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plastischer Anatomie eingetragen. Man setzt das Werk in das 1. Jahrh. v. Chr.-
Vgl. Rayet, Monuments de l'art antique, Taf. 64, 65 (Par. 1884).
plastischer Anatomie eingetragen. Man setzt das Werk in das 1. Jahrh. v. Chr.-
Vgl. Rayet, Monuments de l'art antique, Taf. 64, 65 (Par. 1884).
Agass.,
bei naturwissenschaftlichen Namen Abkürzung für Agassiz (s. d.). ^[= (spr. -ßīß), Louis, Naturforscher, geb. 28. Mai 1807 in Motier am Murtnersee, studierte in ...]
Agassiz
(spr. -ßīß), Louis, Naturforscher, geb. in
Motier am Murtnersee, studierte in Zürich,
[* 2]
Heidelberg
[* 3] und
München
[* 4]
Medizin und vergleichende
Anatomie, war 1832-46
Professor der Naturgeschichte in Neuchâtel und siedelte dann nach Nordamerika
[* 5] über, wo er seit 1847 in
Cambridge bei
Boston,
[* 6] seit 1851 in Charleston
(Südcarolina) und seit 1853 wieder in
Cambridge Professor der Geologie
[* 7] und Zoologie war. Dort ward
er in freigebigster
Weise bei seinen Untersuchungen,
Reisen und Sammlungen für das großartige Museum
of comparative Anatomy in
New-Cambridge unterstützt und starb Seit 1835 war er Korrespondent, seit 1872
Associé
étranger der
Akademie der Wissenschaften in
Paris.
[* 8] Agassiz
war in mehrern Fächern der Naturwissenschaften thätig und hatte sich
durch mannigfache
Reisen in Europa,
[* 9] Nordamerika und
Brasilien,
[* 10] sowie (1871) zum Zweck der
Tiefseeforschung
um das
Kap Hoorn nach Kalifornien, mit den Gegenständen seiner Forschungen vertraut gemacht. In seinen letzten Lebensjahren
war er erbitterter Feind des
Darwinismus und hielt hartnäckig an den Überlieferungen der Cuvierschen Schule fest.
Seine Hauptforschungen beziehen sich auf Fische, [* 11] Seeigel und Gletscher. Hinsichtlich der erstern ist sein Hauptwerk: «Recherches sur les poissons fossiles» (5 Bde., Neuchâtel 1833-42, mit 311 lithogr. Taf. in Fol.),
nebst einer Folge: «Monographie des posissons fossiles du vieux grès rouge ou
système Dévonien des Iles Britanniques et de Russie» (Soloth. 1845, mit 41 Taf.).
Mit C. Desor bearbeitete Agassiz
die Seeigel in verschiedenen Monographien. Die nach mehrfachem
längerm Aufenthalt auf dem Aargletscher gemachten Gletscheruntersuchungen wurden, besonders unter Mitarbeit von E. Desor,
in den «Études sur les glaciers» (Neuchâtel 1840, mit 32 Taf.)
und
«Nouvelles études et expériences sur les glaciers actuels» (Par. 1847) niedergelegt.
Agassiz
war der eifrigste Verteidiger der von Charpentier zuerst nachgewiesenen frühern
Ausdehnung
[* 12] der
Gletscher.
In
Amerika
[* 13] beschäftigte er sich vorzugsweise mit Fortführung der Gletscheruntersuchungen, faunistischen Forschungen und
volkstümlichen Vortragen und Werken. Die «Contributions to the natural history
of the
United States» (2 Bde.,
Boston 1857) enthalten wertvolle Beiträge von Clarke, seinem
Sohne
Alexander
u. a.
Über eine 1865 unternommene
Reise nach
Brasilien veröffentlichte er: «A journey to
Brazil by
Mr. and
Mrs. Louis Agassiz»
(Lond.
1868). -
Vgl. Louis Agassiz
, his life and correspondence edited by Elizabeth C. Agassiz
(Boston 1885: deutsch Berl. 1886;
Holder, Louis
Agassiz, his life and his work (Lond. 1893).
Sein Sohn Alexander Agassiz, geb. 17. Dez. 1835 zu Neuchâtel, folgte dem Vater in der Direktion des Museums und ist einer der gründlichsten Forscher der Neuzeit. Er hat sich besonders mit Quallen, Entwicklungsgeschichte der niedern Tiere und neuerdings mit ausgedehnten Tiefseeuntersuchungen im Meere der Antillen und im Mexikanischen Meerbusen beschäftigt. Er veröffentlichte: «North American Acalephae» (Cambr. 1865),
«Embryology of the star fish» (Boston 1865),
«History of Pornaria and Balanoglossus», «Three cruises of the U. S. coast and geodetic survey steamer Blake 1877-80» (2 Bde., Lond. 1888).
blanches (spr. aggaht blangsch), franz. Benennung für die länglichrunden, weißen, achatähnlichen Glaskorallen, die an der Küste von Guinea, Angola und Gorée oft noch als Tauschartikel gebraucht werden.
Heilige, nach der Legende von vornehmen Eltern aus Palermo [* 14] oder Catania gebürtig, wurde, weil sie als Christin die Werbungen des heidn.
Statthalters Quintianus zurückwies, in ein Freudenhaus gebracht, blieb aber auch hier standhaft und starb nach grausamen Martern am 5. Febr. 250 im Gefängnis.
Sie war die Patronin der Maltheser und wird noch besonders in Sicilien gegen die Ausbrüche des Ätna [* 15] angerufen.
der 228. Planetoid. ^[= Asteroiden oder kleine Planeten, die Gruppe der sich zwischen Mars und Jupiter bewegenden Planeten. ...]
mit dem Beinamen Scholastikos, griech. Dichter und Geschichtschreiber, geb. um 536 n. Chr. zu Myrina in Äolien, ward in Alexandria, dann in Byzanz gebildet, wo er Advokat wurde, und starb 582. Von poet. Arbeiten meist erotischer Tendenz, die er in den 9 Büchern der «Daphniaka» zusammenstellte, enthält die griech. Anthologie 101 Epigramme; «Kyklos», eine umfangreiche Sammlung von Gedichten teils seiner Zeitgenossen, teils älterer Dichter, ist nicht erhalten, wohl aber Agathias' Geschichtswerk in 5 Büchern, das aus Justinians Zeit die J. 552-558 behandelt, eine Fortsetzung Prokops. Den Prosastil Agathias' charakterisiert die seiner dichterischen Neigung entspringende Vorliebe für Redeblumen und Ausdrücke der alten Poesie. Agathias' Geschichtswerk und Epigramme wurden gedruckt Leiden [* 17] 1594, neuerdings hg. von Niebuhr (Bonn [* 18] 1828), besser von L. Dindorf in den «Historici Graeci minores», Bd. 2 (LpZ. 1871).
der Heilige, aus Cypern [* 19] gebürtig, Papst von 678 bis 682, veranlaßte, nachdem eine Versammlung abendländ.
Bischöfe zu Rom 680. die Lehre [* 20] der Monotheleten verdammt hatte, das sechste allgemeine Konzil, das sog. Trullanische, in Konstantinopel, [* 21] auf dem die von ihm gegebene Lehrentscheidung zum Dogma der Kirche erhoben wurde.
Sein Andenken feiert die griech. Kirche am 20. Febr., die römische am 10. Jan.- Den Namen Agatho führen auch zwei Märtyrer, deren Gedächtnistage der 10. Jan. und der 14. Febr. sind.
d. h. der gute Geist oder Gott, nach späterer griech. Anschauung der verkörperte göttliche Segen, wie er besonders beim Feld- und Weinbau sichtbar wird.
Deshalb erhielt er nach jedem Gastmahl eine Spende von ungemischtem Weine, und auf Bildern wurde er mit einer Schale, einer Ähre und Mohn oder auch einem Füllhorn in der Hand [* 22] dargestellt.
Tyrann von Syrakus, [* 24] geb. 361 v. Chr., war der Sohn des Carcinus, der, aus Rhegium vertrieben, sich zu Thermä in Sicilien aufhielt. Dort erlernte Agathokles das Töpferhandwerk. 343 v. Chr. wandte sich Carcinus nach Syrakus. Durch einen vornehmen Syrakusaner, Damas, aus der Dunkelheit hervorgezogen, zeichnete der eine große militär. Begabung und energischen Charakter besaß, sich im Heere der Republik aus und gewann eine bedeutende militär. Stellung. Nach dem Tode des Damas (333) heiratete er dessen Witwe und ward dadurch einer der reichsten Männer in Syrakus, wurde ¶
aber, da er mit den Führern der Aristokratie in Streit geriet, wiederholt aus Syrakus vertrieben. Als er 317 doch die Strategie erlangt hatte, zog er die demokratische Partei an sich, schuf sich aus Söldnern und Proletariern ein ihm ergebenes Heer und richtete nun ein furchtbares Blutbad unter seinen Gegnern an, von denen über 4000 gemordet, über 6000 verjagt wurden. So gelangte er in den Besitz der Tyrannis und eroberte nun den größten Teil Siciliens, geriet aber darüber (312) in Krieg mit den Karthagern. 311 am Himerafluß geschlagen und dann in Syrakus belagert, faßte er den kühnen Entschluß, mit einem Teile des Heers nach Afrika [* 26] überzugehen, um die Karthager von der Belagerung abzuziehen.
Die Durchbrechung der feindlichen Flotte und die Landung in Afrika gelangen 310 glücklich und 4 Jahre hindurch führte er hier, bis 307, den Krieg so erfolgreich, daß die Karthager zuletzt fast auf ihre Stadt beschränkt waren. Eine Unternehmung der Agrigentiner gegen Syrakus veranlaßte Agathokles, nach Sicilien hinüberzufahren. Dort fand er zwar diese schon besiegt; aber ein Gegner, der aus Syrakus verbannte Dinokrates, trat ihm mit großer Heeresmacht gegenüber, und nun kam auch noch schlimme Botschaft aus Afrika.
Dahin zurückgekehrt, konnte er (306) den Rest seines Heers nicht aus verzweifelter Lage retten und verließ heimlich seine Truppen, die sich den Karthagern ergaben. In Sicilien dagegen wußte er seine Herrschaft wieder vollständig zu begründen, auch schloß er 305 unter erträglichen Bedingungen mit den Karthagern Frieden. Schon 306 hatte er den Königstitel angenommen. Jetzt wandte er sich wieder zu Unternehmungen außerhalb Siciliens, zog einigemal gegen die Bruttier, nahm 298 Corcyra ein, überfiel 295 Croton und rüstete noch einmal gegen Karthago. [* 27] Agathokles hatte die Absicht, den Thron [* 28] auf seinen letzten Sohn Agathokles zu vererben. Allein sein Enkel Archagathus empörte sich, tötete den Erben und ließ Agathokles mittels eines Zahnstochers vergiften. Von Schmerzen gepeinigt, ließ sich Agathokles noch lebend auf einen Scheiterhaufen bringen und verbrennen (289). Seine Geschichte schrieben, außer seinem Bruder Antander, die Zeitgenossen Timäus und Kallias. -
Vgl. Rud. Schubert, Geschichte des Agathokles (Bresl. 1887).