Brautliedes beschäftigt.
Winckelmann hat diese
Darstellung auf die
Hochzeit des
Peleus und der
Thetis, Biondi auf die des
Manlius
und der Julia gedeutet, andere denken an die Vermählung des
Paris
[* 2] mit der Helena oder an eine einfache Hochzeitsfeier ohne
mythische Unterlage. O.
Müller hält die der
Braut zuredende
[* 1]
Figur für
Aphrodite
[* 3] und die Dienerin für
Charis. Das Gemälde ist im
Stile der plastischen Reliefs gehalten und 1,20 m hoch, 2,60 m breit. -
C4H8O2 , eine organische
Verbindung, die zugleich
Alkohol und
Aldehyd ist und aus
gewöhnlichem
Aldehyd bei Anwesenheit von verdünnter Salzsäure nach einem eigentümlichen Polymerisationsvorgang entsteht,
den man Aldol-Kondensation genannt hat:
CH3.CHO + CH3.CHO = CH3.CH(OH).CH2.CHO
^[CH3.CHO + CH3.CHO = CH3CH(OH).CH2CHO]
Das Aldol ist eine farb- und geruchlose, in Wasser leicht lösliche Flüssigkeit, welche beim Destillieren unter Wasserverlust
in Krotonaldehyd übergeht.
Das gewöhnliche,
vom
Acetaldehyd abstammende Aldoxime hat die Konstitution CH3.CH:N.OH ^[CH3.CH:N.OH]. Die Aldoxime sind meist unzersetzt destillierende
Flüssigkeiten, die sich ebenso verhalten wie
Acetoxim (s. d.);
nur werden sie von Säurechloriden in Nitrile (s. d.) verwandelt.
naturwissenschaftliche
Abkürzung für Ulisse
Aldrovandi (s. d.). ^[= Ulisse, ital. Naturforscher, von seinen Zeitgenossen der Pontifex maximus der Naturgeschichte ...]
(spr. áhldritsch),ThomasBailey, nordamerik. Dichter, geb. zu Portsmouth
[* 5] (Neuhampshire), unterbrach
nach dem frühen
Tode seines
Vaters die
Studien und trat in ein Bankgeschäft, widmete sich aber, durch litterar. Erfolge ermutigt,
bald ganz der Schriftstellerei. Er gab nacheinander heraus: «New
York Evening Mirror»,
«Home Journal», «The Saturday
Press» und 1870-74 «Every Saturday», seit 1881 «The
Atlantic Monthly». 1854 veröffentlichte er «The
Bells», 1856 «The
Ballad of
BabieBell», die großen Beifall fand, 1861 «Pampinea».
Er sammelte seine Gedichte 1865, 1874 («Cloth of
Gold,
[* 6] and other poems»),
«The
Sister's tragedy, with other poems lyrical and dramatic» (1891)
und «Unguarded gates and other poems» (1894). Als Dichter zeichnet ihn
große Formgewandtheit und Feinheit der Empfindung aus. Sein
Humor kommt in seinen Erzählungen zur Geltung,
besonders in der Schulgeschichte «The story of a bad boy» (1870),
die wie «Prudence Palfrey» (1874) und «The
Queen of Sheba» (1877) verdeutscht wurde. Auch «The
course of true love» (1858),
«Out of his head» (1862),
Marjorie Daw" (1873),
«Prudence Palfrey» (1874) und «The
Stillwater tragedy» (1880; nachgeahmt von de l'Isle, «Le
[* 7] crime de
Stillwater», Par. 1883) gehören zu den viel gelesenen der
A.schen Novellen, von denen
Bentzon (s. d.) mehrere (z. B.
La reine de Saba", Par. 1879, mit
BiographieA.s) ins
Französische übersetzte. Beliebt ist
A.s launige Reiseschilderung «From
Ponkapog to
Pesth» (Bost. 1883). Seine
Schriften sammelte er in «Novels and poems» (6
Bde.; neue Ausg., Bost.
1885).
Ira (spr. eira áhldridsch), ein als Schauspieler bekannter
Mulatte, geb.
(oder 1810) zu
Bellair
bei
Baltimore.
[* 8] Zum Missionar bestimmt wie sein
Vater, kam er 1826 nach
Glasgow.
[* 9] Seit 1826
Diener von Edm.
Kean, faßte er
Neigung fürs
Theater
[* 10] und trat, doch ohne Erfolg, in
Baltimore auf. Dann debütierte er erfolgreich als
Othello im Royalty
Theatre
zu
London
[* 11] und fand viel Anklang in der
Provinz. In
Belfast erschien Aldridge als
Othello neben
Kean, der Jago gab; außerdem wurden
seine Hauptrollen Shylock, Zanga in Joungs «Revenge», Rolla
im Kotzebue-Sheridanschen «Pizarro», Muley Hassan in
Schillers «Fiesco» u. a., die seiner
Farbe entsprachen. 1852 ward er mit seiner engl. Gesellschaft auf dem Festlande mit großem
Beifall aufgenommen, nicht so in
London, wo er 1857 beim Covent-Garden-Theater eintrat. Er ging 1858 nach
Petersburg
[* 12] und
Moskau,
[* 13] bereiste nochmals
Deutschland,
[* 14]
Polen undUngarn,
[* 15] 1866
Frankreich. Auf einer
Reise nach
Rußland starb er zu
Lodz. Aldridge besaß, besonders im
Tragischen, große Gewandtheit, doch übertrieb er oft die Leidenschaft.
oder
Altringer, auch
Aldringen,
Johann,
Graf, kaiserl.
General im Dreißigjährigen
Kriege, geb. zu
Diedenhofen,
[* 16] besuchte die
UniversitätParis, trat 1606 als
«Doppelsöldner» in span. Dienste,
[* 17] ließ sich 1618 für
das kaiserl.
Heer werben und zeichnete sich durch Tapferkeit, aber auch durch Gewandtheit mit der Feder aus. 1622 wurde er
Oberst und 1624 als Hofkriegsrat und Generalkriegskommissar zu diplomat. Sendungen verwendet. Im April 1626 hielt er mit
Erfolg den
Dessauer Elbbrückenkopf gegen den
AngriffMansfelds und wurde 1627 zum
Freiherrn, 1628 zum
Grafen erhoben. Er erfreute
sich der besondern Gunst Wallensteins und wurde nach dem
Abschlusse des Friedens mit
Dänemark
[* 18] (1629) als Generalmajor unter
Collalto nach der
Lombardei gesendet, wo er an der Eroberung von Mantua
[* 19] teilnahm.
Die Plünderung der Schätze des
Herzogs von Mantua legte den
Grund zu seinem Vermögen. 1631 nach
Deutschland zurückgekehrt,
vereinigte er sich nach der
Schlacht bei
Breitenfeld
[* 20] mit
Tilly in Hessen,
[* 21] wurde zum
Generalfeldzeugmeister ernannt und 1632 in
den Reichsgrafenstand erhoben. Im April 1632 in der
Schlacht am
Lech schwer verwundet, befehligte er nach
TillysTode(30. April), unter Wallenstein, im kaiserl.
Heer vor
Nürnberg
[* 22] gegen Gustav
Adolf, besonders gegen dessen
Angriffe des Lagers 2. und Er
wurde zum Feldmarschall befördert und führte das dem Kurfürsten von
Bayern
[* 23] gestellte Wallensteinsche Hilfskorps, mit dem
er inFranken,
Bayern und
Schwaben gegen die
Schweden
[* 24] operierte, wobei er sich in den schwierigen Verhältnissen
zwischen Wallenstein und dem Kurfürsten mit großer Gewandtheit bewegte. Er ließ sich schließlich von der Hofpartei gegen
Wallenstein gewinnen, wußte jedoch dem
Befehl, diesen in
Pilsen
[* 25] gefangen zu nehmen, durch Zögern auszuweichen. Nach demTode
Wallensteins kämpfte er gegen die
Schweden an der Donau, und fiel bei der Verteidigung von Landshut
[* 26] Seine großen
Reichtümer erbte seine Schwester, die sich mit einem
Grafen Clary vermählte und deren Nachkommen den
Namen Clary und
Aldringen
(s. d.) führen. -
Monti, Pflanzengattung aus der Familie der Droseraceen (s. d.)
mit nur einer in
¶
mehr
Teichen des mittlern und südl. Europas (in Deutschland in Oberschlesien) und auch in Ostindien
[* 29] und Australien
[* 30] lebenden Art:
Aldrovanda vesiculosaL., ein kleines ausdauerndes, kahles, untergetauchtes Kraut mit fadenförmigem, wenig verzweigtem
Stengel
[* 31] und dicht quirlständigen, kleinen Blättern. Letztere besitzen einen länglich-keilförmigen, am Ende mit langen Wimpern
besetzten Stiel und eine muschelartig-zweiklappige, in der Mitte blasig aufgetriebene und am Rande wie
auf der Oberfläche mit Borsten besetzte Spreite, die sich auf Reiz wie die Schalen einer Muschel zusammenklappt und vollständig
schließt. Die kleinen weißen, einzeln in den Blattachseln stehenden Blüten sind in allen Kreisen 5zählig, und der einfächerige
Fruchtknoten entwickelt sich zu einer 5klappigen Kapsel. Das unscheinbare, im Juli und August blühende
Pflänzchen gehört zu den mittels ihrer reizbaren Blätter kleine Tiere fangenden und diese wohl auch verdauenden Pflanzen.
(S. Insektenfressende Pflanzen.)