283 christl. Heerführer A.s zu bemächtigen; doch gelang dies Balduin I. erst Sultan Saladin eroberte zwar die Stadt
1187, doch kam sie 1191 wiederum in die Hände der Christen. 1198 entstand in Akka aus der deutschen Spitalbrüderschaft der
Maria der Ritterorden der Deutschherren. Seitdem blieb Akka das Bollwerk der Christen und Sitz der Johanniter,
bis es sich an den Mamlukensultan Melik el-Aschraf von Ägypten ergeben mußte. Doch blieb die Stadt auch unter
ägyptischer, seit 1517 unter türk. Herrschaft der Landungsplatz für die Wallfahrer aus dem
Abendlande.
Seit der Mitte des 18. Jahrh. bis 1832 war der Mittelpunkt einer selbständigen
Herrschaft. Während der Expedition in Ägypten begann Bonaparte, um einen Stützpunkt für seine Operationen in Syrien zu gewinnen, die
Belagerung des Platzes, doch scheiterten mehrere Sturmversuche unter schwerem Verlust für den Angreifer, in dessen Heere zudem
die Pest wütete. Bonaparte mußte die Belagerung 21. Mai wieder aufheben und kehrte 15. Juni nach Kairo zurück.
Am ward Akka durch Ibrahim Pascha, den Sohn des Vicekönigs von Ägypten, mit Sturm genommen, jedoch nach einem Bombardement von
der vereinigten engl.-österr.-türk. Flotte wieder erobert und mit ganz Syrien den Türken zurückgegeben.
Seit 1850 wurden die Befestigungen wiederhergestellt.
(Tikkitikki, Wambutti), Zwergvolk Centralafrikas, im Süden der Monbuttu (s. d.), etwa zwischen 2 und 3° nördl.
Br. und zwischen dem Nepoko und dem Oberlauf des Aruwimi (Ituri) wohnend. Die durchschnittliche Körperhöhe der Akka scheint
1,24 bis 1,40 m zu sein, jedenfalls wird 1,50 m nicht überschritten; die Hautfarbe dieses Volks ähnelt
der des schwach gebrannten Kaffees, Haar und Bartwuchs sind schwach entwickelt und wollig. Der Kopf ist groß, der Hals dünn,
der Brustkorb nach oben zu plötzlich und flach verengt, der Bauch übermäßig entwickelt und herabhängend.
Der obere Teil des Körpers mit den langen Armen tritt gegen den untern Teil unverhältnismäßig stark
hervor. Die Hände sind auffallend schlank und zierlich gebaut, dagegen die Füße äußerst plump, nach einwärts gerichtet,
die Beine mit großscheibigen Knien versehen. Dadurch hat der Gang der Akka etwas Watschelndes; jeder Schritt ist von einem Wackeln
begleitet, welches unwillkürlich alle Glieder durchzuckt. Der Kopf mit der kugeligen Schädelwölbung,
dem tiefen Nasensattel, den schnauzenartig vorspringenden Kiefern, den großen, breitgespaltenen, offenen Augen verleiht der
Akkaphysiognomie einen eigentümlichen Charakter. Die geistige Begabung der Akka scheint sehr unbedeutend. Sie sind
boshaft, ein keckes Jägervolk, höchst erfinderisch im Legen von Fallen und Hinterhalten. Ihr einziges
Haustier ist das Huhn. Sie bauen sich unter Bäumen kegelförmige Grashütten, die sie nach Ausbeutung des Jagdgrundes wieder
verlassen. (S. Zwergvölker und Tafel: Afrikanische Völkertypen,
[* ]
Fig. 10.)
oder Ga, ein Negerstamm an der Goldküste in Oberguinea. – Die Stadt Akkra daselbst, bei den
Eingeborenen N'krân, seit 1850 britisch, etwa 100 km westlich von der Mündung des Volta, in nächster Nähe von Hügeln und
Bergen umrahmt, die sich über die Hinterzone der Küste erheben, hat (1890) 20000 E., darunter nur wenige Europäer,
ist der
wichtigste Handelsplatz der ganzen Goldküste und war früher die Residenz des Gouverneurs der engl. Kolonie
Cape Coast, bis 1875 das nahe gelegene Christiansborg dazu erwählt wurde. Akkra wird durch das Fort St. James beherrscht. Ein
Erdbeben zerstörte 1862 den Ort fast ganz. (S. Goldküste.)
(grch.), Nullisokline, magnetischer Äquator, die Verbindungslinie der Orte, deren magnetische Inklination
(s. d.) gleich Null ist (s. Magnetismus der Erde).
ein in monoklinen, langen, am Ende pyramidal zugespitzten Säulen krystallisierendes, glasglänzendes, schwarzes,
augitähnliches Mineral, ein Glied der Pyroxengruppe (s. Pyroxen), das aus Kieselsäure, Eisenoxyd und Natron
besteht.
Der Akmit ist leicht prismatisch spaltbar (87°), hat die Härte des Feldspats, ein spec.
Gewicht von 3,2 und findet
sich im Quarz bei Rundemyr unweit Eger, bei Porsgrund in Norwegen, zu Ditro in Siebenbürgen.
1) Provinz im Steppen-Generalgouvernement des centralasiat. Rußland, hat 594673 qkm mit (1887) 403347 E.,
darunter über 100000 Kirgisen, und zerfällt in die Kreise Akmolinsk, Koktschetaw, Omsk, Petropawlowsk und Atbassar. Die Provinz besteht
in geolog. Hinsicht aus drei, durch ihre physik. Beschaffenheit streng voneinander geschiedenen Teilen. Den nördlichen bildet
eine niedrige, am Irtysch sandige und an Salzseen reiche Ebene. Der mittlere, von mäßigen Höhenzügen
durchschnittene Teil wird von den Flüssen Ischim, Nura und Sary-su bewässert und eignet sich, obgleich waldlos und auf bedeutende
Strecken steinig, für beständige Ansiedelungen. Hier ist der Mineralreichtum des Gebietes vereinigt, der hauptsächlich in
Gold, Kupfer und Steinkohlen besteht. Der südl. Teil ist eine öde, wasserlose Steppe, die sich von den
Quellen des Sary-su an bis zum Flusse Tschu hinzieht und unter dem Namen Bed-pak-dala bekannt ist. –
2) Akmolinsk, Kreis in der Provinz Akmolinsk, hat 128052,2 qkm mit 125890 E. –
3) Akmolinsk oder Akmoly (kirgis., «Weißes Grab»),
Hauptstadt der Provinz und des Kreises Akmolinsk, wurde 1862 gegründet
und hat (1887) 5530 E., Post und Telegraph.
(Acötes), ein tyrrhenischer Seeräuber, der, als seine Genossen sich an dem in Gestalt eines schönen Jünglings
auftretenden Gott Dionysos vergreifen wollten, diesen zu schützen suchte und deshalb ins Meer geworfen
werden sollte, aber von Dionysos gerettet ward, indem dieser seine Widersacher in Delphine verwandelte.
Dieser Mythus findet
sich dargestellt in einem der Homerischen Hymnen und in Ovids Metamorphosen, vor allem aber (bildlich) am Friese des schönen
choragischen Denkmals des Lysikrates in Athen.
(grch.), ursprünglich die Begleiter des Priesters zum Altar, die Leuchter und Weinkanne trugen.
Nach kanonischem
Recht ist die Verleihung des Charakters als Akoluthen ein Stück der Ordination und zwar die oberste Stufe der vier sog. niedern Weihen.
(S. Ordination und Ordines.)
(grch. akoimētoi, d. i. Schlaflose), Mönche, die Tag und Nacht ununterbrochen
mehr
Gottesdienst hielten, indem sie einander in drei Abteilungen (Chören) ablösten. Ihr Hauptsitz war das 460 oder 463 von Studios
errichtete und nach ihm Studion benannte Kloster bei Konstantinopel. Da sich die in die monophysitischen Streitigkeiten einmischten,
wurden sie 536 mit dem Kirchenbann belegt und verschwanden nach und nach. Aber ihre Einrichtung des Gottesdienstes
(assiduus chorus) fand auch anderwärts Anklang, und im Abendlande schuf 515 der burgund. König Siegmund zu Agaunum (St. Maurice)
einen ähnlichen Verein.