er unter dem Namen Guglielmo besonders in Florenz geschätzt ward, und kehrte 1656 in sein Vaterland zurück. Er starb 1679 in
Amsterdam. Aelst wußte besonders den Glanz der Gefäße von Krystall, Gold und Silber sowie den der Perlmutter wiederzugeben.
(grch. und lat.), die Luft, insbesondere die atmosphärische:
häufig in zusammengesetzten Bezeichnungen, die sich auf die Luft beziehen, z. B.
Aeromechanik, Aerostatik, Aerodynamik u. s. w.
Lour.
(Luftblume), Pflanzengattung aus der Familie der Orchideen (s. d.) mit einem
Dutzend Arten im warmen Asien, die sämtlich auf Bäumen in Rindenrissen mittels ihrer fleischigen Luftwurzeln haften. Die bis
1,20 m hohen Stengel sind mit vielen schmalen, zweizeilig abstehenden, lederigen Blättern besetzt, und
die in langen hängenden Trauben oder Ähren stehenden, gewöhnlich weißen, aber mehr oder weniger reich purpurn gefleckten,
sehr ansehnlichen Blüten besitzen eine sackförmige oder gespornte, dreilappige Lippe und eine kurze, flügellose Griffelsäule.
Mehrere Arten (z. B.
Aërides odoratum Lour.,
Aërides affine, Aërides crispum, Aërides Fieldingii) sind ihres dankbaren Blühens
wegen beliebte Zierpflanzen. Sie gehören meist in die wärmste Abteilung des Orchideenhauses.
Lufttorpedos, Luftballons, welche Sprenggeschosse oder mit Sprengstoffen gefüllte Gefäße über eine feindliche
Festung tragen und auf dieselbe niederfallen lassen sollen. Der Gedanke wurde zuerst 1849 vor Venedig von
der österr. Belagerungsarmee mit gewöhnlichen Sprengbomben, indes ohne äußerlichen Erfolg verwirklicht. Die großartigen
Fortschritte, die seit jener Zeit sowohl die Luftschiffahrt als die Sprengtechnik gemacht haben, gaben in neuerer Zeit Anlaß,
den Gedanken in besserer Gestalt wieder aufzunehmen. In Frankreich besteht ein System Gower, in Amerika hat
ein General Russel Thayer einen Dynamitballon hergestellt.
Ein deutscher Ingenieur und Aeronaut Georg Rodeck beschäftigt sich seit 1882 mit der Sache und hat elektrische Lufttreibtorpedo-Kolonnen
und Lufttreibtorpedos mit Uhrwerksauslösung in Vorschlag gebracht. Bei erstern führt ein Passagierballon vier Torpedoballons,
deren jeder 50 - 75 kg Nitrat in einem metallenen Kasten trägt, über die Festung, und die Sprengkästen
können durch elektrische Leitung gleichzeitig oder nacheinander abgelöst werden. Beim Niederfallen bersten die Kästen und
schleudern etwa 100 Dynamitpatronen nach allen Richtungen im Bogen fort. Bei einiger Verläßlichkeit in der Führung der Ballons
müssen sich in den belagerten Plätzen damit ungeheure Verwüstungen anrichten lassen.
(grch.), die Lehre von den Gesetzen der Bewegung luftförmiger Stoffe oder Gase, bildet mit der Aerostatik
die Aeromechanik. Das wichtigste Gesetz in der Aërodynamik ist der auch bei den tropfbaren Flüssigkeiten geltende
Torricellische Satz, daß die Geschwindigkeit, mit der ein Gas aus einer Öffnung in der Wand eines Gefäßes
ausströmt, abhängt von dem Druck, unter dem das Gas steht, bez. von der Höhe der Wasser- oder Quecksilbersäule, durch welche
die Spannung des Gases gemessen wird, und zwar so, daß man bei vierfachem Druck die doppelte, bei neunfachem die
dreifache u. s. w. Geschwindigkeit erreicht.
Gase
von verschiedener Dichtigkeit, wie Wasserstoff und Kohlensäure, strömen unter gleichem Druck mit Geschwindigkeiten aus,
die sich umgekehrt wie die Wurzeln aus den Dichtigkeiten verhalten. (S. Ausfluß.) Wie die tropfbaren Flüssigkeiten, so setzen
auch die Gase jedem in ihnen bewegten Körper einen Widerstand entgegen, der um so beträchtlicher ist,
je größer der Querschnitt des bewegten Körpers und je größer dessen Geschwindigkeit ist. (S. Widerstand des Mittels.)
Paradoxon nennt man eine von Clement und Désormes (1826) bekannt gemachte Erscheinung.
Versucht
man aus einem Trichter eine in denselben eingelegte Papiertüte hinauszublasen, so wird dieselbe anstatt hinausgeblasen zu
werden, an die Trichterwände angedrückt.
Dies kommt daher, daß die Luft zwischen Tüte und Trichterwand teilweise von
dem eingeblasenen Luftftrom nach außen mitgerissen wird;
dadurch entsteht zwischen Tüte und Trichterwand ein luftverdünnter
Raum, und der äußere Luftdruck treibt die Tüte gegen die Trichterwand.
(grch.), neuerer Name der Blütenpflanzen (Phanerogamen), weil bei ihnen die durch den
Blütenstaub erfolgende, zur Befruchtung notwendige Bestäubung (s. d.) der Narbe in der Luft erfolgt.
(grch.), eine von Buys-Ballot in den Niederlanden eingeführte Form der Sturmsignale. An einem quadratischen
Pfahle ist eine starke eiserne Röhre angebracht, die um ihre vertikale Achse gedreht und in einer beliebigen
Lage festgestellt werden kann; an ihrem obern Ende trägt sie einen beweglichen, halb rot, halb weiß angestrichenen
Arm, dessen Neigung gegen die Horizontale beliebig reguliert werden kann. Der Zweck dieser Vorrichtung ist, den Unterschied
der Barometerstände zwischen zweien der niederländ. Stationen: Groningen, Helder, Vliessingen und Maastricht, anzudeuten,
deren telegraphisch nach Utrecht gemeldete Beobachtungen von hier aus den verschiedenen niederländ. Häfen
mitgeteilt werden.
Nach diesen Mitteilungen wird dann die Einstellung des Aëroklinoskop besorgt. Zunächst wird die Vertikalebene des Arms parallel mit der
Verbindungslinie der beiden Stationen gestellt, deren Barometerstände den größten Unterschied zeigen, und dann der Arm selbst
um so weiter aus der Horizontalen entfernt, je größer dieser Unterschied ist. Steht der Arm also nahezu
horizontal, so ist kein Sturm zu befürchten; es steht aber ein um so heftigerer Sturm bevor, je stärker der Arm geneigt ist.
Die Richtung, nach welcher der Sturm einsetzen wird, ist nahezu rechtwinklig auf der Vertikalebene des
Arms. (S. Sturmwarnungen.)
(grch.) oder Pneumatik, ein Teil der Mechanik, ist die Lehre von den Gleichgewichts- und Bewegungsgesetzen
luftförmiger Körper;
sie zerfällt in Aerostatik (s. d.) und Aerodynamik (s. d.).
(grch.), ein von Edison erfundenes Instrument, mittels dessen die menschliche Stimme
angeblich eine Tragweite von 6 - 9 km erhält. Das Aërophon besteht aus einer mächtigen, mit einer telephonisch-phonographischen
Platte versehenen Orgelpfeife. Wenn gegen die Platte gesprochen wird, so sollen mittels eines Mechanismus den Schwingungen
der Luft in der Pfeife, die durch einen Blasebalg in starkes, weit hörbares Tönen versetzt wurde, die
Schwingungen jener Platte einverleibt werden,
mehr
derart, daß der weit vernehmbare Pfeifenton zugleich die Artikulation der Stimme wiedergeben soll.