Gallien nieder, brachte 439 die Westgoten zur Ruhe und schlug 445 den Frankenkönig Clodio an der
Somme. Mit den Hunnen hatte
den Frieden aufrecht erhalten. Als aber deren König
Attila endlich einen
Sturm gegen den Westen vorbereitete, wußte Aëtius zur
rechten Zeit einen großen
Bund mit den Westgoten,Alanen,
Franken und andern Völkerschaften herzustellen,
mit deren Hilfe er 451 auf den
Catalaunischen Feldern (jetzt Châlons-sur-Marne) den welthistor.
Sieg über
Attila errang. Trotz
dieser Verdienste ließ der
Kaiser nach
AttilasTode (453) den Aëtius, eifersüchtig auf dessen Macht, 454 ermorden.
ferrātusFraas, Adlerechse, gavialähnliche fossile
Panzerechse, im Knochenbau des
Kopfes und Schulterblattes mit vogelartigen Charakteren. Im mittlern Keuper (Stufensandstein)
Württembergs.
Alexander Nikolajewitsch, russ. Altertumsforscher, geb. 23. (11.)
Juli 1826 im Gouvernement Woronesch, studierte in
Moskau
[* 3] Rechtswissenschaft und war bis 1862 im
Staatsdienst thätig. Er starb 5. Okt.
Hauptsächlich beschäftigte er sich mit der russ. Volksüberlieferung,
veranstaltete selbst eine große Sammlung
«Russ. Volksmärchen» (2. Aufl., 4 Bde.,
Mosk. 1873) und schrieb «Die poet. Naturanschauungen
der
Slawen» (3 Bde., ebd. 1865 - 69), ein Werk, welches,
obwohl kritiklos gearbeitet, doch als reiche Materialiensammlung für die slaw. Mythologie großen
Wert hat. Außerdem beschäftigte er sich mit russ. Litteraturgeschichte
und
Bibliographie.
(lat.), Gemütsbewegung, jede durch das Gefühl hervorgerufene und auf dieses
zurückwirkende
Hemmung und
Störung des gewöhnlichen Vorstellungsverlaufs.
Starke, vorzüglich unvorhergesehene Eindrücke,
die in ihren Folgen den Gemütszustand des
Menschen berühren und plötzlich verändern, sind daher die gewöhnlichen
Ursachen der Affékt. Die ältere
Psychologie rechnet die Affékt zum Gefühlsvermögen, während man die Leidenschaften dem
Begehrungsvermögen
zuschrieb.
Mit der
Lehre
[* 7] von den verschiedenen Seelenvermögen ist aber auch diese
Beziehung weggefallen. Dagegen sind die von den Leidenschaften
genau zu unterscheiden, indem die letztern vielmehr bleibende, in dem Innern festgewurzelte Geneigtheiten
zu Affékt sind. Die Affékt haben verschiedene
Grade. Im höchsten
Grade können sie betäubend, sogar tötend wirken, wie z. B. Schreck
vor Freude und vor
Furcht. Die Gefühle, die den Affékt ausmachen, sind bald angenehm, bald unangenehm, bald aus Vergnügen und
Schmerz gemischt, wie z. B. bei der Überraschung. InBeziehung auf die Art, wie die Gemütsruhe gestört
wird, gilt die
Einteilung der in excitierende oder aufregende, wie Zorn, Wut, Freude, und deprimierende oder niederschlagende,
wie
Kummer, Schreck u. s. w. Körperlich bewirkt der Affékt
Ausdrucksbewegungen mannigfaltiger Art,
Veränderungen der Herzthätigkeit
und
Atmung, des
Stoffwechsels und der
Gesichtsfarbe, wie sich dieses in den Gefühlen der Erleichterung,
der
Beklemmung, in der Schamröte, der
Blässe, den
Thränen und dem Lachen zeigt. In physiol. Hinsicht entspricht den Affékt wahrscheinlich
eine
Veränderung in der Funktion des vasomotorischen
Apparats, wodurch alle übrigen körperlichen Erscheinungen in
Begleitung
oder im Gefolge der Gemütsbewegungen bedingt sind. Zu behaupten, daß nur der
Mensch der Affékt fähig ist,
ist kein
Grund vorhanden, da sich bei
Tieren ähnliche Erscheinungen zeigen. -
(lat.), die äußerliche Kundgebung von Gefühlen, die man gar nicht besitzt
oder künstlich zu einem Zwecke erzeugt hat, der nicht in den Gefühlen selbst liegt. Deswegen ist Sentimentalität
(s. d.) stets mit Affektation verbunden, weil der Sentimentale nicht von
seinen Gefühlen ergriffen wird, sondern sich künstlich in sie hineinversetzt, um auf andere den Eindruck des Gefühlvollen
zu machen. In der Affektation liegt aber auch die
Absicht, andere nicht wissen zu lassen, daß die kundgegebenen
Gefühle nicht wirkliche oder natürliche sind; deswegen ist der Schauspieler nicht affektiert,
weil er bei andern nur täuschenden
Schein erzeugen will. Die Ästhetik nennt besonders die künstliche
Anmut (s. d.) Affektation.
(lat.), das passive Verhalten einer Sache oder
Person in den durch fremde Einwirkungen
hervorgebrachten
Veränderungen oder Zuständen;
auch im frühern Sprachgebrauch soviel als Zuneigung, insofern diese ein
von dem geliebten Gegenstande abhängiger Gemütszustand ist;
daher affektioniert, soviel wie geneigt, gewogen. - In der
Medizin nennt man Affektion das Kranksein eines Organs oder des ganzen Organismus, wenn man
diesem kranken Verhalten keine bestimmtere Bezeichnung beilegen kann oder will;
z. B. das Wort Magenaffektion bedeutet: der
Magen
[* 8] ist irgendwie krankhaft verändert.
das Interesse (s. d.) aus besonderer Neigung, welches
eine Schätzung in
Gelde nicht zuläßt. Ob auf dasselbe Rücksicht zu nehmen, kommt für Schuldverhältnisse nach zwei
Richtungen in Frage. Es ist streitig, ob auf die
Erfüllung einer Verpflichtung für die Regel nur geklagt werden kann, wenn
der Kläger ein Vermögensinteresse an der Leistung hat. Die, welche dies verteidigen, lassen in gewissen Fällen auch ein
Affektionsinteresse als Ausnahme zu. Die herrschende
Lehre, von welcher auch derEntwurf des
Bürgerl. Gesetzbuchs für das
Deutsche Reich
[* 9] ausgeht, läßt Schuldenverpflichtungen, namentlich aus
Verträgen, und Klagen auf
Erfüllung derselben zu, auch
wenn ein Vermögensinteresse des Klägers nicht nachweisbar ist. Damit wird diese Frage gegenstandslos.
Die andere Frage bezieht sich auf die Verpflichtung zum
Schadenersatz. Nach der herrschenden
Ansicht, zu welcher sich
auch der angezogene
Entwurf bekennt, kann der Ersatz nur desjenigen gefordert werden, was der Kläger infolge der Nichterfüllung
einer
Verbindlichkeit oder der Verletzung seiner
Rechte weniger im Vermögen hat (positiver Schaden oder entgangener Gewinn),
nicht das Affektionsinteresse oder ein Affektionswert. Für den Hofschulzen in Immermanns «Münchhausen»
hatte das vermeintliche
¶
1. Brüllaffe (Mycetes ursinus). Körperlänge 0,55-0,60 m, Schwanzlänge 0,55-0,60 m.
2. Coaita (Ateles paniscus). Körperlänge 0,50 m, Schwanzlänge 0,65-0,70 m.
3. Kapuziner (Cebus capucinus). Körperlänge 0,45 m, Schwanzlänge 0,35 m.
4.
Satansaffe (Pithecia Satanas). Körperlänge 0,40 m, Schwanzlänge 0,35 m.
5. Nachtaffe (Nyctipithecus trivirgatus). Körperlänge 0,40 m, Schwanzlänge 0,45 m.
6. Saguin (Hapale Iachus). Körperlänge 0,24 m, Schwanzlänge 0,36 m.
¶
mehr
Schwert Karls d. Gr. einen hohen Affektionswert; er würde dasselbe um vieles Geld nicht verkauft haben, er würde aber nach
jener Ansicht gegen den Spielmann, welcher dasselbe aus Rache verbrachte, eine Klage auf Ersatz nur im Werte des alten Eisens
gehabt haben. Mutwillige Beschädigungen solcher Art können auch vorkommen, wenn der Beschädiger zahlungsfähig
und der Beschädigte ein verständigeres Affektionsinteresse hat. Das Preuß. Allg. Landr. I, 2, §. 115 bezeichnet als den Wert der besondern
Vorliebe den, welcher aus bloß zufälligen Eigenschaften und Verhältnissen einer Sache folgt, die derselben in der Meinung
ihres Besitzers einen Vorzug vor allen andern Sachen gleicher Art beilegen.
Für diesen Wert soll der haften, welcher aus Vorsatz beschädigt (I, 6, §. 86), so daß der Richter den von dem Beschädigten
eidlich zu erhärtenden Wert nach den Umständen und Verhältnissen festzusetzen hat, auf welche der Beschädigte diese Vorliebe
gründet (§. 97). Ebenso bestimmt das Österr. Bürgerl. Gesetzb. §. 1331, daß wenn jemand durch eine
im Strafgesetz verbotene Handlung vorsätzlich oder zufolge auffallender Sorglosigkeit des andern beschädigt ist, oder
wenn der Schaden aus Mutwillen und Schadenfreude verursacht ist, er den Wert der besondern Vorliebe fordern darf.