254 jedoch 14. Juni von einem fanatischen
Türken ermordet, und das Kommando ging auf den unfähigen Menou über. Eine engl.
Expedition unter
Keith und
Abercromby landete bei
Abukir (17000 Mann); die
Franzosen wurden hier 21. März und schwerer
bei Ramanjeh 9. April geschlagen, worauf eine neue türk. Flotte Verstärkungen
landete, während es dem franz.
Admiral unmöglich war, neue
Truppen und Vorräte nach
Ägypten
[* 2] zu schaffen. Überdies hatte
Menou seine Streitkräfte nutzlos geteilt, so daß
Kairo
[* 3] 28. Juni und
Alexandria31. Aug. kapitulierten und die Trümmer des
Heers
auf engl. Schiffen vertragsmäßig nach
Frankreich übergeführt wurden. So war militärisch die Expedition
gescheitert, die jedoch in wissenschaftlicher Hinsicht unendlich wichtig geworden ist. (S.
Ägypten.) Litteratur:Denon, Voyagedans laHauteetBasseÉgypte (mit
Atlas,
[* 4] Par. 1802);
Raybaud, Histoire scientifique et militaire de l'expédition françaiseenÉgypte (9 Bde., ebd. 1830–36);
Letters from the Army ofBonaparteinEgypt (Lond. 1798-99);
Wilson,
History of theBritishexpedition toEgypt (ebd. 1803): Gourgaud, La campagne d'Égypte (nach Napoleons
Diktat; in «Mémoirespour servir à l'histoire deFrancesous Napoléon», 8 Bde., Par.
1822–25);
Sohn und Nachfolger des
Omri, ein kraftvoller und tapferer König, regierte über Israel um 900
v. Chr. Verheiratet
war er mit Isebel (s. d.) von
Tyrus. Infolgedessen erhielt der
Baal von
Tyrus (Melkart) einen Kult zu Samaria.
Dies verfeindete und Isebel mit der prophetischen Partei. Die Zuneigung des
Volks verscherzte sich Ahâb durch den aus Habsucht
an Nabot begangenen Justizmord. Die öffentliche Meinung trat nunmehr auf die Seite der prophetischen Partei, die
GottesStrafe
verkündete. Gegen Benhadad von
Syrien kämpfte Ahâb mit wechselndem Erfolge; er fiel vor
Nama in
Gilead.
(Atakor-n-Ahaggar), Plateau aus krystallinischem Gestein von 600 km
Umfang in der Centralsahara, zwischen 23 und
26° nördl.
Br. und 4 und 7° östl. L. von Greenwich, nach dem Innern von 500 bis 2000 m ansteigend,
mit den wahrscheinlich vulkanischen Zwillingsgipfeln Watellen und Hikena, sendet nach Norden
[* 7] das
Wadi
Igharghar, nach
Süden das
WadiTin Tarabin. Ahaggar ist das Stammland der
Tuareg und wird wegen Wasser-und Vegetationsmangel von
Karawanen und Reisenden gemieden. Hier sollen noch einmal immergrüne Gesträuche der Mittelmeerflora vorkommen.
früher selbständiges, dann den
Aschanti zinspflichtiges, jetzt unter engl. Herrschaft
stehendes Negerland an der
Goldküste Oberguineas, zu beiden Seiten des
KapThree Points (Drei
Spitzen), zwischen den
FlüssenAnkobra im W. und Pra im O., einer der gesundesten, reichsten und bevölkertsten Landstriche der ganzen
Küste, mit fruchtbarem,
wohlbebautem
Boden. Im NW. des
Kap das
FortAxim oder Anthony, mit dem besten
Hafen der
Goldküste, von den
Portugiesen erbaut, jetzt den Engländern gehörig, und im
NO. des
Kap das
FortDixcove, ebenfalls britisch.
Zwischen
Axim und dem
Kap pflanzte Major von der Gröben auf dem
Berge Mamfort (Montfort) die brandenb. Fahne auf,
um im
Auftrage des
Großen Kurfürsten eine
Kolonie zu gründen, welche Friedrichsburg oder
Großfriedrichsburg,
auch
Brandenburg
[* 8] genannt, 15 km vom
Kap entfernt war.
Schon 1684 unterwarfen sich die Eingeborenen von Accoda (am
Kap) und von
Takorady (östlich von
Dixcove), wo die Dorotheenschanze angelegt wurde.
Alle diese Besitzungen wurden 1717 an die Westindische
Compagnie zu
Amsterdam
[* 9] verkauft. Die
Holländer nannten
FortBrandenburg nun Hollandia, gaben es aber bald
wieder auf, so daß es verfiel.
nach den assyr.
Inschriften Jehoahas Sohn und Nachfolger des Jotham, König von
Juda, regierte etwa von 736 oder 735
v. Chr.
an bis 727, nach anderer
Annahme bis 715
v. Chr. Von den verbündeten Syrern und Israeliten hart bedrängt,
unterwarf er sich gegen den
Rat des
Propheten Jesaia dem assyr. Könige
Teglattphalasar, der ihn von seinen Feinden befreite.
Hierdurch wurde
Juda assyr. Vasallenstaat. Im Zusammenhange damit wird es stehen, daß in seinem
Palaste dem «Himmelsheere»
einen Kult errichtete, der erst unter Josia beseitigt worden zu sein scheint, und seinen Sohn dem
Moloch
(s. d.) opferte. Seine Politik verbürgte
Juda Frieden, auch war die Unterwerfung unter
Assyrien unvermeidlich.
oder
Antiochianer, die
Anhänger des Princips, daß die
Kirche vollständig der weltlichen Obrigkeit unterzuordnen
und dem Landesfürsten die unumschränkte Gewalt über die kirchlichen Angelegenheiten (justerritorialecirca sacra) einzuräumen sei, wie diese von den Königen
Ahas und
Antiochus in extremster
Weise geltend gemacht ward.
Hobbes
(s. d.) vertrat in
«Decive» diese
Ansicht, daher speciell er und seine
Anhänger Ahasiten hießen.
ist der
Name zweier israel. Könige. vonIsrael, Sohn und Nachfolger
Ahabs, regierte um 850
v. Chr.,
aber nur kurze Zeit (2 Jahre), da er durch einen
Sturz vom Dache seines
Palastes in tödliche
Krankheit fiel. – vonJuda, sein
Neffe, Sohn Jorams von
Juda und der
Athalia, regierte 1 Jahr. Er kam mit Joram von Israel etwa 843
v. Chr. in der Verschwörung
Jehus ums Leben, da er sich zufällig bei
Ausbruch der Empörung zum Besuch bei Joram in Jesreel befand.
Auch in dem
Asverus, der nach dem
BucheTobias mit Nebukadnezar Ninive erobert, ist wohl eine auf Unkenntnis der Geschichte beruhende irrtümliche
Verwendung der geschichtlichen
[* 1]
Figur des
Xerxes zu erkennen. – Ahasverus ist auch der erst später aufgekommene
Name des
EwigenJuden
(s. d.).
1)
Kreis
[* 10] im preuß. Reg.-Bez.
Münster
[* 11] (s. d.), hat (1890) 39118 (19821 männl., 19297 weibl.)
E., 4 Stadt- und 22 Landgemeinden. –
Ahausen - Ahlfeld
* 12 Seite 51.257.
2) Kreisstadt im
Kreis Ahaus, an der in die
Yssel¶
mehr
mündenden Aa und der Dortmund-Enscheder Eisenbahn, hat (1890) 2456 meist kath. E., Landratsamt, Amtsgericht (Landgericht Münster),
Post, Telegraph,
[* 13] schönes Schloß der Fürsten Salm, eine kath. (1863) und eine gotische evang.
(1879)Kirche, kath. Volksschule (5 Klassen), evang. und israel. Privatschule, sowie Fabrikation von Pantinen und Holzschuhen,
Zündwaren, Tabak;
[* 14] Jutespinnerei und -Weberei, 2 Dampfziegeleien und 2 Dampfmühlen, Wochenmärkte und
monatliche Viehmärkte; in der Nähe Raseneisensteinlager. Am wurde Ahaus durch Feuer zerstört. Die Herrschaft Ahaus, im
Mittelalter Eigentum des reichen Dynastengeschlechts Ahaus (Nahaus, niederländ.
Nahuys), wurde 1406 an das Hochstift Münster verpfändet, 1406 an dasselbe verkauft und kam 1803 durch
Reichsdeputationshauptbeschluß an die Fürsten Salm.
Seit bildeten die Salmschen Besitzungen einen Teil des franz. Depart. Lippe,
[* 15] kamen 1815 an Preußen
[* 16] und wurden auf
die Kreise
[* 17] Ahaus, Borken, Kösfeld und Recklinghausen
[* 18] verteilt.