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Ardemont» und «Ehrenhof» dichtete, alle uns nur aus den Auszügen oder Angaben Füterers (s. d.) bekannt.
Man hat ihn lange, aber wohl mit Unrecht, für den Verfasser des «Jüngern Titurel» (s. d.) gehalten.
Ardemont» und «Ehrenhof» dichtete, alle uns nur aus den Auszügen oder Angaben Füterers (s. d.) bekannt.
Man hat ihn lange, aber wohl mit Unrecht, für den Verfasser des «Jüngern Titurel» (s. d.) gehalten.
Daniel Ludw., preuß. Staatsmann, geb. in Berlin, [* 2] studierte von 1784 an in Halle [* 3] die Rechte, trat 1787 als Auskultator in Berlin in die amtliche Laufbahn, wurde 1793 Hofgerichtsrat in Bromberg, [* 4] 1797 Regierungsrat in Thorn, [* 5] 1798 Kammergerichtsrat in Berlin und 1804 in das Justizministerium berufen. 1808 kam er nach Königsberg [* 6] und erhielt hier bald den Vortrag für die Justiz-, später auch für alle Civilsachen im königl. Kabinett; zum Geh. Kabinettsrat wurde er ernannt und wirkte dann als Mittelglied zwischen dem König und der Reformpartei in den entscheidenden Jahren vor und während der Befreiungskriege. Auch nach dem Frieden blieb er bis wenige Monate vor seinem Tode in seiner einflußreichen Stellung.
Wilh. Eduard, Jurist, geb. zu Elbing, [* 7] bezog 1818 die Universität zu Königsberg. In Göttingen [* 8] wurde er durch Eichhorn vorzugsweise germanistischen Studien zugeführt. 1823 trat er als Privatdocent des deutschen Rechts zu Königsberg auf, wurde 1827 außerord., 1829 ord. Professor und folgte 1830 einem Rufe nach Göttingen. Seine Teilnahme am Protest gegen die Aufhebung des Staatsgrundgesetzes von 1833 brachte ihm mit sechs Kollegen (s. Göttingen) durch Kabinettsorder vom Entlassung. Albrecht wendete sich 1838 nach Leipzig, [* 9] wo er 1840 ord.
Professor wurde. Im März 1848 von den in der 15. Kurie vereinigten Regierungen zum Vertrauensmann behufs Revision der Bundesverfassung gewählt, arbeitete er mit Dahlmann einen Entwurf des deutschen Grundgesetzes aus, der den Beratungen der 17 Vertrauensmänner zu Grunde gelegt wurde. Von einem hannov. Wahlbezirk zur Nationalversammlung gewählt, zog er sich schon im Aug. 1848 zurück, um in Leipzig seine einflußreiche akademische Thätigkeit fortzusetzen, die er 1868 einstellte. 1869 wurde er lebenslängliches Mitglied der sächs. Ersten Kammer, nahm aber nur an der Session 1869/70 teil. Er starb zu Leipzig und vermachte der Universität sein Vermögen, dessen größerer Teil als Albrecht-Stiftung zur Förderung wissenschaftlicher Zwecke der Leipziger Docenten und zur Erleichterung der Habilitation talentvoller Gelehrter bestimmt ist. Albrecht ist als Methodiker für die germanistische Wissenschaft von großer Bedeutung. Er schrieb: «Commentatio juris germanici antiqui, doctrinam de probationibus adumbrans» (2 Tle., Königsb. 1827);
«Die Gewere als Grundlage des ältern deutschen Sachenrechts» (ebd. 1828). -
Vgl. Stobbe, Wilh. Eduard Albrecht (Lpz. 1876).
Job. Georg, gelehrter Kontrapunktist, geb. zu Klosterneuburg bei Wien, [* 10] starb als Kapellmeister an der Stephanskirche zu Wien. Albrechtsberger genoß einen großen Ruf als Lehrer. Zu seinen Schülern im Kontrapunkte gehörten auch Beethoven, Seyfried, Hummel, Moscheles und Ries. Von seinen theoretischen Schriften erschien 1826 eine Gesamtausgabe in 3 Bänden. Das wichtigste darin ist die noch zu Lebzeiten A.s veröffentlichte «Gründliche Anweisung zur Komposition» (Lpz. 1800; 3. Aufl. 1821). Von den alle Gattungen des Tonsatzes umfassenden Kompositionen A.s hat sich nichts behauptet.
s. Meißen. [* 11]
s. Albrechtsorden. ^[= 1) Königlich sächs. Orden zum Andenken an den Herzog Albrecht (s. d.) den Beherzten 31. Dez. ...]
oder Evangelische Gemeinschaft, methodistische Sekte, gestiftet von Jakob Albrecht (geb. 1759, gest. 1808), der seit 1790 die Staaten Nordamerikas als Bußprediger durchwandernd unter den dortigen Deutschen Anhang fand und 1806 als Bischof und Haupt seiner Gemeinden anerkannt wurde. Die Albrechtsleute gaben sich 1816 den Namen Evangelical Association of North America. Sie sind genau nach dem Muster der bischöfl. Methodistenkirche organisiert. Neben der obersten Instanz der Generalkonferenz stehen (1890) vier Bischöfe. Seit 1850 missionieren die Albrechtsleute auch in der Schweiz [* 12] und Deutschland, [* 13] besonders in Württemberg, [* 14] wo sie zu Reutlingen [* 15] ein Predigerseminar besitzen. Zahlreiche religiöse Zeitschriften, wie «Evang. Kinderfreund» und «Evang. Botschafter», verbreiten ihre Anschauungen. -
Vgl. Jüngst, Der Methodismus in Deutschland (2. Aufl., Gotha [* 16] 1877);
Plitt, Die Albrechtsleute oder die Evang.
Gemeinschaft (Erlangen [* 17] 1877); Dresbach, Die prot. Sekten der Gegenwart im Lichte der Heiligen Schrift (Barm. 1888).
Albrechtsorden.
1) Königlich [* 18] sächs. Orden [* 19] zum Andenken an den Herzog Albrecht (s. d.) den Beherzten gestiftet und zur Verleihung an In- und Ausländer bestimmt, die dem Staate nützliche Dienste [* 20] geleistet, sich durch bürgerliche Tugend, Wissenschaft, Kunst oder sonst ausgezeichnet oder einen Anspruch auf die Erkenntlichkeit des Regenten erworben haben. Der Orden hat sieben Klassen: Großkreuze, Komture erster und zweiter Klasse, Offizierskreuze (durch Stiftung vom eingeschoben), Ritter erster und zweiter Klasse (letztere Klasse an Stelle des frühern Kleinkreuzes getreten), und Albrechtskreuze (seit an Stelle der früher dem Orden zugehörigen goldenen Medaille; die ehemalige silberne Medaille ist aufgehoben und durch das gleichzeitig gestiftete allgemeine Ehrenzeichen (s. d.) ersetzt worden).
Ordenszeichen für die fünf ersten
Klassen ist ein langgezogenes, nach den
Enden breiter ausladendes,
weiß emailliertes Kreuz
[* 21] mit schmaler goldener
Einfassung und weiß emailliertem Mittelschilde, auf dessen Vorderseite das
Bildnis des
Herzogs
Albrecht von
Gold
[* 22] in erhabener
Arbeit innerhalb eines blau emaillierten Randes mit der
Inschrift
«Albertus animosus»,
auf dessen Kehrseite das sächs. Wappen
[* 23] und in blauem Rande die Jahreszahl 1850 sich
befindet. Das Ritterkreuz zweiter
Klasse ist mit
Silber eingefaßt. Das
Albrechtskreuz ist ein kleines Kreuz mit silbernem Mittelschild,
mit den gleichen
Emblemen. Das
Ordensband ist grün, mit zwei weißen
Streifen. Das Offizierskreuz ist nicht am
Bande, sondern
gleich dem
Eisernen Kreuze erster
Klasse oder dem Linnenkreuz des Johanniterordens an der linken Seite
zu tragen. Seit 1866 wird der Albrechtsorden
auch mit einer Kriegsdekoration (zwei gekreuzten Schwertern) verliehen.
(S.
Tafel: Die wichtigsten
Orden I,
[* 1]
Fig. 23.)
2) Hausorden Albrechts des Bären, am von den drei Herzögen von Anhalt [* 24] zur Belohnung von Tugend, Verdienst, Anhänglichkeit, Talent und Amtstreue gestiftet, hat fünf Klassen (Großkreuze, Komture erster und zweiter Klasse und Ritter erster und zweiter Klasse). Ordenszeichen ist ein in Gold oder Silber ausgeprägter Bär mit Krone und Halsband, auf einer mit Zinnen und Pforte versehenen schrägen Mauer nach der linken ¶
Seite aufsteigend, umgeben von einem ovalen Reifen mit der Umschrift «Fürchte Gott und befolge seine Befehle». Das Ordensband ist grün mit zwei ponceauroten Streifen.