Albrecht II. (deutscher König) - Albrecht (der Bär)
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ihres
Eides. Doch zwang Albrecht die rhein. Kurfürsten mit Hilfe der Reichsstädte zur
Unterwerfung, während der Papst gegen die von Albrecht angebotene Verzichtleistung auf kaiserl.
Rechte in
Italien
[* 2] sich zur
AnerkennungA.s bequemte. Noch gelang es Albrecht auch in
Böhmen,
[* 3] als dort mit Wenzel III. die Přemysliden
ausstarben, seinen Sohn
Rudolf zum König wählen zu lassen (1306), dann aber verließ ihn das
Glück.
Rudolf starb 1307, in
Böhmen erhielt eine Gegenpartei die Oberhand, und in
Thüringen, wo er die
Ansprüche seines Vorgängers
aufgenommen hatte, erlitt sein
Heer durch den Markgrafen
Friedrich 1307 eine schwere
Niederlage bei
Lucka unweit
Altenburg.
[* 4] Als
in den schwäb. Hausbesitzungen große Rüstungen
[* 5] machte, ereilte ihn am der
Tod durch die
Hand
[* 6] seines mit mehrern
Rittern verschworenen Neffen
Johann (s.
Johann Parricida).
A.sLeiche wurde zunächst im
Kloster Rosenthal, dann aber nebst der
Adolfs von Nassau durch
Heinrich VII. in der Kaisergruft zu
Speyer
[* 7] beigesetzt. Sagenhaft ist, daß das tyrannische
Auftreten
A.s in der
Schweiz
[* 8] zu einem großen Freiheitskampf geführt habe. -
deutscher König (1438-39), als
Herzog von
Österreich (seit 1404) Albrecht V., Sohn
Albrechts
IV., geb. stand von
Jugend an in engster
Verbindung mit
Kaiser Sigismund, der ihn schon 1411 mit seiner Tochter
Elisabeth (s.
Ungarn,
[* 12] Geschichte) verlobte (1422 vermählt), und dem Albrecht 1437 in
Böhmen, 1438 in
Ungarn durch
Wahl nachfolgte.
In
Frankfurt
[* 13] wurde er zum röm. König erwählt, ohne jedoch
gekrönt zu werden. An den
Reichstagen von 1438 und 1439, auf denen sein Kanzler Kaspar Schlick
Entwürfe für Landfrieden
u. s. w. vorlegte und sich mit den Kurfürsten über das Verhalten zum
Baseler Konzil und zum
Schisma verständigte, konnte
Albrecht wegen der Wirren in
Ungarn und
Böhmen nicht teilnehmen. In
Böhmen stellte man den 13jahrigen Kasimir,
Bruder des Königs Wladislaw von
Polen, als Gegenkönig auf. Albrecht kam darüber in einen
Krieg mit
Polen, der nur durch einen Stillstand
unterbrochen war, als Albrecht nach
Ungarn gegen die
Türken ziehen mußte. Eine Seuche löste sein
Heer auf;
er selbst erkrankte und starb auf der Rückreise zu Lanqendorf zwischen
Gran
[* 14] und
Wien.
[* 15] Erst nach seinem
Tode gebar
seine Gemahlin den Sohn Ladislaus (Posthumus), den spätern König von
Ungarn und
Böhmen. Albrecht war ein eifriger Verfolger der
Ketzer und
Juden. -
der
Weise,
Herzog von
Bayern,
[* 16] aus der Linie
München-Straubing, geb. war der dritte Sohn
HerzogAlbrechts III., des Frommen, und kam nach dessenTode 1460 unter
Vormundschaft seiner ältern
Brüder,
Johann
III. und Sigismund, welche gemeinschaftlich die Regierung übernahmen. Als
Johann 1463 starb, wurde Albrecht für volljährig erklärt
und 1465 zum Mitregenten Sigismunds
eingesetzt; aber schon 1467 überließ ihm dieser die Regierung. Das Streben der beiden
jüngern
BrüderChristoph und
Wolfgang nach Mitregentschaft wußte Albrecht zu vereiteln.
Die Erwerbung der Reichsherrschaft
Abensberg (durch
Kauf 1485) und der
Anfall von
Bayern-Landshut (nach dem
Tode des söhnelosen
HerzogsGeorg, 1503) gaben ihm einen bedeutenden Machtzuwachs. Doch mußte er das landshutische
Erbe in blutiger
FehdeGeorgsErben, Pfalzgraf Ruprecht und dessen
Kindern, abtrotzen;
Kaiser Maximilian I. gewährte ihm Hilfe, doch
nur gegen reiche
Entschädigung, und auch an das pfälz. Haus mußten bedeutende
Striche des ererbten
Landes abgetreten werden.
Der Versuch,
Regensburg
[* 17] zur bayr. Landstadt zu machen, rief den eigenen
Adel und die angrenzenden
Stände gegen in die Waffen
(1488-92); 1492 verfiel er der
Reichsacht und mußte schließlich einen für ihn nachteiligen
Vergleich
mit dem
Kaiser schließen.
A.s Hauptwerk war das Hausgesetz über die Einheit und Unteilbarkeit des bayr. Herzogtums
und die Regierungsnachfolge des Erstgeborenen im Fürstenstamme Er starb -
Vgl. Hefner, Geschichte
der Regierung
A.s IV. (im «Oberbayr.
Archiv», XIII);
Silbernagl, Albrecht IV., der
Weise
(Münch. 1857);
Hasselholdt-Stockheim,Herzog Albrecht IV. und seine Zeit (Lpz. 1865, unvollendet).
Herzog von
Bayern, geb. als Sohn
Herzog Wilhelms IV. von
Bayern und der Maria Jakobäa von
Baden.
[* 18] Seine Gemahlin war (seit die Erzherzogin
Anna, TochterKaiser Ferdinands I. Am übernahm
Albrecht die Regierung. Anfangs gleichgültig gegen die religiösen Wirren, zogen ihn doch Zeitumstände und Verhältnisse
in die
Bahnen seiner kath. Vorgänger (s.
Bayern) zurück. Wohl machte er zuerst den
Ständen religiöse Zugeständnisse, doch
nicht aus religiösen Motiven, sondern um sie zur Bezahlung seiner Schulden und zur Bewilligung seiner
großen Geldforderungen zu bewegen.
Die Landstände sanken unter ihm zu voller
Ohnmacht herab.
Kaiser Ferdinand bewog ihn 1556 zur
Berufung der
Jesuiten, die bald
das Regiment führten und auch
A.s Nachfolger Wilhelm V. erzogen. Die prot. Priester wurden verjagt, die
Protestanten mußten
auswandern, ein Index verbotener
Bücher wurde angelegt. Auch
Baden wurde durch der kath.
Lehre
[* 19] wieder unterworfen
(1570-72). Doch verschaffte er
München
[* 20] zuerst den Ruf einer Kunststadt.
Orlando di Lasso weilte an seinem
Hofe, Kupferstecherei,
Malerei, Erzguß und Kunstgewerbe blühten. Er legte den
Grund zur Kunstkammer, zum Antiquarium, zu der Gemäldesammlung und
zur
Hof- und Staatsbibliothek. Als Albrecht starb, hinterließ er eine Schuldenlast von fast 2½
Mill.
Fl.-
Vgl.
Briefe und
Akten zur Geschichte des 16. Jahrh., hg. von Druffel (3 Bde.
in 4 Abteil.,
Münch. 1873-80);
der
Bär, Markgraf von
Brandenburg,
[* 21] geb. um 1100 zu Ballenstädt, Sohn und Nachfolger
Ottos des
Reichen,
Grafen
von Ballenstädt und
Aschersleben,
[* 22] und der Eilika, der ältesten Tochter des
Herzogs Magnus von
Sachsen.
[* 23] Zu dem reichen Hausbesitz
und den
Grafschaften, die der
Vater 1123 hinterließ, erhielt er 1125 vom
Kaiser Lothar II. einen
Teil der
alten Ostmark und die
Lausitz als Reichslehn. Obgleich Albrecht Lothars treuester
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Bundesgenosse war, übertrug dieser dennoch das Herzogtum Sachsen, auf das Albrecht als Sohn der ältesten Tochter des letzten HerzogsAnspruch hatte, 1127 seinem Schwiegersohn, dem HerzogHeinrich dem Stolzen von Bayern, und 1131 ward Albrecht auch die Lausitz wieder
abgenommen. Er blieb dennoch dem Kaiser treu und begleitete ihn auf dem Römerzuge, wofür ihn der Kaiser 1134 zum
Markgrafen in der Nordmark bestellte. Von hier aus machte Albrecht im Havellande und in der Prignitz 1136 große Eroberungen und
erweiterte diese durch freundliche Beziehungen zu Pribizlaw, dem Fürsten von Brandenburg, der A.sSohneOtto die Landschaft Zauche
gab und ihn selbst zum Erben einsetzte.
Nachdem Konrad III. 1138 unter Mitwirkung A.s zum Kaiser gewählt und Heinrich der Stolze in die Acht erklärt worden war, kam
das Herzogtum Sachsen an Albrecht. Doch mußte Albrecht bald vor Heinrich weichen und nach dessen Tode auch gegen dessen Sohn Heinrich den
Löwen
[* 25] kämpfen. In dem Frieden, der 1142 unter Vermittelung des Kaisers zu stande kam, ging ihm zwar das
Herzogtum Sachsen verloren, doch erhielt Albrecht als Entschädigung die Güter und Lehen der Grafen von Orlamünde-Weimar und auch das
Erzkämmereramt, das seitdem bei der Mark blieb. Albrecht kämpfte nun aufs neue gegen die Wenden und besetzte
nach Pribizlaws Tod 1150 auch Brandenburg, wonach er sich jetzt Markgraf von Brandenburg nannte und wohin er von Stendal
[* 26] seinen
Wohnsitz verlegte.
Ein Aufstand der Wenden unter Fürst Jazko von Cöpenick,
[* 27] der sich auch Brandenburgs bemächtigte, endete 1157 mit der Wiedereroberung
dieser Feste und der völligen Unterwerfung des Wendenlandes. In die verödeten Striche berief Albrecht Ansiedler
vom Rhein, Holländer und Flamänder, die sich an der Elbe, Havel und Spree niederließen und Städte (Berlin,
[* 28] Kölln an der Spree,
Aken u. s. w.) gründeten. Adlige und Geistliche, die zahlreich einwanderten, in erster
Linie die fleißigen Cisterciensermönche, förderten rasch die Germanisierung des Landes. Nachdem Albrecht 1159 mit
seiner Gemahlin eine Wallfahrt nach Palästina
[* 29] unternommen hatte, wandte er 1166, in Verbindung mit den mächtigsten norddeutschen
Fürsten, seine Waffen noch einmal gegen Heinrich den Löwen, war aber im Kampfe nicht glücklich. Albrecht starb zu
Ballenstädt mit Hinterlassung von zwei Töchtern und sieben Söhnen, von denen Otto die Mark Brandenburg,
BernhardAnhalt
[* 30] und Hermann die orlamündischen Güter erbte. -
Von schönem, starkem Körperbau, in allen ritterlichen Künsten gebildet, dabei sehr rauflustig, zog er von einem Turnier
zum andern. Seit seines VatersTod (1440) Herr des Fürstentums Ansbach,
[* 33] hatte er die Nürnberger als unbequeme Nachbarn. Um
sie und die Macht der Städte überhaupt zu schwächen, verband er sich mit mehrern Fürsten zum Mergentheimer
Bund, dem gegenüber sich auch die süddeutschen Städte
vereinigten. 1449 griff Albrecht Nürnberg
[* 34] an, wurde aber 1450 bei Pillenreut
geschlagen und mußte sich zu einem (1453 endgültigen) Vergleich verstehen. In reichsterritorialen Fragen hielt Albrecht zunächst
zum KaiserFriedrich III. und geriet dadurch in eine schwierige Lage zu dem Böhmenkönig Georg Podiebrad
und den Bayernherzögen.
Sein Briefwechsel mit seiner Gemahlin Anna von Sachsen gehört mit zum schönsten in der mittelalterlichen
Brieflitteratur. Sein glänzender und gastfreier Hof in Ansbach war die hohe Schule des feinen Geschmacks; er selbst war prachtliebend,
vergnügungssüchtig und ein für die damalige Zeit aufgeklärter Fürst.
Mit Strenge gegen den Adel vorgehend, machte er gegenüber dem Bischof von Bamberg
[* 37] und dem Domkapitel von
Brandenburg energisch seine Rechte geltend. Das von ihm 1473 zu Kölln an der Spree ausgefertigte Hausgesetz, das, falls mehrere
Erben vorhanden, dem ältern die Mark, den jüngern die fränk. Lande zuteilt, ist als «Disposito Achillea»bekannt. Hauptquelle
für A.s Geschichte ist das «Kaiserl. Buch des Markgrafen Albrecht Achilles», hg. von Höfler (Bayr. 1850; erster
Teil) und Minutoli (Berl. 1850; zweiter Teil; Nachträge hierzu von F. Wagner, ebd. 1881). -
Vgl. Quellensammlung zur Geschichte
des Hauses Hohenzollern,
[* 38] hg. von Burkhardt, Bd. 1 (Jena
[* 39] 1857);
genannt Alcibiades, Markgraf von Brandenburg, Sohn des Markgrafen Kasimir, geb. zu Ansbach. Nach
dem Tode des Vaters (1527) wurde sein Oheim, Markgraf Georg, sein Vormund. Mit diesem teilte er, mündig geworden, 1541 das
fränk. Land, wobei er Kulmbach-Bayreuth erhielt. Drückende Schulden, Streitigkeiten mit den Häuptern des Schmalkaldischen
Bundes, Kursachsen und Hessen,
[* 40] vor allem aber sein zu kriegerischen Abenteuern geneigter, auch nach Machterwerb strebender
Sinn trieben den im luth.