denen erstere den Umwohnern seit Jahrhunderten als Zufluchtsort bekannt war, die letztere aber erst 1825 von
Emmerich
[* 2] Vasz,
der auch die
Höhle 1829 vermessen hat, und weiter 1856 durch den Naturforscher
Adolf Schmidl entdeckt wurde. Beide
Höhlen
zusammen haben eine Länge von 5,8 km und sind in 16
Stunden zu durchwandern, während die wichtigsten
Räume der alten in 4-5
Stunden besichtigt werden können; die Länge der untersuchten Seitengänge beträgt 2,15 km.
(Die
AdelsbergerGrotte hat 4,17, die Planinagrotte 5,713 km Länge.) Die Agtelekerhohle dehnt sich vorzugsweise in wagrechter
Richtung aus, und in ihr sammelt sich das Wasser des Sziliczer Plateaus, unter dem sie sich befindet.
Sie ist reich an Überresten urweltlicher Tierknochen und an
Spuren der ältesten menschlichen
Ansiedelungen in dieser Gegend,
die nach den Untersuchungen des
Barons J. Nyáry («Die Agteleker
Höhle als Begräbnisort»,
Budapest
[* 3] 1881, in ungar.
Sprache)
[* 4] eine sehr reiche prähistor. Fundstätte darbietet. -
oder
Volcan de Agua, d.i.
Wasservulkan, großer
Vulkan im mittelamerik. Freistaate Guatemala,
[* 7] unter 14° 27' nördl.
Br. und 90° 45' westl. L. von Greenwich, von Wäldern umgeben, unweit
der Stadt Escuintla, 37 km von
Neu-Guatemala, liegt am Rande des
Tafellandes und ragt als zweithöchster Gipfel (4120 m)
Centralamerikas
in die Schneeregion hinein. Es ist ein von Obsidianmassen umgebener Trachytkegel, der seinen
Namen davon erhalten hat, daß
ihm eine im Sept. 1541 eingetretene große
Überschwemmung zugeschrieben wurde, welche Vieja-Guatemala
zerstörte. Der Krater
[* 8] hat 75 m im Durchmesser, ist aber jetzt unthätig.
Alle von seinem Hause ausgegangenen span. Papiere erhielten den
Namen Aguados. Auch die griech.Anleihe
von 1834 kam durch ihn zu stande. Ferdinand VII. verlieh ihm wegen seiner Verdienste um die Austrocknung der Moräste an der
Mündung des Guadalquivir den
Titel eines Marques de las Marismas del Guadalquivir. Er hinterließ bei seinem
Tode, zu
Gijon, ein Vermögen von mehr als 60 Mill.Frs. und eine ausgezeichnete Gemäldesammlung; über diese vgl.
Gavard,
GalerieAguado (4 Bde., Par. 1839-47).
1)
Staat im Innern der Republik Mexiko,
[* 11] erst 1853 aus
Teilen des
Staates Zacatecas gebildet, grenzt im N., im O. und z im
W.
an Zacatecas, im
S. an den
Staat Jalisco und hat 6095 qkm und (1892) 140 180 E. (meist
Azteken),
d. i. 23 auf 1 qkm.
Die Oberfläche ist teils eben, ein Plateau von etwa 1900 m mittlerer Höhe, teils gebirgig, besonders im nordöstl.
Teile,
der von der
Sierra del Laurel (mit dem 3091 m hohen Laurel) und der
Sierra del
Pinal, Zweigen der
Sierra Madre,
eingenommen wird.
Das Klima gilt als mild und gesund. Der
Boden ist sehr fruchtbar und liefert vorzügliches Getreide
[* 12] und Hülsenfrüchte,
im westl.
Teile auch tropische
Früchte. Der Mineralreichtum scheint dagegen nicht bedeutend zu sein; die wenigen Gruben liefern
geringen Ertrag an
Silber und andern Metallen. - 2) Hauptstadt des mexik.
Staates am Nebenflüßchen
Aguas des Rio
[* 13]
Grande de Santiago, in 1890 m Höhe in einem weiten
Thale, mit mildem
Klima,
[* 14] ist regelmäßig
gebaut, hat (1889) 32 355 E., viele öffentliche Plätze, 13
Kirchen und Kapellen, ein Hospital, ein Beaterio oder Korrektionshaus
für das weibliche Geschlecht, sehr ergiebigen
Garten- und Feldbau, bedeutende Fabrikation baumwollener
Rebozos. Die Stadt, zur span. Zeit sehr blühend, hat seit der Revolution gelitten.
IhreLage an der Kreuzung zweier großer
Straßen, der von Mexiko nach
Sonora und
Durango und der von
San Luis-Potosi nach Guadalaxara, macht sie zu einem Verkehrsmittelpunkt
und noch gegenwärtig ist sie für den
Handel der Binnenprovinzen von Bedeutung.
Jährlich wird zu Aguas-Calientes eine große
Messe abgehalten, die 24. Dez. beginnt und 14
Tage dauert.
IhrenNamen hat die Stadt von den in
ihrer Umgebung befindlichen zahlreichen
Thermen, von denen die bedeutendste,
Baño la Contera, 5 km südwestlich,
eine
Temperatur von 37,5° C. hat, aber nicht gefaßt ist, wahrend mehrere andere, 2,5 km östlich von der Stadt, von denen
die wärmste 40° C. aufweist, zu
Bädern benutzt werden. Aguas-Calientes ist durch Eisenbahn mit Mexiko und dem Norden
[* 15] verbunden. Eine
Zweigbahn führt von Aguas-Calientes nach Salinas und
San Luis-Potosi und von dort weiter nach
Tampico.
1) de la Frontera, Distriktsstadt (Villa) in der span.
Provinz Cordoba
[* 16] in
Andalusien, auf vier Hügeln, am
Cabra, einem kleinen
Zuflusse des
Genil, in einer weiten, fruchtbaren mit Weingärten bedeckten Ebene, die vorzügliche
Weine
(Montilla) erzeugt, unweit der großen fischreichen Seen Zoñar und Rincon und an der Linie Cordoba-Malaga der Andalus.
Bahnen,
hat (1887) 12 451 E., eine schöne
Pfarrkirche, ein Kastell aus maur. Zeit. Die Klosterkirche Sta.
Clara besitzt wertvolle
Gemälde berühmter span.
Meister. In der Nähe Salzquellen. - 2) de Campoo, Stadt (Villa) im Distrikt
Cervera di
Pisuerga der span.
Provinz Palencia (Altcastilien), im obern
Thale des
Pisuerga und an der Linie
Venta de Baños-Alar
del Rey-Santander der
Span. Nordbahn, hat (1887) 1382 E., ein Schloß der Marquis von Villatorre, lat.
Schule und jährlich vier berühmte Märkte.
(spr. ägilar),Grace, engl. Schriftstellerin, Tochter eines jüd.
Kaufmanns, dessen
Vorfahren aus
Spanien
[* 17] nach
England geflohen waren, geb. zu Hackney, auf einer
Reise nach
Bad
[* 18] Schwalbach gest. in
Frankfurt
[* 19] a. M.,
verfaßte 12 J. alt ein
Drama «Gustavus
Vasa» und trat schon 1835 mit der Gedichtsammlung «The
magic wreath» hervor. Es folgten die innerlich zusammenhängenden häusliche Erziehung und Mutterliebe behandelnden
Erzählungen
«Home influnce» (deutsch Lpz. 1858; 2. Aufl. 1873),
«The mother's recompense» (deutsch ebd. 1859; 2. Aufl.
1881) und «Woman's friendship» (1851; deutsch, 2. Aufl.,
ebd. 1880), die in vielfachen
¶
mehr
Auf-227 lagen und in verschiedenen Ausgaben oft gedruckt worden sind und ihren Weg in alle Unterrichtsanstalten und vornehmen
Familienkreise Englands fanden. Sie vertrat überall die Lehren
[* 21] christl. Moral, blieb aber mit Wärme
[* 22] dem Glauben ihrer Väter
zugethan, wie «Spirit of Judaism» (1842),