Bézénobres (150,86 qkm, 5671 E.). - 2) (lat. Alesium), Hauptstadt des
Arrondissements und einer ehemaligen
Grafschaft, am
Fuße der Cevennen, links vom
Gardon und an der Linie St. Germain des
Fossés-Tarascon der
Franz. Mittelmeerbahn und der
Lokalbahn
Alais-Rhône (57 km), ist Sitz der Unterpräfektur, eines
Civil- und Handelstribunals, einer Bergbaubehörde
für die im Norden
[* 2] gelegenen
Eisen- und Steinkohlenwerke von Grand'-Combe, und hat (1891) 18 333, als Gemeinde 24 356 E.,
eine
Bibliothek (6000
Bände), naturwissenschaftliche Sammlung, Gesellschaft der Wissenschaften;
Kaserne und Gefängnis im alten
Schloß; Wasserleitung,
[* 3] bedeutende Seidenindustrie (20
Spinnereien mit jährlicher Produktion von 30 t Rohseide), Eisengießereien,
Maschinenbauwerkstätten, Glasfabriken u. s. w., beträchtlichen
Handel mit Seidenzeug und
Bändern und Maulbeerbaumzucht.
In der Nähe eisenhaltige
Quellen. Das
Becken von Alais lieferte 1882: 1½ Mill. t
Stein-, 6000 t
Braunkohlen, 15000 t Schwefelkies, 400 t
Asphalt, 18 750
t Eisen, 3000 t
Blei
[* 4]
u. s. w. - Zur Niederhaltung der durch die Aufhebung des
Edikts von Nantes
[* 5] und durch die Dragonaden empörten prot.
Bevölkerung
[* 6] wurde unter
Ludwig XIV. 1689 zu Alais ein
Fort angelegt. Im Frieden zu Alais vom unterwarf
sich der Hugenottenführer
Herzog von Rohan.
StaateCosta-Rica, hat 27000 E. - 2) Alajuela, Hauptstadt der
ProvinzAlajuela, südlich
vom
Vulkan Poas, mit der Ostküste durch Eisenbahn, mit der Westküste
(Punta-Arenas) durch Landstraße verbunden, hat etwa 8000 E.,
die
Handel treiben.
Name zweier Seen des russ. Gebietes Semirjetschensk an der chines.
Grenze, 96 km östlich vom
Balchaschsee in einer niedrigen
Steppe zwischen dem
Tarbagatai und dem Semirjetschenskischen
Alatau. - Der östl. oder große (in 237 m Höhe), auch
Aisch-kul genannt, ist 2045,6 qkm groß, 59 km lang, 43 km breit und
etwas über 4 m tief. Seine Ufer sind größtenteils niedrig, sandig und mit Schilf bewachsen. Der westl.
Ala-kul oder Ssassyk-kul, von dem östlichen durch eine sumpfige, 21 km breite
Landenge getrennt, ist 523,5 qkm groß, 43 km lang
und 16 km breit. In beiden Seen hat das Wasser einen salzigen
Geschmack; Fische
[* 13] haben sie nur in geringer Menge. Unverkennbar
haben beide Seen früher ein einziges Seebecken gebildet.
Lucas, mexik. Staatsmann und Geschichtschreiber, geb. um 1775 in Mexiko,
[* 14] war Deputierter der
Kolonien in den Cortes von
Spanien,
[* 15] kehrte 1823, nach dem
Sturze Iturbides, nach Mexiko zurück, wo er die span. Partei
vertrat. Als Minister der innern und äußern Angelegenheiten wirkte er unter den Präsidenten Guadeloup Victoria
[* 16] und
Bustamente
für die
Entwicklung des
Ackerbaues, der
Industrie und der Volkserziehung. Unter
Santa Anna
wurde Alaman 1834 Direktor der Industriekommission
und errichtete unter anderm
Baumwoll- und
Wollspinnereien in Cocolapan und Celaya. Er gab einige Zeit
«ElUniversal», eine
Zeitung mit monarchischer
Tendenz, heraus, unterstützte die Bestrebungen
SantaAnnas (s. d.) und nahm auch Anteil
an den gewaltsamen Maßregeln, die dieser 1853 als
Diktator ergriff. Alaman starb Er schrieb u. a.: «Disertaciones
sobre la historia mejicana» (3 Bde., Mexiko 1844-49) und
«Historia de
Mejico» (5 Bde., ebd. 1849-52).
nicht
Alemannen,
Name eines der deutschen
Stämme, die sich seit dem 2. und 3. Jahrh. aus verwandten Völkerschaften
bildeten. Die
Ableitung des
Namens von alah,
d. i.
Tempel
[* 17] (obgleich sprachlich bedenklich), empfiehlt sich, weil die bedeutendste
der in den Alamannen aufgegangenen Völkerschaften jedenfalls dieSemnonen (s. d.) waren, die
Hüter des Heiligtums
des Ziu (s.
Tyr). Die Alamannen selbst nannten sich
Sueven (s. d.) und im Mittelalter hieß ihr Herzogtum
Schwaben (s.d.), für das
der bei den
Römern einmal üblich gewordene
Name Alamannia blieb.
Die Alamannen werden zuerst 213 genannt und zwar als am obern Main seßhaft. Sie drängten wiederholt
gegen den Limes oder
Pfahlgraben (s. d.), besetzten um 290 das dahinter liegende romanisierte
Zehntland (s. DecumatischeÄcker) und scheinen um 350 auch das Elsaß gewonnen zu haben.
Kaiser Julianus entriß es ihnen
wieder durch den
Sieg bei
Straßburg
[* 18] 357; aber seit
AttilasZug
451 und demTode des
Aetius 454 fand ihr Vordringen
über den Rhein wenig
Widerstand. Sie besetzten das Elsaß und drangen nördlich bis gegen Köln
[* 19] und
Aachen
[* 20] vor. Um 500 wurden
die von dem Frankenkönige Chlodwig unterworfen, doch zog sich ein
Teil des
Volks unter dem Schutze des Ostgotenkönigs
Theodorich
zurück, der ihm südlich von Donau und Rhein Sitze anwies.
Beim Zusammenbruch des Ostgotischen
Reichs kamen auch sie unter fränk. Herrschaft. Sie hatten besondere
Herzöge, deren
Stellung
je nach der Kraft
[* 21] der fränk. Könige mehr oder weniger selbständig war. Unter
Karl d. Gr. erlosch dies Stammesherzogtum,
erhob sich jedoch als
Provinz des neuenDeutschen Königreichs Anfang des 10. Jahrh. wieder, bis es sich
mit dem
Untergange derStaufer in eine große Zahl von Territorien auflöste. Die Mundart der Alamannen zerfällt in zwei Hauptzweige,
die man als schwäbisch und alamannisch unterscheidet (s.
Deutsche Mundarten),
[* 22] über das Gesetzbuch der s.
Germanische Volksrechte.
-
Luigi, ital. Dichter, geb. zuFlorenz,
[* 24] aus edler (1795 erloschener) Familie.
Er nahm 1522 an einer Verschwörung gegen Kardinal
Giulio de' Medici teil, entkam nach deren Entdeckung nach
Frankreich, wo
er den Schutz
Franz' I. fand. 1527, nach Vertreibung der Medici, erschien er in
Florenz, suchte für die Republik durch den
ihm befreundeten
Andrea Doria den Schutz des
Kaisers zu. gewinnen, wurde aber dadurch der herrschenden
Partei verdächtig und mußte die Stadt verlassen. Die zurückkehrenden Medici erklärten ihn 1532 zum Rebellen. Er lebte
nun
¶
mehr
wieder in Frankreich; Franz I. und Heinrich II. bedienten sich seiner mehrfach zu Gesandtschaften. Er starb zu Amboise.
In seinem Hauptgedicht «Girone il Cortese» (1548),
in 24 Büchern, bearbeitete er auf Wunsch Franz' I. den Prosaroman des Guiron
le Courtoise aus dem Kreise
[* 26] Artus' (s. d.) in antikisierender Weise. In der «Avarchide», die 1570 von seinem
Sohne Battista herausgegeben wurde, übertrug er ohne Glück die BelagerungTrojas auf «Avarco») in Gallien (d. i. Bourges, s. d.).
«La Coltivatione» ist ein Lehrgedicht über Feld- und Gartenbau in 6 Büchern reimloser Elfsilbler. Er verfaßte auch Liebeslieder,
treffliche «Epigrammi» (1570),