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nach Ponte, mit der Straße über die Lenzer Heide der kürzeste Weg von Chur [* 2] ins Engadin. -
Vgl. Imhof, Itinerarium für die
Albula
gruppe (Bern
[* 3] 1894).
nach Ponte, mit der Straße über die Lenzer Heide der kürzeste Weg von Chur [* 2] ins Engadin. -
Vgl. Imhof, Itinerarium für die
Albula
gruppe (Bern
[* 3] 1894).
Albula,
Bezirk im schweiz. Kanton Graubünden, [* 4] hat (1888) 6209 meist kath. roman. E. (913 Deutsche, [* 5] 123 Italiener), darunter 1270 Evangelische, in 27 Gemeinden und zerfällt in die Kreise [* 6] Alvaschein, Belfort, [* 7] Bergün und Oberhalbstein.
bei den alten Römern Bezeichnung der weißen Tafeln, auf denen der Pontifex die offizielle Jahreschronik (annales maximi), der neuerwählte Prätor sein Jahresedikt, andere Beamte Personenverzeichnisse, z. B. der Senatoren, der Richter, der geistlichen Kollegien und Körperschaften verzeichneten. So hießen auch die Dienstlisten der röm. Heeresabteilungen und in der christl. Kirche das Verzeichnis der Kleriker (grch. Kanon). Im spätern Mittelalter bezeichnete man mit dem Namen Album ein Buch weißer, zusammengehefteter oder lose zusammengelegter Blätter, welches die Bestimmung hatte, Auf- und Einzeichnungen verschiedener Personen aufzunehmen.
Auf Universitäten hieß so das Verzeichnis der akademischen Bürger: ferner wurde das Wort auf die Stammbücher (s. d.) übertragen. In neuerer Zeit diente der Name Album vielfach als Titel für Sammlungen litterarischer (z. B. der neuern deutschen Lyrik» u. a.),
musikalischer (z. B. «Schubert-Album») und künstlerischer Erscheinungen. Eine hervorragende Erscheinung auf letzterm Gebiete ist z. B. das «Düsseldorfer Künstler-Album» (seit 1851, fortgesetzt 1866-76 als «Deutsches Künstler-Album»),
das dem «Wiener Künstler-Album» (1857-61) u. a. zum Vorbild gedient hat.
Andere Arten von Album sind das Photographiealbum und das Postwertzeichenalbum (s. d.).
Die Fabrikation von Album ist ein Gewerbe, das meist gemeinsam mit der Herstellung von Portefeuillewaren (s. d.) betrieben wird als Zweig der Buchbinderei: sie hat ihren Sitz vorzugsweise in Berlin [* 8] und Offenbach. [* 9] Die Grundidee des Photoqraphiealbums ist die Verbindung gepreßter, ausgestanzter Kartons (Coulissen) mit dazwischen geklebten Pappen, welche die Aufnahme von Photographien ermöglichen. Eine Anzahl dieser so hergestellten starken Blätter werden zu einem Buche vereinigt, beschnitten, mit Goldschnitt versehen und in starke, meist reich verzierte Lederdeckel gebracht, die durch Klappenschloß zusammengehalten werden.
(lat.), soviel wie Eiweiß (s. d.). ^[= Bezeichnung für vier gänzlich verschiedene Begriffe. 1) Im gewöhnlichen Sprachgebrauch ...]
ovi siccum (lat.), getrocknetes Hühnereiweiß, s. Albumin. ^[= gehört zu den Eiweißkörpern oder Proteinstoffen (s. d.), die allgemein verbreitet in Lebewesen, ...]
gehört zu den Eiweißkörpern oder Proteinstoffen (s. d.), die allgemein verbreitet in Lebewesen, im Körper der Tiere wie der Pflanzen vorkommen und überaus bedeutungsvolle Stoffe im Haushalte der organischen Natur sind, von den Pflanzen erzeugt werden und für die Menschen und Tiere unentbehrliche Nahrungsstoffe bilden. Alle Eiweißstoffe haben eine sehr ähnliche, aber komplizierte Zusammensetzung und bestehen aus den fünf Elementen: Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff und Schwefel, unterscheiden sich aber durch ihr Verhalten in Lösungen.
Die Albumin sind dadurch gekennzeichnet, daß sie durch reines Wasser allein in Lösung gehalten werden und beim Erhitzen der Lösung gerinnen. Andere Proteinstoffe, die Globuline (s.d.), bedürfen zu ihrer Lösung der Anwesenheit von Chloralkalien. Noch andere Eiweißarten bedürfen der basischen Alkalien zu ihrer Lösung und gerinnen beim Ansäuern ihrer Lösungen, dazu gehört das Casein (s. d.) der Milch. Endlich giebt es Eiweißkörper, die sofort beim Verlassen des tierischen Körpers gerinnen, wie das Fibrin (s.d.).
Das eigentliche Albumin findet sich hauptsächlich in dem Eiweiß der Eier [* 10] zu etwa 12 Proz. (Eier-Albumin) und im Blutserum zu etwa 6 Proz. (Serum-Albumin), ferner im Chylus, in der Lymphe und in kleiner Menge auch in der Milch. Dampft man Hühnereiweiß unter 40° ab und behandelt den trocknen Rückstand, zur Entfernung von Fett, mit Äther und schwachem Alkohol, so erhält man ein Albumin, das noch 5 Proz. an Alkalien und Salzen hat, die es beim Verbrennen als Asche hinterläßt. Dieses Albumin ist eine gelbliche, leicht zerreibliche Masse, die im trocknen Zustande bis auf 100° C. erhitzt werden kann, ohne unlöslich zu werden.
Erhitzt man jedoch eine wässerige Lösung der Masse, so fängt sie an bei 59° sich zu trüben, scheidet bei 61 bis 63° Flocken ab und gerinnt bei höherer Temperatur vollständig. Das geronnene (koagulierte) Albumin ist im reinsten Zustande weiß, unlöslich in Wasser, aber löslich in ätzenden Alkalien. Aus dieser Lösung wird es durch alle Säuren, auch durch Kohlensäure, wieder gefällt. Wie alle Eiweißstoffe giebt Albumin mit Metalloxyden feste Verbindungen, die Albuminate.
Man hat in neuester Zeit aus durch wiederholtes Lösen, Fällen und Auswaschen gereinigtem Kupferalbuminat reines aschefreies Eier-Albumin dargestellt, das zum Teil ganz andere Eigenschaften besitzt als das aschehaltige. Es ist in der Siedehitze nicht koagulierbar und scheint die sog. geronnene Modifikation gar nicht liefern zu können; es wird ferner durch Alkohol, Äther, Tannin u. s. w. nicht gefällt. Es quillt mit kaltem Wasser auf und löst sich allmählich; durch Kochen mit Neutralsalzlösungen wird es in die unlösliche Modifikation übergeführt. Durch Eindampfen seiner Lösung bei 100° verändert sich keine seiner Eigenschaften. Sowohl das Ei-Albumin als das Serum-Albumin sind optisch aktiv und links drehend; die Drehkraft des Ei-Albumins ist schwächer als die des Serum-Albumins. Der Schwefel, der im A. enthalten ist, giebt bei der freiwilligen Zersetzung von Albuminlösungen Veranlassung zur Bildung von
Schwefelwasserstoff, durch dessen Auftreten der widrige Geruch der faulen Eier bedingt wird, sowie auch das schwarze Anlaufen von blanken silbernen Gerätschaften (z. B. Löffeln) infolge der Bildung von schwarzem Schwefelsilber.
Das der Pflanzen ist mit dem tierischen nicht ganz identisch, sondern ihm nur ähnlich. Die meisten Pflanzensäfte halten es in Lösung und scheiden es beim Erhitzen ab. Knetet man z. B. Weizenmehl in einem Tuche unter Wasser aus und gießt die durchgelaufene Flüssigkeit nach einigen Stunden Ruhe von der abgesetzten Stärke [* 11] ab, so kann man daraus durch Erhitzen das Albumin fällen; ebenso enthält der Saft der Kartoffelknollen reichliche Mengen von Albumin, die beim Aufkochen des Saftes sich abscheiden. Die Albuminate des Tierkörpers unterliegen einem beständigen Verbrauch und müssen, wenn der Körper nicht zu Grunde gehen soll, durch gleiche Stoffe in der Nahrung ersetzt werden. Aus diesem Grunde sind die Albuminate zu den wichtigsten Nährstoffen zu zählen. (S. Nahrungsmittel.) [* 12]
Das Albumin findet vielfach praktische Verwendung, so z. B. als Gegengift gegen Quecksilberchlorid. Dieses verbindet sich nämlich mit ungeronnener Eiweißlösung zu einem unlöslichen, unschädlichen Gerinnsel (Koagulum). Man kann daher ¶
in den Magen [* 14] gelangte Sublimatlösung durch Genuß von rohen Eiern unschädlich machen. Ferner benutzt man die Eigenschaft des Albumin, beim Erhitzen zu gerinnen, zum Klären und Schönen von trüben Flüssigkeiten. (S. Abschäumen.) Die Eigenschaft des Albumin, mit Kalk eine sich erhärtende Verbindung einzugehen, wird benutzt, um aus Eiweiß und Kalk einen Kitt zu bereiten. Endlich ist das von Wichtigkeit für den Photographen, der dasselbe zur Bereitung von photogr. Papier sowie zum Überziehen von Glasplatten verwendet, die zur Aufnahme der lichtempfindlichen Substanzen dienen sollen; doch ist das in dieser Hinsicht fast vollständig durch das Kollodium ersetzt.
Eine wichtige Anwendung findet das Albumin zur Befestigung gewisser Farbstoffe in der Zeugdruckerei. Diese, wie z. B. das Ultramarin, werden, in Eiweißlösungen gebracht, auf die Stoffe gedruckt, worauf das Gewebe [* 15] durch Dampf [* 16] erhitzt wird, um das Albumin gerinnen zu machen. Die sich in Berührung mit der Faser und dem Farbstoff abscheidenden Flocken wirken dabei als Kitt, der beide verbindet. Wegen seiner technischen Verwendung wird das Albumin fabrikmäßig in trocknem Zustande dargestellt, und zwar sowohl aus Eiern wie aus Blut. Das Ei-Albumin wird dem Blut-Albumin vorgezogen und im Handel teurer bezahlt als dieses, weil es meist weniger gefärbt und daher zur Applikation empfindlicher Farben mehr geeignet ist; jedoch ist die Herstellungsweise des Blut-Albumins neuerdings so vervollkommnet worden, daß auch sie tadellose Produkte liefert.
Die Fabrikation des Ei-Albumins ist nur dann gewinnbringend, wenn man einen gesicherten Absatz für das Eigelb hat, das seine Verwendung in der Konditorei und der Lederbereitung (Glace, Weißleder) findet; für letztern Zweck wird das Eigelb durch Zusatz antiseptisch wirkender Stoffe konserviert. Das vom Dotter getrennte Eiweiß wird durch ein feines Sieb getrieben oder durch inniges Mischen mit wenig Essigsäure und Terpentinöl geklärt (auf 100 l Eiweiß 250 g verdünnte Essigsäure und ebensoviel Terpentinöl).
Das in die Höhe steigende Terpentinöl nimmt Zellgewebe und sonstige Verunreinigungen mit, das klare Eiweiß kann unter der Ölschicht abgezapft werden. Die Lösung wird am besten auf Porzellantellern in einem stark geheizten und gut ventilierten Raum bei einer 50° C. nicht übersteigenden Temperatur verdampft. Das Albumin löst sich dann leicht in Form von fast farblosen oder schwach gelben Schuppen und Blättchen von den Tellern los. Zur Darstellung von 1 kg Albumin bedarf man etwa 250 Eier.
Die Fabrikation des Blut-Albumins kann nur in Verbindung mit großen Schlächtereien ausgeführt werden, da nur ganz frisches Blut dazu verwendbar ist. Das Blut wird unmittelbar aus der Ader des geschlachteten Tiers in flachen Zinkschüsseln aufgefangen. Jede Schüssel wird sofort, nachdem sie gefüllt ist, an einem vor Erschütterungen geschützten Platze aufgestellt, da nur dann eine Klärung des Blutes möglich ist. Dabei scheidet sich Fibrin als gallertartige, elastische Masse ab, die den roten Farbstoff des Blutes umhüllt; das vorher flüssige Blut bildet nun einen weichen Kuchen, den man zum Abtropfen des farblosen Serums auf Siebe bringt. Das Serum wird, wie das Ei-Albumin, mit Terpentinöl geschönt und verdampft. Von einem Stück Rindvieh erhält man durchschnittlich 18 l Blut, die 4 l Serum geben, und 1 l Serum giebt eine Ausbeute von 100 g A. Die als Nebenprodukte gewonnenen abgetropften Blutkuchen finden Verwendung als Mastfutter für Schweine. [* 17]