Fabriken zu allerhand Skulpturarbeiten,
Vasen
[* 2] u. s. w. verarbeitet. Dasselbe Material dient auch zur Fabrikation der röm.
Perlen (s.
Perlen, künstliche). Ein weißer Alabaster, mit grauen
Adern und oft auch mit Fleischrot untermischt, kommt bei Liebenburg
in Hannover
[* 3] vor und wird zu Tischplatten,
Vasen und Nippgegenständen verarbeitet. Dasselbe gilt von einem bei
Derby in England vorkommenden Alabaster, aus dem man Leuchter, Tassen,
Becher
[* 4] u. s. w., die später oft mit
Farben versehen werden,
herstellt.
Wegen seiner Weichheit bietet die Bearbeitung des Alabaster nur geringe Schwierigkeiten. Um der Oberfläche die nötige
Glätte zu geben, wird sie zuerst durch Übergehen mit feinen Raspeln und
Feilen geebnet, dann mit
Schabeisen
geglättet, hierauf mit
Schachtelhalm und endlich mit weißgebranntem und pulverisiertem Hirschhorn oder, wo es auf eine besonders
schöne
Glätte ankommt, mit feinpulverisierter
Perlmutter mittels eines feuchten leinenen Läppchens gerieben.
Da A. in Wasser nicht ganz unauflöslich ist, so darf man Alabasterarbeiten nicht der feuchten Luft aussetzen; überhaupt
wird ihre Oberfläche leicht rauh und blind. Andererseits benutzt man diese Eigenschaft, um durch lange Einwirkung des Wassers
vertieft geätzte Zeichnungen auf Alabaster zu erzeugen. Seinen
Namen erhielt der von der Stadt Alabastron in Oberägypten, in deren
Nähe ein sehr höhlenreiches
Gebirge (das Alabastergebirge) diese Gipsart besonders reichlich aufweist.
oder
Reisglas, ein durchscheinendes getrübtes, dem
Alabaster ähnliches
Milchglas (s. d.), eignet sich
zu Glaskugeln für elektrische
Bogenlichter sowie zu Luxusartikeln, die besonders in den schles., bayr.
und böhm.
Glashütten hergestellt werden.
Sehr beliebt ist das früher durch Kupferoxyd, jetzt durch Kobaltoxyd türkisblau
gefärbte
(spr.-kock), Maria Margareta, geb. seit 1671 Salesianerin im
Kloster zu Paray-le-Monial, gest.
von
Pius IX. 1864 selig gesprochen, gab durch ihre Visionen den
Anlaß zur Einführung der
Andacht zum
HerzenJesu (s.
Herz Jesu). –
Vgl. Languet,Vie de la vénérable Mère Marguerite Marie (Par. 1729 u. ö.;
deutsch, 11.
u. 12. Bd. der «Leitsterne
auf der
Bahn des
Heils», Regensb. 1864);
(türk.,
d. i. bunter
Berg), zwei Gebirgsstöcke in
Armenien im Westen des
Ararat, der eine nördlich neben dem
obern
Aras, auf russ. Gebiet, 3324 m hoch;
der andere etwas südlicher, in
Türkisch-Armenien (Wilajet Erzerum), 3519 m hoch.
An den Abhängen des letztern entspringt der
Murâdsu oder östl. Euphrat. – Ala-Dagh heißt auch der nördlich
von
Tarsus und
Adana gelegene
Teil des
Taurus, die nordöstl.
Gebietes
Kars aus und ist geschichtlich merkwürdig durch die
Schlacht am in welcher 13. bis die
Russen
unter
GroßfürstMichael die
Türken unter
Mukhtar Pascha schlugen und dadurch den Fall von Kars herbeiführten.
1)
StaatBrasiliens, früher ein
Teil der
ProvinzPernambuco,
[* 6] im N. und W. von
Pernambuco umschlossen und im
S. durch den schiffbaren
São Francisco von der
Provinz Sergipe geschieden, hat (1888) etwa 58491 qkm, 459371 E., darunter 35741
Schwarze,
d. i. 7 auf 1 qkm, und zerfällt in ein schmales Küstengebiet, welches flach, sandig und unfruchtbar
ist, und ein höheres
Binnenland. Alagoas ist reichlich bewässert, doch nur der
São Francisco für größere
Fahrzeuge bis Piranhas schiffbar, von wo eine Eisenbahn zur
Umgehung der Fälle von Paolo Affonso nach Jatoba führt; die
übrigen
Flüsse
[* 7] tragen nur kleine
Boote.
Der Mundahu fließt in die
Lagoa do
Norte, der
Parnahyba in die
Lagoa Manguaba, die untereinander und mit demMeere
in
Verbindung stehen und dem
Staate ihren
Namen gegeben haben.
Das Klima ist heiß, feucht und ziemlich ungesund
(Fieber und
Cholera).
Im Innern finden sich schöne
Wälder und fruchtbarer
Boden, doch ist der Anbau noch sehr spärlich. Die Haupterzeugnisse sind
Zucker,
[* 8]
Tabak
[* 9] und namentlich
Baumwolle,
[* 10] in Mundahu auch sehr guter
Kaffee.
In den Seehäfen werden kleinere
Seeschiffe gebaut, die des vorzüglichen Holzes wegen in gutem Rufe stehen. Hauptstadt des
Staates ist jetzt Maceio (s. d.).
–
2) FrühereHauptstadt, unfern des
Meers an der Südseite der
Lagoa Manguaba, hat 4000 E. und gewährt vom
Meere aus wegen der
hohen, mitTürmen und Mangobäumen untermischten Häuser einen angenehmen Anblick. Die Ausfuhr belief
sich 1885/86 auf 3181 Contos de reis (à 2000 M.), die Einfuhr auf 3816 Contos.
in
Russisch-Turkestan, zum
Thianschan-System gehörig, erfüllt den südl.
Teil des Gebietes Ferghana und
gilt mit seiner südlichsten, durch das Kisil-su- oder Surchabthal getrennten
Kette, dem Transalai, als
Grenze gegen das Pamirhochland. Seinen Anfang nimmt das in der Nähe des Passes
Terek-Daban (40° nördl.
Br., 73° 30' östl.
L. von Greenwich) und streicht nach WSW. in einer
Ausdehnung
[* 13] von 250 km bis zm Gebirgsknoten Karamuk (39° 40' nördl.
Br.,
71° 30' östl. L. von Greenwich). Es besteht aus einer Reihe paralleler,
durch Querriegel verbundener
Ketten. Durch einen stufenartigen
Aufbau ist die nördl.
Abdachung zehnmal so lang wie der steil
abfallende Südabhang. Die mittlere Höhe der zwischen
Syr-darja und
Amu-darja wasserscheidenden
Kette beträgt etwa 4700–4900
m. Einzelne
Piks ragen bis 5500, der
PikBaba bis 6000 m empor.
1)
Arrondissement im franz. Depart. Gard, hat 1214,96 qkm,
(1891) 129689 E., 100 Gemeinden und zerfällt in die 11 Kantone: Alais-Est und Alais-Ouest, mit 239,58 qkm und 20854 und 17197 E.,
Anduze (108,34 qkm, 8154 E.), Barjac (140,47 qkm, 4570 E.),
Bessèges (51,90 qkm, 16218 E.), Génolhac
(190,44 qkm, 12029 E.), La Grand'-Combe (89,04 qkm, 19149 E.), Lédignan (80,41 qkm, 4048 E.),
Saint
[* 14] Ambroix (170,24 qkm, 17070 E.),
SaintJean-du-Gard (75,68 qkm, 4729 E.),
¶
mehr
Bézénobres (150,86 qkm, 5671 E.). - 2) (lat. Alesium), Hauptstadt des Arrondissements und einer ehemaligen Grafschaft, am
Fuße der Cevennen, links vom Gardon und an der Linie St. Germain des Fossés-Tarascon der Franz. Mittelmeerbahn und der Lokalbahn
Alais-Rhône (57 km), ist Sitz der Unterpräfektur, eines Civil- und Handelstribunals, einer Bergbaubehörde
für die im Norden
[* 16] gelegenen Eisen- und Steinkohlenwerke von Grand'-Combe, und hat (1891) 18 333, als Gemeinde 24 356 E.,
eine Bibliothek (6000 Bände), naturwissenschaftliche Sammlung, Gesellschaft der Wissenschaften; Kaserne und Gefängnis im alten
Schloß; Wasserleitung,
[* 17] bedeutende Seidenindustrie (20 Spinnereien mit jährlicher Produktion von 30 t Rohseide), Eisengießereien,
Maschinenbauwerkstätten, Glasfabriken u. s. w., beträchtlichen Handel mit Seidenzeug und Bändern und Maulbeerbaumzucht.
In der Nähe eisenhaltige Quellen. Das Becken von Alais lieferte 1882: 1½ Mill. t Stein-, 6000 t Braunkohlen, 15000 t Schwefelkies, 400 t
Asphalt, 18 750 t Eisen, 3000 t Blei
[* 18] u. s. w. - Zur Niederhaltung der durch die Aufhebung des Edikts von Nantes
[* 19] und durch die Dragonaden empörten prot. Bevölkerung
[* 20] wurde unter Ludwig XIV. 1689 zu Alais ein Fort angelegt. Im Frieden zu Alais vom unterwarf
sich der Hugenottenführer Herzog von Rohan.