(Stalaktiten), teils wie Obelisken, Pfeiler und
Säulen
[* 2] vom
Boden emporstarrender
(Stalagmiten) riesiger Tropfsteingebilde.
Durch die
Grotte führt eine 2268 m lange Eisenbahn für Schiebwägen. Die Begehung der
Grotte, die eine
Temperatur von +8,7°
C. hat, dauert 2-4
Stunden. Eine
Stunde nördlich von Adelsberg liegt die
Magdalenengrotte (slow. črna jama, d. h.
SchwarzeGrotte), berühmt als erster Fundort des Fischmolchs
Olm oder
Proteus
(Proteus anguinus), und noch eine Viertelstunde
weiter die durch eine große Doline oder kesselförmige Vertiefung von oben geöffnete Poikhöhe (Pivka jama; 70 m tief),
beide in der
Tiefe von
Gewässern durchrauscht und durch Stalaktitengebilde ausgezeichnet. In der jüngsten Zeit
sind abermals weitere Verzweigungen der
Grotte erforscht worden, die eine
Verbindung mit der Ottokargrotte (s. d.) ergaben.
-
Vgl. Schmidt, Zur Höhlenkunde des Karstes
(Wien
[* 3] 1854);
ders., Wegweiser in die Adelsberger
Grotte (2. Aufl., ebd. 1858);
Vereinigungen der adligen Familien bestimmter
Bezirke oder
Staaten zur Aufrechthaltung des
Standesbewußtseins und Wahrung der Privilegien des
Adels, heute nur hier und da mit privatem Charakter bestehend. (S.
Adel.)
[* 11] (auch Edelkrone), die niedrigste
Stufe der sog. Rangkronen (s. d.), die
den nicht titulierten Adelsfamilien zukommt.
In der Form der alten ursprünglichen königlichen, in Degeneration begriffenen
Krone, wie sie als
Helmkrone (s. d.) derzeit bekannt ist, ist sie bei den Geschlechtern des
norddeutschen
Adels (s.
Tafel:
Kronen
[* 12] II,
[* 1]
Fig. 1), in modernerer, der neunzackigen
Grafen- und siebenzackigen
Freiherrenkrone
[* 13] angepaßter Form mit fünf perlenbesetzten
Zacken (s. Taf. II,
[* 1]
Fig. 2) beim süddeutschen
Adel in Gebrauch.
das von
Staats wegen geführte Verzeichnis der adligen Familien und
Personen, meist je nach den Abstufungen
der
Adelsprädikate in verschiedenen Rubriken geführt. (S.
Adel.) -
Vgl. Bayr. Adels-Edikt, V. Verfassungsbeilage, §. 8.
Die Adelsprädikat sindHerzog, Fürst,
Graf,
Freiherr, Ritter, endlich das bloße «von».
Die
Mitglieder der beiden obersten
Kategorien werden als «Durchlaucht» bezeichnet (preuß.
Kabinettsorder vom
Durch
Verbrechen gehen die Adelsprädikat nach heutigem
Strafrecht nicht mehr verloren (vgl.
Reichsstrafgesetzbuch
§. 33), dagegen ist die unbefugte
Führung von Adelsprädikat strafbar mit Geldstrafe bis 150 M. oder Haft (§. 360,
Ziffer 8).
der
Beweis der adligen
Abstammung durch Vorzeigen des
Adelsbriefes,
d. i. der Verleibungsurkunde, oder durch
den Nachweis wirklich ausgeübter
Vorrechte.
Sie kommt insbesondere in Betracht bei der Filiationsprobe (s. d.).
Friedr. von, Gelehrter, Neffe des folgenden, geb. zu
Stettin,
[* 14] studierte zu
Leipzig
[* 15]
Philosophie und Jurisprudenz und begleitete dann eine kurländ. Familie nach
Italien.
[* 16] Nach seiner Rückkehr 1793 lebte er in
Riga,
[* 17] Mitau
[* 18] und
Petersburg
[* 19] in verschiedenen
Stellungen, wurde 1801 Direktor des
deutschen
Theaters in der russ. Residenz, 1803 Instruktor der
GroßfürstenNikolaus und
Michael, 1824 Direktor desOrientalischenInstituts im Ministerium des
Auswärtigen, 1825 Präsident der
Akademie der Wissenschaften und starb Adelung verfaßte
Beiträge zur Kenntnis der ältern deutschen Litteratur, eine
Übersetzung und Erläuterung des
Calpurnius (Petersb. 1804)
und mehrere linguistische
Schriften, wie «Rapports entre la langue sanscrite et la langue russe»
(ebd.1811),
«Versuch einer Litteratur der Sanskritsprache» (ebd.
1830; 2. Aufl. u. d. T. «Bibliotheca
Sanscrita», ebd. 1837). Ferner schrieb er: «SiegmundFreiherr von Herberstein» (ebd. 1818),
«AugustinFreiherr von Meyerberg
und seine
Reise nach
Rußland» (ebd. 1827) und «Kritisch-litterar. Übersicht der Reisenden
in
Rußland bis 1700» (2 Bde., ebd. 1846).
Joh.
Christoph, Sprachforscher, geb. zu Spantekow bei
Anklam,
[* 20] studierte in
Halle,
[* 21] 1759 Professor
am evang. Gymnasium zu
Erfurt,
[* 22] floh 1761 wegen kirchlicher Streitigkeiten nach
Leipzig, wo er als Korrektor, Übersetzer, Journalist
und fruchtbarer und vielseitiger Schriftsteller lebte, bis er 1787 Oberbibliothekar der kurfürstl.
Bibliothek zu
Dresden
[* 23] ward;
hier starb er Bleibende Verdienste erwarb sich Adelung um die lexikalische Durchforschung
und Verzeichnung der deutschen
Sprache.
[* 24]
Sein erstaunlicher Sammelfleiß macht ihn zum achtbarsten Vorgänger J. Grimms. Sein bedeutendstes Werk ist das noch sehr
brauchbare «Grammatisch-kritische Wörterbuch der hochdeutschen Mundart»,
Bd. 1-5, Abteil. 1 (Lpz.
1774-86; 2. Aufl., 4 Bde., 1793-1801),
dem ein
«Auszug» (4 Bde., ebd. 1793 -1802) folgte, lange
das anerkannte Orakel in Fragen der Sprachfeinheit. Sein grammatisches
System entwickelte er in der
«DeutschenSprachlehre zum
Gebrauch der Schulen in den preuß.
Landen» (Berl. 1781),
ausführlicher in dem «Umständlichen Lehrgebäude der deutschen
Sprache» (2 Bde., ebd. 1781-82); ergänzend traten
hinzu
«Anweisung zur
Orthographie» (Lpz. 1788; 5. Aufl. 1835) und
«Über den deutschen
Stil» (3 Bde., ebd. 1785-86; 4. Aufl., 2 Bde.,
1800).
A.s«Ältere Geschichte der
Deutschen, ihrer
Sprache und Litteratur» (Lpz. 1806) behandelt die alten
Germanen als
Barbaren,
und auch der mittelhochdeutschen
Dichtung, der er nützliche Einzelschriften widmete («Chronolog.
Verzeichnis der schwäb. Dichter», 1784; «Püterich
von Reicherzhausen», 1788),
wurde er nicht gerecht. In
«Mithridates oder allgemeine Sprachenkunde» (Bd.
1: «Die asiat.
Sprachen», Berl. 1806; Bd.
2-4 von J. S.
Vater, 1809-17) macht Adelung
Ansätze zu vergleichender Sprachbetrachtung.
Jöchers «Gelehrtenlexikon» ergänzte er
durch 2
Bände (Lpz. 1784-87),
ebenso Ducanges «Glossarium» (s.
Dufresne). Seine
Arbeiten zur deutschen, namentlich sächs. Geschichte sind wertvolle Materialiensammlungen
(«Directorium
¶
mehr
140 diplomaticum», Meiß. 1802, und reiche Notizen auf der DresdenerBibliothek). In seiner «Geschichte der menschlichen Narrheit»
(7 Bde., Lpz. 1785–89) zeigt er
sich von der nüchternsten Seite.