 9] ist Knotenpunkt der Eisenbahnlinien Modane-Turin-Alessandria-Genua (263 km), Luino-Novara-Alessandria (148 km), Cairo-Acqui-Alessandria (84 km), Parma-Piacenza-Alessandria (97 km), Alessandria-Cavallermaggiore (98 km) des Mittelmeernetzes und hat Trambahnen nach Casale, Tortona, Spinetta und Montemagno. – Die Stadt ward 1168 von den Cremonesern, Mailändern und Piacentinern gegen Kaiser Friedrich I. erbaut und erhielt ihren Namen dem Papst Alexander III. zu Ehren, der ein Bistum dahin legte, wurde 1522 vom Herzog Sforza von Mailand erobert und geplündert, 1657 von den Franzosen unter Prinz Conti vergeblich belagert, 1707 von Prinz Eugen eingenommen und kam 1713 an den Herzog von Savoyen.
Seit 1796 gehörte sie den Franzosen, war während der franz. Herrschaft Hauptstadt des Depart. Marengo [* 10] und wurde 1799 von Suworow erobert. Nach der Schlacht bei Marengo schloß hier der österr. General Melas mit Bonaparte einen Waffenstillstand, durch den Oberitalien bis an den Mincio und 12 Festungen den Franzosen eingeräumt wurden. Nach Unterdrückung der piemont. Revolution von 1821 hielten die Österreicher den Platz mehrere Jahre besetzt. Während des Krieges von 1848 und 1849, wo Alessandria Sardiniens Hauptwaffenplatz war, verstärkte man die Befestigungen, mußte Alessandria aber nach der Schlacht von Novara den Österreichern als Pfand bis zur Unterzeichnung des Friedens einräumen. Seit 1857 sind die Festungswerke sehr verstärkt worden.
Galeazzo, ital. Baumeister, geb. 1512 in Perugia, gest. daselbst angeblich Schüler G. B. Caporalis, studierte die Baustile des Altertums und wurde besonders durch seine Bauwerke in Mailand und Genua berühmt. Er schuf für die Familie Della Cornia großartige Bauten bei Perugia, ferner in Mailand die Kirchen San Paolo und San Vittore sowie die Vorderseite der Kirche San Celso und den berühmten Palast Marino; in Genua u.a. die Paläste Cambiaso, Cataldi, Doria, Pallavicini, endlich reiche Villen mit kostbaren Gartenanlagen, in welchen er eine fein durchgebildete Hochrenaissance anwendete. Auch nach auswärts waren Bauentwürfe von ihm begehrt, und für Spanien [* 11] machte er verschiedene Entwürfe zum Escorial. –
Vgl. Rossi, Di Galeazzo Alessi memorie (Perugia 1873);
Gurlitt, Geschichte des Barockstils in Italien [* 12] (Stuttg. 1887).
oder Lesch, Ljesch, Stadt im europ.-türk. Wilajet Skutari, in Oberalbanien, links vom Drin, der (60 m breit, aber stark versandet) in den Meerbusen von Alessio fließt. Die Mündung des Flusses bildet den Hafen der Stadt, die 3000 E., zwei zerfallene Schlösser, einen kath. Bischof und einigen Handel hat. Unter dem Namen Lissus in Illyria wurde Alessio vom Tyrannen Dionysius gegründet, mit der umfangreichsten Mauer aller griech. Städte versehen und zum Seeplatz bestimmt. Die Stadt birgt das Grab des Skanderbeg (s. d.), der 1468 in Alessio starb. Seine Gebeine wurden 1478 bei Eroberung der Stadt von den Türken entführt.
(spr. ohle-), Stadt im Amt Romsdal an der Westküste Norwegens, etwa 62°30' nördl. Br., auf kleinen Inseln rings um den geräumigen, durch Damm geschützten Hafen gelegen, ist Sitz eines deutschen Vicekonsuls sowie Stapelplatz für den Storfjord und hat (1891) 8383 E., Kirche, Gymnasium;
bedeutenden Dorschfang (jährl. 5–6 Mill. Stück) und Handel mit Fischen und Bockhäuten. A. hieß bis 1823 Borgundsund und wurde 1848 zur Kaufstadt erhoben.
der 259. Planetoid. ^[= Asteroiden oder kleine Planeten, die Gruppe der sich zwischen Mars und Jupiter bewegenden Planeten. ...]
(grch.), die als Gottheit vorgestellte Wahrheit, Tochter des Zeus. [* 13]
Auf einem Gemälde des Apelles war sie in weißem Gewande dargestellt.
s. Alatri. ^[= Stadt im Kreis Frosinone der ital. Provinz Rom am Cosa, in 502 m Höhe, ist Sitz eines Bischofs, ...]
der größte Gletscher der Alpen, [* 14] auf der rechten Thalseite des schweiz. Kantons Wallis, ist ein Ausläufer der ungeheuren Firnmasse, die sich von der Jungfrau, dem Aletschhorn und den Viescherhörnern südlich, östlich und westlich ausdehnt. (S. Tafel: Gletscher I, [* 1] Fig. 1 u. 2.) Der Große Aletschgletscher wird durch drei Firnströme genährt (Großer Aletschfirn, Jungfraufirn, Ewig Schneefeld), die sich in der ebenen Firnfläche des Concordiaplatzes vereinen. Hier nimmt die Gletscherzunge ¶
ihren Ursprung und erstreckt sich in ostwärts gekrümmtem Bogen [* 16] gegen Süden; sie nimmt in ihrem Verlaufe von Westen her die Zunge des Mittel-Aletschgletschers auf und empfängt die Schmelzwasser des noch weiter südlich gelegenen Ober-Aletschgletschers, der sich erst in jüngerer Zeit (seit 1860 sind die Aletschgletscher im Rückzuge) von seinem mächtigen Nachbar lostrennte. Der Große Aletschgletscher bedeckt (1880) insgesamt eine Fläche von 129 qkm, wovon auf die Eiszunge 29,5 qkm entfallen; die Gesamtlänge beträgt 24 km, jene der Zunge 16,5 km, die mittlere Breite [* 17] der letztern 1800 m. Der Aletschgletscher übertrifft den nächst größten Gletscher der Alpen, den Gornergletscher (s. d.) fast um das Doppelte und seine Zunge die des größten norweg. Gletschers (Lodalsbrae) um das Siebenfache, wogegen freilich nicht verkannt werden darf, daß eben jener letztere Eisstrom nur einer der zahlreichen Ausflüsse einer zusammenhängenden Firnmasse ist (Jostedalsbrae), die an Gesamtausdehnung (über 900 qkm) die alpinen Firngebiete weit hinter sich läßt.
Der Große Aletschgletscher endet (1880) in einer Seehöhe von 1353 m, sein Ausfluß [* 18] ist die Massa, die sich nach kurzem, wildem Lauf oberhalb Brig in die Rhône ergießt. Den schönsten Anblick des Gletschers genießt man von dem 2934 m hohen Eggischhorn, welches am linken Gletscherufer südlich von der Kette der Biescherhörner aufragt, von der es durch ein kurzes, quer zwischen Aletsch- und Bieschergletscher verlaufendes Hochthal getrennt ist. In diesem Hochthale wird durch den Eiswall des an seinem Ausgange sich vorbeischiebenden Großen der prächtige Märjelensee (s. Tafel: Gletscher I, [* 15] Fig. 2) aufgestaut, der von dem Schmelzwasser von der Oberfläche des Gletschers und einigen Quellen gespeist wird; sein in 2307 m Meereshöhe gelegener Spiegel [* 19] ist von tief grünblauer Farbe, die einen lebhaften Kontrast zu den im See schwimmenden Eisbergen bildet. Von Zeit zu Zeit bahnen sich die Wasser des Sees einen Ausgang und langen, meist ohne Verheerungen anzurichten, im Massaflusse an (wie am worauf sich der See allmählich wieder füllt.