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A fonds perdu (frz., spr. affong perdü), ohne Aussicht auf Wiedererlangung (s. Fonds).
A fonds perdu - Afrika
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A fonds perdu (frz., spr. affong perdü), ohne Aussicht auf Wiedererlangung (s. Fonds).
die Lokalheilige Augsburgs, deren Kultus bis ins 6., vielleicht bis ins 4. Jahrh. hinaufreicht und deren Reliquie noch 1804 in der St. Ulrichskirche zu Augsburg [* 2] feierlich gehoben wurde. Sie wurde zu Augsburg als Märtyrerin der Diokletianischen Christenverfolgung 304 verbrannt. Nach der alten Legende war sie ursprünglich eine Lustdirne und wurde von den beiden Heiligen Narcissus und Felix zum Christentum bekehrt, weshalb sie auch als Schutzpatronin der reuigen Dirnen gilt. Ihr Attribut ist der Fichtenzapfen, ihr Tag der 5. Aug.
Kreiden - Kreis
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Kreis.Stadt im Kreis [* 3] Casoria der ital. Provinz Neapel, [* 4] hat (1881) 18949, als Gemeinde 19367 E., Strohhutfabrikation, Weinbau und jährlich eine große Messe vom zweiten Sonntage des Mai an.
oder Josefinos nannte man in Spanien [* 5] ursprünglich die Vertreter der franz. Aufklärungs- und Revolutionsideen, später die, welche die vom König Joseph Bonaparte 1808 proklamierte Verfassung beschworen, dann überhaupt alle, welche während der Invasion der Franzosen diesen anhingen. Nach dem Sturze der Fremdherrschaft wanderten die Afrancesados zum großen Teil, etwa 10000 Köpfe stark, nach Frankreich aus. Von Ferdinand VII. durch eine Verordnung vom mit Weib und Kind verbannt und ihrer Würden, Ämter und Güter verlustig erklärt, erhielten sie erst nach der Herstellung der Cortesverfassung durch Dekret vom die Erlaubnis zur Rückkehr nach Spanien, und ein Beschluß der Cortes vom gab ihnen die Güter zurück.
Kraft [unkorrigiert]
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Kraft.Lucius, röm. Lustspieldichter, geb. um 150 v. Chr., der bedeutendste Vertreter der Richtung, die in freierm Anschluß an das Vorbild der neuern griech. Komödie, namentlich Menanders (s. d.), ein nationales Lustspiel schuf, dessen Stoffe dem heimischen Leben entnommen waren (fabula togata). Unter seinen Landsleuten stellte er Terenz am höchsten, dessen Eleganz er mit volkstümlicher Kraft [* 6] und Frische verband, so daß er darin eine Mittelstellung zwischen Plautus und Terenz einnimmt. Man kennt die Titel von mehr als 40 seiner Stücke; die geringen erhaltenen Bruchstücke finden sich zusammen bei Ribbeck in den «Scaenicae poesis Romanorum fragmenta», Bd. 2 (2. Aufl., Lpz. 1873).
Lakes Company, s. Englische Afrikanische Seengesellschaft. ^[= gründete 1878 Handelsstationen am Njassasee und im südlich anstoßenden, ...] [* 7]
Sextus Julius, der Begründer der vergleichenden heidnisch-christl. Chronologie im 3. Jahrh. n. Chr. Er ist besonders bekannt als Verfasser eines wichtigen chronol. Werkes, des «Pentabiblion chronologikon», das von Erschaffung der Welt bis 221 n. Chr. reichte. Das Werk selbst ist verloren gegangen, doch haben sich Fragmente bei den christl. Geschichtschreibern erhalten. Von einem andern großen Sammelwerke, «Kestoi» (d. i. [gestickte] Gürtel), [* 8] mannigfachen, vorwiegend naturwissenschaftlichen Inhalts, mit besonderer Berücksichtigung des Absonderlichen und Wunderbaren, sind ebenfalls Bruchstücke vorhanden, gesammelt von Routh im zweiten Teile der «Reliquiae sacrae» (Oxf. 1814). –
Vgl. Gelzer, Sextus Julius und die byzant.
Chronographie (2 Bde., Lpz. 1880–85).
ein großer kriegerischer Stamm der Afghanen, etwa 90000 Köpfe stark, im W. und S. von Pischawar.
Sie haben den Chaibar- und den Kohatpaß inne, wo sie der Schrecken der Reisenden und der Karawanen waren, bis die Engländer 1879 durch einen Vertrag ihnen die Bewachung des Passes unter engl. Oberhoheit übertrugen und sie verpflichteten, zweimal wöchentlich die centralasiat.
Karawanen unbehelligt nach Pischawar durchzulassen.
Die wichtigsten Forsch
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Afrika.[* 9] Der Name Afrika ist uns von den Römern überliefert. Wie die Griechen den westlich von Ägypten [* 10] gelegenen Teil dieses Kontinents Libyen (Libye) nannten, weil sie zuerst mit den Lbu oder Rbu, den Bewohnern ihrer im 6. Jahrh. v. Chr. gegründeten Kolonie Cyrene, bekannt wurden, so wendeten die Römer, [* 11] die im Gebiete von Karthago [* 12] zuerst Fuß faßten, den Namen der dort einheimischen Afarikas oder Awrighas, von ihnen Afri oder Africani genannt, auf das ganze nördl. Küstenland westlich von Ägypten (arab. El-Maghreb) an. Sie unterschieden davon das östlichere Ägypten und das südlichere Äthiopien, das jenseit des Atlas [* 13] und Cyrenaikas begann; doch begreift Mela auch Äthiopien mit unter dem Namen Afrika.
Glied (künstliches)
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Glied.und Grenzen. [* 14] Südlich von Europa [* 15] und südwestlich von Asien [* 16] gelegen, bildet A. das dritte Glied [* 17] der Alten Welt, mit deren übrigen Teilen es nur im NO. durch den seit 1869 von einem Kanal [* 18] durchstochenen, 125 km breiten Isthmus von Sues zusammenhängt. Es erstreckt sich von 37° 20' nördl. Br. (Kap Blanco) bis 34° 51' südl. Br. (Kap Agulhas) und von 17° 34' westl. Lage (Kap Verde) bis 51° 16' östl. Lage von Greenwich (Kap Guardafui), also durch 72 Breiten- und 69 Längengrade, vom Äquator ziemlich in der Mitte seiner Längenausdehnung durchschnitten.
Gibraltar
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Gibraltar.
Seine Länge von N. nach S. beträgt 8015 km, seine größte
Breite
[* 19] von O. nach W. 7630 km. Sein Flächeninhalt umfaßt 29904
254
qkm, wovon ungefähr zwei Drittel nördlich, ein Drittel südlich vom
Äquator liegen; auf das Festland kommen 29
205
390 qkm,
auf die
Inseln 620
864 qkm. Es ist demnach mehr als dreimal so groß wie
Europa und macht etwa ein Fünftel alles Festlandes und ein Siebzehntel der ganzen Erdoberfläche aus. Die begrenzenden
Meere
sind im N. das Mittelländische, im W. das durch die
Straße von
Gibraltar
[* 20] mit dem vorigen verbundene Atlantische, im O. das
Indische und das mit dem
Indischen durch die
Straße
Bab el-Mandeb verbundene
Rote Meer. Die Gestalt
A.s ist
abgerundeter, gedrungener als die der andern Erdteile.
Die Fläche der vom Meer abgegliederten Teile des Kontinents verhält sich zur Gesamtfläche desselben wie 1:47; bei Europa wie 1:2. Die breite eirunde Nordhälfte setzt sich gegen S. in ein Dreieck [* 21] mit abgestutzter Spitze fort. Dieses Dreieck ist aber etwas gegen O. verschoben, so daß sein östl. Eck, das Somalland mit dem Kap Guardafui (Ras Asir), halbinselartig vorspringt, während an der Westseite der große Busen von Guinea als einzige bedeutende Gliederung des Kontinents eindringt.
Die Küsten haben eine äußerst geringe Entwicklung: ihre Länge beträgt nur 27638 km, wovon auf das Mittelmeer 5254, auf den Atlantischen Ocean 10840, auf den Indischen Ocean 8584 und auf das Rote Meer 2960 kommen. Die Küstenentwicklung (1067 qkm Flächenraum auf 1 km Küstenlänge) ist daher gegen die der übrigen Erdteile eine sehr ungünstige, während in Europa schon auf 278 qkm Flächenraum 1 km Küstenlänge kommt. Vom flachen Delta [* 22] des Nils westwärts zieht die Nordküste, ohne größere Häfen und mit dem Ansteigen des Landes allmählich steiler werdend, ¶
Physikalische Karte vo
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Seite 51.177a.Afrika (Inseln. Bodeng
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Seite 51.178.0177a Physikalische Karte von Afrika ¶
west-176 nordwestlich zum Plateau von Barka, das nach N. schroff zum Meere hin abfällt. Zwischen diesem Tafellande und dem Atlasgebirge liegt die einzige größere Einbuchtung der Nordküste, der Meerbusen der Syrten, mit dem Golf von Sydra (Große Syrte) im O. und dem Golf von Gabes (Kleine Syrte) im W.; die von Bengasi am Westabhang des Plateaus von Barka bis Kap Bon an der tunes. Küste durchweg flache, sandige Küste macht schon seit alters die Schiffahrt an derselben gefährlich.
Von Kap Bon an tritt das Gebirge hart an das Meer heran und zahlreiche, steile Vorgebirge springen weit ins Meer vor. Im W. bildet die Halbinsel von Tetuan eine weit nach Spanien hin vorspringende Brücke [* 25] zwischen Europa und A., die hier durch die enge Straße von Gibraltar voneinander getrennt werden. Bei Kap Spartel oder Espartel (Ras Ischberdil) beginnt, nach SW. umbiegend, die atlantische Küste, die in ihrem nördlichen, die Sahara begrenzenden Teile flach ist und von heftiger Brandung umtobt wird. An dieser Strecke liegt das Kap Bojador und südlich von Kap Blanco die jetzt vollständig durch Sandbänke versperrte Bai von Arguin.
Flüsse
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Flüsse.Die Küste erreicht im Kap Verde (Grünes Vorgebirge) ihren westlichsten Punkt; obwohl immer noch flach und öde, wird sie doch durch die hier mündenden Flüsse [* 26] Senegal, Gambia und Rio [* 27] Grande einigermaßen zugänglich gemacht und belebt. Beim Kap Roro biegt die Küste nach SO. um und setzt sich als Sierra Leone- und Pfefferküste in dieser Richtung mit den Kap Verga, Sierra Leone und Mesurado bis zum Kap Palmas fort, vielfach durch breite Flußmündungen eingeschnitten, umsäumt von kleinen Inselgruppen (Bissagos-, Los- und Sherboro-Inseln).
Vom Kap Palmas an streicht sie ostwärts als Elfenbein-, Gold- und Sklavenküste, meist niedrig, mit vielen, weit ins Land eindringenden Lagunen, bis jenseit des kaum über Meereshöhe sich erhebenden Nigerdeltas. Das Delta des Nigers trennt die Bai von Benin von der Bai von Biafra. Hier erhebt sich zwischen dem breiten Ästuarium [* 28] des Alt-Calabar und dem Delta der Kamerunflüsse ein gewaltiger, vulkanischer Gebirgsstock unmittelbar vom Meere aus, dessen südwestl.
Fortsetzung in den Inseln Fernando Po, Principe, St. Thomé und Annobon zu erkennen ist. Von der Bai von Biafra verläuft die Küste von Niederguinea ziemlich gerade nach Süden. Ein abwechselnd breiteres und schmaleres Flachland trennt das terrassenförmig aufsteigende Randgebirge vom Meere. Fast unter dem Äquator liegt die Meeresbucht des Gabun, dann gegen Süden Kap Lopez und das Delta des Ogowe, die kleine Bucht von Majumba, die Mündung des Kongo, die flache Halbinsel von Loanda, die Mündung des Quanza, die Bucht von Benguella, der Hafen von Mossamedes, das Kap Negro mit Porto Alexandre, die Große Fischbai und die Tigerspitze.
Angoumois - Angriff
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Angra.Von hier an südöstlich bis zur Kapkolonie bildet die Küste eine Sand- und Felsenwüste. Nur die Walfischbai und Angra [* 29] Pequena gewähren den Schiffen einigen Schutz. Jenseit des Oranjeflusses beginnt die engl. Kapkolonie mit ihren hafenreichern, sehr belebten Küsten. Hier ist die St. Helenabai, die geschützte Saldanhabai, die Tafelbai mit der Kapstadt, [* 30] die Falsebai und zwischen beiden das Kap der Guten Hoffnung, östlicher die Walkerbai und das Kap Agulhas (Nadelkap), die Südspitze von A. Bis zur Algoabai behält die Küste westöstl.
Macula - Madagaskar
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Madagaskar.Richtung, mit geringer Ablenkung gegen Norden, [* 31] bei, dann wendet sie sich nordöstlich. Grün und felsig wird sie von vielen Flüssen unterbrochen, besitzt aber, außer Port Elizabeth und East-London, bis Port Natal keine nennenswerten Häfen. Flacher werdend, setzt sie sich nach der großen Delagoabai und bis zum Kap Corrientes in derselben Richtung fort, macht aber dann zwischen diesem und der Bai von Mozambique als Küste von Sofala und Mozambique eine große Einbuchtung, in der von S. nach N. Port Inhambane, die Bai von Sofala und das Delta des Sambesi aufeinander folgen, und welche gegenüber der Insel Madagaskar [* 32] die Westseite des Kanals von Mozambique bildet.
Von Mozambique bis Kap Delgado geht die Küste gerade nach N., behält dann aber, mit Ausnahme der flachen Einbiegung der Suaheliküste bei Sansibar, [* 33] nordöstl. Hauptrichtung bis Kap Guardafui bei. Das Dreieck des Somallandes begrenzt mit seiner Nordküste den Golf von Aden. [* 34] Vom Nordufer des im westlichsten Teile desselben gelegenen Golfs von Tedschura beginnt die Danakilküste mit dem Ras Bir, die, sich nordwestlich bis gegen Massaua [* 35] hinziehend, die Straße Bab el-Mandeb, den Eingang zum Roten Meere, und dieses selbst im SW. begrenzt.
Die mit Ausnahme weniger Punkte öde afrik. Küste des Roten Meers hat im allgemeinen eine Richtung von SO. nach NW. Nennenswerte Einbuchtungen und Vorsprünge sind die Annesleybai oder Bai von Adulis (Sula) mit dem vorliegenden Dahlak-Archipel, der Hafen von Massaua vor der Bucht von Arkiko, der Hafen von Suakin, Ras Rauai, Ras Elba mit dem 1200 m hohen Djebel Elba dahinter, und Ras Benas mit dem Golf von Benas oder Berenice. Gegen N. läuft das Rote Meer in zwei Arme aus, das westlichere Bahr Sues mit dem Hafen von Sues und das Bahr Akaba, die beide die Halbinsel des Sinai umfassen.