das zur Minderung des amerik. Deutschenhasses beitrug, und den trefflichen kritischen
«Manual of historical literature» (1882; neue Ausg.
1889). Auch gab er «Representative
British orations» (3 Bde., 1884; 2 Bde., 1889) und
ein «Life of Columbus» (1892) heraus.
Nach seiner Rückkehr ward er vom
Staate Massachusetts zum Mitgliede des
Ausschusses erwählt, der
das neue Grundgesetz des
Staates entwerfen sollte. Im Juli 1780 ging er als Gesandter nach
Holland, wo er durch geschickte Unterhandlungen
die Regierung und die öffentliche Meinung für sein Vaterland zu gewinnen wußte. Im Okt. 1782 wandte er sich abermals nach
Paris, um in
Verbindung mit
Franklin, Jay,
Jefferson und Laurens den Frieden mit England abzuschließen. Er kehrte 1783 nach
dem Haag
[* 5] zurück und schloß hier mit dem preuß. Gesandten von Thulemeier
den Preußisch-Amerikanischen
Handels- und Freundschaftsvertrag vom ab. Als der erste Gesandte der
Union kam Adams im
Mai 1785 nach
London.
[* 6]
Nach seiner Rückkehr nach
Amerika
[* 7] 1788 beförderte er die
Annahme der neuen
Verfassung, die auf Befestigung des Ansehens der
Centralgewalt den einzelnen
Staaten gegenüber ausging. 1789 wurde Adams zum Vicepräsidenten der
Union erwählt und, als
Washington
[* 8] sich 1797 zurückzog, zum Präsidenten. Als solcher befolgte er
Washingtons Politik und hielt sich soweit als möglich den
damaligen europ. Verwicklungen fern. Dieser durch die
Lage des
Landes gebotenen
Neutralität der Regierung standen
die franz.
Sympathien der Antiföderalisten unter
Jefferson, die die Föderalisten der Bevorzugung Englands anklagten, erbittert
gegenüber.
Die Willkürmaßregeln und
Beleidigungen des franz. Direktoriums verursachten einen vollständigen
Bruch mit
Frankreich. Durch
seine Kühnheit und Thatkraft wußte Adams das
Volk zu begeistern. Im Vertrauen auf diese ungewöhnliche Volksgunst erließ der
Kongreß die sog. Fremden- und Aufruhrgesetze, die den Präsidenten
bevollmächtigten, diejenigen Fremden auszuweisen, die im Falle eines
Krieges durch ihre
Anschläge die Interessen der Regierung
gefährden sollten, und die auch die bis jetzt unbeschränkte Preßfreiheit bedeutend verminderten. Adams rüstete
im
Sommer 1798 eine Flotte aus und ernannte
Washington zum Oberbefehlshaber derArmee; indessen kam es nicht
zum
Kriege, da
Frankreich in letzter
Stunde Verhandlungen vorschlug, die von und dem Senat angenommen wurden.
Infolge dieser Verwicklung zerfielen jedoch die Föderalisten auch unter sich und dadurch hatten die Antiföderalisten unter
Jefferson leichteres
Spiel, den ohnehin als
Aristokraten Verschrieenen zu stürzen und zugleich die ganze
Föderalistenpartei zu vernichten. 1800 siegte
Jefferson bei der Präsidentenwahl. Adams zog sich hierauf auf sein Landgut
Quincy
zurück,
wo er sich vorzugsweise mit litterar.
Arbeiten beschäftigte und starb dort Seine sämtlichen Werke wurden
nebst einer
Schilderung seines Lebens («Life and works of John Adams»,
Boston
[* 9] 1851-56) von seinem Enkel Charles
Francis Adams publiziert, der schon früher die Reisebriefe an seine Frau («Letters
addressed to his wife», 2 Bde., ebd. 1842) veröffentlicht
hatte. -
Vgl. J. Q. und E. F. Adams, Life of
Jahn Adams (2 Bde.,
Boston 1871);
(spr. äddäms),JohnCouch, engl. Astronom, geb. zu
Laneast in
Cornwall, besuchte die
UniversitätCambridge, wo er 1841 promovierte. Um dieselbe Zeit begann er die Untersuchung
der Unregelmäßigkeiten in der
Bewegung des
Planeten
[* 10]
Uranus, die ihn unabhängig und sogar noch vor Leverrier zur theoretischen
Auffindung einesPlaneten jenseit des
Uranus führten. (S. Neptun.) Adams wurde 1858 Professor der
Astronomie
[* 11] an der
UniversitätCambridge und Direktor der
Sternwarte
[* 12] daselbst und starb Seine
Abhandlungen befinden sich meist
in den Memoiren der
Astronomischen Gesellschaft und der Royal
Society in
London. Der
Aufsatz über die
Störungen desUranus,
den er 1847 als Manuskript drucken ließ, wurde später u. d. T. «The
observed irregularities in the motion of
Uranus» in dem
«Nautical Almanac» für 1851 veröffentlicht.
(spr. äddäms),JohnQuincy, sechster Präsident der
Vereinigten Staaten von
Amerika (1825-29), Sohn von John
Adams, geb. zu
Braintree (jetztQuincy) in Massachusetts, ließ sich 1791 in
Boston als
Advokat nieder,
ward 1794 Gesandter im Haag und unter der Präsidentschaft seines
Vaters 1798 in
Berlin.
[* 13] Adams teilte ganz die
Ansichten seines
Vaters, weshalb ihn
Jefferson 1801 aus
Berlin zurückrief. Er wurde darauf 1802 in den Senat von Massachusetts und 1803 als
Senator in den
Kongreß gewählt.
Infolge des Streits über die gegen England verhängte Embargo-Akte, die er im Gegensatz zu seinen Parteigenossen, den Föderalisten,
billigte, zog er sich vom öffentlichen Leben zurück, bis ihm der Präsident
Madison 1809 den Gesandtschaftsposten am russ.
Hofe übertrug. Am schloß er mit
Gallatin und
Clay den Frieden von Gent
[* 14] ab, wurde dann zum Gesandten
in England und 1817 vom Präsidenten
Monroe zum
Staatssekretär oder Minister der auswärtigen Angelegenheiten ernannt.
Nach
Monroes Rücktritt erfolgte im März 1825 die
Wahl Adams' zum Präsidenten der
Union nach hartem Wahlkampfe. Seine auswärtige
Politik war nicht glücklich. So that das
Fehlschlagen des Panama-Kongresses, der einen
Bund sämtlicher
amerik. Republiken ins
Auge
[* 15] gefaßt hatte, seinem staatsmännischen Rufe
Abbruch. Doch gelang es ihm, Handelsverträge mit
den meisten europ. und südamerik.
Staaten abzuschließen. Als Adams 1828 die Präsidentschaft an seinen Gegner Jackson verloren
hatte, zog er sich auf sein Landgut
Quincy zurück, wurde aber 1831 in das Repräsentantenhaus gewählt,
wo er fortan die Sache der
Abolitionisten (s. d.) vertrat und die Emancipationsideen mächtig förderte.
Adams starb zu
Washington Er war unter den amerik. Staatsmännern alter Schule der gewandteste und mit den europ.
Verhältnissen vertrauteste
Diplomat. Sein Leben beschrieben W. H. Seward («Life of
John
Quincy Adams», Neuyork 1853),
(spr. äddäms), Samuel, einer der Begründer der nordamerik. Unabhängigkeit, geb. zu
Boston, widmete sich der Theologie, wurde dann Kaufmann und bei den nach Beendigung des Krieges 1763 von der engl. Regierung
gegen den amerik. Handel ergriffenen Maßregeln auf das Gebiet der polit. Opposition geführt. Er war einer der heftigsten
Gegner der Stempelsteuer und reizte vor allem seine Mitbürger zum energischen Widerstand dagegen auf (1765).
Adams stand als Sprecher an der Spitze aller Meetings und war unablässig thätig, auf die Trennung derKolonien vom Mutterlande
hinzuwirken.
Seit 1765 war er Mitglied der Gesetzgebenden Versammlung von Massachusetts. Von ihm ging zuerst die Idee aus, Volksgesellschaften
zu errichten, die ihren Vereinigungspunkt in Boston hatten, wodurch der Revolution mächtiger Vorschub
geleistet wurde. Als Abgeordneter von Massachusetts zum Kongreß 1774‒82 gesandt, drang er alsbald auf den Kampf mit England
und war eifrig thätig bei Durchführung der Unabhängigkeitserklärung. Die von Washington und andern beförderten Bestrebungen
für Stärkung der Bundesgewalt hielt er dagegen für gefährlich. 1789 wurde Adams Vicegouverneur
und 1794 Gouverneur von Massachusetts, welches Amt er 1797 niederlegte. Er starb zu Boston. Adams' Fähigkeit, auf die
Massen zu wirken, steht in der amerik. Geschichte unerreicht da. ‒
Vgl. Wells, Life and public services of Samuel Adams (3 Bde.,
Boston 1865) und J. K. Hosmer, Samuel Adams (ebd. 1886).