Hafenstadt im
Kreis
[* 5]
Albenga der ital.
Provinz Genua,
[* 6] an einer
Bucht des Golfs von Genua und der
Eisenbahnlinie
Genua-Savona-Ventimiglia des Mtittelmeernetzes, hat (1881) 4007, als Gemeinde 5200 E., Zollamt,
technische Schule,
Taubstummenanstalt, Schiffswerft, Seebäder,
Korallen- und Seefischerei.
In den Orangengärten gedeihen
Dattelpalmen. Alassio wird im Winter als Luftkurort besonders von Engländern besucht, auch befindet sich dort eine
engl.
Kirche.
in den griech.
Dramen, namentlich des
Aschylus, der Rachegeist, der, wenn irgendwo ein Frevel geschehen oder
eine Blutschuld begangen ist, eine rächende That hervorruft, die wiederum ein Frevel ist und deshalb
neue
Rache fordert.
lasuite (frz., spr. ßwit). Als zur
Armee, oder zu einem bestimmten Regiment mit der Berechtigung zum Tragen der
Regimentsuniform gehörig, aber ohne dienstliche
Stellung in demselben, werden in
Preußen
[* 7] geführt: à la suite der
Armee z. B.
solche Offiziere, welche zur Wahrnehmung bestimmter höherer Dienstleistungen in außerpreuß. (deutschen)
Armeekorps kommandiert sind, um denselben das
Avancieren in der preuß.
Armee zu gewährleisten; à la suite von Regimentern
z. B. fürstl.
Personen und
Generale als besondere Auszeichnung, oder Offiziere, die nach außerpreuß. (deutschen)
Armeekorps
in niedrigern als Generalstellen (unter Ausscheiden aus dem Etat) kommandiert sind. Ähnlich in
Sachsen,
[* 8]Bayern
[* 9] und
Württemberg.
[* 10]
(d. h. buntes
Gebirge),
Name von drei bedeutenden, in den russ.-chines. Grenzgebieten gelegenen Gebirgszügen,
von denen zwei im Semirjetschenskischen Gebiete liegen, der dritte aber an der Grenze der Gouvernements
Tomsk und Jenisseisk.
Der Dsungarische oder Cisilische Alatau, erst 1840 von Schrenck und 1857 von Semenow genauer durchforscht,
ist im S. durch das Ilithal, im N. durch den östl.
Teil des Balchasch und die tiefe Rinne, welche diesen mit den östlicherm
Becken des Ssassykkul und
Ala-kul verbindet, scharf abgegrenzt. Dieser Alatau streicht von WSW. gegen
NO., zwischen 46 und 44°
nördl.
Br. Unter etwa 45° nördl.
Br. und 80° 40' östl. L. von Greenwich zweigt sich von ihm gegen
W. die Kopalkette ab, an deren nördl. Fuße die russ. Festung
[* 11] Kopal
liegt, während gegen
SW. die
Kette des
Alaman- und
Altyn-Imel
(Goldener
[* 12] Sattel) zum Ili tritt und gegen O. auf chines. Gebiete
die langeKette des Iren-Chabirga ihn mit dem
Thianschan verbindet.
Die mittlere Höhe der Hauptkette beträgt 1950 m, die seiner Plateaus und Längenthäler 650-1300 m, die seiner mit ewigem
Schnee
[* 13] bedeckten Gipfel 3400 m. Zahlreiche malerische
Thäler mit reißenden Gebirgswässern öffnen sich westwärts zu dem
«Siebenstromlande» (Semirjetschenskij-Kraj) oder dem
«SibirischenItalien»,
[* 14] einer Ebene, die nach dem
Balchaschsee
hin unfruchtbare Sandsteppe wird und der
Boden eines ehemaligen großen Wasserbeckens ist.
Der Transilische Alatau, welcher im südl. Abhange auch
Kungei-Alatau oder
Kentschi-tau heißt und erst durch Semenow (1857) und
Golubew (1859) näher bekannt wurde, erhebt sich in einer mittlern Entfernung von 50 bis 65 km jenseit,
d. i. im S. des Ili, kühn und steil wie eine Riesenmauer. Im engern
Sinne ist dieser 220 km lange Alatau ein
Ausläufer des chines.
GebirgesThian-schan oder Mustaga (Himmelsgebirges), ebenso wie der Terskei-Alatau, von dem es durch das 1400 m hoch liegende
Seebecken des Issyk-kul getrennt ist, und mit dem es am
Ost- und Westende dieses von diesen beiden
Gebirgen
ganz umschlossenen russ. Sees in
Verbindung steht.
Die beiden parallelen, fast gleichhohen Granitketten sind durch die tiefen
Thäler des
Tschu und eines linken Ilizuflusses
voneinander geschieden, aber in der Mitte durch ein mächtiges Ouerjoch verbunden. Innerhalb der Meridiane
des Issyk-kul (76 und 78° östl. L. von Greenwich) hat das
Gebirge die mittlere Kammhöhe von 2000 m, die nach O. und W.
rasch abnimmt. Am nördl. Ende des Querjochs erhebt sich der dreigipfelige Talgarnyn-tal-tscheku
bis zu 4679 m. Die Pässe liegen hier 2600-3216 und auf den Seitenflügeln 1530-2300 m
hoch, die Ebenen, dicht am Fuße des
Gebirges, 650-975
m;
in 3400-3570 in Höhe endlich liegt die
untere Schneegrenze.
Fortsetzungen im W. sind dasAlexander-Gebirge (s. d.) und der Karatau.
Der dritte der Kusnezkische Alatau (s. d.), ist der nördlichste der drei Gebirgszüge
und gehört zum Altaisystem.
In geolog.
Beziehung nehmen an der Zusammensetzung des Alatau, wie bei dem
Thian-schan überhaupt, meist paläozoische Gebilde,
außerdem aber auch metamorphische und Massengesteine teil.
JüngereAblagerungen finden sich nur in den
Gebirgsthälern. Der nach dem Alatau benannte Alatauische
Bezirk,
d.
i. das
Land derGroßen Kirgisenhorde und der
Schwarzen Kirgisen
oder
Buruten (am Issyk-kul), der das Siebenstrom- und das
Trans-Ili-Land, ein Gebiet von 341 857 qkm umfaßt, bildet jetzt
die
Kreise
[* 15] Kopal, Wjernoje, Dscharkent, Karakol, Sergiopol und Pischpek des Semirjetschenstischen Gebietes.
Stadt im
KreisFrosinone der ital.
ProvinzRom
[* 16] am Cosa, in 502 m Höhe, ist Sitz eines
Bischofs, hat (1881) 5483,
als Gemeinde 13244 E., viele Tuchfabriken.
Nahebei schöne Kyklopenmauerreste der alten
Burg von
Aletrium, deren Hauptthor
noch ganz unversehrt erhalten ist.
1)
Kreis im russ. Gouvernement Simbirsk, hat 5499,1 qkm mit 150 554 E.,
ein Progymnasinm und ein Lehrerseminar. - 2) Kreisstadt des Kreises Alatyr, 195 km im NW.
von Simbirsk, an der Mündung des 287 km langen
FlussesAlatyr, auf dem bedeutende Holzflößerei getrieben wird, in die
Sura,
einem Nebenfluß der Wolga, hat (1888) 10 092 E., Post,
Telegraph,
[* 17] eine
Kathedrale, eine Stadtschule, guten
Hafen. Alatyr wurde 1552 von
Iwan IV. gegründet.
[* 18] (lat.
Alumen), im gewöhnlichen Leben die Bezeichnung für
Aluminium-Alaun (s.
Alaune). Die Fabrikation des Alaun ist
bereits in frühen
Zeiten im
Orient, im Mittelalter in
Italien betrieben worden. Im 16. Jahrh. entstand
in
Deutschland
[* 19] das Alaunwerk zu Schwemsal, und seitdem hat diese Fabrikation sich, namentlich in der Rheinprovinz,
[* 20] immer
mehr entwickelt. Der jährliche
Verbrauch an Alaun wird auf 200000 Centner angegeben,
¶
mehr
davon liefert Deutschland etwa 84000, Österreich
[* 22] 31000 Centner. Die Ausfuhr aus dem DeutschenReiche belief sich 1888 auf 227088, 1889 auf 236 392, 1890 auf 275 412 Centner.
Die Einfuhr bat seit 10 Jahren ungefähr um die Hälfte abgenommen und betrug 1889 nur noch 70 400 Centner. In den die
Ausfuhr und Einfuhr betreffenden Zahlen ist aber schwefelsaure Thonerde mit inbegriffen. Die Versendung des Alaun geschieht in
Fässern von 200 bis 300 kg, je nach dem Grade der Reinheit, im Preise von 20 bis 28 M. pro 100 kg, chemisch reiner 50 M.
Als Rohmaterialien dienen natürlich vorkommende Gesteine
[* 23] verschiedener Art, von denen einige wenige
die sämtlichen Bestandteile des Alaun enthalten, während in andern die Bedingungen zur Erzeugung von schwefelsaurer Thonerde
vorhanden sind: eine dritte Kategorie von Rohstoffen enthält von nutzbaren Bestandteilen nur Thonerde. Je nach der Art der
Rohmaterialien ist die Verarbeitung eine verschiedene.
1) Verarbeitung von Rohmaterialien, die sämtliche Bestandteile des Alaun enthalten. Natürlicher Alaun findet
sich im unreinen Zustande als Zersetzungsprodukt von trachytischen Gesteinen und Laven an der Nordküste von Sicilien, auf dem
Kap Miseno, der Solfatara bei Neapel
[* 24] und an andern Orten. Bei Neapel wird die Alaun entfaltende Lava mit Wasser angerührt, die
Lösung durch die natürliche Wärme
[* 25] des vulkanischen Bodens in Bleipfannen verdampft und zur Krystallisation
gebracht; das Produkt (neapolitanischer Alaun) ist seiner großen Reinheit wegen sehr geschätzt. Verbreiteter als
der natürliche Alaun ist der Alaunstein. (S. Alunit.) Derselbe ist im Wasser unlöslich. Wird er aber auf etwa 500° erhitzt,
so zerfällt er in Wasser, Thonerde uud neutralen der sich leicht auslaugen läßt. Der auf Tolfa so gewonnene
Alaun war früher als römischer (s. Alaun, kubischer) sehr geschätzt.
2) Verarbeitung von Rohmaterialien, die unmittelbar nur schwefelsaure Tbonerde ergeben. Diese Rohmaterialien werden
am häufigsten im Großbetriebe verwandt. Hierher gehört besonders der Alaunschiefer (s. d.) und die
Alaunerde (s. d.) Bei der Verarbeitung läßt man diese Alaunerze entweder
an der Luft verwittern, wobei unter Einwirkung des Sauerstoffs und des Wassers der Luft der vorhandene Schwefelkies sich
in Eisenvitriol und freie Schwefelsäure
[* 26] umsetzt nach der Gleichung FeS2 + 7O + H2O = Fe2SO4 + H2SO4 ^[FeS2
+ 7O + H2O = Fe2SO4 + H2SO4]; das Eisenvitriol oxydiert sich weiter zu unlöslichem basischen
Eisenoxydsulfat, Fe2O(SO4)2 ^[Fe2O(SO4)2] und freier Schwefelsäure, und diese zersetzt das Thonerdesilikat
zu schwefelsaurer Thonerde und sich abscheidender Kieselsäure.
Oder man röstet die Erze, wobei der Gehalt an bituminöser Substanz und Kohle den größten Teil des Bedarfs
an Brennmaterial liefert; oder man läßt die Erze zunächst verwittern und nimmt nachher noch eine Röstung derselben vor.
Die Verwitterung erfordert immer sehr lange Zeit, 2-3 Jahre, um so länger, je dichter die Erze sind; bei solchen von letzterer
Beschaffenheit ist daher Röstung, die in 4-6 Monaten beendet ist, vorzuziehen. Bei der Röstung ist eine
ganz allmähliche Durchwärmung der Erzmassen anzustreben und jede Überhitzung derselben zu vermeiden, um der bei hoher
Temperatur entstehenden schwefligen Säure Gelegenheit zu geben, in Schwefelsäure überzugehen, die die Zersetzung der Silikate
bewirkt, und außerdem, um eine bei zu hoher Wärme stattfindende Zersetzung der schwefelsauren Salze zu
verhüten.
Die reifen Erze werden in Auslaugeapparaten mit Wasser übergossen, nach sechs- bis zwölfstündiger Einwirkung wird die Lauge
abgezogen und mit anderm reifen Erz zusammengebracht, und dies so oft wiederholt, bis man eine Lauge von etwa 20° B. erhält.
Diese enthält als Hauptbestandteil schwefelsaure Thonerde, daneben Eisenvitriol, schwefelsaures Eisenoxyd,
schwefelsaure Magnesia, zuweilen auch schwefelsaure Alkalien, rohe Schwefelsäure. Die Rohlauge wird durch Verdampfung konzentriert.
Während des Verdampfens scheidet sich unter der Einwirkung des Sauerstoffs der Feuergase basisches Eisenoxydsulfat (Vitriolschmand)
am Boden ab. Nach erreichter Konzentration von 30-40° B. läßt man die Garlauge in Klärreservoirs abfließen, in denen
sich der auf rote Farbe zu verarbeitende Vitriolschmand absetzt. Welcher Konzentrationsgrad der Garlauge
zu geben ist, hängt ab von ihrem Gehalt an den verschiedenen Salzen. Ist dieselbe reich an schwefelsaurer Thonerde, dagegen
arm an Vitriol, so treibt man die Verdampfung möglichst weit, enthält sie dagegen viel Eisenvitriol und andere Salze, so
ist die Verdampfung früher zu unterbrechen, um der Garlauge einen Wassergehalt zu belassen, der so hoch
ist, daß die fremden Salze auskrystallisieren.
Die klare Garlauge wird durch Zusatz der erforderlichen Menge eines Kalisalzes (Alaunsalz) in Alaun verwandelt. Hierzu
verwendet man schwefelsaures Kali bei Laugen von hohem Reinheitsgrade, Kaliumbisulfat (Rückstand der Salpetersäurefabrikation)
bei einem Gehalt der Laugen an basischem Thonerdesulfat, Chlorkalium bei reichlichem Gehalt an Eisenvitriol,
wobei beide Salze sich in Eisenchlorür und schwefelsaures Kali umsetzen, endlich kohlensaures Kali (Schlempekohle) bei stark
sauren Laugen.
In den meisten Fällen bedient man sich des Chlorkaliums, weil dieses das billigste Kalisalz ist und weil meist genügend
Eisenvitriol oder schwefelsaures Eisenoxyd vorhanden ist, durch welche die Bildung von Chloraluminium verhindert und die Umwandlung
des Chlorkaliums in schwefelsaures Kali bewirkt werden kann. Das Kalisalz wird in siedendheiß gesättigter Lösung der geklärten
Garlauge zugefügt. Das Gemisch bleibt entweder in großen Bottichen ruhig stehen, wobei beim Erkalten nach 4-6 Tagen
unreiner Alaun (Halbalaun) anskrystallisiert, oder es wird während des Erkaltens durch Rühren (Schütteln) in beständiger
Bewegung erhalten, wobei der in Form von feinem Krystallmehl erhalten wird.
Der Halbalaun oder das Alaunmehl wird durch Waschen mit kaltem Wasser und Schleudern in Centrifugen von anhängender Mutterlauge
möglichst befreit und hierauf durch Umkrystallisieren nochmals gereinigt. Nach erfolgter Lösung bleibt
die Lauge zur Klärung im gut verschlossenen Lösegefäß kurze Zeit stehen, um dann in die Krystallisiergefäße (Wachsfässer),
große, konische, aus eichenen Dauben zusammengesetzte Bottiche, abgezogen zu werden. Da der Alaun bei Siedehitze ein Drittel
seines Gewichts, bei gewöhnlicher Temperaturaber achtTeile Wasser zur Lösung bedarf, so ist die Krystallisation
hier eine sehr reichliche; nach Beendigung derselben bedecken dicke Krusten von schön ausgebildeten Oktaedern die Wände
des Bottichs (Umgut), und außerdem lagert sich eine starke Schicht von Krystallen am Boden ab (Bodengut; s. umstehende Abbildung).
Nach dem Erkalten nimmt man die durch eiserne Reifen zusammengehaltenen Dauben des Bottichs ab, läßt
die
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