west-176 nordwestlich zum Plateau von
Barka, das nach N. schroff zum
Meere hin abfällt. Zwischen diesem
Tafellande und dem
Atlasgebirge liegt die einzige größere Einbuchtung der Nordküste, der
Meerbusen der
Syrten, mit dem Golf von
Sydra
(GroßeSyrte) im O. und dem Golf von Gabes
(KleineSyrte) im W.; die von
Bengasi am Westabhang des Plateaus von
Barka bis
KapBon an der tunes.
Küste durchweg flache, sandige
Küste macht schon seit alters die Schiffahrt an derselben gefährlich.
Von
KapBonan tritt das
Gebirge hart an das
Meer heran und zahlreiche, steile
Vorgebirge springen weit ins
Meer vor. Im
W. bildet die Halbinsel von
Tetuan eine weit nach
Spanien
[* 2] hin vorspringende
Brücke
[* 3] zwischen Europa
[* 4] und A., die hier durch die
enge
Straße vonGibraltar
[* 5] voneinander getrennt werden. Bei
Kap Spartel oder Espartel (Ras Ischberdil) beginnt, nach
SW. umbiegend,
die atlantische
Küste, die in ihrem nördlichen, die
Sahara begrenzendenTeile flach ist und von heftiger
Brandung umtobt wird. An dieser
Strecke liegt das
KapBojador und südlich von
KapBlanco die jetzt vollständig durch Sandbänke
versperrte
Bai von Arguin.
Die
Küste erreicht im
KapVerde
(Grünes Vorgebirge) ihren westlichsten Punkt; obwohl immer noch flach und öde, wird sie doch
durch die hier mündenden
Flüsse
[* 6]
Senegal,
Gambia und Rio
[* 7]
Grande einigermaßen zugänglich gemacht und belebt.
BeimKap Roro biegt die
Küste nach SO. um und setzt sich als
Sierra Leone- und
Pfefferküste in dieser
Richtung mit den
Kap Verga,
Sierra Leone und Mesurado bis zum
KapPalmas fort, vielfach durch breite Flußmündungen eingeschnitten,
umsäumt von kleinen Inselgruppen (Bissagos-, Los- und Sherboro-Inseln).
Vom
KapPalmas an streicht sie ostwärts als Elfenbein-,
Gold- und
Sklavenküste, meist niedrig, mit vielen, weit ins Land eindringenden
Lagunen, bis jenseit des kaum über Meereshöhe sich erhebenden Nigerdeltas. Das Delta
[* 8] des
Nigers trennt die
Bai von
Benin von
der
Bai von Biafra. Hier erhebt sich zwischen dem breiten
Ästuarium
[* 9] des
Alt-Calabar und dem Delta der
Kamerunflüsse ein gewaltiger,
vulkanischer Gebirgsstock unmittelbar vom
Meere aus, dessen südwestl.
Fortsetzung in den
Inseln Fernando Po, Principe, St.
Thomé und
Annobon zu erkennen ist. Von der
Bai von Biafra verläuft die
Küste von Niederguinea ziemlich gerade nach
Süden. Ein abwechselnd breiteres und schmaleres Flachland
trennt das terrassenförmig aufsteigende Randgebirge vom
Meere. Fast unter dem
Äquator liegt die Meeresbucht des
Gabun, dann
gegen
SüdenKap Lopez und das Delta des
Ogowe, die kleine
Bucht von Majumba, die Mündung des
Kongo, die flache Halbinsel
von
Loanda, die Mündung des
Quanza, die
Bucht von
Benguella, der
Hafen von Mossamedes, das
Kap Negro mit Porto
Alexandre, die
Große
Fischbai und die Tigerspitze.
Von hier an südöstlich bis zur
Kapkolonie bildet die
Küste eine Sand- und Felsenwüste. Nur die
Walfischbai und
Angra
[* 10] Pequena
gewähren den Schiffen einigen Schutz. Jenseit des
Oranjeflusses beginnt die engl.
Kapkolonie mit ihren
hafenreichern, sehr belebten Küsten. Hier ist die St. Helenabai, die geschützte Saldanhabai, die
Tafelbai mit der
Kapstadt,
[* 11] die Falsebai und zwischen beiden das
Kap der Guten Hoffnung, östlicher die Walkerbai und das
KapAgulhas
(Nadelkap), die Südspitze
von A. Bis zur
Algoabai behält die
Küste westöstl.
Von
Mozambique bis
KapDelgado geht die
Küste gerade nach N., behält dann aber, mit Ausnahme der flachen Einbiegung der Suaheliküste
bei
Sansibar,
[* 14] nordöstl. Hauptrichtung bis
KapGuardafui bei. Das Dreieck
[* 15] des
Somallandes begrenzt mit seiner Nordküste den
Golf vonAden.
[* 16] Vom Nordufer des im westlichsten
Teile desselben gelegenen Golfs von Tedschura beginnt die
Danakilküste mit dem Ras
Bir, die, sich nordwestlich bis gegen
Massaua
[* 17] hinziehend, die
StraßeBab el-Mandeb, den Eingang zum
RotenMeere, und dieses selbst im
SW. begrenzt.
A. ist ein großartiges
Tafelland, das in seinem schmälern südl.
Teil die höchste
Erhebung erreicht
und in seiner breitesten
Ausdehnung
[* 19] nach N. sich abflacht. Die Trennungslinie beider
Teile zieht im allgemeinen
dem 5.° nördl.
Br. entlang, buchtet sich aber zwischen dem 25. und 35.° östl. L. von Greenwich bis zum
3.° südl.
Br. aus: sie scheidet – um eine geogr.
Vorstellung mit kurzer Benennung zu veranschaulichen – Südhochafrika
von Nordflachafrika.
Südhochafrika wird von einem fast ununterbrochen fortlaufenden Randgebirge umsäumt, das mehr oder weniger
nah an die Gestade des Atlantischen und
Indischen Oceans herantritt. Da das Randgebirge aus den Hochflächen des Innern emporsteigt,
so erscheint das
Binnenland als
Mulde. Diese
Mulde ist von langwelligen Ebenen erfüllt oder von mäßigen Höhenzügen durchsetzt,
bei einer durchschnittlichen
Erhebung von 900 bis 1300 m ü.d.M.: sie zerfällt in eine kleinere, südliche,
und in eine größere, nördl. Hälfte, in das
Flußgebiet des
Sambesi mit dem Njassasee (480 m) und in jenes des
¶
mehr
177 Kongo mit dem Bangweolo- (1300 m), Moëro- (850 m) und Tanganikasee (810 m). Beide Gebiete werden durch die
Muschingaberge (1400 m, von SW. nach NO.) und das Tschingambogebirge zwischen Njassa und Tanganika getrennt. Das Randgebirge
erhebt sich im Süden von den Küsten der Kapkolonie zu dem Tafellande der Roggeveld-, Nieuweveld- und Schneeberge
zwischen 1600 und 2600 m und erreicht im Kompaßberg mit 2738 m die höchste Gipfelhöhe. Dieser Rand fällt gegen S. terrassenförmig
zu der 90–150 km breiten, baumlosen Karroo-Ebene ab, die eine mittlere Erhebung von 900 bis 1500 m hat, und schickt gegen
SO. einen Gebirgszug aus, dessen bedeutendste Gipfel der Große Winterberg (2380 m), der Hogsback (1943
m) und der Lostafel (1890 m) sind, während im W. der Karroo als einzelne Kuppen der Schneekopf (1831 m) und Winterhoek (1818
m) emporragen.
Die Karroo fällt terrassenförmig gegen W. und S. ab nach der niedersten Stufe des Kaplandes, die nur
von geringern Höhen, darunter dem Tafelberge (1082 m) bei der Kapstadt, unterbrochen wird. Der Westrand des Mittelbeckens zieht
sich von den Roggeveldbergen nordnordwestlich über die Kamiesberge (1563 m) nachKlein- und Groß-Namaland, wo seine breite,
wüste Scheitelfläche bei Amhub 1490 m, bei Reboboth 1390 m hoch liegt, und steigt im Plateau des Damaralandes
(19–22° südl. Br.) bis 1830 m mittlerer Erhebung und 2300 m Gipfelhöhe (Omatakoberge) an. Von hier setzt er sich durch
die Hochebene von Ovambo nach Bihe, östlich von Benguella fort, wo er das Hochland bildet, auf dem die Zuflüsse des Ngamisees
(930 m) und die westl. Nebenflüsse des Sambesi einerseits, der Kunene und Quanza andererseits entspringen.
Unter 10° südl. Br. ist dieser Westrand etwa 1600 m hoch, senkt sich, vom Kuango 355 m tief eingeschnitten, nur langsam nach
der Küste hin (Pungo Ndongo in Angola liegt noch gegen 1200 m hoch) und geht, umgrenzt von zahlreichen
einzelnen Bergen
[* 21] und Hügelketten, allmählich in die Ebene am untern Quanza über. Weiter nordwärts setzt er sich durch das
TafellandKongo, über den Kongo und jenseit des Äquators, zuletzt als Serra de Cristal (Serra Complida) fort, die sich etwa 110 km
von der Küste in drei Stufen bis 1000 m erhebt. Im Osten geht das Randgebirge landeinwärts von den Schnee-
und Stormbergen des Kaplandes als 1600–2000 m hohes Plateau durch die Oranjeflußrepublik und das Transvaalgebiet nach NNO.;
längs der Küste zieht es sich von den Wittebergen nach den bis 3651 m ansteigenden Drakenbergen (oder Kathlambagebirge) hin
und fällt in steilen, oftmals breiten, von zahlreichen Flüssen durchschnittenen Terrassen steil gegen
Kaffraria, Natal und das Zululand ab. Jenseit des Limpopo dehnt sich dieser Ostrand zu dem mehr als 750 km breiten Berglande
der Maschona, Matabele und Makua aus, durch das der Sambesi seinen Lauf nimmt, westlich mit dem Matoppogebirge (1340 m) und
dem Hochlande der Batoka, östlich mit den Lupatahügeln (200 m), den Morambalabergen (1250 m), dem Namuligebirgsstock (2280
m). Die östl. Randerhebung umschließt, nördlich vom Sambesi, den Schirwasee (600 m) mit dem Milandschiberg (2440 m) und
dem Sombaberge (2300 m), senkt sich dann östlich von dem Njassasee bis auf 900 m bei Mesule, während
sie nach N. und NO. im Livingstone- und Jomalemagebirge (3000 m) und in der Rubebokette (2100 m) eine mächtige Erhebungsreihe
bildet; weiter nordöstlich setzt
sie sich in der 800–1000 m hohen Bergregion von Usagara und Nguru bis zu den Bergländern
Usambara (2000 m), Pare und Ugweno (2000 m) fort.
Hier im Quellgebiet des Pangani (Ruvu) trifft das Randgebirge mit dem mächtigsten Gebirgszug A.s zusammen, der in fast genau
südnördl. Richtung bis zum Hochland von Abessinien und zu den Felsenketten an der westl. Küste des RotenMeers sich fortsetzt
und vulkanischen Ursprungs ist. Er bildet im S. die Scheidemauer zwischen dem niedrigen, wasserarmen
Somal- und Gallaland und dem heißfeuchten obern Nilbecken. Er hat seine höchste Erhebung in der eisbedeckten Gebirgsmasse
des Kilima-Ndscharo 6010 m (nach O. Kerstens trigonometr. Messung 6130 m) und im Kenia (5600 m); sein Westabfall begrenzt eine
tiefe Rinne, der sog. Ostafrikanische Graben, worin der Manjara- (1000 m), Natron-, Naiwascha- (1860 m),
Baringo- (1115 m), Rudolf- (400 m) und Stefaniesee (530 m) eingebettet liegen. Die Grundfläche des nördlich anschließenden
abessin. Gebirgssystems bildet ein Hochplateau, das nach O. 2200–2700m steil abfällt, während
es sich nach W. allmählich abdacht.
In den nördlich an Abessinien stoßenden Bogo- und Hababländern tritt das Grundgebirge bisweilen zu Tage;
die Plateaus erheben sich dort bis über 600 m; vegetationslos und wild ragen die krystallinischen Felsmassen empor. Nur
die Gewinnung prachtvoller Gesteine,
[* 22] Granite, Porphyre, Diorite, herrlicher Breccien, die Smaragd- und Beryllgruben des 2280 m
hohen Djebel Sebara, die Blei-, Kupfer- und Goldbergwerke konnten zu den Zeiten des Altertums in diese Öde
Leben bringen. Das Gebirge bildet keine einfache Kette, sondern ein System zahlreicher Gebirgsstöcke, die sich längs des RotenMeeres nach N. ziehen, wo sie im Djebel Soturba 2100 m Höhe erreichen, und von O. nach den Wüsten des Innern zahlreiche
Gipfelreihen vorschieben und dadurch die Katarakte des Nils bedingen. Von Assuan an entfernt sich das krystallinische
Gebirge vom Nil; am WadiArabah ist seine Nordgrenze.
Nordflachafrika, im W. vom Atlantischen Ocean, im O. vom RotenMeer, vom AbessinischenGebirge mit seinen südl. Ausläufern begrenzt,
zerfällt in vier ungleiche Zonen. Die erste und südlichste Zone beginnt mit dem Quellgebiet des Schari
und umfaßt, die Wasserscheide der nördl. Kongozuflüsse hinansteigend, das tief im S. liegende oberste
Nilbecken mit der schneebedeckten Gebirgsmasse des Ruwenzori (etwa 5600 m) und mit dem Mfumbiro (3420 m), deren abfließende
Gewässer hauptsächlich die Nilquellseen Victoria-Njansa (1190 m), Albert-Edward- (965 m) und Albert-Njansa
(680 m) speisen.
Die mittlere Erhebung beträgt 600 m. Die östlich und nördlich des centralen Gebirgsstocks gelegenen Landschaften
Uganda, Unjoro, die frühere Äquatorialprovinz und Dar Banda
[* 23] sind meist weite, dünn bewaldete, reich bewässerte Ebenen aus
Süßwasserkalk, Mergel und jüngern Alluvionen, vielfach von niedrigen Hügelzügen unterbrochen. Zur zweiten Zone gehören
die HaussastaatenSokoto und Adamaua (160–200 m) am rechten und linken Ufer des Binue, deren südlichsten AbschlußKamerun mit
dem Mongo-ma-Loba oder Götterberg (3960 m) an der Biafrabai bildet; ferner Bornu mit dem Tsadsee (250 m), Bagirmi, Wadai, Darfur
(450 m), Kordofan (500 m) und der ägypt. Sudan (370 m). Der ganze Landstrich wird im W. durch quellenreiche,
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