kapitulierte an Mohammed II. - 2) Stadt im asiat.-türk. Wilajet
Aïdin in
Kleinasien, nordöstlich von Smyrna,
in gut bewässerter, fruchtbarer Ebene, in der Mohnbau betrieben wird, hat 6-8000 E. Die Trümmer der alten Stadt
Thyatira,
der nördlichsten in
Lydien, sind hier als Bunnnentröge, Grabsteine und
Straßenpflaster verwendet. Bei
Thyatira, im
Altertum durch seine Purpurwebereien berühmt, in der
Urgeschichte der christl.
Kirche als christl. Gemeinde genannt,
besiegte
KaiserValens 366 den
Usurpator Prokopius,
SultanMurad 1425 den Fürsten von
Aïdin.
BenJoseph,
d. i. Sohn
Josephs, Gesetzes- und Mischnalehrer in
Judäa, lebte um 100 n. Chr.
Die
JugendA.s ist legendenhaft ausgeschmückt. Er war
Schüler des
RabbanGamaliel II., Vorstehers des
Synedriums zu Jamnia, und
die
Gründer der Mischna (s. d.) waren sämtlich
A.sSchüler. Wegen
Teilnahme amAufstandeBar Kochbas wurde er auf
Befehl des
Julius Severus, des Feldherrn Hadrians, 135 grausam hingerichtet. Sein vorgebliches Grabmal bei
Tiberias
wurde jüd. Wallfahrtsort.
Alle ihm zugeschriebenen Werke, namentlich kabbalistischen
Inhalts, sind spätern Ursprungs. Der
RabbiBen in Gutzkows
Tragödie«UrielAcosta» braucht das sprichwörtliche
«Alles schon dagewesen».
(Acis), ein Sohn des Pan
[* 2] und der Nymphe Symaithis, der Tochter des
Flusses Symaithis, liebte
die Nymphe Galateia (s. d.) und wurde von seinem Nebenbuhler, dem Kyklopen
[* 3] Polyphem,
mit einem Felsstück des
Ätnas erschlagen.
Galateia verwandelte das unter dem Felsstück hervorquellende
Blut des Geliebten
in den vom
Ätna
[* 4] ins
Meer sich ergießendenFluß Akis, jetzt Aci.
(engl.
Akyab), birman. Tßit-htwe, Hauptstadt des Distrikts und der Division
Arakan (s. d.) in
Britisch-Birma und
Haupthafen auf der Ostküste derInsel und an der Mündung des Arakanstromes oder Kuladan, 20° 6' nördl.
Br., 92° 56' östl. L., hat eine gesunde und wegen des geräumigen und sichern
Hafens für die Schiffahrt günstige
Lage, (1881) 33 998 E.,
darunter 13 564 Mohammedaner, 12 936 Buddhisten
(Chinesen), 6364
Hindu, 1116
Christen, ist Militärstation
der
Provinz, Sitz des Chief Commissioner und mehrerer europ. Konsuln. Vor 1826, wo es durch
den
Vertrag von Jandabu unter brit. Herrschaft kam, war Akjab nur ein Fischerdorf mit
wenigen Hütten.
[* 6] Mit Kalkutta
[* 7] ist Akjab telegraphisch verbunden.
Der Handel mit
Reis und Petroleum ist sehr bedeutend und nimmt
stets zu.
1)
Kreis
[* 8] im
Süden der russ.
ProvinzBessarabien, mit 74 deutschen
Kolonien, umfaßt nebst dem
KreisBender die Budshakische
Steppe,
bildete früher mit ihm das sog. Tatarische
Bessarabien und hat 8288,1 qkm mit 221 918 E. -2) Akjerman
(Akkerman), früher Aklaba,
russ.
Bjelgorod,
d. i.
Weiße Stadt, Hauptstadt des Kreises und Hafenstadt rechts am Dnjestr-Liman, 19 km
vom schwarzen
Meer, von
Weinbergen umgeben, hat (1835) 41 178 E., Post,
Telegraph,
[* 9] ein altes Genueserfort, um das sich
die krummen
Straßen ziehen, Progymnasium, Lichtfabrikation, Talgschmelzereien, Salinenbetrieb an den Küstenteichen und
Handel mit
Salz,
[* 10] Wein, Fischen,
Talg und
Wolle. Das Dnjestrbassin ist nur 16-20 m tief, weshalb die größern Fahrzeuge 16 km
von der Stadt auf der
Reede bleiben. Die Umgegend von Akjerman zeichnet sich durch
Tabak- und
Weinbau aus. - Auf der
Stelle von Akjerman stand
einst die milesische
KolonieTyras, die den
Achilleus als Ortsheros verehrte. Man fand hier Münzen
[* 11] und
eine
Inschrift, in der
Kaiser Severus die Stadt
Tyras zu einem
Freihafen erklärt. In der
Völkerwanderung wurde der Ort zerstört,
während der Kreuzzüge von den
Venetianern unter dem
NamenMon-Castro neu aufgebaut, im 15. Jahrh. von den Genuesen besetzt, 1484 von
den
Türken und 1770 und 1789 von den
Russen erobert, den
Türken jedoch wieder zurückgegeben, bis er im
Frieden von
Bukarest
[* 12] 1812 an
Rußland kam.
Die zu Akjerman zwischen
Rußland und der
Pforte abgeschlossene Zusatzkonvention zum Frieden von
Bukarest sicherte
Rußland
freie Schiffahrt auf dem
SchwarzenMeere und Sicherheit gegen die Korsaren der
Barbaresken, Errichtung von
Diwans in der Moldau und Walachei, Wiederwählbarkeit der dortigen Hospodare nach ihrer siebenjährigen Regierung, Herstellung
der
VorrechteSerbiens und
Anerkennung der durch eine gemischte
Kommission auszulösenden Privatforderungen der russ.
Unterthanen.
Rußland sollte die von ihm in
Asien
[* 13] besetzten türk. Festungen erhalten. Der Nichterfüllung des
Vertrags von seiten
der
Pforte folgte der
Krieg von 1828.
auch
Acca,
Acco, bei den
FranzosenSaint
[* 14]
Jean d'Acre, Hauptstadt eines Sandschak im asiat.-türk. Wilajet
Beirut,
auf felsiger Anhöhe (42,4 m) im N. der nach Akka benannten
Bucht, dem
Karmel (s. d) gegenüber, hat 9800 meist
moslem. E., einige gut gebaute Häuser und
Bazare, 4 Moscheen (darunter die schöne Dschezzar-Moschee), 4
Kirchen, viele Ruinen
aus dem Mittelalter, einen
Hafen, der von Natur einer der besten der ganzen syr.
Küste, jetzt aber sehr versandet ist,
Handel
und Schifffahrt und ist ein Hauptstapelplatz für die syr.
Baumwolle
[* 15] und Ausmündungspunkt mehrerer Hauptstraßen
aus dem Innern
Syriens. Der Drusenfürst Fachr ed-din ließ den
Hafen im Beginne des 17. Jahrh. aus
Furcht vor feindlichen
Angriffen
verschütten. - Das uralte von jeher in polit. wie militär.
Beziehung ein wichtiger Verbindungspunkt zwischen Europa
[* 16] und
Asien, kommt schon in der
Bibel
[* 17] unter dem
NamenAcco oder
Ako vor
(Richt. 1,31),. und gehörte im
Altertum zu
dem phöniz.
Gebiete von
Tyrus, zeitweilig war es auch den Assyrern unterworfen.
Größere Bedeutung erhielt in der Zeit nach
Alexander d. Gr.,
als die Ptolemäer von
Ägypten
[* 18] die Stadt unter dem
NamenPtolemais zu einer hellenistischen und zum Stützpunkt
ihrer Herrschaft über
Palästina
[* 19] machten. 219 von
Antiochus d. Gr. erobert, blieb sie über hundert Jahre den
Seleuciden unterworfen,
bis sie wieder an
Ägypten kam. Unter der Herrschaft der
Römer
[* 20] hieß sie Colonia
Ptolemaïs. Der
ApostelPaulus fand schon
Christen
dort vor
(Apostelgesch. 21,7);. später wurde Akka christl.
Bischofssitz. Durch die Eroberung der Moslemen 638 wurde der semit.
Name und Charakter der Stadt wieder zur Geltung gebracht.
Bei Beginn der Kreuzzüge suchten sich die
¶
mehr
283 christl. HeerführerA.s zu bemächtigen; doch gelang dies Balduin I. erst SultanSaladin eroberte zwar die Stadt
1187, doch kam sie 1191 wiederum in die Hände der Christen. 1198 entstand in Akka aus der deutschen Spitalbrüderschaft der
Maria der Ritterorden der Deutschherren. Seitdem blieb Akka das Bollwerk der Christen und Sitz der Johanniter,
bis es sich an den Mamlukensultan Melik el-Aschraf von Ägypten ergeben mußte. Doch blieb die Stadt auch unter
ägyptischer, seit 1517 unter türk. Herrschaft der Landungsplatz für die Wallfahrer aus dem
Abendlande.
Seit der Mitte des 18. Jahrh. bis 1832 war der Mittelpunkt einer selbständigen
Herrschaft. Während der Expedition in Ägypten begann Bonaparte, um einen Stützpunkt für seine Operationen in Syrien zu gewinnen, die
Belagerung des Platzes, doch scheiterten mehrere Sturmversuche unter schwerem Verlust für den Angreifer, in dessen Heere zudem
die Pest wütete. Bonaparte mußte die Belagerung21. Mai wieder aufheben und kehrte 15. Juni nach Kairo
[* 22] zurück.
Am ward Akka durch Ibrahim Pascha, den Sohn des Vicekönigs von Ägypten, mit Sturm genommen, jedoch nach einem Bombardement von
der vereinigten engl.-österr.-türk. Flotte wieder erobert und mit ganz Syrien den Türken zurückgegeben.
Seit 1850 wurden die Befestigungen wiederhergestellt.
(Tikkitikki, Wambutti), Zwergvolk Centralafrikas, im Süden der Monbuttu (s. d.), etwa zwischen 2 und 3° nördl.
Br. und zwischen dem Nepoko und dem Oberlauf des Aruwimi (Ituri) wohnend. Die durchschnittliche Körperhöhe der Akka scheint
1,24 bis 1,40 m zu sein, jedenfalls wird 1,50 m nicht überschritten; die Hautfarbe dieses Volks ähnelt
der des schwach gebrannten Kaffees, Haar
[* 23] und Bartwuchs sind schwach entwickelt und wollig. Der Kopf ist groß, der Hals dünn,
der Brustkorb nach oben zu plötzlich und flach verengt, der Bauch
[* 24] übermäßig entwickelt und herabhängend.
Der obere Teil des Körpers mit den langen Armen tritt gegen den untern Teil unverhältnismäßig stark
hervor. Die Hände sind auffallend schlank und zierlich gebaut, dagegen die Füße äußerst plump, nach einwärts gerichtet,
die Beine mit großscheibigen Knien versehen. Dadurch hat der Gang
[* 25] der Akka etwas Watschelndes; jeder Schritt ist von einem Wackeln
begleitet, welches unwillkürlich alle Glieder
[* 26] durchzuckt. Der Kopf mit der kugeligen Schädelwölbung,
dem tiefen Nasensattel, den schnauzenartig vorspringenden Kiefern, den großen, breitgespaltenen, offenen Augen verleiht der
Akkaphysiognomie einen eigentümlichen Charakter. Die geistige Begabung der Akka scheint sehr unbedeutend. Sie sind
boshaft, ein keckes Jägervolk, höchst erfinderisch im Legen von Fallen
[* 27] und Hinterhalten. Ihr einziges
Haustier ist das Huhn. Sie bauen sich unter Bäumen kegelförmige Grashütten, die sie nach Ausbeutung des Jagdgrundes wieder
verlassen. (S. Zwergvölker und Tafel: Afrikanische Völkertypen,
[* 21]
Fig. 10.)