Aktor
(lat.), s. Actor. ^[= im röm. Recht der Prozeßvertreter einer nicht prozeßfähigen, Person; namentlich der zur ...]
(lat.), s. Actor. ^[= im röm. Recht der Prozeßvertreter einer nicht prozeßfähigen, Person; namentlich der zur ...]
(frz.), Wirklichkeit, gegenwärtige Bedeutsamkeit (s. Aktuell);
(lat.), frühere Bezeichnung für Gerichtsschreiber (s. d.).
Jetzt werden diejenigen Personen, die die Gerichtsschreiberprüfung abgelegt, aber noch keine etatsmäßige Stelle erlangt haben, Aktuar genannt.
(frz.), eigentlich (nach der Bedeutung des Aristotelischen Kunstwortes energeia, lat. actus, s. Aktus) was in Wirklichkeit oder in der Verwirklichung so ist.
Gegenwärtig bezeichnet der Ausdruck (in Anlehnung an den Gebrauch bei den Franzosen) das, was zur Zeit noch lebendiges Interesse oder zu den Tagesfragen Beziehung hat, im Unterschied von dem, was bloß noch «historisch» interessiert.
(lat.), jede öffentliche und feierliche, besonders gerichtliche Handlung, namentlich auch eine öffentliche Schulfeierlichkeit.
(philos.), in der Aristotelisch-scholastischen Philosophie, im Unterschied von der Potenz, die Verwirklichung oder der wirkliche Eintritt dessen, was zuvor bloß in der Möglichkeit gegeben war. Es wird dabei vorausgesetzt, daß jedes, was irgend eine Veränderung in Wirklichkeit (griech. energeia oder entelecheia) ausübt oder erfährt (etwas wirkt oder leidet), von Haus aus das Vermögen (dynamis) in sich hatte, dies zu wirken oder zu erleiden; daß z. B. der Keim die Pflanze «der Möglichkeit nach» schon ist, bevor er «in der Verwirklichung» dazu wird; eine Voraussetzung, die Aristoteles einführte, um dadurch den Begriff der Veränderung (s. d.) zu erklären.
spitze Feigwarzen, s. Feigwarzen. ^[= oder Kondylome, gewisse krankhafte Wucherungen der obern Hautschichten und gewisser Schleimhautparti ...]
Akupunktur,
abgeleitet von acus
(Nadel) und punctura
(Stich), das Heilverfahren, bei welchem man durch Einstechen metallener
Nadeln
[* 2] in weiche
Teile des Körpers lähmungsartige, krampfhafte, rheumatische
Krankheiten u. s. w. zu heilen versucht. Die
Erfindung der Akupunktur
wird den
Chinesen und Japanesen zugeschrieben, in Europa
[* 3] wurde die Akupunktur
im 17. Jahrh.
bekannt, aber gänzlich wieder vergessen, bis einige franz.
Ärzte die
Operation versuchten, anpriesen und Nachahmer fanden.
Jetzt ist man zu einer gemäßigtern Anwendung des
Mittels zurückgekehrt und hat dasselbe durch
Verbindung mit der Elektricität
und dem
Galvanismus
[* 4]
(Elektro - und
Galvanopunktur) wesentlich in seiner Wirkung erhöht. Man sticht hierbei
zwei
Nadeln in passender Entfernung voneinander ein, verbindet je eine mit einem
Pole eines stromerzeugenden
Apparats und leitet
somit den elektrischen
Strom durch die zwischen beiden
Nadeln gelegenen
Teile. In dieser
Weise hat man die Akupunktur
zur
Heilung von
Puls- und Blutadergeschwülsten, von Hodengeschwülsten, Grauem
Star u. s. w. benutzt.
Die einfache Akupunktur
wird in der
Chirurgie vielfach angewandt, um beweglich geheilte
Knochenbrüche (Pseudarthrosen) zur
Bildung
fester Knochenmasse anzuregen, um die bei
Wassersuchten im Unterhautzellgewebe oder in gewissen
Höhlen angesammelte Flüssigkeit
zu entleeren, um heilsame
Entzündungen anzuregen u. s. w. Auch zu diagnostischen Zwecken
bedient man sich zuweilen der Akupunktur
, namentlich um zu entscheiden, ob in einer
Geschwulst
Eiter,
Blut oder eine andere Flüssigkeit
sitzt, ob an einer
Stelle der
Knochen
[* 5] entblößt oder wie tief er bereits zerstört ist
(Akidopeirastik).
Als eine wichtige
Variation der einfachen Akupunktur
kann eine in neuester Zeit vielfach empfohlene Art
der
Blutstillung betrachtet werden. Man sticht in einer gewissen Entfernung von der blutenden
Arterie
[* 6] eine stärkere sog. Insektennadel
senkrecht in die Weichteile ein, führt dieselbe unter dem
Gefäße weg und sticht in derselben Entfernung auf der andern
Seite wieder aus. Auf diese
Weise wird das blutende
Gefäß
[* 7] durch die
Nadel gegen die umstochenen Weichteile
angedrückt (Akupressur).
Der sog.
Baunscheidtismus, empfohlen von dem
Naturarzt
Karl Baunscheidt in
Endenich bei
Bonn
[* 8] (gest. 1860 in
München),
[* 9] ist nur
eine
Verbindung der Akupunktur
mit der Anwendung einer hautreizenden Flüssigkeit.
Mittels eines besondern
Instruments, des sog. Lebensweckers,
stößt man zahlreiche
Nadeln in die
Haut
[* 10] und reibt dann die Stichwunden mit einem reizenden Öle
[* 11] ein,
welches eine mehr oder minder heftige Hautentzündung hervorruft. Das Ganze ist ein kräftiger
Hautreiz (s. d.), und wirkt
nur als solcher. -
Vgl. Baunscheidt, Der Baunscheidtismus (14. Aufl., Bonn 1888).
Stadt auf Island, [* 12] s. Akreyri. ^[= auch Eyjafjardar Kaupstadr, dän. Öfjords Kjöbsted, die zweitgrößte Stadt in ...]
(grch.), die Lehre [* 13] vom Schall [* 14] (s. d.). Im Bauwesen nennt man Akustik die gute Schallwirkung in einem architektonischen Raume, namentlich in Kirchen, Konzertsälen, Theatern. Sie gehört zu den bisher am wenigsten erforschten Gebieten der Bautheorie. Man nimmt an, daß die der Räume davon abhänge, daß der Schall vom Erzeugungsorte sich frei fortpflanzen könne, und daß er nicht durch zurückschlagende Schallwirkungen unterbrochen werde. Sind die den Schall zurückwerfenden Flächen weniger als 5 m von dessen Erzeugungsorte entfernt, so stören sie wenig, verstärken vielmehr den Schall; bei 10-20 m werden die Töne unklar, bei 40 m hört man sie schon doppelt. Es ist daher nötig, die direkten Schallwellen durch solche zu verstärken, die nicht über 3 m vom Ausgangsort entfernt reflektieren, und den indirekten möglichst viel Widerstand entgegenzusetzen, so daß sie nicht mehr störend auftreten können. Dies geschieht im wesentlichen dadurch, daß man große Flächen in die Nähe des Redners oder Sängers bringt (Schalldeckel über, Pfeiler hinter Kanzeln, die hohle Bühne vor dem Sänger, der Boden des Orchesters u. dgl.), dagegen den Wänden durch Profilierung, Ornament u. dgl. die Möglichkeit nimmt, starke einheitliche Schallmassen zurückzuwerfen. -
Vgl. Rhode, Theorie der Schallverbreitung für Baukünstler (Berl. 1888);
Langhans, Über Theater [* 15] oder Bemerkungen über Katakustik (ebd. 1810);
Orth, Die Akustik großer Räume (ebd. 1872);
Lachez, Acoustique et optique des salles de réunion (1879);
Favaro, L'acustica applicata (1882);
Eichhorn, Die Akustik großer Räume nach altgriech. Theorie (Berl. 1888);
Sturmhöfel, Akustik des Baumeisters (ebd. 1894).
s. Geheimmittel. ^[= (Arcana), wirkliche oder angebliche Arzneimittel, deren Zusammensetzung geheim gehalten wird. ...]
Schläge, s. Schwebungen. ^[= Schweben der Töne, in der Akustik ein auf Interferenz (s. d.) beruhendes allmähliches und ...] [* 17]
Telegraphen [* 18] heißen die Telegraphen, bei denen am Absendungsorte des Telegramms ein Schall erregt wird, die Schallwellen sich nach dem Empfangsorte fortpflanzen und an diesem als telegr. Zeichen wahrgenommen werden. In der freien Luft lassen sich selbst bei Anwendung von Verstärkungsmitteln (Trompeten, Pfeifen, Glocken) die Schallwellen nur auf geringe Entfernungen fortpflanzen, in Schallröhren oder andern festen Körpern weiter und rascher. Wheatstone schlug 1827 für den Empfänger bei den die ¶
Fortpflanzung des Schalles in Stäben verwertenden den Namen Mikrophon vor. Praktische Bedeutung haben die für größere Fernen nicht. Auch eine Art Telephone (s. d.) sind