etwa 303 als Zauberin hingerichtet wurde. Ihr Gedächtnistag ist der 21. und 28. Jan. und ihre Heiligenattribute ein Scheiterhaufen
und ein Lamm. Ihr gewidmet ist die
vor derPorta pia zu
Rom
[* 2] gelegene
KircheSantaAgnese, in welcher am 21. Jan. die Lämmer geweiht
werden, aus deren
Wolle man die Pallien (s. d.) für die Erzbischöfe verfertigt.
In Gemälden wurde sie dargestellt von:
Andrea del Sarto (Pisa,
[* 3]
Dom), Paolo Veronese
(Wien,
[* 4]
Belvedere), Joh. Schraudolph
(München,
[* 5] NeuePinakothek).
von
Meran
[* 6] (frz. Agnès de Méranie), Tochter des
HerzogsBerthold von
Meran, heiratete Juni 1196 den franz. König
Philipp II.
August, der 1193 seine zweite Gemahlin,
Ingeborg (s. d.) von
Dänemark,
[* 7] ungerecht verstoßen
hatte. Papst Innocenz III. hatte diese
Trennung nicht für rechtmäßig anerkannt, erklärte daher die
Ehe mit Agnes für ungültig
und belegte zur
StrafeFrankreich 1199 mit dem Interdikt, so daß Philipp sich von Agnes trennen mußte, wenn er sich auch ihrer
Entfernung aus
Frankreich widersetzte. Sie starb in Poissy; ihre zwei
Kinder, die sie dem König geboren hatte,
wurden für rechtmäßig erklärt.
Gräfin von
Orlamünde, die als
Weiße Frau (s. d.) in den Schlössern der Hohenzollern
[* 8] den Eintritt verhängnisvoller
Familienereignisse, namentlich von Todesfällen, durch ihr Erscheinen andeuten soll, stammte der Sage
nach aus dem herzogl. Geschlechte von
Meran und war die Gemahlin des
GrafenOtto von
Orlamünde, dem sie zwei
Kinder gebar. Nach
dem
Tode des Gatten 1293 trat sie in ein Liebesverhältnis zu
Albrecht dem Schönen (gest. 1361),
Burggrafen von
Nürnberg,
[* 9] und
lebte mit ihm auf der Plassenburg bei Kulmbach.
Dessen Äußerung, daß er ein Ehebündnis mit ihr nicht eingehen könne, solange diesem vier
Augen entgegenstanden (nämlich
die seiner Eltern, die nicht in die
Ehe willigen wollten), bezog Agnes auf ihre beiden
Kinder und ermordete diese. Nun wandte
sich
Albrecht mit Abscheu von ihr; sie pilgerte nach
Rom, übte harte Bußwerke und stiftete das
Kloster
zu Himmelskron unweit
Berneck (in Oberfranken). Sie starb zu
Hof
[* 10] in Gefangenschaft und wurde nebst ihren
Kindern und
Albrecht
dem schönen in der Klosterkirche zu Himmelskron begraben.
von
Österreich,
[* 12] Tochter des deutschen Königs
Albrecht I., geb. 1281, wurde 1296 mit dem
Könige
Andreas III. von
Ungarn
[* 13] vermählt, lebte nach der Ermordung ihres
Vaters (1308) meist im
Kloster Königsfelden, das ihre
Mutter an der
Stätte der Mordthat gründete; doch nahm sie auch an den polit. Angelegenheiten teil und war wiederholt Vermittlerin
zwischen ihrem
Bruder und den Eidgenossen. Sie starb 1364.
Daß sie an der Blutrache gegen die
Mörder ihres
Vaters beteiligt gewesen sei, ist spätere Erfindung. -
Vgl. von Liebenau, Lebensgeschichte der Königin von
Ungarn (Regensb.
1868-69).
von Poitou, zweite Gemahlin des
KaisersHeinrich III. seit Nov. 1043, Tochter
Herzog Wilhelms V. von
Aquitanien,
wurde nach
Heinrichs III.
Tode als Vormünderin ihres
Sohnes,
Heinrich IV., zugleich Regentin
des
Reichs. Doch vermochte Agnes nicht, dem Widerstreben der selbstsüchtigen Fürsten und den Forderungen der röm.
Kirche kraftvoll entgegenzutreten. Selbst ihre persönliche Ehre wurde angetastet, ihr Verhältnis zu ihrem Ratgeber,
BischofHeinrich von
Augsburg,
[* 14] verdächtigt, und endlich bildete sich eine fürstliche Verschwörung, um
ihr die Regentschaft zu entreißen. Als Agnes im Mai 1062 sich mit ihrem
Sohne in
Kaiserswerth befand, wurde ihr dieser durch
den Erzbischof
Anno von Köln
[* 15] entführt. Sie lebte seitdem meist in
Italien
[* 16] und starb -
(im Sanskrit«Feuer», lat. ignis), ind. Gott des
Feuers, einer der hervorragendsten
Götter im vedischen
Altertum,
gilt alsBote zwischen
Göttern und
Menschen, indem er die Opferspeise von den
Menschen, als deren Gast er
oft bezeichnet wird, zu den
Göttern führt. Im Gegensatze zu Indra ist Agni vorwiegend ein Gott der Priester, und die an ihn
gerichteten Lieder des Rigveda sind höchst einförmig und voll von mythischer
Spekulation, Wortspielen
und dunkeln Gleichnissen.
In der spätern Mythologie tritt Agni ganz zurück; er ist ein Welthüter von untergeordnetem Range. Als seine Gattin
gilt später
Svāhā, der Segenswunsch beim Opfer, als sein Sohn nach der ältern
Auffassung der Kriegsgott
Skanda, der später
zum
Sohne des
Çiva wird. Dargestellt wird Agni gewöhnlich mit zwei Gesichtern, drei
Beinen und sieben
Armen.
Aus einem Munde kommen drei, aus dem andern vier strahlenförmige
Zungen (weshalb er auch saptajihva, «siebenzüngig» heißt),
in den
Händen hält er eine Art
Axt, ein
BündelBrennholz oder eine Fahne mit dem
Bilde eines Widders u. a. Er reitet auf einem
Widder oder Ziegenbock oder fährt auf einem von roten
Pferden gezogenen Wagen mit windschnellen Rädern.
Seine
Farbe ist dunkelrot. Als sein Freund gilt Bāyu, der Gott des
Windes. -
Vgl. Holtzmann, Agni nach den
Vorstellungen des
Mahābhārata (Straßb. 1878).
(spr. anjohne),Stadt in der ital.
ProvinzCampobasso
(Abruzzen und Molise), im obern Thalgebiete des Trigno,
hat (1881) 6243, als Gemeinde 10 687 E., Werkstätten für Kupfer- und Stahlarbeiten.
Dei (lat.), deutsch Lamm
Gottes, eine dem Ausspruche Johannis desTäufers Joh. 1,29. entnommene
Bezeichnung Jesu Christi. In der kath.
¶
mehr
Meßliturgie ist das ein Gebet, das seit dem 7. Jahrh. vor derKommunion vom Priester gesprochen und beim Hochamt vom Chore
gesungen wird. Es besteht aus der dreimal wiederholten Anrede: «Agnus Dei, qui tollis peccata mundi» («O
Lamm Gottes, das du hinwegnimmst die Sünden der Welt»),
das dritte Mal: «dona nobis pacem» («gieb
uns Frieden!») beigefügt wird. Dieses ist auch in den luth. Gottesdienst übergegangen. Mit dem Ausdruck: das deutsche
wird der Choral«Christe, du Lamm Gottes» bezeichnet. - heißen auch die bildlichen Darstellungen Christi unter
dem Symbol eines Lammes, in der Regel mit dem Kreuz
[* 18] oder der Siegesfahne; ferner die aus dem übriggebliebenen Wachs der Osterkerzen
hergestellten Scheiben oder Medaillons mit dieser Darstellung, die der Papst im ersten und dann in jedem siebenten Regierungsjahre
segnet, mit besondern Gnaden, Ablässen versieht und verschenkt. - In der griech. Kirche nennt man das
mit einem Lammesbilde versehene Tuch, mit dem beim Abendmahl der Kelch zugedeckt wird (Potiriokalymma).