Großeltern herrührt; die folgenden
Stufen sind dann acht, sechzehn, u. s. w. Ahnen. Bei der Ahnenprobe genügt nicht
der Nachweis der Ahnen (sog. Ritterprobe), sondern es wird weiter der
Beweis erfordert, daß alle in Betracht kommenden
Personen
ehelich geboren sind (sog. Filiationsprobe, s. d.).
soweit Familienstiftungen auf den Nachweis einer Anzahl Ahnen Gewicht legen, werden die im Ahnenbriefe
erteilten Ahnen (geadelte
Vorfahren, sog. gemalte Ahnen) mitgezählt. (Vgl.
Preuß. Allg. Landr. II, 9, §§. 21-25.) Außerdem kommt
die Ahnenprobe jetzt nur noch behufs der Erlangung gewisser Stiftsstellen (so bei dem Wallensteinschen Damenstift in Fulda,
[* 2] dem Zieglerschen in Joachimstein-Radmeritz bei
Görlitz)
[* 3] oder bei derAufnahme in gewisse
Orden
[* 4] (den
Deutschen,
den Malteser, den
Sternkreuzorden) in Betracht. In einigen Adelsfamilien ist die
Nachfolge in
Fideïkommisse, Majorate u. s. w.
an die Ahnenprobe geknüpft.
(tabula progonologica), zeigt im Gegensatz zur
Stammtafel (s. d.) die
Abstammung einer einzelnen
Person oder
einer vollbürtigen Geschwisterkette in aufsteigender Linie von 2 Eltern, 4 Großeltern, 8 Urgroßeltern
u. s. w., wonach sich die Ahnenzahl bestimmt (s.
Ahnen).
die Verehrung der abgeschiedenen
Geister, entspringt aus dem
Glauben, daß die toten
Vorfahren, besonders
die Familien- und Stammeshäupter, zu Gottheiten geworden, über die Nachkommen und
Stämme wachen. Wegen des mit der Ahnenverehrung verbundenen
Unsterblichkeitsglaubens stellt sie sich dem Fetischismus (s. d.)
gegenüber als eine höhere
Stufe in dem religiösen
Denken der Menschheit dar. Ahnenverehrung findet sich weit verbreitet in ganz
Asien,
[* 5] dem Malaiischen Archipel, den
Inseln derSüdsee, bei den Indianern
Amerikas und den meisten Negerstämmen
Afrikas, soweit letztere
nicht dem reinen Fetischismus huldigen. Sie wird nicht nur bei den Naturvölkern angetroffen, sondern
auch bei den civilisierten Nationen, wie z. B. in
China
[* 6] und
Japan, in welch letzterm
Lande sie die herrschende
Religion bildet.
Auf der
InselMadagaskar
[* 7] ist die Verehrung der
Geister der
Toten in eigentümlicher
Weise mit der
Erinnerung an die Ureinwohner
des
Landes (die Vazimbas) verknüpft.
Arvid
Wolfgang Nathanael, schwed. Literarhistoriker und Publizist, geb. zu
Lund, studierte seit 1863 daselbst, promovierte 1869 in
Upsala
[* 8] und widmete sich nach kurzem Dienst in der königl.
Bibliothek
zu
Stockholm
[* 9] umfassender schriftstellerischer Thätigkeit. Er war Hauptmitarbeiter des liberalen «Aftonblad»
und leitete seit 1881 bis zu seinem
Tode, die polit.-litterar. Zeitschrift
«Ur dagens krönika».
Ahnfelt gab Memoiren und Briefsammlungen von litterarhistor. und geschichtlicher Bedeutung heraus, so
Schriften über
Almqvist,
Crusenstolpe, af Kullberg,
Palmer, Rääf, Landesbischof Thomander u. a., die Sammelwerke
«Ur Svenska hofvets och aristokratiens
lif» (7 Bde., Stockh. 1880-82),
[* 10] ist
im allgemeinen zwischen mehrern Dingen vorhanden, wenn deren
Merkmale zum überwiegenden
Teil einander
gleich sind. Die A., welche viele organische Wesen miteinander zeigen, beruht entweder auf
Vererbung oder auf
Anpassung. Im
erstern Falle liegt derselben die Verwandtschaft, die
Gleichheit der Entstehung zu
Grunde: sie ist eine morphologisches, oder
Homologie. Im letztern Falle ist sie das Resultat einer ähnlichen Reaktion eines Organismus auf ähnliche
äußere Einflüsse, sie ist eine physiologische Ähnlichkeit oder
Analogie.
Beide können zusammenfallen, aber auch sehr auseinander gehen, und eine der Hauptaufgaben der modernen, auf vergleichender
Entwicklungsgeschichte und
Morphologie beruhenden
Systematik ist es,
Homologie und
Analogie genau zu sondern,
denn selbstverständlich kann nur auf Charaktere homologer Natur ein natürliches
System begründet werden. Noch sind wir
ziemlich weit davon entfernt, ein wirklich natürliches
System der Organismen zu besitzen, und die Lehrbücher enthalten noch
viele
Tier- und Pflanzenordnungen, in welche die, was den Ursprung betrifft, verschiedenartigsten Formen, die freilich
eine gewisse oft sehr weitgehende A. durch
Anpassung an ähnliche Lebensbedingungen erworben haben, bunt zusammengeworfen
sind.
Ältere Gelehrte stellten
Waltiere und Fische
[* 11] zusammen, verführt durch die ähnliche Lebensart und äußerlich ähnliche Körperbeschaffenheit
dieser
Tiere, und andere vereinigen aus denselben
GründenAlke,
Taucher und Pinguine zur Vogelordnung der Urinatoren, ferner
Strauße, Kasuare und Kiwi-Kiwis
(Apteryx), welche darin übereinstimmen, daß sie nicht fliegen können,
und die Folgen dieses
Unvermögens in ihrer äußern und innern Beschaffenheit in ähnlicher
Weise zum
Ausdrucke bringen müssen,
gar zu einer Unterklasse, den Ratiten, obwohl die betreffenden Vogelgattungen in beiden Fällen, was ihre Herkunft betrifft,
nur sehr wenig miteinander gemein haben. Die Gewohnheit des Sichfestsetzens und des Schmarotzertums (s. d.)
haben auf hervorragende Art Geschöpfen verschiedenartigster
Abstammung eine der allgemeinen Beschaffenheit oder einzelner
Teile des Körpers angezüchtet. - Auch die nachahmende Zuchtwahl fällt in das Gebiet der Erscheinungen der
Analogie wenigstens
zum
Teil. Wenn Eisfuchs, Eisbär, Wiesel,
[* 12] Hermelin, Schneehase, Schneehuhn,
Schneeeule u. s. w. zu gewissen
Jahreszeiten
[* 13] oder immer in
Anpassung an den Schnee
[* 14] des Schutzes halber weiß, oder eine unschädliche Haselotter und die Kreuzotter
[* 15] aus dem gleichen
Grunde von der Färbung des
Bodens erscheinen, so sind sie betreffs ihrer Färbung analog.
Analog nennt man auch Organe, die der gleichen physiol. Funktion
dienen. So sind unsere
Lungen den Kiemen der Fische analog; wenn wir sie aber auf ihre Entstehung hin prüfen, finden wir
sie der Schwimmblase dieser
Tiere homolog. Oft können homologe Erscheinungen von analogen begleitet sein. Die Flügel der
Fledermäuse, der
Vögel,
[* 16] der fossilen Flugechsen und der
Insekten
[* 17] sind ihrer Leistung nach durchaus ähnliche
Bildungen. Die der Fledermäuse und Flugechsen sind auch durchaus homologe Umformungen der vordern
Gliedmaßen mit den gleichen
im wesentlichen aus Lederhaut bestehenden Hautgebilden, aber beide sind denen der
Vögel nur betreffs der knöchernen Grundlage
homolog, denn die Federn der
Vögel sind Gebilde der Oberhaut und nicht der Lederhaut.
¶
mehr
259 Die Flügel der Insekten sind denen der Wirbeltiere ausschließlich analog, aber oberseitlichen Körperanhängen der Ringelwürmer
homolog. In der Mathematik bedeutetet Ähnlichkeit, z.B. gewisser
[* 18]
Figuren, die Gleichheit der Verhältnisse, während die Größen selbst,
die in diesen Verhältnissen stehen, verschieden sind, Dreiecke z.B. sind ähnlich, wenn die entsprechenden Winkel
[* 19] einander
gleich sind. Sind auch die Seiten gleichgroß, so sind die Dreiecke kongruent (s.
Kongruenz). Das Zeichen für die Ähnlichkeit ist ~.