Albrecht (Hochmeister) - Albrecht (Prinz von Preußen)
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anonym, auf mit: «Wie soll
ÖsterreichsHeer organisiert sein?
Allen Patrioten Gesamt-Österreichs gewidmet»
(Wien
[* 2] 1868) und
«Über die Verantwortlichkeit im
Kriege» (ebd. 1869; 2. Aufl. 1870). 1893 wurde von
Kaiser Wilhelm zum preuß.
Generalfeldmarschall
ernannt. Er starb auf seinem Schloß
Arco.
Da A., vermählt mit Hildegard (gest.
einer Tochter des Königs
Ludwig I. von
Bayern,
[* 3] keinen Sohn hinterließ, wurde sein Neffe, Erzherzog
Friedrich, geb. k. k. Feldzeugmeister und Kommandant des 5.
Armeekorps,
Erbe seiner umfangreichen Besitzungen.-
Vgl.
Tender, Feldmarschall Erzherzog
Albrecht
(Wien 1895).
Die Hoffnung der Ritter, die Verwandtschaft
A.s mit dem poln. König Sigismund würde zur Lösung des Lehnsbandes mitPolen
führen, zeigte sich freilich als Täuschung; vielmehr kam es durch Verweigerung der von
Polen verlangten Huldigung Dez. 1519 zum
Kriege, der einen großen
TeilPreußens
[* 11] verheerte; 1521 sah sich Albrecht zu dem vierjährigen Waffenstillstände von
Thorn
[* 12] gezwungen.
Vergeblich waren die Hilfsgesuche, mit denen er auf einer dreijährigen
Reise imReicheKaiser und
Stände
bestürmte.
Aber Albrecht ward auf dieser
Reise in
Nürnberg
[* 13] von Osiander, dann in Wittenberg
[* 14] von
Luther selbst für die
Reformation gewonnen.
Luther riet ihm, den geistlich-aristokratischen
Staat in ein weltliches Herzogtum zu verwandeln; doch erst nach Ende des Waffenstillstandes
ward in Krakau
[* 15] der Friede unterzeichnet, der
Preußen zu einem in
A.s Familie erblichen Herzogtum
unter poln. Lehnsoberhoheit machte. Nun wurde die
Reformation ohne große Schwierigkeit in
Preußen eingeführt; aber ein verwüstender
Bauernaufstand, die drückende Abhängigkeit von
Polen und die drückendere von den eigenen
Ständen, dem anmaßenden
Adel,
den aufsässigen Bürgerschaften, besonders aber von starrsinnigen und engherzigen Theologen, trübten
A.sTage von Jahr zu Jahr mehr.
Die von ihm 1544 gegründete
Universität zu Königsberg
[* 16] (Collegium Albertinum) wurde der Herd der von den kleinlichsten Leidenschaften
durchdrungenen
Unruhen; gerade Osiander, den Albrecht 1549 nach
Preußen rief, machte durch seine Leidenschaftlichkeit den Zwiespalt
unheilbar. Auch nach OsiandersTod (1552) blieb sein
System, an denen
Spitze der Pfarrer
Johann Funcke trat.
Die Opposition der
Stände gegen die centralisierende Hofpartei, deren Mittelpunkt eine Zeit lang der ungar.
Abenteurer
Paul Skalich war, stützte sich auf die altluth.
Auffassung, und es gelang ihnen schließlich, die vornehmsten
RäteA.s, darunter Funcke, auf das
Blutgerüst zu bringen.
Geistig und körperlich gebrochen starb Albrecht Ein
Erzstandbild (von Reusch) wurde ihm in Königsberg errichtet. Seine erste Gemahlin war Dorothea von
Dänemark
[* 17] (1526-47);
seine zweite,
Anna Maria von
Braunschweig
[* 18]
(1550), gebar ihm den
Erben Albrecht
Friedrich. -
Vgl. Voigt, Briefwechsel der
berühmtesten Gelehrten des Zeitalters der
Reformation mit
Herzog von
Preußen (Königsb. 1841);
Friedr. Heinr., Prinz vonPreußen, vierter Sohn des Königs
Friedrich Wilhelm III., geb. zu
Königsberg in
Preußen, trat 1819 beim 1. Garderegiment zu Fuß in die
Armee. Seit dem 20. Lebensjahre gehörte er der
Kavallerie
an und war seit als Generaloberst deren höchster Befehlshaber. Im
DeutschenKriege von 1866 befehligte
er das Kavalleriekorps der Ersten preuß.
Armee und wohnte den Kämpfen von Münchengrätz,
Gitschin und Königgrätz
[* 20] bei,
wenn auch das Kavalleriekorps den auf dasselbe gesetzten Erwartungen nicht entsprach. Im
Kriege von 1870 und 1871
stand er
an der
Spitze der anfangs der Dritten deutschen
Armee zugeteilten 4.
Kavalleriedivision.
Friedr. Wilh. Nikol., Prinz von
Preußen, Sohn des vorigen, geb. trat 1847 als Sekondelieutenant
bei dem 1. Garderegiment zu Fuß in die preuß.
Armee, wurde 1859 als Rittmeister
à la suite zum Garde-Dragonerregiment versetzt. 1361 zum
Oberst, 1865 zum Generalmajor befördert, erhielt er bei Beginn des
DeutschenKrieges Juni 1866 das Kommando
der 1. schweren Kavalleriebrigade der
ZweitenArmee. 1870 wurde Albrecht zum Generallieutenant befördert, behielt aber das ihm nach
dem Frieden übertragene Kommando der 2. Garde-Kavalleriebrigade bei, nahm mit derselben 18. Aug. an derSchlacht
von Gravelotte-St.
Privat, 1. Sept. an der
Schlacht bei
Sedan
[* 22] und an der Einschließung von
Paris
[* 23] teil.
Ende September übernahm der Prinz den
Befehl über eine mobile
Kolonne, die zur
Deckung des vor
Paris stehenden
Heers gegen die
von Norden
[* 24] her andringenden Scharen entsendet wurde. Ende Dezember stieß er mit derselben zur Ersten
Armee (unter
General von Manteuffel), folgte dann mit dem 8.
Armeekorps dem franz.
General Faidherbe, nahm mit seiner durch Infanterie
und
Artillerie verstärkten
Kolonne 2. und an den Kämpfen bei
Bapaume teil, führte danach die 3. Reservedivision
in den Kämpfen bei
Amiens.
[* 25] Nach dem Frieden erhielt er das Kommando über die 20. Division (Hannover),
[* 26] wurde 1874 zum kommandierenden
General des 10.
Armeekorps in Hannover ernannt und 1875
General der
Kavallerie. Am wurde
von der braunschw. Landesversammlung einstimmig
¶
der Beherzte, Herzog von Sachsen, Stifter der Albertinischen Linie (s. d.), geb.
war der jüngere Sohn des Kurfürsten Friedrich des Sanftmütigen. Proben seines Mutes legte er schon als 12jähriger Knabe ab,
als er 1455 nebst seinem Bruder Ernst durch Kunz von Kaufungen geraubt wurde (s. Prinzenraub). Am ward zu
Eger
[* 28] A.s Vermählung mit Zedena (Sidonie), der 9jährigen Tochter des hussit. Königs Georg Podiebrad von Böhmen,
[* 29] mit großer
Pracht gefeiert, jedoch erst nach dem am erfolgten Tode seines Vaters vollzogen.
Seitdem regierte er mit seinem Bruder Ernst, der die Kurwürde erhielt, gemeinschaftlich. 1466 eroberten die Brüder
Stadt und Schloß Plauen
[* 30] (s. Vogtland). Als ihnen nach dem Tode ihres Oheims Wilhelm III. 1482 auch noch die thüring. Stammländer
als Erbschaft zufielen, führte solcher Länderzuwachs zur Teilung von Leipzig
[* 31] und zur Trennung der Ernestinischen
und Albertinischen Linie. Albrecht, dem nach altem Rechte als dem Jüngern die Wahl zustand, wählte dabei die
sog. Meißener Portion. Er unterstützte 1475 als «Marschall
und gewaltiger Bannerträger» den KaiserFriedrich III. gegen Karl den Kühnen; 1476 unternahm er eine Pilgerfahrt nach Jerusalem.
[* 32]
Nach seiner Rückkehr trat er als Vermittler zwischen dem Kaiser und Matthias Corvinus von Ungarn
[* 33] auf. Auch später
führte er im Interesse des bedrängten Kaisers das Reichsheer gegen Corvinus, mußte aber aus Mangel an Mitteln den unvorteilhaften
Vertrag von Markersdorf 1487 abschließen. Bald darauf eilte er nach den Niederlanden, um Maximilian I. zu befreien, der 1488 von
den Bürgern zu Brügge gefangen genommen worden war. Er übernahm daselbst den Oberbefehl über das kaiserl.
Heer und kämpfte nun mehrere Jahre mit den Niederländern.
Auf dem Reichstage zu Freiburg
[* 34] i. Br. wurde ihm 1498 die Würde eines erblichen Gubernators
und Potestaten von Friesland übertragen. Albrecht starb in Emden.
[* 35] In seiner zu Maastricht
[* 36] 1499 aufgesetzten letztwilligen
Verfügung bestimmte er seinem ältesten SohneGeorg die Regierung in den meißnischen Landen, Heinrich die
Erbstatthalterwürde von Friesland und begründete auf diese Weise in der Albertinischen Linie die Erbfolge nach dem Rechte der
Erstgeburt. Am wurde zu Meißen
[* 37] ein DenkmalA.s, Bronzestatue von Hultzsch und Bierling, enthüllt. -
(Albert) Kasimir, Herzog von Sachsen-Teschen, Sohn des Königs August III. von Polen, wurde zu Moritzburg bei
Dresden
[* 38] geboren, erhielt infolge seiner Vermählung mit der Erzherzogin
Christine (geb.
Tochter KaiserFranz' I. und der Maria Theresia, das Fürstentum Teschen im österr. Schlesien,
[* 39] war 1765-80 Statthalter in Ungarn
und wurde 1780 Generalgouverneur in den österr. Niederlanden. Der Aufstand von 1789 nötigte ihn nach Wien zu gehen; doch bald
nach der Unterdrückung desselben kehrte er nach Brüssel
[* 40] zurück. Im Kriege mit Frankreich befehligte er 1792 das
Belagerungsheer vor Lille
[* 41] (21. Sept. bis 10. Okt.), mußte aber die Belagerung aufheben und bald darauf, nachdem er mit Beaulieu bei
Jemappes6. Nov. geschlagen war, Belgien
[* 42] räumen. Zu Anfang 1794 wurde Albrecht zum Reichsfeldmarschall ernannt, zog sich jedoch 1795 zurück
und lebte fortan in Wien, wo er starb. Seiner Gemahlin, die kinderlos starb, und
der er durch Canova in der Augustinerkirche zu Wien ein herrliches Denkmal setzen ließ, verdankt die Wiener Vorstadt Mariahilf
eine prächtige Wasserleitung.
[* 43] Seine besonders an vielen Originalzeichnungen der ersten Meister und an
Kupferstichen reiche Kunstsammlung, Albertina genannt, ging als Fideïkommiß an Erzherzog Karl, dann Erzherzog Albrecht, endlich
Erzherzog Friedrich über. Förster hat «Lithographierte Kopien von Originalhandzeichnungen alter Meister aus der Sammlung des
Erzherzogs Karl» (Wien 1830-42) veröffentlicht. Auch wurden Photographien der Zeichnungen von Jägermeyer («Albrecht-Galerie»,
Bd. 1 u. 2 Wien 1863-66) und von Albrecht. Braun («Albertina», Dornach) herausgegeben. -
König von Schweden,
[* 45] zweiter Sohn von Albrecht I., Herzog von Mecklenburg,
[* 46] ward zum Könige erwählt,
nachdem sein Oheim Magnus II. Erikson und dessen Sohn und Mitregent Hakon von Norwegen der Regierung verlustig erklärt worden
waren. Beider Widerstand gegen die Thronveränderung scheiterte 1365 in der für sie unglücklichen Schlacht
bei Enköping, in der Magnus gefangen genommen wurde. Hakon, der nach Norwegen floh, wurde 1371 zu einem Frieden mit Albrecht genötigt
und mußte samt seinem Vater allen Thronansprüchen entsagen. Albrecht hatte aber nur durch große Zugeständnisse an den Reichsrat
den Sieg davongetragen.
Bei dem Volke, das von großen Bürden gedrückt wurde, konnte er keine Stütze erwarten, und bei einem
Versuche, seine Macht wiederherzustellen, luden die Häupter des AdelsHakonsWitwe Margarete nach Schweden ein. Albrecht verlor die
Schlacht bei Falköping und seine Freiheit. Margarete gab ihm erst nach seinem förmlichen Verzicht auf den
schwed. Thron
[* 47] 1395 die Freiheit wieder. Er zog sich darauf nach Mecklenburg zurück, das er seit dem Tode des ältern BrudersHeinrich III. (1384) als Herzog Albrecht II. regierte, und starb