Kriegsdienste und wohnte der
Schlacht von Waterloo
[* 2] bei. Seit 1827 Major, unternahm er zum
Teil im Interesse seiner Regierung
große
Reisen in Europa
[* 3] und
Asien,
[* 4] die er in «A journey across the Balcan» (Lond.
1830) und «Narrative of a journey from
India to England» (2 Bde., ebd. 1834) beschrieb. Nachdem
er einige Zeit als Privatsekretär Lord John
Russels gewirkt hatte, wurde er Parlamentsmitglied für Norfolk, dann bis 1850 für
Lymington. Am folgte er seinem
Bruder als
Graf von und wurde 1854 Oberst, 1858 Generalmajor, 1874
General der brit.
Armee. Er starb inLondon.
[* 5] Er gab heraus «Memoirs of the Marquis of Rockingham and his contemporaries»
(2 Bde., Lond. 1852) und «Fifty
years of my life» (2 Bde., 1876; 3. Aufl. 1877).
ein von O. gegen W. 90 km langer, 9-22 km breiter Meeresarm an der
Küste des nordamerik.
Staates Nordcarolina,
in
den der Roanoke und der
Chowan münden. Dieser
Sund und der südlichere, noch tiefer in das Land eindringende
Pamlicosund (140 km lang, 15-30 km breit), in
den der Pamlico und der
Neuse sich ergießen, stehen unter sich in schiffbarer
Verbindung, werden aber durch eine lange, von N. gegen S. hinziehende
Kette schmaler, wüster Sandinseln
vom offenen
Meere abgeschnitten.
Von den zahlreichen Zwischenkanälen (Inlets) giebt nur der in den Pamlicosund führende Ocracoke-Inlet eine für Seeschiffe
fahrbare Einfahrt ab. Von diesen
Inseln erstrecken sich
Untiefen weithin in das
Meer hinaus, die die Schiffahrt daselbst äußerst
gefährden. Die äußerste
Spitze dieser Inselregion ist dasKap Hatteras, der gefürchtetste Punkt an der
ganzen atlantischen
Küste der
Vereinigten Staaten,
[* 6] der durch die zahlreichen jährlichen Schiffbrüche eine traurige Berühmtheit
erlangt hat.
Das Wasser des Albemarlesund ist fast süß, hat aber Ebbe und
Flut und beherbergt große Mengen von Fischen, namentlich Shadfische.
Zu beiden Seiten desselben, im N. und S., dehnen sich über weite
Flächen die für diese
Küste charakteristischen
Swamps (auf mehr als 12000 qkm geschätzt) aus, d. h. Moräste, die in vieler Hinsicht
den Torfmooren gleichen. Gegen N. bis zur Grenze von Virginien reicht 60-65 km weit der Dismal-Swamp (s. d.),
und im
Süden des Albemarlesund zieht sich bis zum Pamlicosund der
Alligator-Swamp hin, von dem ein
Teil entwässert
worden ist und
Reis und
Korn trägt. Noch südlicher liegen die ähnlichen Catfish-, Green-,
Gum- und andere
Swamps und in ihnen
eine Menge kleiner Seen.
Dorf im
Kreis
[* 7] Neurode des preuß. Reg.-Bez.
Breslau,
[* 8] in der
GrafschaftGlatz,
[* 9] unweit der
Heuscheuer, Besitzung des
Grafen Magnis auf Eckersdorf, hat (1890) 1691 kath. E., Postagentur,
Telegraph,
[* 10] schöne kath.
Pfarrkirche
mit Marienbild,
Kalvarienberg und 89 Betstationen. Seit 1218 Wallfahrtsort, dessen Besuch von 1570 bis 1623 durch die Schwenkfeldianer
(s. d.) unterbrochen war, kam Albendorf 1678 durch Saschsasius von Osterberg,
dem 1867 hier einDenkmal errichtet ist, wieder in
Aufnahme und wird jährlich von 150 bis 180000 Wallfahrern
aus
Schlesien,
[* 11]
Böhmen
[* 12] und Mähren besucht.
(AlbiumIngaunum), Hauptstadt des Kreises Albenga (57 506 E.) in der ital.
Provinz Genua
[* 13] und Bischofssitz, 1,5 km vom
Meere, am Cenia und an der
EisenbahnlinieGenua-Ventimiglia des Mittelmeernetzes in
gutbebauter Ebene, hat (1881) 3199, als Gemeinde 4727 E., mittelalterliche
Mauern mit
Türmen, guten
Hafen, zehn
Kirchen, ein
Gymnasium und ein bischöfl.
Seminar.
Eine
Brücke
[* 14] von zehn
Bogen
[* 15] (Ponte-Lungo) stammt aus der spätern röm. Kaiserzeit.
Thijm (spr. teim),JosephusAlbertus, niederländ. Schriftsteller und Kunstkritiker,
geb. zu
Amsterdam,
[* 16] anfänglich im
Geschäft seines
Vaters thätig, wurde später
Chef einer Verlagsfirma, 1876 Professor
der Ästhetik an der Kunstakademie zu
Amsterdam und starb daselbst Seine ersten litterar. Versuche waren
Aufsätze
über Ästhetik in der «Kunstkronijk», Gedichte («Drie
Gedichten», Utr. 1844) und eine romantische Erzählung
«De klok
van Delft» (ebd. 1846). Von
A.s sonstigen
Gedichten und Novellen verdienen hervorgehoben zu werden «Palet en Harp»
(Amsterd. 1849),
«Geertruida
vanOosten» (ebd. 1853) und
«Magdalenavan Vaernewijk» (ebd. 1854); die Erzählungen, deren beste
die geschichtlichen sind, erschienen als «Verspreide verhalen in proza»
(3 Bde., ebd. 1879-83). In der von ihm geleiteten
Zeitschrift
«De Dietsche Warande» (seit 1855) suchte er
Teilnahme für mittelalterliche Kunst und Litteratur zu verbreiten,
auch in
Schriften, wie
«De heilige linie» (1858). Für seine Glaubensgenossen gab er «Volksalmanak
voor Nederlandsche Katholieken» (seit 1852) heraus. Die Geschichte der niederländ.
Litteratur hat Alberdingk durch viele treffliche
Aufsätze bereichert, besonders durch
«De la littérature néerlandaise
à ses différentes époques» (1854) und «Portretten
van Joost
van den
Vondel» (Amsterd. 1876). Er gab auch 1850-52 eine treffliche
Auswahl niederländ. Gedichte von 1150 bis 1655 und 1888
Vondels Werke heraus;
Biographie von
van der
Duys (Amsterd.
1889).
Capacelli (spr. kapatsch-,Francesco, Marchese, ital. Lustspieldichter, geb. zu
Bologna, war 1753
Gonfaloniere von
Bologna, lebte bis 1766 auf seinem Landsitze
Zola und schrieb für sein dortiges
Theater
[* 17]
Lustspiele,
bei deren Aufführung er die Hauptrolle hatte. Später wohnte er in Verona
[* 18] und
Venedig
[* 19] unter zerrütteten
Familienverhältnissen, doch beglückt durch die
Verbindung mit
Voltaire,
Goldoni u. a. und starb in
Zola. In seinen
Dramen (12 Bde., Vened. 1783-85),
«Lettere capricciose», in
Verbindung mit
Abbé, Zacchiroli hg. (ebd. 1780),
und Novellen ist er nur Nachahmer. Sein Ideal war
Voltaire, daneben
Goldoni; die Märchenkomödie
«Sofa» pflanzte die Art C. Gozzis (s. d.)
fort. -
Vgl. Masi,
La vita, i tempi, gli amici di Albergati
(Bologna 1878).
Eugenio, ital. Geschichtschreiber, geb. zu
Padua,
[* 20] studierte in
Bologna und
Padua die
Rechte und Geschichte, trat ins
Heer, nahm 1830 den
Abschied und
siedelte 1836 nach
Florenz
[* 21] über. Hier veröffentlichte er «Guerre d'
Italia del Principe Eugenio di Savoia» (Flor. 1830; 2. Aufl.,
Tur. 1840),
die apologetische «Vita di Caterina de' Medici» (1838),
«Relazioni degli ambasciatori veneti nel secolo XVI» (1839
fg.),
eine mit Zusätzen versehene
Übersetzung von Leos «Geschichte der ital.
Staaten» und eine Gesamtausgabe der
«Opere edite et inedite di Galileo», die auf den Index gesetzt ward,
nachdem er im
SinneGiobertis 1847 die Flugschrift
«Del papato e dell'
Italia» veröffentlicht hatte. Im
Frühjahr 1848 kämpfte
er als
Oberstlieutenant unter
General Durando gegen
Österreich
[* 22] und ging darauf als Generalsekretär im Kriegsministerium
nach
Rom.
[* 23] Nach dem
Tode¶
mehr
P. Rossis (s. d.) kehrte er nach Florenz zurück. Infolge der Ereignisse von 1859 erklärte er sich in der Broschüre «In foedere
unitas» für einen Staatenbund, trat später aber zur päpstlich-reaktionären Opposition. Er starb Ende Juni 1878 in Vichy.
Seine Bekehrung zum unbedingten Glauben an die kirchlichen und mittelalterlich-socialen Dogmen zeigt «Il
problema dell' umano destino (Flor. 1872; 2. Aufl., Vened.
1873). Viele AbhandlungenA.s stehen im »Archivo storico italiano" sowie in dem 1843 von ihm gegründeten «Annuario
storico universale».