zuletzt nordwestl. Laufe von ungefähr 1867 km bei Kaminskoi, etwa 180 km unterhalb Jakutsk. Obwohl sehr reißend, ist der
Aldan doch auf etwa 1000 km schiffbar: auch ist er sehr reich an Fischen, besonders an
Stören und Sterletts. Die wichtigsten
Nebenflüsse sind links die Amga, rechts der Utschur und die Maja. Nach dem Aldan ist das AldanischeGebirge benannt, welches das linke Ufer des
Stroms begleitet und sich in der
Richtung von SSW. nach NNO. zwischen 55 und 61°
nördl.
Br. erstreckt. Die Gipfel sind im
Sommer schneefrei; der Lärchenbaum findet sich bis über 1100 m hinauf.
oder
Aldborough, Hafenstadt und Seebadeort in der engl.
GrafschaftSuffolk, 135 km im
NO.
von
London,
[* 5] an der Zweiglinie Aldeburgh-Saxmundham der Eisenbahn
London-Marmouth, hat (1891) 7467, als Gemeindebezirk 2159 E., eine 3 ½
km lange Promenade, Hummer- und Heringfang und ist Geburtsort des Dichters Crabbe (s. d.),
der die Stadt in seinem Gedicht «The
Borough» geschildert hat.
Heinrich, auch Alde Grave,
Maler und Kupferstecher, geb. 1502 wahrscheinlich in
Paderborn,
[* 6] war später
Bürger
zu
Soest
[* 7] und entschiedener
Anhänger der
Reformation. Er starb daselbst nach 1555. Aldegrever gehört zu den sog. Kleinmeistern
(s. d.). Unter seinen wenigen Gemälden sind vor allem die
Bildnisse bedeutend; doch liegt seine Hauptwirksamkeit auf dem Gebiete des
Stichs. Er wählte zumeist Erzählungen des Alten
und
NeuenTestaments in zusammenhängenden Folgen, wobei er besonders deren rein menschlichen
Inhalt betont. Obwohl von
Dürer
und der ital. Renaissance, von Pencz und
Beham beeinflußt, zeigt seine Formensprache doch bemerkenswerte Selbständigkeit.
Er hat mehr als 300 Kupferstiche sowie einige Holzschnitte angefertigt; von Bedeutung sind die Ornamentstiche
(Vorlagen für
Schmucksachen
[* 8]
u. ä.), von denen 41 in
Faksimile
(Münch. 1876) erschienen.
Acetaldehyd,
Äthylaldehyd, hat die Zusammensetzung C2H4O und die Konstitutionsformel
CH3.CHO ^[CH3.CHO]. Er entsteht durch
Oxydation des
Äthylalkohols, C2H6O , wobei
diesem zwei Wasserstoffatome entzogen werden. Daher ist auch der
Name abgeleitet:
Al(cohol) dehyd(rogenatus). Der im
Handel
vorkommende und namentlich zur Herstellung von
Anilinfarben angewandte Aldehyd wird aus dem
Vorlauf bei der
Spiritusfabrikation
[* 9] gewonnen
und entsteht durch
Oxydation von
Alkohol beim Filtrieren
[* 10] über Holzkohle.
Zur
Darstellung des reinen Aldehyd übergießt man in einem Kolben 3
Teile Kaliumbichromat mit 12
Teilen Wasser
und fügt allmählich unter Kühlung ein Gemisch von 4
Teilen konzentrierter Schwefelsäure
[* 11] und 3
TeilenAlkohol hinzu. Das
beim Erwärmen erhaltene
Destillat wird rektifiziert und
durch Einleiten in ammoniakhaltigen
Äther in festes Aldehydammoniak
verwandelt. Aus diesem erhält man dann den Aldehyd durch Erwärmen mit verdünnter Schwefelsäure.
Der Aldehyd ist eine farblose, leicht bewegliche Flüssigkeit von eigentümlichem
Geruch, die bei 20,8° siedet und das
specifische Gewicht
0,8009 besitzt. Er mischt sich in allen Verhältnissen mit Wasser,
Äther und
Alkohol.
An der Luft oxydiert er sich zu
Essigsäure, aus einer ammoniakalischen Silberlösung scheidet er metallisches
Silber als spiegelnden Belag an der Gefäßwandung aus. Mit
Ammoniak und mit Alkalibisulfit (s. Schweflige Säure) verbindet
sich der Aldehyd zu krystallinischen Additionsprodukten. Durch geringe Mengen von Säuren oder
Salzen verwandelt sich der Aldehyd bei
gewöhnlicher
Temperatur in den polymeren
Paraldehyd, eine Flüssigkeit von der Zusammensetzung C6H12O3
, die bei 124° siedet und bei der
Destillation
[* 12] mit Schwefelsäure wieder in gewöhnlichen Aldehyd übergeht.
Unter 0° entsteht der feste
Metaldehyd (s. d.).
sind organische
Verbindungen, welche die Gruppe CH:O enthalten. In ihren Reaktionen stehen sie den
Ketonen
mit der Gruppe -CO- sehr nahe. Die allgemeinen Bildungsweisen der Aldehyde sind folgende:
CH3.CH2.OH + O = CH3.CO + H2O ^[CH3.CH2] + O = CH3.CO + H2O
2)
Trockne Destillation des
Kalksalzes einer Säure mit ameisensaurem Kalk. So entsteht z. B.
Propionaldehyd aus propionsaurem und ameisensaurem Kalk, indem sich außerdem noch kohlensaurer Kalk
bildet:
Die Aldehyde sind mit Ausnahme der
Glieder
[* 13] mit sehr hohem
Molekulargewicht meist flüchtige farblose Flüssigkeiten von starkem,
meist angenehmem
Geruch, die mit Ausnahme der niedersten
Vertreter (Formaldehyd,
Äthyl- und Propylaldehyd)
in Wasser schwer löslich oder unlöslich sind. An der Luft oxydieren sich die Aldehyde leicht zu
Carbonsäuren: so geht der
Benzaldehyd
allmählich in
Benzoesäure über nach der
Gleichung:
Durch Reduktionsmittel werden die A. unter Wasserstoffaufnahme wieder in primäre
Alkohole übergeführt.
Die A. sind außerordentlich reaktionsfähige
Substanzen. Sie verbinden sich mit
Ammoniak zu den Aldehydammoniaken, mit Alkalibisulfiten
(s. Schweflige Säure) zu den ebenfalls festen sog. Bisulfitverbindungen,
mit
Phenylhydrazin und
Hydroxylamin kondensieren sie sich unter Wasseraustritt zu
Phenylhydrazonen oder
Oximen
(Aldoximen, s. d.),
die bei den Gliedern mit höherm
Molekulargewicht meist gut krystallisieren. Mit
Blausäure geben die A.
die sog. Oxycyanide oder Cyanhydrine, aus denen Oxysäuren gewonnen werden können. Vermöge
ihrer leichten Oxydierbarkeit sind die A. im stande, die Edelmetalle aus ihren
Oxyden und
Salzen in metallischem Zustande abzuscheiden.
Von starken Alkalilösungen werden die A. zur Hälfte in Säure, zur andern Hälfte in
Alkohol verwandelt;
so entsteht ans Amylaldehyd und Kalilauge valeriansaures
Kali und
Amylalkohol: