KaisersHumajun geboren. Kaum 13 J. alt, erbte er den
Thron
[* 2] seines
Vaters und regierte zunächst unter der
Vormundschaft
seines
Wesirs, des
Turkmanen Bahram Chan, dann selbständig, schlug die Empörer nieder, zu denen sein eigener
BruderHakim (1579)
gehörte, und dehnte in langen
Kriegen seine Herrschaft über das ganze nördl.
Hindustan, einschließlich
Kaschmir,
[* 3] das heutige
Afghanistan,
[* 4] Gudschrat und die Indusländer aus. Daneben widmete er der innern Befestigung seiner Macht,
der Organisation und
Verwaltung des ausgedehnten
Reichs die aufmerksamste
Sorge und brachte dasselbe auf eine weder vor noch
nach ihm gekannte
Stufe der
Blüte
[* 5] und des Wohlstandes.
Gleich von Anfang an war sein Bestreben darauf gerichtet, die verschiedenen Elemente der
Bevölkerung
[* 6] zu
versöhnen und zu verschmelzen, weshalb er
Hindu wie Mohammedaner gleichmäßig begünstigte und auch den Parsen und
Christen
freie
Übung ihrer
Religion gestattete. Er ließ sogar die
Vertreter verschiedener
Religionen in seinem wunderbaren
Palaste von
Fathpur-Sikri mit Freidenkern und orthodoxen Mohammedanern disputieren und nahm für seine
Person einen
freireligiös-philos.
Standpunkt ein, der ihn schließlich zur Gründung eines neuen
Kultus, «Din-i ilahi», trieb. Seine Duldsamkeit zeigte sich
auch in seiner Verheiratung mit der Tochter des mächtigen Radschputfürsten von Amber (Dschaipur, s. d.),
sowie mit einer armenischen Christin. Dabei bewies er sich als Förderer des
Ackerbaues und des
Handels,
namentlich auch des mit Europäern, und als Freund der Wissenschaften und Künste. Akbar der Große starb 1605; ein
prächtiges Grabmal wurde ihm beim Dorfe Sikandra (s. d.) unweit
Agra, das er zu seiner Residenz erhoben hatte, errichtet.
In der Regierung folgte sein Sohn Salim, mit dem
BeinamenDschahangir. -
Vgl. Neumann, Geschichte des engl.
Reichs in
Asien
[* 7] (2 Bde., Lpz. 1857);
von
Noer,
Kaiser Akbar der Große (Bd. 1,
Leiden
[* 8] 1881; Bd. 2, bearbeitet von G. von Buchwald, ebd.
1885).
Fabrikation von Zucker,
[* 14] ätherischen
Ölen und Essenzen (Romershausensches
Augenwasser), Tuchweberei, Schiffbauerei, Schiffahrt und
Handel, besonders mit Nutzholz.
- Aken, bereits 1217 erwähnt, war 1355-1718 Sitz einer Deutschordens-Komturei.
(spr. éhknßeid),Mark, engl.
Arzt und Dichter, geb. zu Newcastle
[* 15] am
Tyne als Sohn eines
Schlächters,
studierte
Theologie zu Edinburgh, später
Medizin und praktizierte, 1741 in
Leiden promoviert, inNorthampton
und
Hampstead, zuletzt in
London,
[* 16] wo er als Leibarzt der Königin starb. Einige seiner lat. Fachschriften,
z. B. über die
Lymphgefäße (1757) und über die
Ruhr (1764), waren verdienstlich. Von seinen Gedichten war am berühmtesten
«The pleasures of the imagination» (1744; Neudruck von
Barbauld); doch zeigt sich Akenside hier mehr als
Philosoph,
trotz wohlklingender Verse. Die poet. Werke
A.s gab mit
Biographie Dyce (Lond. 1845; Neudruck in der
Aldine
edition 1886) heraus.
-
Vgl. Memoirs of the life and writings of M. Akenside (Lond. 1766);
Bucke, Life, writings and genius of Akenside (ebd. 1832).
(grch.,
d. i. Kopflose) nennt man diejenigen
Mißgeburten, denen der Schädel, die obere
Kopfhälfte, ganz oder fast ganz fehlt (Monstra acephala). Man kann hier verschiedene
Grade unterscheiden. Es giebt
Mißgeburten,
welche nur aus einem Hautsacke mit
Knochen
[* 17] und Fett bestehen; andere, bei denen der Rumpf mehr oder minder vollständig ist,
der
Kopf aber gänzlich fehlt, so daß bis zum
Halse keine
Spur davon vorhanden ist; andere wieder, bei
welchen der Rumpf fast oder ganz vollständig und vom
Kopfe nur einzelne
Teile, wie namentlich
Kiefer und Gesichtsteile sowie
die
Basis der Schädelknochen, aber keine
Spur von
Gehirn
[* 18] vorhanden ist.
Letztere Fälle hat man auch Anenkephalen oder Gehirnlose genannt. Meist finden sich diese
Fehler erster
Bildung bei Zwillingsgeburten, wo der eine
Zwilling den andern in seiner Ausbildung beschränkt hat. Von den Anenkephalen zieht
sich indes eine ununterbrochene
Kette von Formen bis zu den sog.
Mikrokephalen (s. d.), bei welchen das
Gehirn mehr oder minder
unvollständig entwickelt ist, die aber, wenn auch als
Idioten, ein selbständiges Leben führen können.
1)
Amt in
Norwegen,
[* 20] benannt nach der bei Kristiania
[* 21] am Eingänge zum
Hafen gelegenen Festung
[* 22] Akershus, breitet
sich um die innere Hälfte des Kristianiafjord aus, hat 5321 qkm, (1891) 100 427 E., schön bewaldete
Berge, die im Norden
[* 23] nach Hedemarken zu bis 725 m aufsteigen, und fruchtbare, gut bewässerte Ebenen und
Thäler.
Der Ackerbau gewährt einen bedeutenden
Überschuß zurAusfuhr;Viehzucht
[* 24] und Waldwirtschaft sind wichtig, der
Bergbau
[* 25] unbedeutend. Die 115 Sägemühlen
des
Amtes beschäftigen (1885) 1245
Arbeiter.
Fabrikanlagen sind im
Amte Akershus vielfach vorhanden, besonders in der Nähe von Kristiania. Den Verkehr vermitteln die Eisenbahnen
von Kristiania nach Eidsvold und Kongsvinger (zusammen 227 km), die Landstraßen (1885: 1677 km) und
der
Glommen mit seinem schiffbar gemachten Nebenfluß Vormen. Das
Amt zerfällt in drei Vogteien:
Aker und Follo,
Nedre-Romerike
und Ovre-Romerike. Die Landeshauptstadt Kristiania bildet ein für sich bestehendes Gemeinwesen innerhalb des
Amtes Akershus. - 2)
Festung im
Amte Akershus mit
Arsenal und
Strafanstalt für schwere Verbrecher, schon 1308 in der norweg. Geschichte
genannt, wurde von König
Hakon VII. (1355-80) und von
Christian IV. erweitert und diente mehrfach (z. B. der Unionskönigin
Margareta) als fürstl. Residenz.
1) Akhissar oder
Kroja, Stadt und Festung im europ.-türk. Wilajet
Skutari, 35 km nordöstlich von
Durazzo, hat 6000 E., Leder-
und Waffenfabriken sowie
Handel mit Knoppern. Die auf einem Felsen gelegene, mit
Mauern und
Türmen umgebene Citadelle stammt
vom Jahre 1338, wo
Karl Thopie, Herr von
Skutari, den alten illyr. Ort Croias wieder befestigte. Seit 1443 war der Ort Residenz
und Waffenplatz
Skanderbegs, wurde aber 1466 und 1477 von den
Türken belagert und
¶
mehr
kapitulierte an Mohammed II. - 2) Stadt im asiat.-türk. Wilajet Aïdin in Kleinasien, nordöstlich von Smyrna,
in gut bewässerter, fruchtbarer Ebene, in der Mohnbau betrieben wird, hat 6-8000 E. Die Trümmer der alten Stadt Thyatira,
der nördlichsten in Lydien, sind hier als Bunnnentröge, Grabsteine und Straßenpflaster verwendet. Bei
Thyatira, im Altertum durch seine Purpurwebereien berühmt, in der Urgeschichte der christl. Kirche als christl. Gemeinde genannt,
besiegte KaiserValens 366 den Usurpator Prokopius, SultanMurad 1425 den Fürsten von Aïdin.