Adler [* 2] II 1. Fischadler (Pandion haliaëtus).
Länge 0,53 m. 2. Haubenadler (Spizaëtus occipitalis).
Länge 0,50 m. 3. Seeadler (Haliaëtus albicilla).
Länge 0,90 m. ¶
Titel
Adler
[* 2] (Aquilinae), die größten Raubvögel, [* 3] bilden eine Unterfamilie der Falkenfamilie; sie gehören aber zu den unedeln Falken und sind mit den Bussarden am nächsten verwandt. Man kennt etwa 60 Arten, die über alle Erdteile verbreitet sind. Ihre unterscheidenden Charaktere liegen in folgendem: der Kopf ist oben platt und mit länglichen Federn bedeckt;
die Augen groß, unter vorstehenden Brauenknochen;
der Schnabel stark, gerade, nur an der Spitze gekrümmt, ohne Zahn und Seitenausschnitt, mit nackter, von den Nasenlöchern durchbohrter Wachshaut;
Kopf- und Halsfedern schmal zugespitzt;
an den Flügeln die erste Schwungfeder sehr kurz, die vierte die längste;
die Läufe stark, die Zehen nackt, die beiden äußern am Grunde durch kurze Haut [* 4] verbunden;
die Krallen oder Fänge sehr stark, gekrümmt und die hinterste länger.
Man unterscheidet eine Reihe von Untergattungen, von denen die wichtigsten folgende sind:
1) Die eigentlichen Adler (Aquila), deren Füße bis zur Zehenwurzel befiedert (deshalb auch Hosenadler genannt) und deren äußere Zehen durch eine Bindehaut verbunden sind, wozu der Königsadler (Aquila imperialis Bchst.) im südl. Europa, [* 5] der Stein- oder Goldadler (Aquila fulva L., s. Tafel: Adler I, [* 6] Fig. 2), mit seinen Färbungsvarietäten in Europa, Asien [* 7] und Nordamerika, [* 8] und der kleinere Schreiadler (Aquila naevia Briss.) in den Waldgebirgen Deutschlands [* 9] gehören. Sie kreisen hoch in der Luft, stoßen gern auf sitzende und laufende Tiere und fressen nur im äußersten Notfalle Aas.
2) Die Seeadler (Haliaëtus), mit nur halb befiederten Fußwurzeln und unten gerinnten Krallen, halten sich besonders gern an den Seeküsten, an großen Flüssen und Seen auf, stoßen im Sommer auf Fische [* 10] und Wasservögel, jagen aber im Winter meist auf dem Lande. Hierher gehört der besonders im Norden [* 11] Europas vorkommende weißschwänzige Seeadler (Haliaëtus albicilla L., s. Tafel: Adler II, [* 6] Fig. 3) und der weißköpfige Adler (Haliaëtus leucocephalus L.) Nordamerikas.
3) Die kleinern Fischadler (Pandion), mit falkenartig zugespitzten, langen Flügeln und sehr stark gekrümmten, unten scharfen Krallen, jagen besonders auf Flüssen und Teichen; eine deutsche ¶