(Ajanta), engl.
Adjunta geschrieben, kleiner verfallener Ort im Gebiete des Risam von
Haidarabad in
Britisch-Ostindien, am südl. Abhange des Passes, der über das die südl.
Grenze der
Provinz Khandesch bildende
Gebirge führt. An der nördl. Abflachung dieses Passes, in der
Richtung auf Khandesch,
führt ein tiefer Hohlweg in das
Innere des
Gebirges zu einer ausgedehnten Gruppe voll Höhlentempeln,
die künstlerisch am meisten vollendeten und am sorgsamsten ausgeführten von allen ähnlichen Bauwerken
Indiens. Die 24 Klosterzellen
und 5
Tempel
[* 5] sind sehr umfangreich und mit großer Mühe aus dem harten, anstehenden Amygdaloidfelsen des
Gebirges ausgehauen.
Die innern
Wände sind mit
Inschriften und in den lebhaftesten
Farben prangenden, auf den Buddhismus bezüglichen
Darstellungen, teils Hochreliefs, teils Freskobildern, bedeckt. Die Felsentempel sind nacheinander zwischen 200
v. Chr. und 600 n. Chr.
entstanden. -
Vgl. Burgeß,Notes on the Baudda Rocktemples of
Ajanta, their paintings and sculptures
(Bombay
[* 6] 1879).
heutiger
Name des zwischen den
Flüssen Jarmuk (s. d.) und Nahr
ez-Zerka oderJabbok (s. d.)
liegenden
Teiles vom Ostjordanlande, das durch
Fruchtbarkeit und Schönheit sich auszeichnet.
Adschmer, engl. Ajmere oder
Ajmeer, die alte und berühmte Hauptstadt der brit. Enklave
Adschmir-Merwara (s. d.)
in Radschputana,
Ostindien,
[* 7] unter 26° 27 1/6' nördl.
Br. und 74° 44' östl.L., am untern Abhänge des
Taragarh-Berges (s. d., 870 m)
und an der Eisenbahn
Bombay-Agra und durch eine Zweigbahn mit der Linie
Bombay-Kalkutta verbunden, hatte
(1881) 48 735 E., darunter 26 685
Hindu, 18 702 Mohammedaner, 2500
Dschain, ferner
Christen, Parsi,
Juden und Sikh;
das wichtigste
ist die Dargah, das
Grab des mohammedanischen, auch von den
Hindu verehrten Märtyrers Mu'in-ud-din Tschißti,
schlechthin Chodscha-Sahib genannt (13. Jahrh.).
Hierzu gehört u. a. eine verfallene Moschee, die
KaiserAkbar d. Gr. zum
Dank für die von Chodscha-Sahib erflehte
Geburt seines
Erben Salim
errichtete; ferner eine Moschee aus weißem Marmor von
Schah Dschahan. Das
Grab des Chodscha selbst ist ein quadratisches
Gebäude mit
Kuppel und einem silbernen
Bogen
[* 8] als Eingang. Jährlich im März findet eine große
Messe, «Aruß-Mela», statt. der Sitz eines «Commissioner»,
der die
ProvinzAdschmir-Merwara verwaltet und selbst unter dem polit.
Agenten für Radschputana steht, wird durch unterirdische Leitungen vom nahen See Anaßagar mit Wasser
versorgt und hat neben einigen
Volks- und Missionsschulen zwei höhere Lehranstalten, deren eine (das Mayo College) die
Akademie
für den hohen
Adel Radschputanas ist.
Der Handel beruht hauptsächlich auf dem Transitverkehr Radschputanas und den Geldgeschäften
der großen Bankhäuser der Sethfamilie mit den einheimischen Fürsten. Außerdem werden
Salz,
[* 9]
Baumwolle
[* 10] und Mohnsamen aus- und Manchesterwaren eingeführt. Adschmir soll 145 n. Chr.
vom Radscha Adscha gegründet worden sein. Von 685 an wechselte es öfters seinen Herrn, bis es 1559 von
KaiserAkbar dem Mogul-Reiche
dauernd einverleibt und zu einer Lieblingsresidenz der Großmoguls wurde. 1756 fiel in dieHände der
Mahratten, die es 1818 an die Engländer abtreten mußten.
engl.
Ajmere-Merwara, indobrit.
Kommissariat der Präsidentschaft
Bengalen (Enklave in Radschputana),
zwischen 25°30' und 26°45' nördl.
Br. und 73°53'und 75°22' östl. L., hat 7021 qkm, (1881) 460 722 E.,
darunter 376 029
Hindu, 57 809 Mohammedaner und 2225
Christen; (1891) 541 890 (287 940 männl., 253 950 weibl.)
E. (S. Merwara.) Das Land ist teils flach, sandig und dürr, teils besteht es aus einem im
Taragarh 870 m hohen, mit der
Arawali-Kette
zusammenhängenden, mineralreichenBerg- und Hügellande. Hauptfluß ist der
Banas. An der
Quelle
[* 11] des Saraswatibaches liegt
die Stadt Puschkar (s. d.).
der
Gase
[* 12] ist die
Aufnahme von
Gasen durch poröse
Substanzen (Holzkohle, Platinschwamm u. s. w.) genannt worden
zum Unterschiede von der eigentlichen
Absorption (s. d.) derselben durch Flüssigkeiten.
(lat.), Adstringierende
Mittel, in der Heilkunde diejenigen
Mittel, welche die Gewebe
[* 13] dichter und fester, die
Kanäle enger machen und die
Absonderungen der betroffenen
Teile vermindern. Diese
Mittel gehen nämlich
mit dem im Safte der Gewebe enthaltenen
Eiweiß unlösliche
Verbindungen ein und führen zu einer gewissen Schrumpfung des
Gewebes; auch bewirken sie aus demselbenGrunde eine Gerinnung des
Blutes. Daher wendet man sie an, um
übermäßige
Absonderungen, z. B. der Schleimhäute, zu unterdrücken, wie beim Katarrh, bei Diarrhöen,
um krankhaft gelockerte und leicht blutende Gewebe zu befestigen, wie bei Auflockerung des Zahnfleisches, um die
Heilung von
Geschwüren zu fördern, um der krankhaften Erweiterung der
Blutgefäße bei beginnenden
Entzündungen entgegenzuwirken,
um
Blutungen zu stillen u. s. w. Neben der Kälte, welche ähnlich wirkt, sind als Adstringentien
sämtliche gerbsäurehaltige
Mittel (Gerbsäure oder
Tannin, Kino,
Katechu, Ratanhawurzel,
Abkochungen von
Eichen-,
Ulmen-,
Weiden-undChinarinde u.a.), ferner
Alkohol,
Alaun,
[* 14] essigsaures
Blei,
[* 15] schwefelsaures
Zink, schwefelsaures
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