scarlet leaf and other poems» (1865) und «Songs without
music» (1882; 3. Aufl. 1889),
bei manchen Anklängen an Shelley und
Tennyson, ein selbständiges
Talent, besonders für erzählende
und Balladenpoesie bekunden. Aïdé lieferte auch eine Reihe beliebter Lieder für den Salon und die
Romane «Rita» (1859),
«Passages in the
Roman life
of a lady in 1814-1816» (2. Ausg. 1887; deutsch von
Becher
[* 2] u. d. T. «Imogen», Stuttg.
1890),
«The Cliff mystery» (1888),
«A voyage of discovery» (2 Bde.,
1892). Aïdé behandelt mit Vorliebe ungewöhnliche psychol. Probleme des Gesellschaftslebens, die er spannend entwickelt,
ohne sich in sensationelle Unwahrscheinlichkeit und Übertreibung zu verlieren. Gut gelingt ihm die
Darstellung
ital. (z. B. in
«Carr of Carylon») und deutscher Zustände. Mehrere Werke erschienen zuerst in den Zeitschriften
«All the year
round» und
«Fraser'sMagazine». Das Dramolet «Incognito» (1888)
wurde in
London
[* 3] mit Beifall aufgeführt.
etleciel t'aidera (frz., «hilf
dir selbst, so wird dir der Himmel
[* 4] helfen»). Mit diesem
Wahlspruche bildete sich in
Paris
[* 5] 1824 eine Gesellschaft
zur Wiederbelebung polit. Interessen unter dem
Volke und für gesetzmäßigen
Widerstand gegen die Ultraroyalisten. Sie wurde
von einigen sog. Doktrinärs (s. d.), meist Redacteuren
des «Globe», gegründet und die Leitung einem anfangs aus 14, nachher aus 12
Personen bestehenden
Ausschusse
anvertraut, dessen Mitglieder u. a. die Mitarbeiter des «Globe»:
Rémufat, Duchâtel,
Duvergier de Hauranne,
Dejean, Dubois, Montalivet,
Thiers,
Mignet und die Republikaner
Carrel,
Cavaignac,
Bastide,
Thomas, Marchais waren. Als der «Globe» eingegangen war, wurde der
«National» ihr Organ. Durch die Thätigkeit des
Vereins kam es 1827 zu liberalen
Wahlen und 1830 zur Opposition
der 221
Abgeordneten. (S.
Frankreich, Geschichte.) Nach der Julirevolution nahm die Gesellschaft einen demokratischen Charakter
an, trat in Opposition gegen die Regierung und löste sich 1832 freiwillig auf.
1)
Türk. Wilajet in
Kleinasien, umfaßt den südwestl.
Teil der Halbinsel, das alte
Lydien, Karien und das
westl. Lycien, hat 45000 qkm, (1888) 1 390000 E. und zerfällt in
die 5 Sandschaks Aïdin, Ismir (Smyrna), Saruchan, Denizlü und Mentesche. - 2) Sandschak im Wilajet Aïdin, das
Gebiet des untern Mäander
[* 6] umfassend, produziert
Oliven und
Trauben in reicher Fülle, vorzüglich aber
Feigen, wovon jährlich 250000
Pfd. über Smyrna ausgeführt werden. - 3) Hauptstadt (Aïdin oder
Aïdin Güzelhissar) des Sandschaks und Wilajets, 90 km südöstlich von Smyrna, 7 km vom rechten Ufer des Mäander,
am kleinen, diesem zuströmenden Flüßchen Tschakürlü und am Fuße des Messogis, auf dem die Ruinen des alten Tralles
liegen, ist Sitz eines Paschas, der gewöhnlich die Feigenernte aufkauft und für seine
Rechnung nach
Smyrna schickt, hat 35000 E. (zwei Drittel Mohammedaner), schöne Moscheen,
Bazare, Baumwollhandel, Fabrikation geschätzter
gelber
Maroquins und ist durch die 130 km lange Ottoman-Eisenbahn mit Smyrna verbunden.
(Äetes), Sohn des Helios
[* 7] und
der
Perse oder Persëis
(d. i. der Mondgöttin),
Bruder der Kirke
und Pasiphaë,
Vater der
Medeia, Chalkiope und des
Absyrtos, König von
Korinth
[* 8] und später von Kolchis
(Aia, s. d.), wohin er
nach korinth.
Sage ausgewandert sein soll.
Als Fürst von Kolchis spielt Aietes eine wichtige Rolle in der Sage vom
Goldenen Vließ
und vom Argonautenzuge (s.
Argonauten).
(Ägäon), in der Mythologie der alten Griechen einer der drei
Hekatoncheiren (s. d.). Nach
Homer führte Aigaion bei
den
Göttern den
NamenBriareos, den er auch sonst neben und an
Stelle von Aigaion führt. Als einst
Poseidon,
[* 9] Hera
[* 10] und
Athene
[* 11] den Zeus
[* 12] fesseln wollten, rief
Thetis den Aigaion aus denTiefen des
Meers zu Hilfe, indem sie seine
Fesseln löste. Aigaion ist
die mythische Versinnbildlichung des tosenden
Meers und der andrängenden Wogen, in denen die Alten die
Ursache des
Erdbebens
erblickten. Er wird deshalb auch als
Titane oder als
Gigant
[* 13] bezeichnet und von einigen unter den
Ätna
[* 14] versetzt, wo er feuerhauchend
sich in
Fesseln windet. - Vgl. Maxim. Maver, Die
Giganten und
Titanen (Berl. 1887).
1) Pfarrdorf in der österr. Bezirkshauptmannschaft und dem Gerichtsbezirk
Salzburg,
[* 15] 5 km südöstlich von
Salzburg, an der
Linie
Salzburg-Wörgl der Osterr. Staatsbahnen,
[* 16] hat (1890) 240, als Gemeinde 1796 E., Schloß des Fürsten
Schwarzenberg mit
schönem
Park (18. Jahrh.) und kleines Mineralbad. Von dem zu Aigen gehörigen Orte Parsch
(seit 1887 große Kuranstalt) führt eine 4,5 km lange Zahnradbahn auf den Gaisberg (s. d.)
und eine Dampfstraßenbahn nach
Salzburg (s. d.). - 2) Markt in der Bezirkshauptmannschaft Rohrbach,
links vom
Großen Mühlbach am Fuße des
Böhmerwaldes, an der Linie
Urfahr-Aigen-Schlägl (58 km) der Österr.
Mühlkreisbahn, hat (1890) 1699, als Gemeinde 2002 E.,
Bezirksgericht (10 336 E.) und Leinenindustrie. Nahebei die Prämonstratenserabtei
Schlägl (13. Jahrh.) mit got.
Kirche,
Bibliothek und alter Obstbaumschule.
(Ägeus), in der attischen Sage Enkel des
Kekrops
[* 17] und Sohn des
Pandion und der Pylia, der
Tochter des Königs Pylas in Megara, wohin sich
Pandion, von den Metioniden aus
Athen
[* 18] vertrieben, geflüchtet hatte. Nach dem
Tode seines
Vaters eroberte Aigeus mit Hilfe seiner
BrüderAthen wieder. Seine dritte Gattin
Aithra (s. d.), die Tochter des
Pittheus,
Königs von
Trözene, gebar ihm den
Theseus (s. d.). Als dieser, um den Minotauros zu töten,
nach
Kreta zog, versprach er dem
Vater, im Fall das Unternehmen gelänge, bei seiner Rückkehr ein weißes Segel statt des
schwarzen, welches das Schiff
[* 19] führte, aufzuziehen. Da
Theseus dies vergaß, stürzte sich der
Vater, in der Meinung, sein
Sohn sei umgekommen, ins
Meer, das hiervon den
Namen des Ägäischen erhalten haben soll. Aigeus ist ähnlich
wie
Aigaion (s. d.) ursprünglich dem
Poseidon verwandt.
(Ägisthus), in der griech. Sagenpoesie der Sohn des
Thyestes (s. d.), des
Bruders des
Atreus. Nach der
Darstellung
der tragischen Dichter war seine
Mutter Pelopiades
Thyestes eigene Tochter, und Aigisthos wurde von dieser gleich
nach der
Geburt ausgesetzt, aber von Hirten aufgefunden und durch eine Ziege (aix) gesäugt, wovon auch der
Name kommen soll.
Er wurde aber später von
Atreus, der sich mit Pelopia vermählt hatte, erzogen.
Als er auf Geheiß des
Atreus den
Thyestes töten
wollte, erkannte an seinem Schwerte
Thyestes den Sohn, aber auch Pelopia darauf in ihrem eigenen
Vater
den
Vater ihres
¶
mehr
Sohnes. Aigisthos erschlug nun seinen Oheim, den Atreus, und setzte sich mit seinem Vater in Besitz des Königreichs von Mykenä,
[* 21] aus
welchem sie später durch Agamemnon wieder verdrängt wurden. Während des letztern Abwesenheit vor Troja
[* 22] verführte Aigisthos dessen
Gattin Klytaimnestra und ermordete dann nach Homer den von Troja zurückkehrenden Gatten, während bei den
Tragikern dies Klytaimnestra thut. Sieben Jahre herrschte nun Aigisthos über Mykenä, bis im achten Agamemnons Sohn Orestes ihn erschlug.