Albrecht v. Brandenburg (Erzbisch. v. Magdeburg) - Albrecht (Markgr. zu Meißen)
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Würzburg,
[* 2] sowie die Stadt
Nürnberg
[* 3] zu großen Gebietsabtretungen. Das brachte ihn zum
Bruch mit den Verbündeten selbst, die
ihm so wenig wie die Gegner jene
Verträge bestätigen wollten. So warf er sich von neuem dem
Kaiser in die
Arme. Mit diesem
belagerte er Ende 1552 vergeblich Metz;
[* 4] er erhielt jedoch die kaiserl.
Bestätigung seiner
Verträge, die er nun mit Waffengewalt geltend machen wollte, wurde aber bei Sievershausen von
Moritz und nach dessen
Tod12. Sept. bei
Braunschweig
[* 5] nochmals geschlagen, bald auch vom
Kaiser geächtet und floh 1554 nach
Frankreich.
Anfang 1556 kehrte er nach
Deutschland
[* 6] zurück zu seinem Schwager Markgraf
Karl vonBaden
[* 7] nach
Pforzheim,
[* 8] wo er starb. -
Erbfolgestreites (s.
Thüringen) für seine Schwiegermutter
Sophie
von
Brabant. Doch wurde er bei Besenstedt, zwischen Wettin und
Halle,
[* 17] von dem Schenk
Rudolf von Vargula und den
Söhnen des
Markgrafen
Heinrich von Meißen
[* 18] überfallen und in Merseburg
[* 19] über ein Jahr eingekerkert, bis er sich durch 8000
MarkSilber
und
Abtretung der welfischenStädte und Schlösser an der Werra wieder loskaufte. Für sein Land sorgte
Albrecht väterlich; er starb Seine Heldenthaten besingt ausführlich die
«Braunschweiger Reimchronik» (hg. vonL. Weiland
in den «Monumenta
Germaniae historica, Deutsche
[* 20]
Chroniken», Bd. 2, Hannov.
1876).
Erzbischof von
Magdeburg und Kurfürst von Mainz, geb. als jüngster Sohn
des Kurfürsten
JohannCicero von
Brandenburg, wurde schon 1513 Erzbischof von
Magdeburg und
Administrator des
Bistums Halberstadt,
[* 21] 1514 Erzbischof
von Mainz. Liebhaber der Künste und Wissenschaften, schmückte er seine Residenzen mit den Werken deutscher
Meister und berief
Vertreter des deutschen
Humanismus in seine Umgebung. Eitelwolf von
Stein und Hütten
[* 22] waren seine
Räte,
Capito und Hedio seine Hofprediger,
Erasmus nannte er mit
Stolz seinen Freund.
In dem Streite Reuchlins (s. d.) gegen die Dunkelmänner
stand er auf seiten der
Aufklärung, während er zugleich in
Halle eine
Reliquiensammlung anlegte. Aber sein Aufwand erforderte große
Summen, auch hatte er die geistliche Würde,
die Erwerbung des Palliums mit schwerem
Golde bezahlen müssen. Er sandte daher
Tezel als Ablaßhändler in die Diöcesen,
dessen schamloses Auftreten
Luther zu dem
Anschlagen seiner
Thesen bewog. Albrecht erhielt 1518 in
Augsburg
[* 23] den Kardinalshut.
[* 24]
Mit dem
Wachsen der reformatorischen
Bewegung nahm er zunächst eine vermittelndeStellung zwischen den
Parteien ein, neigte sich jedoch allmählich mehr und mehr der Reaktionspartei zu.
Schon 1533 trat er in
Halle einer kath.
Liga gegen den Schmalkaldischen
Bund bei, seit 1538 war er in dem
NürnbergerBunde und 1541 hinderte er in
Regensburg
[* 25] den religiösen
Ausgleich, während die eigenen
StifterMagdeburg und Halberstadt zur neuen
Lehre
[* 26] übertraten, so daß Albrecht aus
seiner Residenz
Halle ins
Stift Mainz weichen mußte. Dort warf er sich schließlich den
Jesuiten in die
Arme.
PeterFavre (s. d.)
zog er nach Mainz, und
Canisius (s. d.) ward hier für den
Orden
[* 27] gewonnen. Albrecht starb zuAschaffenburg.
[* 28] -
May, Der Kurfürst, Kardinal und Erzbischof
Albrecht II. von Mainz (2 Bde.,
Münch. 1868-75): Gredy, Kardinal-Erzbischof Albrecht II. von
Brandenburg in seinem Verhältnisse zu den
Glaubensneuerungen (Mainz 1891).
Herzog von
Mecklenburg,
[* 29] Stammvater des gegenwärtig herrschenden Hauses, Sohn des Fürsten
Heinrich II. des Löwen,
[* 30] geb. um 1317, regierte seit 1329 als Fürst (Albrecht II.)
und wurde von
KaiserKarl IV. zum reichsunmittelbaren
Herzog ernannt. Er that im Innern seines
Landes in engem Anschluß
an die
Städte den häufigen
Fehden Einhalt und suchte durch thätigen Anteil an den Reichsangelegenheiten
Vorteile zu gewinnen. Nach dem Aussterben der
Grafen von Schwerin vergrößerte er sein Land 1358 durch diese
Grafschaft; er
bewirkte auch, daß 1364 sein zweiter Sohn Albrecht, aus erster
Ehe mit Euphemia von
Schweden,
[* 31] auf den schwed.
Thron
[* 32] gelangte.
Er starb -
Vgl.
Lisch, Albrecht II. und die norddeutschen Landfrieden
(Schwer. 1835).
der
Stolze, Markgraf von Meißen (1190-95), geb. 1158 als ältester Sohn des Markgrafen
Otto des
Reichen, aus
dem Hause Wettin.
Da seinVater nach dem Willen seiner Gemahlin Hedwig, gegen die deutsche Lehnsverfassung,
den zweiten Sohn Dietrich zum Haupterben der Markgrafschaft Meißen bestimmte, lehnte sich Albrecht im offenen Kampfe
gegen den
Vater auf. Der Streit wurde erst durch den
Tod desselben beendet. Nach seinem Regierungsantritte bedrängte
Albrecht seinen
Bruder Dietrich, der
Weißenfels
[* 33] besaß, wurde aber von diesem mit Hilfe
Hermanns I. von
Thüringen
bei Reveningen unweit
Altstadt geschlagen. Die Erneuerung der
Fehde gegen Dietrich veranlaßte
KaiserHeinrich VI., die
Böhmen
gegen Meißen zu senden. Albrecht eilte nach
Italien,
[* 34] um den erzürnten Herrscher zu beschwichtigen, starb aber bald nach seiner
Rückkehr plötzlich auf dem Wege vonFreiberg
[* 35] nach Meißen Der
Kaiser zog nun Meißen als
erledigtes Reichslehn ein.
der Entartete (Unartige), aus dem Hause Wettin, geb. um 1240, Landgraf von
Thüringen seit 1265,Markgraf zu
Meißen (1288-93), Sohn
Heinrichs des
Erlauchten, lebte in stetem Kampfe mit
Vater,
Bruder und seinen
Söhnen erster
Ehe. Die
Veranlassung dazu gab die Länderteilung, welche
Heinrich der
Erlauchte 1265 vornahm, zufolge deren Albrecht
Thüringen und die sächs.
Pfalz, sein
Bruder Dietrich das Osterland bekam, während der
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Vater selbst die Markgrafschaft Meißen und Niederlausitz behielt. Durch Kunigunde von Eisenberg, die er nach dem Tode seiner
Gemahlin Margarete, der Tochter KaiserFriedrichs II., 1272 heiratete, ließ er sich überreden, ihrem gemeinschaftlichen,
vor der Verheiratung geborenen, später aber legitimierten Sohn Apitz die Nachfolge in Thüringen zuzuwenden, seine Söhne erster
Ehe dagegen mit dem Pleißnerlande abzufinden. Die Folge davon war ein mit abwechselndem Glück geführter Kampf der Söhne
gegen den Vater.
Friedrich der Gebissene nahm seinen Vater Albrecht gefangen und gab ihn nur unter harten Bedingungen durch den Vertrag zu Rochlitz frei.
Gegen sein ausdrückliches Versprechen verkaufte jedoch Albrecht aus Haß gegen seine Söhne 1291 die Mark Landsberg
[* 37] an Brandenburg und die Landgrafschaft Thüringen nebst dem Osterlande an den deutschen König Adolf von Nassau, der sich aber
ebensowenig wie dessen Nachfolger Albrecht I. in den dauernden Besitz dieser Erwerbungen zu setzen vermochte. Vielmehr gelangte
Friedrich der Gebissene, nachdem sein Bruder Diezmann 1307 plötzlich in Leipzig
[* 38] verstorben und König Albrecht 1308 ermordet
worden war, zum alleinigen Besitze von Thüringen, Meißen und dem Osterlande. Albrecht starb zu Erfurt,
[* 39] noch vor ihm (1306
oder 1307) sein Sohn Apitz.
der Lahme oder der Weise, Herzog von Österreich,
[* 40] ein Sohn König Albrechts I., geb.
1298, führte seit 1330 die Regierung über die habsburg. Länder mit seinem BruderOtto gemeinsam, bis dieser 1339 starb. Gift,
das man Albrecht 1330 beigebracht hatte, zog ihm eine Lähmung zu, die ihn jedoch an der Erfüllung seiner Regentenpflichten nicht
hinderte. Er erwarb 1335 Kärnten und Krain
[* 41] und behauptete es im Kampfe gegen den König Johann von Böhmen.
Auch mit den Eidgenossen hatte er mehrjährige Kriege zu führen.
Wegen seiner unermüdlichen Thätigkeit, seiner klugen und maßhaltenden Politik war er allgemein geachtet. In seinen Ländern
hielt er die gesetzliche Ordnung kraftvoll aufrecht. Häufig wirkte er vermittelnd, namentlich zwischen
den ihm verschwägerten Wittelsbachern und Luxemburgern. Albrecht hatte aus der Ehe mit Johanna, der Erbtochter des GrafenUlrich
von Pfirt, vier Söhne. Als er starb, folgte ihm der älteste, Rudolf IV., als Regent und Vormund seiner Brüder, die
nach dem Hausgesetze A.s ihre Länder gemeinschaftlich besitzen sollten. -
mit dem Zopfe, Herzog von Österreich, Sohn des vorigen, geb. Ende 1349 oder Anfang 1350, stand nach
seines VatersTode (1358) unter der Vormundschaft seines BrudersRudolf IV. und folgte diesem, da sein älterer BruderFriedrich schon 1362 gestorben war, 1365 mit seinem jüngern BruderLeopold III. in der Regierung. Gegen das Hausgesetz Albrechts
II. (s. d.) schloß er einen Vertrag mit Leopold, wonach dieser Steiermark,
[* 43] Kärnten, Kram, Tirol
[* 44] und die schwäb.
Besitzungen, Albrecht das eigentliche Erbland Österreich erhielt. Für die von Rudolf IV. 1365 gestiftete WienerUniversität, der Albrecht große Privilegien verlieh, erwirkte er 1384 auch die theol. Fakultät von Urban VI. Als sein BruderLeopold 1386 bei
Sempach gefallen war, mußte er als Vormund der Söhne desselben den Krieg gegen die Eidgenossen fortführen. Albrecht starb auf
seinem Schlosse Laxenburg mit Hinterlassung eines Sohnes, Albrecht IV.,
der bis 1404 regierte. -
auch Albert genannt, Erzherzog von Österreich, geb. der sechste Sohn Kaiser Maximilians II.,
wurde seit 1570 am Hofe Philipp II. von Spanien
[* 45] erzogen. Für den geistlichen Stand bestimmt, wurde er 1577 Kardinal
und Erzbischof von Toledo
[* 46] und war von 1583 bis 1596 Vicekönig von Portugal. 1596 ernannte ihn Philipp II. zum Statthalter der
Niederlande,
[* 47] wo Albrecht bis an seinen Tod der Repräsentant des span. Monarchen blieb und dieser Aufgabe nicht
ohne Takt und Würde entsprach.
Den langjährigen Krieg mit Frankreich, in den er noch mit Erfolg eingriff, beendigte bald der Friede von Vervins
Um den Niederlanden eine größere Selbständigkeit zu geben, übertrug Philipp seine Rechte daran seiner Tochter Isabella
und bestimmte ihre Hand
[* 48] dem Erzherzoge Albrecht. Dieser trat aus dem geistlichen Stande und vermählte sich mit
der Infantin. Der Krieg gegen die abgefallenen Provinzen nahm seinen Fortgang. Berühmt sind A.s Kämpfe gegen Moritz von Oranien
um Nieuwport (1600) und die dreijährige BelagerungOstendes, das Albrecht erst 1604 bezwang. Der 12jährige
Waffenstillstand, den er 1609 abschloß, gab ihm Gelegenheit, für die Blüte
[* 49] des Landes mit regstem Eifer zu sorgen. Er starb
im Juli 1621. Sein von Rubens gemaltes Bildnis befindet sich in der Gemäldegalerie zu Brüssel.
[* 50]
Friedr. Rud., Erzherzog von Österreich, ältester Sohn des Erzherzogs Karl, des Siegers
von Aspern,
[* 51] geb. zu Wien,
[* 52] begann 1836 den Heeresdienst In Graz
[* 53] im 13. Infanterieregiment als Befehlshaber eines Bataillons,
wurde 1839 Oberstlieutenant des 4. Kürassierregiments (Baron Mengen) in Ungarn, 1840 Generalmajor, 1843 Feldmarschalllieutenant
und ad latus Kommandant von Mähren und leitete daselbst, wie seit 1845 in Österreich, die großen Manöver.
Durch die Märzereignisse 1848 in Wien veranlaßt, vom Militärgouvernement zurückzutreten, begab sich Albrecht nach Italien und
machte als Volontär den ersten Feldzug Radetzkys gegen KarlAlbert von Sardinien
[* 54] mit. Im Dez. 1848 erhielt er das Kommando einer
Division der Avantgarde, mit der er im März 1849 bei Mortara und bei Novara kämpfte. Ende 1850 übernahm
er zur Zeit des österr.-preuß. Konflikts den Oberbefehl über ein an der Grenze von Nordböhmen vereinigtes Korps. Im Sept. 1851 wurde
er Commandeur der Dritten Armee und Generalgouverneur von Ungarn.
Während des ItalienischenKrieges von 1859 sollte Albrecht für den Fall einer Beteiligung des DeutschenBundes
an dem Kriege gegen Frankreich die Operationen der deutschen Truppen am Rheine mit einem österr. Korps unterstützen. Als 1860 das
absolutistische Staatsregiment in Ungarn gestürzt wurde, verließ Albrecht Ungarn und seine Gouverneurstelle und wurde nach Vicenza
als Korpsbefehlshaber unter Benedek entsendet. Seit 1863 Feldmarschall, erfocht Albrecht während des Krieges
von 1866 als Oberkommandant der Südarmee 24. Juni den Sieg bei Custozza
[* 55] und wurde 10. Juli zum Kommandanten aller operierenden
TruppenÖsterreichs und 22. Sept. zum Generalinspektor sämtlicher Truppen ernannt. Als solcher erwarb er sich Verdienste um die
Reform des Wehrsystems und die Reorganisation des österr. Heers. Albrecht trat auch als militär. Schriftsteller,
jedoch
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