«Abriß der Geschichte
Rußlands» (in armenischer
Sprache,
[* 2] Vened. 1836),
«Geschichte des Ottomanischen
Reichs» (armenisch, 2 Bde.,
ebd. 1841). Auch war er Mitarbeiter an Auchers großem armenischen Wörterbuch. - Sein jüngerer
Bruder,
Iwan Konstantinowitsch
Ajwasowskij, geb. zu Feodosia, trat 1833 in die
PetersburgerAkademie, wurde
Schüler Tanneurs und des
Schlachtenmalers Sauerweid, lebte längere Zeit in
Italien,
[* 3]
Spanien
[* 4] und
Frankreich und seit 1847 als Hofmaler und Professor
in Feodosia.
Bilder von ihm sind: der Sonnenaufgang auf dem
SchwarzenMeere, das Chaos, die
Sündflut (die beiden letztern in der
Eremitage zu
Petersburg),
[* 5] die Häfen des
Baltischen und des
SchwarzenMeers,
Bombardement von Feodosia durch
die
Türken,
Sturm auf dem Asowschen
Meere. In seinen Bildern sucht er große
Momente, namentlich Seestürme in effektvoller,
breiter Behandlung, doch etwas glasigem
Tone festzuhalten.
(«Hinabsteig»,»Steig») oder Akabet el-Masrieh,
türk.-arab. Hafenort und Kastell (Kalaat el-Akabah) östlich an der äußersten
Spitze des
Bahr el-Akabah oder
Meerbusens von
Akabah, des nordöstl.
Arms des
RotenMeers, und am Südende des
Wadiel-Arabah (Araberthals), das gegen Norden
[* 6] zum
TotenMeere führt.
Der kleine ummauerte Ort ist Vereinigungspunkt der Pilger und Karawanen aus
Ägypten
[* 7] und
Syrien und hat
etwas
Handel. In der Nähe sind Reste der uralten Hafenstadt der Edomiter oder Idumäer im Peträischen
Arabien, Aila oder
Älana (s. Elana), wonach der Meeresarm der Älanitische
Meerbusen hieß.
hieß (angeblich nach einem athen. Lokalheros Akademos oder Hekademos) ein 2 km
nordwestlich von
Athen
[* 8] gelegener Platz, der von
Hipparch, dem
Sohne des
TyrannenPisistratus, mit einer
Mauer
umgeben und zu einem Gymnasium bestimmt, von Cimon durch Herbeiführung von Wasser und Anpflanzung zahlreicher
Bäume verschönert
wurde.
Außer Spaziergängen und
Anlagen für gymnastische Zwecke enthielt die der
Athene
[* 9] geweihte Akademie zahlreiche
Altäre und
Heiligtümer verschiedener Gottheiten.
Sie wurde der Lieblingsaufenthalt des
Plato, der sich hier mit seinen
Schülern zu unterreden oder ihnen Vorträge zu halten
pflegte. Dann kaufte er einen
Garten
[* 10] in der Nähe jenes Gymnasiums an, auf
den derName der Akademie überging und der ganz den Zwecken
der
Platonischen Hochschule (s.
Plato) gewidmet war. Er verblieb ihr fast ein Jahrtausend lang,
bis in die
Zeit Justinians. Von ihm heißt die Schule selbst die akademische oder schlechtweg die Akademie. Das Jahr 387
v. Chr. gilt als ihr
Gründungsjahr.
Die Einrichtung selbst hat man sich nicht im engsten
Sinne als Schule zu denken, es war mehr eine Art
Genossenschaft zu gemeinschaftlicher Forschung, mit Ämtern, Kulten und Festen. Der
Besitz des
Gartens wurde vom jedesmaligen
Schuloberhaupt testamentarisch mit Zubehör
(Bibliotheku. dgl.) nicht der gesamten Genossenschaft oder einem bestimmten Nachfolger,
sondern einem engern
Kreise
[* 11] von Genossen überwiesen, mit der Pflicht, das Ganze zu erhalten und weiter zu
vermachen; dieser engere
Kreis
[* 12] wählte dann den neuen Scholarchen (Schulführer).
Die Akademie hatte wechselnde
Schicksale. Die ersten Nachfolger
Platos, die man unter dem
Namen der Alten Akademie zusammenfaßt (Speusippus,
Xenokrates,
Polemo, Krantor), blieben so ziemlich in seinen
Bahnen, dann aber kam in der
Mittlern Akademie (mit
Arcesilaus) eine skeptische
Richtung auf, die auch von der
Neuen Akademie (seit
Karneades) festgehalten wurde. Manche zählten noch eine vierte
(von
Philo) und eine fünfte (von
Antiochus gegründet); sie kehrte zu einem entschiedenen Platonismus nicht ohne stoische
Zuthaten zurück.
Medizinisch-chirurgische, für das Militär, s.
Bildungsanstalten, ^[= militärärztliche. Die unter dem Namen militärärztliche B. in Berlin bestehenden Anstalten ...] militärärztliche.
in der Bedeutung von Gelehrtenvereinen zur Förderung der Wissenschaft, sind entweder
Privatanstalten, sog. freie Akademien, oder vom
Staate gegründete und unterhaltene öffentliche Anstalten. Beide stimmen darin überein,
daß sie die Wissenschaft nicht in Rücksicht auf praktische Zwecke, sondern um ihrer selbst willen Pflegen wollen.
Akademien.
Allgemeine und ältere
Entwicklung.
Die ersteAkademie in diesemSinne war das von
Ptolemäus II. geschaffene
Museum zu
Alexandria (s. Museum). Als Zeichen des geistigen Aufschwungs, den die mohammed.
Gesellschaft im 2. Jahrh. der Hidschra nahm, finden sich, namentlich in
Basra, freie
Vereinigungen von Gelehrten, Denkern und
Schöngeistern, von denen dauernde Anregung in die weitesten
Kreise drang. Die aufAlkuinsRat von
Karl d. Gr.
gegründete
Akademie ging nach des erstern
Tode wieder ein.
Während der folgenden Jahrhunderte findet sich keine
Spur einer
Akademie im
Abendlande; Wissenschaft und Gelehrsamkeit hatten
sich in die Klöster geflüchtet. Die von
Brunetto Latini gestiftete
Akademie der schönen Künste zu
Florenz
[* 13] (1270), die von
KönigFriedrich II. von
Sicilien 1300 zu Palermo
[* 14] begründete Gesellschaft zur Pflege der ital.
Poesie,
die 1323 zu
Toulouse
[* 15] gebildete
Académie des
jeux floraux waren nur der Pflege der
Dichtkunst gewidmet. Erst mit dem Wiederaufleben
der klassischen
Studien entstanden seit Mitte des 15. Jahrh. in
ItalienVereine gelehrter
Männer mit humanistischerTendenz,
zuerst die 1433 vonAnt. Beccadelli aus Palermo in Neapel
[* 16] begründete
Akademie, die von Laurentius
Valla und besonders von G.
Pontano gehoben und deshalb gewöhnlich Academia Pontaniana genannt ward.
Wichtiger war jedoch die Academia Platonica in
Florenz, die, um 1474 von
Lorenzo de' Medici gestiftet, Marsilius Ficini, Pico
della Mirandola, Machiavelli,
Angelo Poliziano zu ihren Mitgliedern zählte, sich aber 1521 auflöste.
Sie beschäftigte sich mit Platonischer
Philosophie, mit
Veredelung der ital.
Sprache, dem
StudiumDantes und diente vielen andern
Vereinen dieser Art, die sich im Lauf des 16. Jahrh. in allen größern
StädtenItaliens
[* 17] bildeten, zum
Muster.
Vorzugsweise derReinigung und
Veredelung der ital.
Sprache widmete sich die 1582 gegründete Academia della
Crusca (s. Crusca). Das
Studium der Naturwissenschaften verfolgte die 1560 zu Neapel gestiftete Academia secretorum naturae,die
jedoch bald durch die
Kirche unterdrückt wurde. Unter die Nachahmungen derselben gehört die Academia de' Lincei zu
Rom,
[* 18] 1603 gestiftet,
mehrfach eingegangen, seit 1870 königl.
Institut. Außerdem ist zu nennen die Academia antiquaria zu
Rom, die 1498 von Pomponius Lätus ins Leben gerufen, von Papst
Paul II. aber wegen Ketzerei und heidn. Gesinnung verfolgt
wurde und sich 1550 auflöste, sowie die philol.
Akademie, die, von
Aldus Manutius¶
mehr
(s. d.) 1495 zu Venedig
[* 20] gestiftet, sich um die kritische Herausgabe der alten Klassiker große Verdienste erwarb. Alle die
zahlreichen Vereine der Art in Italien waren freie Akademien. Mit den humanistischen Studien gelangten die Akademien auch in die Länder des
übrigen Europa.
[* 21] So begründete Joh. Clem. von Dalberg auf Veranlassung von
Konrad Celtes 1490 die kaiserl. Sodalitas Celtica oder Rhenana zu Worms,
[* 22] und um dieselbe Zeit (1490) Konrad Celtes selbst die
Sodalitas literaria Danubiana, die 1498 nach Wien
[* 23] verlegt ward. Während die Crusca in den deutschen Sprachgesellschaften des 17. Jahrh.
Nachahmung fand, dienten die den Naturwissenschaften gewidmeten Vereine der Royal Society of London
[* 24] und
in Deutschland
[* 25] der Leopoldinisch-Karolinischen Akademie zum Vorbild.
In Frankreich gelangte der BegriffAkademie zu einer eigenartigen bedeutsamen Ausbildung, indem hier Richelieu 1635 eine um 1680 gegründete
Privatgesellschaft in eine nationale Anstalt, die Académie française (s. Französische Akademie) verwandelte, die später
mit ihren Schwesteranstalten zusammen den NamenInstitut de France (s. d.) erhielt. Dieses vom Staate glänzend
unterhaltene, aber auch von Regierung und Hof
[* 26] beherrschte Nationalinstitut hat einen tiefeingreifenden Einfluß auf die Entwicklung
der sog. klassischen Litteraturepoche Frankreichs ausgeübt.
Nach dem Vorgange in Paris
[* 27] wurden auch in den Hauptstädten der meisten übrigen europ. Staaten Akademien errichtet, von denen sich
einige ebenfalls zu nationalen Centralinstituten gestaltet haben, wie die zu Madrid,
[* 28] Lissabon,
[* 29] Stockholm,
[* 30] Petersburg. In England,
Italien und Deutschland ist es zu solchen Nationalinstituten nicht gekommen, weil hier teils die staatlichen Verhältnisse,
teils die eigentümliche Entwicklung des wissenschaftlichen Geistes die Centralisation verhindern. In Deutschland ist wesentlich
den Universitäten, neben ihrem Lehrberufe, auch die Pflege und Fortbildung der Wissenschaft geblieben,
und die von den einzelnen Staaten gestifteten Akademien konnten schon darum nicht so einflußreich werden.
In der Organisation folgt ein Teil der Akademien dem Vorbilde der Pariser, andere, wie namentlich die deutschen, schlagen einen selbständigern
Weg ein. Die deutschen Akademien zerfallen in der Regel in zwei oder drei Klassen, von denen wenigstens eine
für die mathem. und Naturwissenschaften, die andere für Philosophie, Philologie und Geschichte bestimmt ist. Die Arbeiten
der Mitglieder werden in regelmäßigen Versammlungen vorgelesen und in den Verhandlungen, Berichten, Abhandlungen oder Denkschriften
(lat. Acta, Commentarii; ital. Atti, Memorie; franz.
Mémoires; engl. Transactions) der Akademien abgedruckt. Kürzere Vorträge, Berichte über die Sitzungen, Korrespondenzen u. dgl.
werden zeitschriftartig dem Publikum durch Sitzungsberichte oder Monatsberichte (franz. Bulletins, Comptes rendus; engl. Proceedings)
mitgeteilt. Mehrere Akademien bezeichnen sich als «Gesellschaften der Wissenschaften»
(z. B. in Leipzig).
[* 31] -
1) Die Kaiserlich Leopoldinisch-Karolinische Deutsche
[* 32] Akademie der Naturforscher, die von dem ArztBausch in Schweinfurt
[* 33] als Academia naturae curiosorum gestiftet, von Leopold I. 1687 zur Sacri Romani Imperii Caeserea-Leopoldino-Carolina naturae
curiosorum erhoben, von Karl VII. 1742 bestätigt wurde,
daher die Doppelbezeichnung. Der Sitz der Akademie
wechselt mit dem Wohnort des Präsidenten und ist gegenwärtig (1895) Halle.
[* 34] Die Schriften der Akademie erschienen unter mehrfachen
Titeln: «Miscellanea curiosa ... sive Ephemerides germanicae» (1670-1706),
2) Die Akademie der Wissenschaften zu Berlin,
[* 35] 1700 auf Anregung und nach dem PlaneLeibniz' von König Friedrich I. gestiftet,
jedoch erst 1711 als «Societät der Wissenschaften» eröffnet. Leibniz war ihr erster Präsident. 1744 ward
die Akademie durch Friedrich d. Gr. als Königliche
[* 36] Akademie der Wissenschaften unter Vorsitz von Maupertuis mit neuem Glanze
eröffnet. Gemäß der Umgestaltung, die sie 1812 durch Friedrich Wilhelm III. erfuhr, bezweckt sie die «Prüfung des Vorhandenen
sowie weitere Forschung auf dem Gebiete der Wissenschaft», nach dem neuen Statut vom 28. März «die Förderung
und Erweiterung der allgemeinen Wissenschaften ohne besondern Lehrzweck».
Sie zerfällt in zwei Klassen mit vier Sektionen (für mathem., physik., philos. und histor.-philol. Wissenschaften). Die
Mitglieder teilen sich in ordentliche, auswärtige, Ehren- und korrespondierende Mitglieder. Die Akademie giebt «Abhandlungen»
(bis 1830 «Mémoires» und «Nouvelles Mémoires») und «Sitzungsberichte» (bis 1881 «Monatsberichte»)
heraus. Von den Werken, die unter ihrer Mitwirkung und mit ihrer Unterstützung erschienen, sind besonders das «Corpus
inscriptionum graecarum» (seit 1828),
das «Corpus inscriptionum latinorum» (seit 1863),
das «Corpus inscriptionum atticarum»
(seit 1873) und die «Monumenta Germaniae historica», die Werke Friedrichs d. Gr., die Kommentare zu Aristoteles
hervorzuheben.
3) Die Königliche Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen,
[* 37] begründet 1751, neu organisiert 1770, steht in
naher Verbindung mit der Universität und giebt «Abhandlungen» (bis 1837 «Commentationes») und «Nachrichten»
heraus. Unter ihrer Aufsicht erscheinen ferner die «Göttingischen gelehrten Anzeigen».
4) Die Königlich BayrischeAkademie der Wissenschaften und Generalkonservatorium zu München,
[* 38] 1759 vorzugsweise
für Geschichte gestiftet, welchen Beruf sie durch die Herausgabe der «Monumenta Boica» bethätigte. Die
Anstalt erhielt indes 1807 einen Erweiterten Wirkungskreis, 1827 ihre gegenwärtige Verfassung und zerfällt seitdem in drei
Klassen (philos.-philol., mathem.-physik. und histor. Wissenschaften). Mit ihr in Verbindung steht (seit 1852)
eine naturwissenschaftlich-technische und (seit 1858) eine histor. Kommission (s. Historische Vereine), welche beide auch litterarisch
thätig sind. Die Akademie selbst veröffentlicht «Denkschriften», «Abhandlungen» und «Sitzungsberichte», 1835-60 auch «Gelehrte
Anzeigen».
5) Die Königlich Sächsische Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig, gegründet, in zwei Klassen, eine mathematisch-physikalische
und eine historisch-philologische geteilt, veröffentlicht «Abhandlungen» (bis 1895 34 Bde.) und «Berichte»
(je 47 Bde.). In Beziehung zu ihr steht die 1768 gestiftete, 1771 ins Leben getretene Fürstlich Jablonowskische Gesellschaft
der Wissenschaften, die
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