die südlichste und größte, aber volksärmste der drei bask.
Provinzen im
NO. von
Spanien,
[* 6] grenzt im N. an die beiden andern bask.
ProvinzenBiscaya und
Guipuzcoa, im O. an Navarra, im
S. und
W. an Altcastilien und hat 3044,92 qkm und 1877: 93 538, 1887: 92 915 (46 902 männl., 40 013 weibl.)
E.,
d. i. 30 auf 1 qkm, und drei Gerichtsbezirke. Hauptstadt ist Vitoria. Die
Provinz bildet eine zum obern
Ebro herantretende südl.
Terrasse des Cantabrischen Küstengebirges, das hier unter den Sondernamen
SierraAlta, Montes de
Altube und
Sierra de Aranzazu die Nordgrenzen der
Provinz umsäumt, und wird durch zwei südlichereKetten
in drei Thalschaften geteilt.
Der Ebro bildet die Südgrenze; er nimmt links den Zadorra auf, dessen schönes
Thal
[* 7] wie eine einzige städtische
Straße erscheint.
Zwei Hauptstraßen und zwei Eisenbahnen machen Alava zu einem wichtigen Verbindungsland zwischen
Castilien und
Frankreich.
Das Klima
des in seinem mittlern, ebenen
Teile, der Llanada-de-Vitoria, durchschnittlich 500 m hohen Plateaus wird
durch die
Gebirge des
Landes zu einem mildgemäßigten. Schnee
[* 8] fällt selten in den untern
Thälern, im
August reift der Weizen,
im Oktober der
Mais, außerdem gedeiht der
Weinstock. Die fruchtbarste Gegend ist das längs dem Ebro hinziehende, unter dem
Namen der Rioja-alavesa bekannte Hügelgelände, mit bedeutendem Obst- und
Weinbau. Die mittlere Hochebene
erzeugt sehr viel Getreide,
[* 9] Hanf und Gartenfrüchte. Auch besitzt das Land Eichenwälder,
Eisen,
[* 10] Kupfer,
[* 11]
Antimon, Marmor, Kalk,
Gips,
[* 12]
Steinkohlen, viele Mineralquellen, unter denen als
Bäder die kalte von Villa-Real und die warmen von Uribarri und Berriatua
Ruf haben.
zwei rechtsseitige Zuflüsse des Oberrheins in
Baden;
[* 13]
der eine, im
Kreise
[* 14] Waldshut, entspringt am Herzogenhorn
in der Nähe des Feldsees, durchfließt ein nach S. sich öffnendes Schwarzwaldthal und mündet nach 68 km Lauf bei Albbruck,
oberhalb Hauenstein;
[* 16] Amtsgewand der kath. Geistlichen, s.
Albe. ^[= (lat., alba vestis in der Kirchensprache), das unterste Amtsgewand des celebrierenden Priesters ...]
1) Hauptstadt (AlbaPompeja) des Kreises Alba (134 883 E.) in der ital.
ProvinzCuneo und Bischofssitz, in 170 m Höhe
am
Tanaro, nahe der Mündung der Curasca, in fruchtbarer Ebene (Albezano), an der
EisenbahnlinieAlessandria-Cavallermaggiore
des Mittelmeernetzes, ist kreisförmig gebaut, von schönen Akazienpromenaden umgeben, hat (1881)
6947, als Gemeinde 12 259 E.; in Garnison das 55. Infanterieregiment, eine nach der Angabe
Bramantes 1486 aufgeführte
Kathedrale,
eine Franziskanerkirche mit Freskogemälden nach
Perugino, einen schönen bischöflichen und einen an
Kunstschätzen des
Altertums reichen
Palast des
Grafen Veglio di Castelletto,
Handel mit
Wein,
Trüffeln, Vieh und ausgezeichnetem
Käse (Robiole). Den
BeinamenPompeja erhielt die Stadt zu Ehren des Pompejus
Strabo, des
Vaters von Pompejus Magnus, der ihr
die
Rechte einer Stadt verlieh. - 2) Dorf (Alba Fucentia) in der ital.
ProvinzAquila, im Nordwesten des Fuciner Sees, hat 200 E., ist von starken kyklopischen
Mauern umschlossen und umfaßt die
Apenninenhöhen Colle-di-Alba (bewohnt, mit reizender Aussicht auf den See), Colle-di-Pettorino und Colle-di
San Pietro. Alba war
eine Stadt der
Marser, erhielt 303
v. Chr. eine röm.
Kolonie und war später Staatsgefängnis, im Mittelalter
Festung.
[* 17] Auf dem des Colle-di-Pietro sind in der alten
Basilika
[* 18]
San Pietro die Reste eines alten
Tempels mit Zellenmauern in
Quaderbau und polygonen
Substruktionen sowie Reste von
Säulen
[* 19] in den
Wänden der
Kirche vermauert. -
Vgl. Promis, La antichità
di Alba Fucense
(Rom
[* 20] 1836).
In der
Schlacht von Mühlberg (1547) entschied er mit der Reiterei den
Sieg. Mit Erfolg kämpfte er auch 1557 gegen
die
Truppen Papst
PaulsIV., den
A.sSieg in den
Abruzzen zum
Aufgeben der franz. Freundschaft und zum Wiedereinlenken in die span.
Politik zwang. Eine unauslöschliche, blutige
Erinnerung hinterließ Alba durch seine Statthalterschaft in den
Niederlanden (1567-73).
Seine Tyrannei fachte hier die mit dem
Kompromiß von
Breda 1566 begonnene Revolution, die schon im entschiedenen
Erlöschen begriffen war, erst wieder an. Mit einem kleinen, aber auserlesenen
Heere segelte Alba nach der genuesischen
Küste
und zog von hier aus durch Savoyen,
Burgund und Lothringen nach den
Niederlanden, um sich dort auf
Befehl Philipps
II. der angesehensten
Männer zu versichern, sie am Leben zu strafen, ihre
Güter zu konfiscieren, die kath.
Religion mit
Strenge
zu erhalten.
Der
TodOraniens,
Egmonds,
Hoorns u. a. war beschlossene Sache. Doch gelang es von den drei Häuptern nur
Egmond und
Hoorn verräterischerweise verhaften
zu lassen.
Der von Alba eingesetzte
«Rat der
Unruhen», vom
Volke «Blutrat» genannt, sollte über die
Erhaltung der
span.
Staatsform wachen und rechtfertigte unter dem Präsidium des cynisch-rohen Vargas jenen
Beinamen in furchtbarer
Weise.
An 1800
Menschen wurden in drei
Monaten auf das Schafott geliefert.
Die ins
Ausland geflüchteten Oranier, Wilhelm und
Ludwig, begannen im
Frühjahr 1568 von
Deutschland aus
den
Krieg. Der Erfolg
Ludwigs bei Heiligen-Lee (Mai 1568) bewog Alba zur Hinrichtung
Egmonds,
Hoorns und anderer
Großen(4. Juni) und
ward von ihm wieder aufgewogen durch zwei
Siege über
Ludwig und die sehr geschickten
Operationen gegen Wilhelm, den er ohne
Schlacht zum
Lande hinausmanövrierte. Darauf begann Alba die Blutarbeit von neuem, zugleich legte er dem
Lande unerschwingliche Lasten auf. Im März 1569 mußten die
Stände zu
Brüssel
[* 26] drei Dekrete bewilligen, wonach 1 Proz. von
allem
¶
mehr
beweglichen und unbeweglichen Vermögen, 5 Proz. bei jedem Verkauf von Grundeigentum, 10 Proz.
von jeder verkauften Ware an den Staat zu entrichten waren (der sog. 100., 20. und 10. Pfennig). Die strenge Durchführung
dieser Maßregel scheiterte aber an dem passiven Widerstand der Bevölkerung.
[* 28] Als es dann den Wassergeusen gelungen war,
Briel einzunehmen fielen Seeland und Holland ab, und Ludwig und Wilhelm erschienen wieder im Lande. Im Felde blieb
Alba freilich auch jetzt noch Meister, aber nach einem Jahre neuer Blutarbeit und fruchtloser Siege schwand ihm selbst die Hoffnung,
zum Ziele zu kommen: er nahm seinen Abschied und kehrte nach Spanien zurück. Hier leistete
er seinem König noch einen großen Dienst durch die Eroberung Portugals (1580). Doch besaß er in den letzten Jahren das
Vertrauen seines despotischen Herrn nicht mehr, da er für sich zu viel Macht und Ansehen in Anspruch nahm. Er starb zu
Thomar. –
Vgl. Herzogin von Berwick und Alba, Documentos escogidos del archivo de la casa deAlba (Madr. 1891).