mündenden
Aa und der Dortmund-Enscheder Eisenbahn, hat (1890) 2456 meist kath. E., Landratsamt,
Amtsgericht (Landgericht
Münster),
[* 2] Post,
Telegraph,
[* 3] schönes Schloß der Fürsten Salm, eine kath. (1863) und eine gotische evang.
(1879)Kirche, kath.
Volksschule (5
Klassen), evang. und israel. Privatschule, sowie Fabrikation von Pantinen und Holzschuhen,
Zündwaren,
Tabak;
[* 4] Jutespinnerei und
-Weberei, 2 Dampfziegeleien und 2 Dampfmühlen, Wochenmärkte und
monatliche Viehmärkte; in der Nähe Raseneisensteinlager. Am wurde Ahaus durch
Feuer zerstört. Die Herrschaft Ahaus, im
Mittelalter Eigentum des reichen Dynastengeschlechts Ahaus (Nahaus, niederländ.
Nahuys), wurde 1406 an das Hochstift
Münster verpfändet, 1406 an dasselbe verkauft und kam 1803 durch
Reichsdeputationshauptbeschluß an die Fürsten Salm.
Seit bildeten die Salmschen Besitzungen einen
Teil des franz. Depart. Lippe,
[* 5] kamen 1815 an
Preußen
[* 6] und wurden auf
die
Kreise
[* 7] Ahaus,
Borken, Kösfeld und Recklinghausen
[* 8] verteilt.
Reg.-Bez.
Stettin,
[* 11] auf der
InselUsedom, 5 km von
Swinemünde, durch Dünen und
Wald geschützt, haben (1890) 1490 E., Post,
Telegraph,
Personendampferstation, Seebad (2000 Kurgäste).
Marktflecken im
Kreis Fallingbostel des preuß. Reg.-Bez.
Lüneburg,
[* 12] unweit der schiffbaren Aller, hat (1890) 869 evang.
E.,
Amtsgericht (Landgericht
Verden),
[* 13] Post,
Telegraph, Schloß, wo 1694-1726 Prinzessin
Sophia Dorothea (s.
d), «Die Prinzessin von) in Haft war.
Charlotte
Sophie Luise Wilhelmine von, Schriftstellerin, geb. zu Stedten bei
Erfurt
[* 14] Tochter des
hannov. Obersten von Seebach, trat jung anonym mit dem
Roman «Liebe und
Trennung»
(Weißens. 1797) auf.
Sie heiratete 1798 den schlesw. Gutsbesitzer
I. R. von Ahlefeld, trennte sich 1807 von ihm und lebte von dem sehr mäßigen Ertrage
ihrer
Schriften in
Schleswig,
[* 15] seit 1821 in
Weimar.
[* 16] Sie starb zu
Teplitz.
Ihren unter dem
Namen Natalia erschienenen
Gedichten (Berl. 1808: Weim. 1826) und den meist
unter dem
Namen Elise Selbig veröffentlichten vielen
Romanen fehlte es bei Lebenserfahrung und frischer, fließender
Darstellung
an
Phantasie und
Begeisterung.
auch
Ahlefeld, altes adliges Geschlecht, das seit Anfang des 14. Jahrh. in
Schleswig-Holstein
[* 17] und
Dänemark
[* 18] blüht. Hunold aus dem schwäb. Geschlechte Baltshusen gründete 1066 bei dem Städtchen
Alfeld im Hildesheimischen eine gleichbenannte
Burg. Sein Urenkel Konrad flüchtete 1153 zum König von
Dänemark, der ihm das
Gut Seegarden in
Schleswig verlieh. Die Nachkommen spalteten sich in verschiedene Linien, von denen zwei, die Eschelsmarker
und die Gravensteiner, gräflich wurden. Die Eschelsmarker stammt ab von Burchardt von der von
König
Christian V. in den dän. Grafenstand erhoben ward. Das jetzige Haupt dieser Linie
ist
GrafFriedrich von Ahlefeldt (geb. - Die Gravensteiner Linie erhielt die reichsgräfl.
Würde in der
PersonFriedrichs I. (geb. 1623, gest. 17. [7.] Juli 1686), dän.
Großkanzlers und Conseilpräsidenten sowie
Statthalters in
Schleswig-Holstein, der die Herrschaften Riringen und Mörsburg
in Westfalen
[* 19] kaufte und W. Juni 1672 auch dän. Lehnsgraf von
Langeland wurde. Sein
Urenkel,
GrafChristian von Ahlefeldt, gest. 1791, erwarb die Lehnsgrafschaft Laurwig
in
Norwegen
[* 20] und erhielt die Genehmigung zur
Führung des
Namens eines
«Grafen von Langeland und Laurwig».
Diese
Grafschaft wurde verkauft, doch aus deren Erlös ein Fideïkommißkapital in die Staatskasse gelegt, dessen jedesmaliger
Nutznießer alle Privilegien der ehemaligen Lehnsgrafen zu Laurwig besitzt. Der Sohn des letztgenannten,
GrafFriedrich von
Ahlefeldt (geb. gest. war der
Vater der Elisa von Ahlefeldt (s. d.). Das jetzige Haupt dieser Linie ist
GrafChristian von Ahlefeldt (geb. -
Gräfin Elisa Davidia Margaretha von, Tochter von
Graf Friedr. von
Ahlefeldt-Laurwig, geb. auf
Schloß Trankjör auf Langeland, genoß eine ausgezeichnete Erziehung, heiratete 1808 den preuß.
Major von Lützow (s. d.), mit dem sie sich glücklich fühlte, solange die Vaterlandsliebe
beide zu gemeinsamer Thätigkeit verband.
Als er 1813 sein
Freikorps errichtete, wirkte sie begeisternd für Werbung und
Ausrüstung
der
Freiwilligen und widmete sich aufopfernd den Verwundeten.
Nach dem Frieden lebte sie mit ihm in
Berlin,
[* 21] Königsberg,
[* 22] seit 1817 in
Münster, wo Immermann (s. d.) zu ihr in leidenschaftliche
Beziehungen trat. Nach
Trennung ihrer
Ehe folgte sie Immermann nach
Düsseldorf
[* 23] und führte mit ihm einen gemeinsamen Haushalt
in einem Landhause im nahen Derendorf; sie wirkte auf Immermanns dichterische Thätigkeit besonders in
den ersten Jahren sehr fördernd. Nach seiner
Verlobung (1838) verließ sie
Düsseldorf, lebte in
Berlin in Verkehr mit ausgezeichneten
Männern und Frauen und starb -
Vgl. Assina, Gräfin E. von Ahlefeldt (Berl. 1857), mit
Briefen; G. zu Putlitz, K.
Immermann (ebd. 1870).
Joh. Friedr., prot. Theolog und Kanzelredner, geb. zu
Mehringen in
Anhalt,
[* 26] studierte 1830-33 in
Halle,
[* 27] wurde 1834 Gymnasiallehrer in
Zerbst,
[* 28] 1837 Rektor in Wörlitz, 1838 Pastor
in
Alsleben ahlfeld S., 1847 in
Halle, 1851 an der Nikolaikirche in
Leipzig,
[* 29] wo er 1881 in den
Ruhestand trat
und starb. Ahlfeld war ein vorzüglicher Kanzelredner; theologisch gehörte er der streng luth.
Richtung an.
Außer einer
Anzahl «Erzählungen fürs
Volk»
(Halle 1848 fg.; 6. Aufl. 1891) veröffentlichte er Sammlungen seiner Kanzelreden: «Predigten
über die evang.
Perikopen» (ebd. 1848-49; 11. Aufl. 1886),
«Predigten über die epistolischen
Perikopen»
(3. Aufl., ebd. 1877),
«Bausteine zum
Aufbaue der Gemeinde» (3 Bde., Lpz.
1851-54; 4. Aufl. 1862),
«Zeugnisse aus dem innern Leben» (3 Bde.,
Lpz. 1856; 2. Aufl. 1860-64),
«Das Leben im Lichte des Wortes
Gottes»
(Halle 1860-61; 6. Aufl. 1879),
«Die
Ruhe
¶
mehr
256 der KinderGottes in dem Herrn» (3 Bde., Lpz.
1859–61),
«Ein Kirchenjahr in Predigten» (Halle 1874; 3. Aufl. 1892). Sein Sohn Heinr. Ahlfeld gab
heraus : «Siehe, dein König kommt zu dir. Morgen- und Abendandachten»
(2 Bde., 4. Aufl., Halle 1895). – Vgl. Friedr. Ahlfeld, ein Lebensbild (Halle 1885).