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wirken läßt, bis die Flüssigkeit dunkelgrün wird, und dann unterschwefligsaures Natrium (s. Unterschweflige Säure) zufügt.
Das Aldehydgrün ist jetzt wenig durch schönere und dauerhaftere Farben verdrängt.
wirken läßt, bis die Flüssigkeit dunkelgrün wird, und dann unterschwefligsaures Natrium (s. Unterschweflige Säure) zufügt.
Das Aldehydgrün ist jetzt wenig durch schönere und dauerhaftere Farben verdrängt.
s. Aldea. - Aldeia Gallega do Ribatejo, Stadt (Villa) im Distrikt Lissabon [* 2] der portug. Provinz Estremadura, südlich an der Mündungsbai des Tejo, 12 km östlich Lissabon, auf einem Hügel, mit prachtvoller Aussicht auf die Bai, hat (1878) 6137 E., meist Seeleute und Fischer, einen Hafen mit lebhaftem Verkehr mit Lissabon und ist umgeben von Weinbergen und Getreidefeldern.
Flecken im Kreis [* 3] Jülich des preuß. Reg.-Bez. Aachen, [* 4] am Märzbache, 6 km südwestlich von Jülich, hat (1890) 1141 E. und ist bekannt durch die Kämpfe von 1793 und 1794 zwischen Österreichern und Franzosen. Am überschritt Prinz Josias von Coburg [* 5] mit 50000 Österreichern bei Düren [* 6] und Jülich die Roer. Ein Teil seiner Truppen umging unter dem Prinzen von Württemberg [* 7] den hinter Eschweiler [* 8] verschanzten Feind und griff die Schanzen in der Front an. Die Franzosen zogen sich nach Lüttich [* 9] zurück. Au den folgenden Tagen wurden Aachen und Lüttich genommen, Maastricht [* 10] entsetzt, und Dumouriez mußte seine Absicht auf Holland aufgeben. - Im Feldzuge von 1794 griff Jourdan 2. Okt. mit 85000 Mann das österr. Heer unter Clerfayt bei Aldenhoven an und siegte, da letzterer seine Kräfte zersplittert hatte, in einer Reihe von Einzelgefechten, die man Schlacht von Aldenhoven nennt.
(spr. áhldrmänn), im Angelsächsischen Ealdorman, d. i. Ältester, bezeichnete ein obrigkeitliches Amt, sodann auch einen Adelsgrad. Den Namen Alderman führten in der angelsächs. Verfassung die Vorsteher einer jeden Genossenschaft, besonders die Oberbeamten der Grafschaften (Shires), sowie die Ältesten des ganzen Reichs, die in den Volksversammlungen (Witena-gemot) stimmten und in Kriegszeiten an der Spitze der Kriegsvölker ihrer Grafschaften standen. Nach der dän. Eroberung wurde dieser Amtsname durch den dän. Namen Jarls (Earls) verdrängt. - In England wird die Bezeichnung jetzt für eine gewisse Klasse von Personen angewandt, welche bei der Verwaltung der Städte und der Grafschaften beteiligt sind.
Die der City of London [* 11] bilden ein besonderes Kollegium (Court of Alderman). Sie sind kraft ihres Amtes Justices of the Peace (s. d.) und haben dieselben Befugnisse wie Police Magistrates (Voruntersuchung bei Verbrechen und schweren Vergehen, Aburteilung leichterer Vergehen, s. (Court). Sie werden von den Einwohnern eines besondern Stadtteils (Ward) auf Lebenszeit gewählt und vertreten diesen Stadtteil; auch führen sie in den Versammlungen der Bewohner (ward motes) den Vorsitz.
Aus ihrer Mitte wird jedes Jahr der Lord Mayor gewählt. In den andern Städten sind die Alderman Mitglieder des Council, welcher die städtische Verwaltung leitet, werden aber nicht wie die Councillors direkt von den steuerpflichtigen Einwohnern, sondern vielmehr vom Council (bestehend aus Mayor, und Councillors) gewählt; auch erstreckt sich ihre Amtsdauer auf sechs Jahre, während die Councillors auf drei Jahre gewählt werden. Die Zahl der Alderman ist ein Drittel der Zahl der Councillors. Die an der Spitze der Grafschaftsverwaltung stehenden County Councils (s. d.) bestehen in ähnlicher Weise aus Chairman, County-Alderman und County-Councillors. Die Bestimmungen über Wahl und Amtsdauer entsprechen genau den Bestimmungen in den Städten.
(spr. ahldrni, frz. Aurigny), nördlichste und drittgrößte der Normannischen Inseln (s. d.), 16 km westlich vom Kap La Hague, 160 km von Plymouth [* 12] gelegen, ist 8 qkm groß, zählt (1891) 1843 E., meist engl. Herkunft, und ist von Felsen und Klippen [* 13] umgeben, von denen namentlich die im Westen gelegenen, drei Leuchttürme tragenden Kasketts (frz. Les Casquets), gefährlich sind. Auch der Kanal [* 14] zwischen und dem Kap La Hague, Race of Alderney (frz. le Ras d'Aurigny), ist wegen der Stärke [* 15] und Schnelligkeit seiner Flut verrufen. Der Boden ist fruchtbar. Die guten Weiden ernähren die berühmte Rasse der sehr kleinen Alderneykühe, welche vortreffliche Milch liefern. Außer Viehzucht [* 16] bilden Ackerbau, Fischerei [* 17] und Strumpfwirkerei die wichtigern Erwerbszweige. Das Städtchen Saint [* 18] Anne mit seinem auf der Nordseite gelegenen, durch ein Fort geschützten Hafen Braye enthält den größten Teil der Bevölkerung. [* 19]
(spr. áhldrschott), Stadt in der engl. Grafschaft Hampshire, 56 km im SW. von London, hat (1891) 25 595 E. und verdankt ihre Entstehung dem großen, zu Übungszwecken für das Heer erbauten Militärlager, dessen Errichtung infolge des Orientkrieges 1854 beschlossen und das im April 1855 bezogen ward. Dasselbe befindet sich auf einer für den Anbau untauglichen, wellenförmigen Heidefläche (Aldershot Heath, 28 qkm), die von der Regierung für 130000 Pfd. St. angekauft worden ist. Es bestand ursprünglich aus zwei langen Reihen hölzerner Hütten, [* 20] die durch den Basingstoke-Kanal in ein (kleineres) North- und ein South-Camp geschieden werden; später wurde es durch steinerne Gebäude für das Hauptquartier, große Kasernen (zum Teil massiv, zum Teil, im North-Camp durchweg, aus Holz [* 21] erbaut), ein Hospital und drei Kirchen erweitert.
Auch ließ die Königin sich hier einen Pavillon als Absteigequartier bauen. Das Lager [* 22] gewährt Raum für 20000 Mann, obgleich die gewöhnlich dort versammelte Truppenzahl sich nur auf etwa 6000 Mann beläuft. Zur Erhaltung eines guten Gesundheitszustandes wurde eine Wasserleitung [* 23] und Drainage [* 24] eingeführt, auch wurden Lesezimmer, Bibliotheken, Klubhäuser, ein Theater [* 25] und eine Rennbahn eingerichtet. Der Zugang zum Lager wird durch sechs im nächsten Umkreise angelegte Bahnhöfe [* 26] vermittelt.
Seit 1855 hat sich am Ende des South-Camp, von diesem durch eine Militärstraße und einen eingezäunten offenen Platz getrennt, eine Stadt mit zwei Kirchspielen gebildet. Eine neue Ära für das Lager zu Aldershot begann in neuester Zeit dadurch, daß mit der schematischen Ausbildung gebrochen und 1889 durch General Sir Evelin Wood zum erstenmal sachgemäß angelegte Gefechtsübungen abgehalten wurden. Befehlshaber des Lagers wurde 1893 der Herzog von Connaught. In Aldershot werden auch die Lehrkurse für Mannschaften der Infanterieregimenter abgehalten, die im Kriegsfall für das zu errichtende berittene Infanterieregiment abgegeben werden.
(Aldionen), im Mittelalter bei den Langobarden und Bayern [* 27] die Hörigen, welche bei den Franken Liti hießen.
Sie waren an die Scholle gebunden und hatten eine Abgabe zu zahlen.
nennt man die Drucke, die aus den Offizinen der venet. Buchdruckerfamilie Manutius (s. d.), besonders des Aldus Manutius des Ältern, etwa seit 1489 hervorgegangen und durch innern ¶
Wert wie durch äußere Ausstattung gleichmäßig ausgezeichnet sind. Die erste datierte Aldine ist von 1494. Man zählt unter ihnen 28 erste Ausgaben (editiones principes) griech. und röm. Klassiker; andere enthalten einen aus Manuskripten kritisch berichtigten Text neuerer klassischer, besonders nationaler Schriftsteller, z. B. Dantes, Petrarcas, Boccaccios u. a. Sie zeichnen sich in der Regel durch besondere Korrektheit des Drucks aus; doch stehen die griechischen den lateinischen und italienischen etwas nach.
Zugleich machen die Drucke von Aldus dem Ältern in mehrfacher Hinsicht Epoche in der Geschichte der Buchdruckerkunst, indem sich derselbe großes Verdienst um die Verschönerung der Typenarten erwarb. Von griech. Typen, mit welchen vor ihm noch niemand so viel und so schön gedruckt hatte, ließ er nach und nach 9, von den lateinischen 14 Arten fertigen. Er, oder vielmehr der Stempelschneider Francesco aus Bologna, ist der Vater der ital. Kursivtype, deren er sich zu seiner Sammlung von Ausgaben älterer und neuerer Klassiker in Oktav (zuerst im Virgil, 1501) bediente.
Selbst von hebr. Schriften besaß er drei verschiedene Arten. Holzschnitte haben seine Oktavausgaben nicht; auch sonst sind sie selten bei ihm, nur die «Hypnerotomachia Poliphili» (1499) macht davon eine bewundernswürdige Ausnahme. Seine Pergamentdrucke sind unübertrefflich schön. Unter seinen Drucken findet sich auch, daß einige Exemplare auf besseres, feineres oder stärkeres Papier abgezogen wurden, zuerst bei den «Epistolae graecae» (1499). Außerdem lieferte er seit 1501 in der Ausgabe des Philostratus einzelne Exemplare auf Großpapier und 1514 die ersten Drucke auf blauem Papier.
Nach seinem Tode, 1515, wurde sein Schwiegervater, Andreas Asulanus, Vorstand der Druckerei. Des Aldus Sohn, Paul, besaß denselben Enthusiasmus für die röm. wie sein Vater für die griech. Klassiker. Mit dem Enkel Aldus, der zu Rom [* 29] 1597 starb, ging die Offizin, die zuletzt ihren alten Vorrang den ital. Nebenbuhlern gegenüber nicht mehr behaupten konnte, ein, nachdem sie während ihrer einhundertjährigen Dauer 908 Drucke (nach Ebert) geliefert hatte. Das Zeichen derselben ist ein Anker, [* 30] um den sich ein Delphin schlingt, bisweilen mit der Beischrift: Sudavit et alsit. Da die Drucke dieser Offizin, vorzüglich aus der ältern Periode, schon seit früher Zeit mit Eifer gesucht wurden, so fanden die Lyoner Drucker und die Giunti zu Florenz [* 31] seit 1502 ihren Vorteil durch trügerische und schlechte Nachdrucke. Noch Anfang des 19. Jahrh. wurden die Aldinen oft gesammelt; jetzt hat sich diese Vorliebe sehr verloren. Besonders selten sind die «Horae beatiss. virginis» von 1497, der Virgil von 1501 und die «Rhetores graeci» (2 Bde., 1508 u. 1509). -
Vgl. Renouard, Annales de l'imprimerie des Alde (3. Aufl., Par. 1834);
Firmin Didot, Alde Manuce et l'Hellénisme à Venise (ebd. 1875);
E. Frommann, Aufsätze zur Geschichte des Buchhandels im 16. Jahrh., Heft 2 (Jena [* 32] 1881).
Ein Verzeichnis aller echten Aldinen lieferte auch Ebert in seinem «Bibliogr. Lexikon», Bd. 1 (Lpz. 1821).