in den
Magen
[* 2] gelangte Sublimatlösung durch Genuß von rohen Eiern unschädlich machen. Ferner benutzt man die Eigenschaft
des Albumin, beim Erhitzen zu gerinnen, zum
Klären und Schönen von trüben Flüssigkeiten. (S.
Abschäumen.) Die Eigenschaft des
Albumin, mit Kalk eine sich erhärtende
Verbindung einzugehen, wird benutzt, um aus
Eiweiß und Kalk einen Kitt
zu bereiten.
Endlich ist das von Wichtigkeit für den Photographen, der dasselbe zur Bereitung von photogr. Papier sowie zum
Überziehen von Glasplatten verwendet, die zur
Aufnahme der lichtempfindlichen
Substanzen dienen sollen; doch ist das in dieser
Hinsicht fast vollständig durch das Kollodium ersetzt.
Eine wichtige Anwendung findet das Albumin zur Befestigung gewisser Farbstoffe in der Zeugdruckerei.
Diese, wie z. B. das
Ultramarin, werden, in Eiweißlösungen gebracht, auf die
Stoffe gedruckt, worauf das Gewebe
[* 3] durch
Dampf
[* 4] erhitzt wird, um das Albumin gerinnen zu machen. Die sich in Berührung mit der Faser und dem Farbstoff abscheidenden
Flocken wirken dabei als Kitt, der beide verbindet. Wegen seiner technischen Verwendung wird das
Albumin fabrikmäßig in trocknem Zustande dargestellt, und zwar sowohl aus Eiern wie aus
Blut. Das Ei-Albumin wird dem
Blut-Albumin
vorgezogen und im
Handel teurer bezahlt als dieses, weil es meist weniger gefärbt und daher zur
Applikation empfindlicher
Farben mehr geeignet ist; jedoch ist die Herstellungsweise des
Blut-Albumins neuerdings so vervollkommnet
worden, daß auch sie tadellose Produkte liefert.
Die Fabrikation des Ei-Albumins ist nur dann gewinnbringend, wenn man einen gesicherten
Absatz für das
Eigelb hat, das seine
Verwendung in der Konditorei und der Lederbereitung
(Glace, Weißleder) findet; für letztern Zweck wird
das
Eigelb durch Zusatz antiseptisch wirkender
Stoffe konserviert. Das vom
Dotter getrennte
Eiweiß wird durch ein feines
Sieb
getrieben oder durch inniges Mischen mit wenig
Essigsäure und
Terpentinöl geklärt (auf 100 l
Eiweiß 250 g verdünnte
Essigsäure
und ebensoviel
Terpentinöl).
Das in die Höhe steigende
Terpentinöl nimmt Zellgewebe und sonstige Verunreinigungen mit, das klare
Eiweiß kann unter der Ölschicht abgezapft werden. Die Lösung wird am besten auf Porzellantellern in einem stark geheizten
und gut ventilierten Raum bei einer 50° C. nicht übersteigenden
Temperatur verdampft. Das Albumin löst sich dann leicht in Form
von fast farblosen oder schwach gelbenSchuppen und Blättchen von den Tellern los. Zur
Darstellung von 1 kg
Albumin bedarf man etwa 250
Eier.
[* 5]
Die Fabrikation des
Blut-Albumins kann nur in
Verbindung mit großen Schlächtereien ausgeführt werden, da nur ganz frisches
Blut dazu verwendbar ist. Das
Blut wird unmittelbar aus der
Ader des geschlachteten
Tiers in flachen Zinkschüsseln
aufgefangen. Jede Schüssel wird sofort, nachdem sie gefüllt ist, an einem vor Erschütterungen geschützten Platze aufgestellt,
da nur dann eine Klärung des
Blutes möglich ist. Dabei scheidet sich
Fibrin als gallertartige, elastische
Masse ab, die den
roten Farbstoff des
Blutes umhüllt; das vorher flüssige
Blut bildet nun einen weichen Kuchen, den man
zum Abtropfen des farblosen Serums auf
Siebe bringt. Das Serum wird, wie das Ei-Albumin, mit
Terpentinöl geschönt und verdampft.
Von einem
Stück Rindvieh erhält man durchschnittlich 18 l
Blut, die 4 l Serum geben, und 1 l Serum giebt eine
Ausbeute von 100
g A.
Die als Nebenprodukte gewonnenen
abgetropften Blutkuchen finden Verwendung als Mastfutter für Schweine.
[* 6]
(spr. -njol),Distriktshauptstadt in der span.
Provinz Granada,
[* 7] östlich von Motril nahe der Grenze von
Almeria,
hat (1887) 8749 E., Post und
Telegraph;
[* 8]
5,6 km von am Mittelmeer, der kleine
Hafen Negra zur Ausfuhr ihrer Produkte:Wein,
Mandeln,
Rohrzucker und Rosinen.
(spr. -kerke),Hauptstadt des County Bernalillo im nordamerik.
Staate Neumexiko, links vom Rio
[* 10]
Grande del
Norte, 95 km südwestlich von
SantaFé, an der
Atchison-,
Topeka- und
Santa Fé-Bahn, unweit deren
Verbindung mit der
Atlantic-
und Pacificbahn, ist der Mittelpunkt einer Gegend, die bedeutende Schafzucht treibt, hat (1890) 5518 E. und
besteht aus einem alten span. und einem neu angelegten Stadtteil (Bernalillo).
(spr. -kerke),Alfonso d', der
Große genannt, zweiter portug.
Statthalter in
Ostindien,
[* 11] geb. 1453 zu Alhandra
in Estremadura, erhielt seine Erziehung am
HofeAlfons V., wo sein
Vater Gonçalo eine hervorragende
Stellung einnahm. Albuquerque trat
früh in Kriegsdienste, zeichnete sich zuerst in den Kämpfen der Portugiesen gegen die
Türken 1480 und
später in Nordafrika sehr aus und segelte 1503 in
Begleitung seines Vetters Francisco nach
Ostindien, um im Gebiete des den
Portugiesen befreundeten Königs von
Kotschin eine Festung
[* 12] zu erbauen. 1506 begleitete er Tristão da Cunha auf
einer Expedition nach der Ostküste von
Afrika,
[* 13] trennte sich aber von diesem, um die
Insel Ormus am Eingänge des
PersischenMeerbusens zu erobern, die damals ein Stapelplatz aller Waren des
Ostens war.
Der Herrscher von Ormus erkannte zwar die portug. Oberherrschaft an, fiel aber dann ab.
Um einen festen Mittelpunkt für die portug. Besitzungen in
Indien zu gewinnen, eroberte Albuquerque Goa
und unternahm 1511 einen Zug
gegen
Malaka, den wichtigsten Stapelplatz Hinterindiens, wo chines. und arab.
Kaufleute ihre Waren austauschten. Er nahm diesen Platz befestigte ihn und traf so zweckmäßige Einrichtungen
zum Schutze des
Handels, daß die fremden Kaufleute seitdem noch zahlreicher als früher herbeiströmten.
Ein
Teil der portug. Flotte drang von hier aus unter
Antonio d'Abren 1511 bis zu den
Molukken vor, und bald war der Ruhm
A.s
so verbreitet, daß die Beherrscher von Siam, Java und
Sumatra sich durch Gesandtschaften um seine Freundschaft
bewarben. Nach seiner Rückkehr von
Malaka befreite er das aufs neue von Feinden bedrängte Goa und nahm die starke Festung
Benestarim. Die Eroberung von Ormus (1515) beschloß die lange Reihe seiner glänzenden Unternehmungen. Auf der Rückfahrt
von dieser Expedition nach Goa erfuhr er, daß sein Feind Lopo Soares von dem auf
A.s wachsende Macht
eifersüchtigen König Emanuel zu seinem Nachfolger ernannt worden sei. Die durch klimatische Einflüsse schon erschütterte
Gesundheit
A.s konnte diesen
Schlag nicht ertragen, und er verschied im Angesicht
¶
mehr
von Goa Albuquerque hinterließ einen natürlichen Sohn, Blas d'A., Verfasser der trefflichen «Commentarios do grande Affuso
d'A.» (englisch in den Publikationen der HakluytSociety, 1875-83); die Akademie zu Lissabon
[* 15] gab A.sBriefe (Cartas) heraus (Lissab.
1884). -