259 Die Flügel der
Insekten
[* 2] sind denen der Wirbeltiere ausschließlich analog, aber oberseitlichen Körperanhängen der Ringelwürmer
homolog. In der Mathematik bedeutetet Ähnlichkeit,
[* 3] z.B. gewisser
[* 1]
Figuren, die
Gleichheit der Verhältnisse, während die
Größen selbst,
die in diesen Verhältnissen stehen, verschieden sind, Dreiecke z.B. sind ähnlich, wenn die entsprechenden Winkel
[* 4] einander
gleich sind. Sind auch die Seiten gleichgroß, so sind die Dreiecke kongruent (s.
Kongruenz). Das Zeichen für die Ähnlichkeit ist ~.
von den Klassikern vielfach
Ahndung geschrieben, die
Vorstellung eines zukünftigen Ereignisses, in
Verbindung
mit dem
Glauben an den Eintritt desselben, oder allgemein: eine undeutliche, unsicher begründete Erkenntnis, welche wegen
ihrer
Unmittelbarkeit als besondere Eingebung geschätzt wird. In ähnlichem
Sinne ist auf philos. Gebiete von F. H. Jacobi
die
«Ahndung» als ein Vermögen der Empfindung des
Übersinnlichen aufgefaßt worden, das eine unmittelbare Erkenntnis vom
Wesen der Dinge
an sichgebe. Fries lehrt, unser
Wissen begreife nur die Erscheinungen, an die Existenz
der Dinge
an sich müßten wir glauben, von dem Zusammenhange beider könnten wir nur etwas ahnen. –
Beispiele der Ahnung als der dunkeln Regungen des Seelenlebens bieten
Schuberts«Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft»
(4. Aufl.,
Dresd. 1840),
und «Geschichte der Seele» (5. Aufl.,
Stuttg. 1878).
(AcerL.), Pflanzengattung aus der Familie der
Aceraceen (s. d.) mit gegen 50 in der nördlich gemäßigten Zone
einheimischen
Arten. Es sind
Bäume mit meist handförmig gelappten
Blättern, in
Trauben oder
Trugdolden gestellten, gewöhnlich
grünlichgelb gefärbten
Blüten und doppelt geflügelten (mit zwei gegenständigen, häutigen Fortsätzen
versehenen), zur Reifezeit in zwei einsamige
Teile zerspaltenden
Früchten. In
Deutschland
[* 6] sind drei
Arten heimisch: der
Bergahorn,
weißer oder gemeinerAhorn
(AcerpseudoplatanusL.), mit großen, stumpflappigen
Blättern und hängenden, nach dem Laubausbruch
sich entwickelnden Blütentrauben, der
Spitzahorn
(AcerplatanoidesL.) mit großen, spitzlappigen
Blättern und
in aufrechten
Trugdolden vor dem Laubausbruch erscheinenden
Blüten; und der Feldahorn oder
Maßholder
(AcercampestreL.) mit
kleinen, stumpflappigen
Blättern und aufrechten
Doldentrauben, die mit den
Blättern hervorkommen.
Die beiden ersten
Arten erwachsen zu
Bäumen von 20 bis 30 m Höhe, während die dritte am häufigsten strauchartig vorkommt
und als
Baum nur selten über 15 m hoch wird. Die Abbildung auf
TafelLaubhölzer:
WaldbäumeI,
[* 1]
Fig. 1,
zeigt einen
Bergahorn als
Baum, außerdem von dieser Art: 1 Zweigspitze mit
Blatt
[* 7] und Blütentraube, 2 und 3 fruchtbare
Zwitterblüten,
letztere nach Hinwegnahme der
Kelch- und Kronenblätter, 4 männliche
Blüte,
[* 8] 5 Querdurchschnitt des
Fruchtknotens, 6 Flügelfrucht, 7
Teil
derselben in natürlicher
Größe, links geöffnet, mit darinliegendem Samen,
[* 9] 8 herausgeschältem
Keimling, 9 quer in der
Richtunga b von 8 durchschnittenen Samen, 10 Triebspitze im Winterzustand mit
Knospen,
[* 10] 11 Keimpflanze mit entwickelten Kotyledonen
k
k und ersten
Blättern.
Der
Bergahorn bewohnt namentlich dieGebirge des mittlern und südl. Europas, steigt im Harz, im
Erzgebirge
bis 600
m, in den
BayrischenAlpen
[* 11]
bis 1500 m hoch. Der
Spitzahorn gehört mehr dem nördl. Europa
[* 12] an, gedeiht aber nicht in
so hochgelegenen
Strichen, wie der
Bergahorn, im Norden
[* 13] dagegen vortrefflich, selbst in morastigen Niederungen (z.B. russ.
Ostseeprovinzen). Der ebenfalls weitverbreitete Feldahorn ist eine Holzart der Ebene oder des Hügellandes;
er steigt in Südbayern z.B. höchstens bis 800 m, den eigentlichen
Alpen fehlt er ganz.
Alle drei Ahorn sind wegen ihres festen, gelblichweißen Holzes von Tischlern,
Drechslern, Instrumentenmachern, Schnitzern u.a.
sehr geschätzt; namentlich ist das oft sehr schön gemaserte, braun geflammte Holz
[* 14] des Feldahorns für
musikalische
Instrumente sehr gesucht. Forstlich sind die Ahorn deshalb von Bedeutung, bilden aber nirgends größere, reine
Bestände, sondern kommen nur in Vermischung mit andern Holzarten vor.
Ihre Fähigkeit, sehr kräftige
Stockausschläge zu treiben,
macht sie sehr geeignet für
Nieder- und Mittelwald, namentlich den Feldahorn, der überdies vorzüglich
den Heckenschnitt verträgt. – In deutschen Gärten und Promenadenanlagen werden verschiedene ausländische
Arten als Zierbäume
angebaut, z.B.
AcerstriatumL. aus Nordamerika
[* 15] wegen seiner weißgestreiften Rinde; der südeurop.
AcermonspessulanumL. mit stumpf dreilappigen
Blättern;
der russ.
AcertataricumL. mit ganzen
Blättern, der sehr widerstandsfähig gegen ungünstige
Witterungseinflüsse ist;
der mit gefiederten
Blättern versehene eschenblätterige Ahorn,
AcernegundoL.(Negundofraxinifolium
Nutt.) aus Nordamerika, welcher
Art meist die in Gärten häufig vorkommenden
Abarten mit weißgelben oder weiß gescheckten
Blättern angehören;
der westamerik.
Acerdasycarpum Ehrh.,
der in seiner
Heimat am
Ohio zu riesigen
Bäumen erwächst, bei uns sich vorzüglich zu
Alleen eignet und
auch forstliche Beachtung verdient;
der ihm verwandte, aber nicht so hoch werdende amerik.
AcerrubrumL.; endlich der ebenfalls
nordamerikanische, dem
Spitzahorn nahe stehende Zuckerahorn
(AcersaccharinumWangh.,nigrumMich.), aus dessen Saft in den
Hinterländern Nordamerikas Zucker
[* 16] gewonnen wird.
ein brasil.
Baum aus der Familie der
Apocynaceen (s. d.),
Thevetia Ahovai DC.,
(CerberaAhovaiL.). Seine
Samen enthalten wie alle übrigen
Teile ein sehr heftiges
Gift. Selbst das Holz betäubt die Fische,
[* 17] wenn es in das Wasser
geworfen wird, und kann wegen seines unerträglich übeln
Geruchs nicht einmal als Feuerungsmaterial gebraucht
werden. Die harten, dreikantig geformten Schalen der
Nüsse dieses
Baums werden von den Indianern zur Verfertigung von Klappern
und Schellen benutzt, woher der
Name «Ahovai», d. h.
Schellenbaum, kommt. Die GattungThevetiaL., mit sieben
ArtenAmerika
[* 18] von
Mexiko
[* 19] bis
Paraguay
[* 20] bewohnend, umfaßt kahleBäume und
Sträucher mit einnervigen oder zart fiedernervigen
Blättern und ansehnlichen gelben, in armblütigen
Trugdolden stehenden
Blüten.
linker Nebenfluß des Rheins im preuß. Reg.-Bez. Koblenz,
[* 21] entspringt als
Kleine Steinpütz 469 m hoch in der Eifel unweit
Blankenheim, durchfließt in vielfachen Windungen und vorherrschend
nordöstl.
Richtung in reißendem Laufe ein 89 km langes, größtenteils enges und tiefes, sehr malerisches
und weinreiches
Thal
[* 22] und mündet unterhalb
Sinzig in den Rhein. Das obere
Thal ist einförmig
¶
mehr
und öde. Das Ahrthal liefert treffliche Weine (s. Ahrweine), Weiden für Flechtwaren und die Rümpchen (eine kleine Fischart,
Cyprinus phoxinus), die in der Ahr zu Millionen gefangen werden. -
Vgl. Steinbach, Führer durch das Ahrthal (4. Aufl., Neuw.
1891);
Lesimple, Das Ahrthal, nebst Ausflug zum Laacher See (Lpz. 1888).