W. an Britisch-Colombia, im N. an den Distrikt
Athabasca, im O. an die Distrikte Saskatchawan und
Assiniboia, im
S. an den
StaatMontana der
Vereinigten Staaten,
[* 2] liegt in durchschnittlich 900 m Meereshöhe und hat auf 274000 qkm (1891) 26123 E. Der nordöstl.
Teil ist eine einförmige, baumlose
Steppe mit zahllosen Salzlagunen und nicht anbaufähig; die westl.
Gebiete längs des
Abfalls der Rocky-Mountains, die von zahlreichen Gebirgsströmen mit frischem Wasser durchzogen werden,
sind, soweit sie nicht felsig sind, von schöner
Weide
[* 3] und in den Flußthälern von Waldungen bedeckt.
Das Klima ist bei vorherrschenden Ostwinden ein sehr gemäßigtes und nur bisweilen wehende Nordwinde
lassen im Winter die
Temperatur beträchtlich unter
Null sinken. Im Südwesten, wo die Weideländer am fruchtbarsten sind,
ist die
Region der sog. Ranches, d. h. großer Viehzüchtereien, in
denen gegenwärtig 113000
Stück Rindvieh, 40000 Schafe
[* 4] und 20000
Pferde
[* 5] gezüchtet werden. Mineralreichtum, vornehmlich
Eisen,
[* 6] Gold,
[* 7]
Silber und Kupfer
[* 8] ist bedeutend; sehr wichtig sind die am Bow- und Bellyfluß entdeckten
Kohlenlager.
Hauptstadt ist
Calgary (4000 E.),
Station der den
SüdenA.s durchziehenden Canad. Pacificbahn, am Zusammenfluß des Bow- und
Elbowflusses. MacLeod ist Mittelpunkt des Ranchegebietes und Garnisonstadt der 100 Gendarmen, die die 12000 hier noch hausenden
Indianer im Zaume halten. Der Mittelpunkt des nördl.
Teils ist
Fort Edmonton.
Fluß im nordwestl. Queensland in
Australien,
[* 9] der, auf der Mounting-Plain, an der Grenze zwischen Queensland
und
Alexandraland, entspringend, sich nach etwa 300 km nordöstl. Lauf in die südl.
Ecke des
Carpentariagolfs ergießt. In
seinen verschiedenen
Teilen führt der
Fluß die verschiedensten
Namen. Seine beiden Quellflüsse heißen
O’Shannassyfluß und Gregoryfluß; nach ihrer
Vereinigung behält der
Fluß letztern
Namen, bis er sich in seinem Unterlaufe
wieder in zwei annähernd parallele
Flüsse
[* 10] trennt. Der östliche heißt zuerst
Barkly, sodann der westliche führt den
Namen
Gregory weiter, bis er von Westen den Nebenfluß Nicholson aufnimmt, dessen
Namen ihm nun bis zur Mündung
bleibt. Der Albertfluß wurde 1841 von
Stokes entdeckt und im Unterlaufe erforscht; 1856 wurden weitere
Teile durch Gregory und 1860 durch
Landsborough bereist. Etwa 50 km von der Mündung liegt am Albertfluß die Stadt
Burketown.
Friedr. Aug. von, Geolog, geb.
zu
Stuttgart
[* 11] trat 1809 in das Bergkadettenkorps des Militärinstituts zu
Stuttgart, kam 1815 an die Saline
Sulz,
beaufsichtigte seit 1818 die Bohrversuche bei
Jagstfeld und wurde 1820 Salineninspektor zu
Friedrichshall. Er erbohrte 1823 bei
Schwenningen am obern Neckar
Steinsalz, wurde 1825 Verwalter der von ihm gegründeten Saline Wilhelmshall, 1836
Bergrat
und war 1852‒70 Salinenverwalter zu
Friedrichshall. Er starb in Heilbronn
[* 12] Unter den wichtigen Verbesserungen,
die durch ihn das Salinenwesen überhaupt erfuhr, ist die Benutzung der
Dämpfe für die Salzkoktur besonders hervorzuheben.
Leone Battista, ital. Künstler und Gelehrter, geb. zu
Venedig,
[* 15] gest. im April 1472 zu
Rom,
[* 16] studierte Rechtswissenschaft und alte
Sprachen. Er schrieb wissenschaftliche Werke, namentlich
moralphilos.
Inhalts, in lat. und ital.
Sprache
[* 17] und gehörte außerdem zu den besten Organisten seiner
Zeit. Ferner erfand er die perspektivisch-optischen Gemälde; sein Werk hierüber
«De pictura»
(Bas. 1540) ist mehrfach aufgelegt
worden. Seinen eigentlichen
Beruf aber fand er in der
Baukunst,
[* 18] indem er bestrebt war, den klassischen
Stil wieder ins Leben
zu rufen. Er baute in
Florenz
[* 19] die Façade desPalastes Ruccellai, den in Form einer Rotunde errichteten
Chor und die
Tribüne in der
Kirche dell’ Annunziata sowie die Façade von Sta. Maria novella. In Mantua
[* 20] erbaute er die
Kirche Sant’
Andrea und in Rimini die des
SanFrancesco. Interessant ist sein Werk: «De re aedificatoria» (Flor. 1485; italienisch,
Vened. 1546),
sowie die stilistisch vorzügliche
Abhandlung«Del governo della famiglia.». Bonucci gab
die
«Opere volgari di Alberti» (5 Bde., Flor.
1843‒49),
Sophie, Schriftstellerin unter dem
PseudonymSophie Verena, geb. in
Potsdam
[* 22] als Tochter des spätern
Geheimrats Mödinger, lebte daselbst seit dem frühen
Tode ihres Gatten und starb Als Schriftstellerin trat sie
zuerst mit der Novelle «Else» (Berl.
1856) auf, die Beifall fand.
AußerÜbersetzungen aus dem
Englischen (z. B. von H. Mayhews «Aus der
Pension.
Briefe eines Fünfzehnjährigen an eine Siebzehnjährige», 4. Aufl., Berl.
1879;
Bret Harte u. a.) und kleinen
Arbeiten in Zeitschriften folgten die
Romane «Ein Sohn des
Südens» (Lpz. 1859; 2. Aufl.,
Berl. 1879),
die
Jugendschrift «In der Weihnachtszeit» (2. Aufl.,
Düsseld. 1887) und die Erzählung «Lebende
Blumen» (Berl. 1878).
A.s Novellen erschienen als
«Photographien des
Herzens» (3
Bde., Berl. 1863),
ihre Gedichte in
ihrer
Anthologie deutscher Gedichte «Von allen Zweigen» (3. Aufl.,
ebd. 1891). Beifall fand «Gedankenvoll. Aussprüche von Dichtern und Denkern»
(ebd. 1887).
Manotto, ital.
Maler, geb. zu
Florenz, gest. daselbst Schüler
Rossellis, bildete sich unter dem Einfluß
FraBartolommeos, ist aber milder und anmutiger als sein Vorbild. Oft arbeiteten
sie auch zusammen, wie die im
Berliner
[* 24] Museum befindliche Himmelfahrt der Maria bezeugt.
FraBartolommeos Jüngstes Gericht
wurde von Albertinelli vollendet. Seine Hauptwerke, durch großartige
Anordnung, treffliche Zeichnung und warmes
Kolorit bemerkenswert, sind:
¶
mehr
Heimsuchung der Maria und Elisabeth in den Uffizien zu Florenz (gestochen von V. della Bruna);