wird und das
Blut sich in letzterm staut
und sie auftreibt. Hierauf macht man in die gewählte
Vene einen
Stich mit dem Aderlaßschnepper
[* 2] oder besser mit der Lanzette
[* 3] und läßt nun ein bestimmtes
Quantum (180-500 g)
Blut ausfließen. Kommt der
Blutfluß ins
Stocken,
so läßt man
Hand
[* 4] und Finger, beziehentlich Fuß und Zehen der operierten Seite, kräftig bewegen, worauf
das
Blut meist wieder zu fließen beginnt. Man bedeckt die Wunde mit einer
Kompresse, die vermittelst einer
Binde befestigt
wird, und läßt den
Arm 24
Stunden ruhig halten. (S.
Blutentziehung.)
Bei Haustieren wird der Aderlaß heutzutage viel seltener gemacht als in frühern
Zeiten. Nur bei rheumatischer
Hufentzündung
(Rehe), akuter
Gehirnentzündung und
Lungenentzündung im Beginne ist am Platze. Auch bei der sog. schwarzen
Harnwinde des
Pferdes hat Fröhner den Aderlaß warm empfohlen. Der Aderlaß kann an den verschiedensten
«Adern»,
d. i.
Venen, gemacht werden,
an der Sporader, an den Fesselvenen, an der Vorarmvene, der Bugader, Schrankader, beim Rinde an der Milchader (Bauchhautvene);
am häufigsten wird jedoch zu dieser
Operation die
Drosselvene benutzt, die vermittelst der Fliete (s. d.) oder der Lanzette
eröffnet wird. Die Menge
Blut, die entzogen werden darf, beträgt beim
Pferd
[* 5] und Rind
[* 6] 3, höchstens 5 kg,
beim Schaf
[* 7] 150-200 g, bei Schweinen 300-400 g, bei
Hunden je nach deren
Größe 50-160 g. Der Verschluß der Aderlaßwunde
erfolgt von selbst; nur zur Sicherheit vernäht man die Hautwunde.
ein viereckiger
Turm
[* 11] aus der Normannenzeit ist jetzt Gefängnis. Aderno ist das alte Hadranum (Adranum), berühmt durch einen
Tempel
[* 12] des einheimischen
Gottes Hadranos oder Adranos.
dient dem Tischler zum Ausschneiden schmaler
Streifen in Tischplatten, in deren ausgeschnittene
Teile ein
Streifen
(Bordüre) aus anderm Holze eingeleimt wird. Die Adernsäge hat die Gestalt eines Hobelkastens
und zeigt statt des Hobeleisens ein Sägeblatt. Die untere
Fläche
(Sohle) ist nicht eben, sondern in der Art rechtwinklig
abgesetzt, daß die
Sohle sich der ganzen Länge nach in zwei ebene
Flächen teilt, deren rechte tiefer liegt. Der hierdurch
gebildete
Anschlag ist durch Holzschrauben verstellbar, um die
Breite
[* 13] der
Bordüren verschieden zu machen.
Dorf in der österr. Bezirkshauptmannschaft und dem Gerichtsbezirk
Braunau in
Böhmen,
[* 14] dicht an der preuß.-schles.
Grenze, zerfällt in die Dorfgemeinden Ober- (906 E.) und Nieder-Adersbach (754 E.) und hat ein 1577-80 erbautes Schloß
der Edlen von Elsenwanzer (Allodherrschaft, 19,11 qkm) mit
Park, Burgruine
Althaus und Flachsspinnerei.
Bekannt ist der Ort durch die Adersbacher Felsen, die aus einem 8 km langen, bis 2 km breiten, 470 m über die See sich erhebenden
Quadersandsteinflöz bestehen, das durch Auswaschungen allmählich in ein Labyrinth von Tausenden von 30 bis 60 m hohen
Felsenkegeln zerklüftet
ist. Vor dem Labyrinth erhebt sich in einer mit Wasser gefüllten Vertiefung der «Zuckerhut»,
ein 16 m hoher Felsblock von angeblich 80000 kg Gewicht. Noch großartiger in ihren Naturgebilden sind die nahen Felsen von
Weckelsdorf (s. d.).
(lat.), in der Physik die zu den
Molekularkräften (s. d.) zu zählende Kraft,
[* 16] infolge deren zwei verschiedene
Körper aneinander haften, sobald sie in hinreichend vielen Punkten miteinander in Berührung gebracht
werden. Man kann die Bethätigung dieser Kraft sowohl bei Berührung fester Körper untereinander als auch bei der von festen
mit flüssigen Körpern nachweisen. Auch die
Absorption (s. d.) läßt sich als eine
bis in das
Innere dringende Adhäsion auffassen.
Die Wirkungen der Adhäsion treten uns überall entgegen. So beruht auf ihr alles Kitten, Leimen
und Löten. Die Kreideteilchen haften infolge der Adhäsion an der
Tafel und die Bleistiftteilchen auf dem Papier oder anderm Schreib-
oder Zeichenmaterial. Auch das Plattieren (s. d.) ist nur durch Adhäsion möglich.
Ferner bewirkt die Adhäsion das Anhaften der Spiegelfolie auf der Rückseite der
Spiegel,
[* 17] das Anhaften der
Farbe
und
Schwärze an den Formen,
Walzen, Holz-, Kupfer-,
Stahl- und Steinplatten beim Drucken, das Festhalten des Anwurfs an
Mauern,
das Benetztwerden der in Wasser getauchten
Hand.
Ein fester Körper wird von einer Flüssigkeit benetzt, wenn die Adhäsion, mit der die Flüssigkeit an dem
festen Körper hängt, größer ist als die Kohäsion der Flüssigkeit; ist jedoch die Kohäsion größer als die Adhäsion, so
findet keine Benetzung statt, wie dies z. B. der Fall zwischen
Quecksilber und
Glas,
[* 18] Wasser und Fett u. s. w. ist. Die Adhäsion wirkt
nur auf äußerst kleine Entfernungen.
Hohe Politur der aufeinander liegenden
Flächen, ein größerer
Druck auf dieselben, ferner eine längere Berührungsdauer erhöhen die Adhäsion. Das kräftige Haften zweier aufeinander
geschliffener Platten beruht indessen zum größten
Teil auf der Wirkung des Luftdrucks. Zwei solche Platten von 1 qm
Fläche
haften infolge des Luftdrucks mit einer Kraft von 1033 kg, während die Adhäsion höchstens 1,3
kg (für Kupfer)
[* 19] beträgt. - In der Pathologie bezeichnet Adhäsion die mehr oder weniger feste
Vereinigung oder Verwachsung verschiedener,
im normalen Zustande nicht miteinander verbundener Körperteile, namentlich der
Eingeweide
[* 20] untereinander und mit der
Wand der
Körperteile, in der sie eingeschlossen sind.
IhrerBildung geht meist eine
Entzündung (sog. adhäsive
Entzündung) voraus, bei der es zur
Entwicklung von neuem Gewebe
[* 21] mit reichlichen
Blut- und
Lymphgefäßen kommt. Das neu gebildete,
anfangs sehr weiche und lockere Gewebe wird erst allmählich fester (Narbengewebe). - Adhäsion (juristisch), s.
Anschließung.