Schwanze, mit dem rechten Fange das Scepter, mit dem linken den Reichsapfel haltend. Auch der deutsche
Reichsadler war ursprünglich
einköpfig. Er soll von
Karl d. Gr. bei seiner Krönung 800 nach dem Vorbilde der
Römer
[* 2] zum
Symbol seines
Reichs erhoben sein.
Als solches läßt er sich für das
Deutsche Reich
[* 3] nachweisen: auf der Reichsfahne bereits unter
KaiserOtto II., auf den
Siegeln der
Mark- und Pfalzgrafen 977, auf Münzen
[* 4] 1195, in
Siegeln 1299, überall noch einköpfig.
Zweiköpfig findet er sich zuerst auf einer Reichsmünze um 1325; doch trägt das
Siegel der
Goldenen Bulle von 1356 wieder
einen einköpfigen Adler
[* 5] Wenzel führte seit 1378 den zweiköpfigen Adler im Majestätssiegel,
und unter Sigismund ward er von 1433 an beständiges Zeichen des
DeutschenKaisers und Kaiserreichs bis zu dessen
Auflösung.
Österreich
[* 6] hat den Doppeladler des alten
DeutschenReichs beibehalten. (S.
Österreichisch-Ungarische Monarchie, Wappen.)
[* 7] –
Vgl.
Römer-Büchner, Der deutsche Adler nach
Siegeln geschichtlich erläutert (Frankf. 1858);
Orlice, Nebenfluß der
Elbe in
Böhmen,
[* 10] nächst der Moldau und
Eger
[* 11] der wasserreichste Zufluß
in
Böhmen, 82 km lang, entsteht aus der Wilden und
Stillen und mündet bei Königgrätz
[* 12] (241 m).
Die Adler hat ein
Flußgebiet
von 2041 qkm. Die WildeAdler entspringt auf der Südwestseite
des
Glatzer Gebirgskessels, umfließt östlich das
Adlergebirge
(Böhmischer Kamm).
Friedr.,Baumeister, geb. zu
Berlin,
[* 13] besuchte die
Bauakademie daselbst, war dann unter
Strack, Drewitz
und
Stüler praktisch thätig und baute für letztern 1854–57 die Bartholomäuskirche zu
Berlin.
Architekt
und Archäologe zugleich, machte er sich dann durch seine «Mittelalterlichen Backsteinwerke
des preuß.
Staates» (2 Bde., 1859–69) bekannt. Seit 1863 Professor
der
Berliner
[* 14]
Bauakademie, wurde er 1877
Geh.
Baurat und vortragender
Rat im Ministerium der öffentlichen
Arbeiten zu
Berlin. Er
baute die gotische Christuskirche zuBerlin (1863–68), und versuchte dann in der Thomaskirche daselbst
(1864–69) antike, romanische und Renaissance-Elemente in moderner
Weise zu verbinden. Es folgten von Kirchenbauten noch
die Elisabethkirche zu Wilhelmshaven
[* 15] (1869–72) und die Paulskirche zu
Bromberg
[* 16] (1874–79). 1875–81 beteiligte er sich
an den
Ausgrabungen zu Olympia. Von seinen wissenschaftlichen
Arbeiten sind noch hervorzuheben: Abhandlungen
über das «Pantheon» (Berl. 1872),
über die
«Stoa des Königs Attalos II. zu
Athen»
[* 17] (ebd. 1875),
die «Baugeschichtlichen Forschungen
in
Deutschland»
[* 18] (ebd. 1870–79),
Wladimir Fedorowitsch,
Graf, russ.
General der Infanterie und Minister, geb. zu
Petersburg,
[* 19] nahm
als Offizier im litauischen Garde-Infanterieregiment an den Feldzügen von 1812, 1813 und 1814 teil und
wurde 1817
Adjutant des damaligen
GroßfürstenNikolaus. Nachdem
Nikolaus
den
Thron
[* 20] bestiegen, ward Adlerberg Flügeladjutant, machte
als Generalmajor den türk. Feldzug von 1828 mit, erhielt alsdann den Posten eines Direktors
der Kriegskanzlei, avancierte 1833 zum Generallieutenant und war 1842–52 Generaldirektor der Postanstalten.
Er wurde 1843
General der Infanterie, 1847 zum
Grafen erhoben, 1852 Minister des kaiserl. Hauses.
Von
Nikolaus dem Nachfolger
Alexander II. empfohlen, fand er auch bei diesem dasselbe unbedingte Vertrauen. In die Politik
hat jedoch Adlerberg niemals entscheidend eingegriffen. 1870 legte er das
Amt eines Ministers des kaiserl. Hauses
nieder, blieb aber noch Mitglied des Reichsrats. Adlerberg starb, fast ganz erblindet, 20. (8.) März 1884 zu
Petersburg. – Von
seinen
Söhnen waren die beiden ältesten,
Alexander, geb. 13. (1.) Mai 1818, und
Nikolaus,
Generale der Infanterie und
Generaladjutanten
des
Kaisers;
Alexander ward 1870 Nachfolger seines
Vaters als kaiserl. Hausminister, Ordenskanzler und Generalkommandant
des kaiserl. Hauptquartiers und war der persönliche Freund des
KaisersAlexander II. 1881 legte er seine
Ämter nieder und
blieb nur Mitglied des Reichsrats. Er starb 4. Okt. in
München.
[* 21] –
Nikolaus Adlerberg, früher russ. Militärbevollmächtigter
am
BerlinerHofe, war seit 1866
Generalgouverneur von
Finland, trat nach der Thronbesteigung
Alexanders III.
zurück und starb in
München.
Karl Joh.,
Graf, schwed.
General, geb. in
Finland, trat im
Alter von 13 J. als Korporal bei den
finn. Dragonern ein, war bei dem
Ausbruche desKrieges mit
Rußland 1788
Kapitän und befehligte im
Finnischen Kriege
von 1808 anfangs ein von ihm geworbenes und organisiertes Regiment, wurde bald aber
Generaladjutant beim Feldmarschall Klingspor
und nahm an den Erfolgen der finn.
Armee wesentlichen Anteil. Ein unglückliches
Gefecht bei Oravais 14. Sept. hatte den Rückzug
nach Gamla-Karleby und endlich die Räumung
Finlands durch die
Schweden
[* 22] zur Folge.
Nach
Stockholm
[* 23] zurückgekehrt, schloß er sich den Gegnern der unklugen Politik Gustavs IV. an. Am war es der den
König, nachdem der Versuch gütlicher Ausgleichung gescheitert, im
Namen der Nation verhaftete. Seit 1810
Staatsrat, 1811
General
derKavallerie, ging er 1813 als
Chef des Generalstabes der schwed.
Armee nach
Deutschland. In gleicher
Stellung
befand er sich, als die
Schweden zur Ausführung der Kieler
Konvention in
Norwegen einrückten. Adlercreutz wurde 1814 in den Grafenstand
erhoben und starb
Adlerpiaster oder Adlerthaler (span.
Pesodel águila; engl. Mexican Eagle Dollar)
nennt man nach seinem Prägebilde den Silberpeso oder Silberpiaster der Republik Mexiko.
[* 24] Der Adlerdollar ist eine
Silbermünze von 10 5/6 Dineros (Zwölfteln) oder 902 7/9 Tausendteilen Feinheit und 489 7/17 mexik. Granos oder 24,433 g
Feingewicht. Aus der rauhen mexik.
Mark werden 8 ½
Stück geprägt, so daß das Gewicht 27,0643 g beträgt.
Demnach ist der
Münzfuß des Adlerdollar ganz der nämliche, wie bei den von 1772–1848 in
Spanien
[* 25] geprägten Silberpiastern. 1870 geschah
eine Änderung im Gepräge der Adlerdollar; auf der einen Seite wurde unter der
Freiheitsmütze der Schwur auf die
Verfassung durch
die Wage
[* 26] der Gerechtigkeit ersetzt (Wagepiaster, span.
Pesosde la balanza). Da diese
Stücke aber in Kalifornien
und
China
[* 27] 2–3 Proz. geringer geschätzt wurden, kehrte man 1874 zu der frühern
¶
mehr
Prägeform zurück. Der Adlerdollar ist (zum Preise von 125 M. für 1 kg Feinsilber) = 3,054 M.