von
Valois, der Schwester des Königs
Franz I., vermählt. In der
Schlacht bei Pavia führte er den linken Flügel. Im entscheidenden
Augenblicke floh er mit seinen
Truppen und verschuldete so das Unglück des
Tages und die Gefangennahme Königs
Franz I. Er
starb zu
Lyon,
[* 2] und mit ihm erlosch das alte Haus Alençon. Seine Gemahlin Margarete blieb im
Besitze
des Herzogtums bis zu ihrem
Tode 1549. Von 1559 bis 1566 war
Katharina von Medici Herzogin von Alençon. Dann gab
Karl IX. Alençon 1570 seinem
jüngern
BruderFranz, spätern
Herzog von
Anjou, nach dessen
Tode 1584 es wiederum mit der
Krone vereinigt
wurde.
Heinrich IV. überließ das Herzogtum 1605 als Pfand an den
Herzog von
Württemberg,
[* 3] der es 1608 seinem
Sohne vererbte,
von dem es 1612 Maria von Medici für die
Krone wieder zurückkaufte. Seitdem wurde der
Titel mehrfach an Prinzen des königl.
Hauses verliehen. Jetzt führt ihn der zweite Sohn des
Herzogs von Nemours, Ferdinand,Philipp (geb.
-
Vgl. Letellier, Études géologiques et paléontologiques sur les deux cantons d'A.
(Caen 1889).
(nach der Stadt
Aleppo genannt), ein geköperter
Stoff von ⅔ m
Breite
[* 5] und 60-110 m Länge,
dessen
Kette aus
Seide
[* 6] und dessen Einschlag aus feinem, weichem Kammgarn besteht.
Ursprünglich kam Alepine nur in schwarzer, später
aber in jeder beliebigen
Farbe vor.
Der
Name Alepine ist jetzt nur wenig gebräuchlich, er hat andern Phantasienamen
Platz gemacht.
(Boutond'Alep), eine in
Syrien,
Persien
[* 11] und
Ägypten,
[* 12] namentlich aber in
Aleppo heimische
Hautkrankheit, welche
sich bei Eingeborenen schon in der frühesten Kindheit zwischen dem ersten und siebenten Jahre entwickelt,
doch auch bisweilen erwachsene Eingewanderte befällt. Vorzugsweise im
Gesicht,
[* 13] seltener an den Extremitäten kommen zuerst
ein oder mehrere Knoten zum Vorschein, welche in 4-5
Monaten zu umfangreichen, lebhaft schmerzenden
Geschwülsten anwachsen,
weiterhin vereitern und sich mit einer dicken Kruste bedecken. Da der Vereiterungsprozeß 5-6
Monate dauert,
so bedarf die
Krankheit bis zu ihrer völligen Ausbildung im ganzen ein Jahr, weshalb sie von den
Arabern Habbet es-Seneh
(Geschwulst
von einem Jahre) genannt wird.
Die
Ursachen der
Krankheit sind völlig unbekannt; einige
Ärzte
(Hebra, Nigler) halten sie
nur für eine besondere Art von
Karbunkel,
andere lassen sie durch eigenartige Mikroben entstehen. Ansteckend ist das
Leiden
[* 14] nicht; ebensowenig ist
es tödlich; allein es kann das
Gesicht in einer fürchterlichen
Weise entstellen. Zur
Heilung zerstört man die Anschwellungen
und
Geschwüre durch Ätzungen mit konzentrierter Salpetersäure, auch mittels des
Glüheisens. Es giebt einige der Aleppobeule verwandte
Krankheitsformen,
z. B. die
Biskarabeule
(Zibanbeule, Saharageschwür, Frina oder Chabb der
Araber), die
Amboinabeule
(Pocken von
Amboina), der sibir.
Karbunkel (Jaswa) und endlich bei den Pusztenbewohnern in
Ungarn
[* 15] der Pokolvar.
Paul,
Jesuit und Schulmann, geb. zu St.
Veit im Luxemburgischen, trat in den Jesuitenorden, lehrte einige
Zeit in Köln
[* 16]
Philosophie,
Theologie und
Humaniora, ward 1701 Professor der
Theologie an der
Universität zu
Trier,
[* 17] 1703
Regens
am Kölner
[* 18] Gymnasium und 1713
Regens der Gymnasien zu
Aachen,
[* 19]
Münster,
[* 20]
Trier und Jülich. Er starb zu
Düren.
[* 21]
Großes
Interesse wandte den dramat. Aufführungen des Gymnasiums zu, für die
er ein
Theater
[* 22] einrichtete und einige lat. und deutsche
Tragödien schrieb. Am bekanntesten unter seinen
Schriften theol., philos.,
sprachlichen und poet.
Inhalts ist der «Gradus ad Parnassum» (zuerst Köln 1702; neu bearbeitet
u. a. vonKoch, 8. Aufl., 2
Tle., ebd. 1879).
(frz.; vom ital. all'erta, d. h.
auf der
Hut,
[* 27] auf dem Posten), aufmerksam, munter. - Als franz. Kommandowort entspricht «Alerte!»
dem deutschen
«Achtung!»
ehemals Dnjeprowsk, Hauptstadt des Kreises Dnjeprowsk (s. d.)
im südruss.
Gouvernement
Taurien, an der Mündung des Flüßchens
Konka in den
Dnjepr, 5 km südöstlich von Cherson, im 10. Jahrh.
von den Genuesen unter dem
Namen Elice gegründet, hat (1886) 9149 E., Post, Gemüsebau, Fischerei
[* 28] und drei Jahrmärkte.
Besonders berühmt sind die dortigen Wassermelonen (jährlicher Verkauf für 100000 Rubel).
In der Nähe
von Aleschki befinden sich die weitläufigen ehemaligen Besitzungen des
Herzogs von
Anhalt,
[* 29] darunter das Dorf
Anhalt-Cöthen.
zur Römerzeit Hauptstadt der Mandubier, einer Völkerschaft des kelt.
Galliens, im heutigen
Burgund, war ein
sehr fester Platz auf einem hohen
Berge, dessen Fuß zwei
Flüsse
[* 30] bespülten. Unter ihren
Mauern fanden 52
v. Chr.
die letzten Kämpfe der
Gallier unter
Führung des Vercingetorix um ihre Unabhängigkeit mit den
Römern statt. Nach langer
Belagerung fiel die Stadt, in der sich Vercingetorix eingeschlossen hatte, in die Gewalt der
Römer
[* 31] und ging in Flammen auf.
Während der röm. Kaiserzeit blühte Alesia wieder auf, ward jedoch 864 von
den
Normannen zerstört.
Spuren von
Brunnen,
[* 32] Wasserleitungen
u. dgl. bezeichnen die
Stelle der Stadt bei dem heutigen Flecken
und Wallfahrtsort
Alise am Flüßchen Ozerain und am Fuß des Mont-Aurois im Depart.
Côte-d'Or. Napoleon III. ließ auf dem
Gipfel des Mont-Aurois 1865 eine Kolossalstatue des Vercingetorix errichten mit der aus
Cäsars Kommentaren
entlehnten
Inschrift: «La
Gaule unie, formant une seule nation, animée d'un même esprit, peut défier l'univers.» - Vgl.
Desjardins,¶
mehr
358 Géographie historique et administrative de laGaulRomaine, Bd. 2 (Par. 1878).